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Der Weihnachtsengel (fm:Humor/Parodie, 7310 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 16 2011 Gesehen / Gelesen: 23146 / 19277 [83%] Bewertung Geschichte: 9.55 (166 Stimmen)
Nikolai bekommt an Heiligabend unerwarteten Besuch von einem süßen Engel, der ihm einen Wunsch gewährt. [Humor;Märchen/Fantasy]

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Nikolai war unglücklich. Er saß mit einem Glas Rotwein auf seinem alten, abgenutzten roten Sofa, welches sich in diesem Moment überlegte, ob es Nikolai abwerfen und ausreißen sollte, um vielleicht heute noch eine sexy Ledercouch aufzureißen.

Nikolai starrte auf den ausgeschalteten Fernseher und überlegte sich, ob er ihn wohl einschalten sollte. Das Problem war, dass er dazu hätte aufstehen müssen, da er in einem Moment der geistigen Umnachtung die Fernbedienung direkt zum Fernseher gelegt hatte. Nikolai schaute seufzend die Fernbedienung an und wünschte sich einmal mehr er hätte "die Macht". Andererseits würde das Fernsehprogramm ihn auch nicht aufmuntern. Um diese Jahreszeit kam irgendwie auf allen Sendern der gleiche Mist.

In diesem Moment drang von draußen gedämpft Musik an sein Ohr.

"O Tannenbaum, O Tannenbaum..."

Nikolai stöhnte gequält.

"... wie grün sind deine Blätter!"

Nikolai hasste diesen Text. Blätter? Nadeln! Wie Grün? Immer gleich grün! Er seufzte wieder. Er machte sich etwas vor. Er war nicht wirklich wütend, er war einfach nur traurig, wie jedes Jahr. Er hatte keine Freunde, keine Familie, keine Kollegen (zumindest keine netten) - einfach niemanden, mit dem er Heiligabend verbringen konnte. Um ihn herum versprühten alle Leute warme Liebe und Geschenke und er betrank sich wie jedes Jahr mit einem billigen Rotwein allein zu Hause.

Zumindest hatte er einen Kamin. Nicht jeder hatte einen Kamin. Nikolai hatte einen echten, offenen Kamin, in dem man echtes Holz verbrennen konnte. Nikolai mochte seinen Kamin und er war sehr stolz auf ihn. Es war ein schöner Kamin. Momentan knisterten einige Holzscheite im Kamin.

Nikolai starrte einige Zeit in die Flammen und ließ sich nur zu gerne von ihnen hypnotisieren. "Leg Holz nach... Leg Holz nach... Leg Holz nach...", sprachen sie zu ihm und Nikolai wusste, dass er ihrem unwiderstehlichem Ruf früher oder später folgen würde. Wenn man einmal Feuer im Kamin gemacht hatte, war es schwer wieder herunter zu kommen.

Ein plötzliches Kratzen und Schaben aus dem Schornstein lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Nikolai lauschte angestrengt. Ja, da war definitiv irgendwas in seinem Schornstein.

"Verdammten Tauben.", grummelte Nikolai griesgrämig und wollte gerade aufstehen, um nach dem Rechten zu sehen, als plötzlich ein panisches "UAAAAH.", aus dem Schornstein schall. Augenblicke später krachte eine schwarze Gestalt in die Feuerstelle und rollte sogleich auf den Baumwollteppich davor. Sie sprang auf und hüpfte im Kreis.

"AU! AU! AU!", machte die Gestalt.

Schließlich hatte sie die schwelenden Flammen ausgeschlagen und blieb stehen und drehte den Kopf um zu überprüfen, ob sie noch irgendwo brannte. Nikolai war aufgesprungen und betrachtete die seltsame Gestalt aus dem Schornstein. Es war ein ca. 1,65m großes Mädchen. Sie hatte ein jugendliches Gesicht mit zwei strahlend blauen Augen, welches von langen wallenden Haaren eingerahmt wurde, die ihr den Rücken bis zum Hintern hinabflossen. Ihr Körper war recht schlank und mit den recht kleinen Brüsten und der schmalen Hüfte wohl irgendwo auf dem halben Weg zwischen Mädchen und Frau mal kurz rechts rangefahren. Sie trug ein kleines Nachthemdchen, das so gerade ihre Brüste und ihren Po bedeckte. Sie war barfuß.

Viel interessanter waren für Nikolai jedoch ihre Flügel. Sie hatte zwei riesige und recht flauschig aussehende Flügel, die aus zwei Löchern in ihrem Nachthemd auf dem Rücken wuchsen und jeweils etwa genau so groß wie sie selbst waren. Außerdem war sie schwarz - komplett schwarz. Ihre Haare, ihre Haut, ihr Nachthemd, ihre Flügel - alles schwarz. Nur die Augen waren leuchtend blau.

"Bist du... der Weihnachtsmann?", fragte Nikolai zögerlich.

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