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Das Mädchen an der Kasse - Teil 6 (fm:Romantisch, 5333 Wörter) [6/7] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Aug 01 2015 Gesehen / Gelesen: 27487 / 25109 [91%] Bewertung Teil: 9.70 (176 Stimmen)
Eine wundervolle Nacht in der Toskana

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Kapitel 13

Das Essen ist ein echtes Erlebnis. Die Küche in der Toskana ist einfach genau Meins. Aber auch Elena isst mit richtig viel Appetit und lässt es sich sichtlich schmecken. Wie in Italien üblich, zieht sich das Essen in die Länge, bis alle Gänge serviert sind, aber das macht nichts. Wir haben ja Zeit. Und so trinken wir zusammen eine ganze Flasche Wein leer und plaudern. Es ist ein leichter Wein und steigt nicht in den Kopf, aber er löst etwas die Zunge. Wir nützen die Zeit uns gegenseitig und die Vorlieben und Vorstellungen des anderen kennen zu lernen. Ich stelle fest, wir sind uns recht ähnlich.

"Ich habe immer davon geträumt, einmal etwas Wichtiges zu tun, reich zu sein und das Leben zu genießen. Und wo stehe ich heute?", meint Elena etwas nachdenklich.

"Du sitzt mit mir in der Toskana und lässt Dir ein wunderbares Essen schmecken.", versuche ich sie etwas aufzuheitern.

Elena ist sehr nachdenklich geworden. In ihre Augen ist die Melancholie zurückgekehrt, die ich in den letzten Tagen nicht mehr gesehen habe. Diese tiefe Melancholie fasziniert mich, auch wenn ich Ihr Fehlen dann doch nicht vermisse.

"Ich bin glücklich mit Dir, keine Frage. Aber wo soll das alles hinführen? Was habe ich bisher aus meinem Leben gemacht? Und wo werde ich in zehn oder 20 Jahren stehen?", spinnt sie ihre Gedanken weiter.

"Dann klären wir erst einmal die erste Frage, die Du gestellt hast. Was hast Du bisher aus Deinem Leben gemacht?", versuche ich sie zu unterstützen.

"Ich habe mein Abitur gemacht und wollte an die Uni. Ich wollte so gerne Physik oder Chemie studieren. Aber daraus wurde nichts. Mit dem Tod meiner Eltern und vor allem wegen Hugo bin ich völlig von meinem Weg abgekommen. Hugo wollte, dass ich Geld verdiene und hat mir den Job im Supermarkt besorgt. Ich arbeite dort nur, weil er es so wollte, nicht weil es meine Entscheidung war.", denkt sie laut nach.

"Dann hat er ja endlich einmal etwas richtig gemacht.", grinse ich etwas schief.

"Wie meinst Du das?", meint sie ganz verstört.

"Nun, wenn Du nicht im Supermarkt gearbeitet hättest, hätten wir uns nie kennen gelernt. Das ist doch was Gutes?", stelle ich fest.

"Nun ja, aber das reißt meine Erfolgsbilanz nun auch wieder nicht raus.", kontert sie.

"Kommen wir also wieder zu Frage zwei. Im Moment arbeitest Du im Supermarkt, kannst aber jederzeit hinschmeißen und etwas anderes anfangen. Studieren zum Beispiel.", werde ich wieder ernster und führe ihre Gedanken weiter.

"Wie stellst Du Dir das denn vor? Wenn ich jetzt kündige, stehe ich ohne Job und ohne Geld da. Wenn ich wirklich studieren möchte, brauche ich aber Geld. Und das habe ich nicht. Also bleibt mir fast nichts anderes übrig, als im Supermarkt zu bleiben.", versucht sie mir ihre Lage zu erklären.

"Ich bin ja auch noch da.", werfe ich ein.

"Ich kann Dir doch nicht auf der Tasche liegen. Nein, das will ich nicht!", stellt sie mit großer Vehemenz klar.

Scheiße, so komme ich da nicht weiter. Elena hat ihren Stolz und, auch wenn er etwas überzogen ist, führt kein Weg dran vorbei. Das ist mir sofort klar. Also muss ich versuchen, einen anderen Weg einzuschlagen.

"Wer sagt denn, dass Du meine Unterstützung zum Nulltarif bekommst?", pirsche ich mich an.

"Was meinst Du damit?", kommt sofort ihre Gegenfrage.

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