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Mitgefühl - Wie sich die Bilder gleichen (fm:Romantisch, 1787 Wörter)

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Veröffentlicht: Jul 26 2017 Gesehen / Gelesen: 13910 / 9818 [71%] Bewertung Geschichte: 9.04 (97 Stimmen)
Tim hat seine Freundin aus den Augen verloren und klagt dem Vater sein Leid. Der erzählt zum Trost die eigene Geschichte von Tims Mutter und sich. Auch sie hatten sich aus den Augen verloren nach der Insolvenz ihres Vaters. Erst nach acht Jahren habe

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Endlich Wochenende. Franka hatte ich noch schnell zur ihrer Frauenrunde, die sich einmal im Monat traf, gebracht. Tim, unser sechzehnjähriger Sohn, war bestimmt schon auf dem Weg zu seinen Freunden um in der Disco abzuhängen, wie sie es so schön nannten. Also was mit dem freien Freitagabend machen? Das Fernsehprogramm war nicht nach meinem Geschmack, die Kneipe um die Ecke war aber auch schon lange nicht mehr der Treff meiner Generation. Also entschloss ich mich die Sauna im Keller mal wieder zu nutzen.

Auf 90° eingestellt verließ ich den Keller wieder, zog mein Laufdress an um mal wieder zu Joggen. Da war ich schon länger nicht zu gekommen weil die Arbeitstage im Winter immer länger wurden. Ständig ging etwas kaputt, Heizung oder Durchlauferhitzer, und man konnte die Kundschaft ja nicht tagelang im Kalten sitzen lassen. Nach 45 Minuten hatte ich meine übliche Strecke geschafft, nur drei Minuten länger als zur intensiven Trainingszeit.

Die Sauna war eingeheizt, die grüne Lampe signalisierte dass die gewählte Temperatur erreicht war. Der Klamotten entledigt und mit dem Aufguss Wintermärchen bewaffnet, ich liebe den Geruch von Zimt speziell zur kalten Jahreszeit, setzte ich mich auf die lange Bank neben dem Ofen. Rasch bildeten sich die ersten Schweißperlen und ein angenehmes Gefühl der Entspannung machte sich in mir breit. Ein paar Spritzer genügten um die Luft in eine Zimt- und Apfel-Landschaft zu verwandeln.

Mit geschlossenen Augen genoss ich das Schwitzen, da hörte ich dass die Tür der Sauna geöffnet wurde. Blinzelnd sah ich Tim der sich sonst nie mit in die Sauna setzte, ihm war es bislang zu obszön gewesen. "Du Papa, können wir mal von Mann zu Mann reden?", setzte er sich nun neben mich.

Tim war immer ein Mamakind gewesen, daher überraschte es mich umso mehr dass er jetzt zu mir kam. Das Sensible hatte er von mir, aber einen echten Draht zu einander hatten wir nie gehabt.

"Was hast du auf dem Herzen?", alles was ich sonst noch gerne gefragt hätte schluckte ich erst mal runter.

"Mama hat mir mal erzählt dass ihr euch mal als Teenager aus den Augen verloren hättet und dann erst nach vielen Jahren durch Zufall wieder zusammengekommen seid. Aber es waren nur Bruchstücke, keine zusammenhängende Geschichte.

Meine Freundin, ja ich habe eine Freundin von der ihr nichts wisst, kann ich nicht mehr erreichen. Bei der Handynummer kommt nur ein dass die Nummer nicht vergeben sei. Bei Facebook und Twitter war sie seit Montag nicht mehr On.", liefen jetzt bei Tim die ersten Tränen. "Komm mal her.", dabei rückte ich gleichermaßen an Tim ran und nahm ihn in den Arm. "Bist du denn schon bei deiner Freundin zuhause gewesen oder wohnt sie in einer anderen Stadt?"

"Jasmin wohnt eigentlich fast um die Ecke, aber als ich gestern da vorbei bin war die Wohnung leer und die Klingelschilder weg. Ich versteh das nicht. Montag in der Schule war noch alles in Ordnung, Dienstag war sie krank gemeldet.", heulte Tim jetzt auf meine Schulter. Ich erwischte mich dabei es zu Genießen, endlich war ich nicht nur zweite Wahl bei meinem Sohn.

Nüchtern betrachtet wollte ich ihm aber helfen, sonst wäre ich auch nicht besser als mein mir verhasster Vater. Ich wägte ab ob und was ich erzählen konnte, am Ende entschloss ich mich aber nichts weglassen zu wollen. Tim war ja kein kleines Kind mehr. "Vielleicht macht dir ja unsere Geschichte Mut.", räusperte ich mich bevor ich ausholte.

"Wir waren damals fast so alt wie du jetzt. Frankas Vater war ein angesehener Bauunternehmer der damals Pleite machte. Über Nacht war das gesamte Haus in dem sie gewohnt hatten leergeräumt und von Franka habe ich nichts mehr gesehen oder gehört. Handys gab es damals noch nicht und auf Festnetz war sie ja nicht mehr erreichbar. Da sie sich wegen ihres Vaters schämte hat sie mir auch nicht gleich geschrieben. Zwei Monate später sind wir dann in ein Haus am anderen Ende der Stadt gezogen, das war zufällig frei geworden und so hatten es meine Eltern nicht mehr so weit zur Arbeit. Deine Mutter hat mir die von ihr geschriebenen Briefe gezeigt als wir wieder zusammen waren. Leider hatte sie sich erst nach vier Monaten getraut mir zu schreiben. Mit dem

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