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Krieg und Liebe - Atlantikwetter (fm:Romantisch, 13144 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 31 2023 Gesehen / Gelesen: 8005 / 6861 [86%] Bewertung Geschichte: 9.81 (268 Stimmen)
WW2: 2 deutsche Marinesoldaten errichten Krieg in Nordamerika eine Wetterstation und verlieben sich in zwei örtliche Französinnen.

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"Das Beste wären eigene Wetterstationen in dieser Region", ergriff Konteradmiral Dönitz, der Oberkommandierende der U-Boote, das Wort.

Großadmiral Raeder nickte zustimmend und schaute Fregattenkapitän Schiefer direkt an. "Wir erwarten in spätestens vier Wochen Ihre operativen Vorschläge zur Lösung dieses Problems." Damit war der Punkt in weniger als zehn Minuten abgehandelt.

Heinrich Schiefer war studierter Meteorologe und erst 1938 in die Kriegsmarine eingetreten, nachdem er zuvor im Reichswetterdienst insbesondere für Seewetter und hydrographische Vorhersagen verantwortlich gewesen war. Aus dieser zivilen Zeit hatte er einen sehr guten Wissensstand über die Erfassung von Wetterdaten in der ganzen Welt und ein weltweites wissenschaftliches Beziehungsnetzwerk, was natürlich unter den aktuellen Randbedingungen der Kriegsführung nur teilweise nutzbar war. Er hatte den Auftrag der Admiralität bereits vor der Konferenz am 1. August erwartet und daher vorgearbeitet.

"Nach der Kapitulation Frankreichs entwickelt sich die Zusammenarbeit mit den französischen Behörden sowohl in Vichy als auch im Bereich der deutschen Militärverwaltung erfreulich unproblematisch", führte er in einer Mitarbeiterbesprechung zwei Wochen später aus. "Aus einem Briefwechsel mit meinen Kollegen in Frankreich ist die Idee entstanden, die kleine französische Überseebesitzung von St. Pierre & Miquelon als Basis für unser Vorhaben zu nehmen. Diese Besitzung liegt zwischen den britischen Dominions von Kanada und Neufundland und besteht in der Hauptsache aus drei kleinen, relativ dünn besiedelten Inseln. Lediglich die östlichste Hauptinsel St. Pierre hat eine Bevölkerungszahl von wenigen tausend Einwohnern, auf den beiden anderen Inseln sind es nur wenige hundert." Er schaute in die kleine Runde seiner Untergebenen. "Wir müssen jetzt 'lediglich' einen Plan machen, wie wir an einer geeigneten Stelle dieser Besitzung die erste funktionierende Wetterstation errichten und betreiben." Dabei grinste er verlegen. "Ideen und Vorschläge sind hiermit herzlich willkommen."

Nachdem Heinrich Schiefer und sein Stab wenige Tage später erfahren hatten, dass Gouverneur de Bournat in St. Pierre unverändert Treue zum neuen französischen Staat in Vichy hielt, entstand ein Plan, den der Fregattenkapitän der Admiralität fristgerecht vorstellte. "Wir schlagen vor, eine mit zwei Mann bemannte Wetterstation am 'Pointe au Cheval' auf der Insel Miquelon einzurichten. Nach Aussage eines Kollegen aus Paris, der auf der Insel aufgewachsen ist, gibt es dort einen Leuchtturm und ein Leuchtturmwärterhaus, dass seiner Meinung nach unbewohnt ist. Das automatisierte Leuchtfeuer wird von einem Mann aus dem etwa 5 Kilometer nördlicher gelegenen kleinen Fischerdorf Miquelon betreut und gewartet. Wir schlagen vor, dass das OKM sich über Vichy mit dem Gouverneur abstimmt, dass wir am Leuchtturm unsere Wetterstation einrichten. Die Funkantenne für den Kurzwellensender könnten wir auf dem Leuchtturm installieren, unsere Wettersoldaten könnten im dem ehemaligen Leuchtturmwärterhaus leben." Fregattenkapitän Schiefer händigte seinen Bericht aus, der eine Vielzahl von Anlagen enthielt, unter anderem eine Zusammenstellung aller benötigten technischen Einrichtungen als auch Planungen zur Versorgung der beiden dort Dienst tuenden Wettersoldaten. Der Bericht wurde wohlwollend aufgenommen.

"Wir werden uns umgehend mit dem Stab von Konteradmiral Dönitz in Verbindung setzen, ob und wann eines seiner ersten Langstrecken-U-Boote in der Lage ist, diese Mission auszuführen", kommentierte Schiefers Gesprächspartner in der Admiralität den Bericht. "Sie sollten sich meiner Meinung nach bereits Gedanken machen, wen Sie mit dieser Mission beauftragen wollen."

Neben der langen Liste an technischen, meteorologischen und funktechnischen Ausrüstungsgegenständen für die transatlantische Wetterstation war eine mindestens genauso lange Liste an Versorgungsgütern für die zwei heimatfern stationierten Wettersoldaten abzuarbeiten. Die Auswahl des Standortes am Pointe au Cheval hatte aber zwei entscheidende Vorteile: zum einen wurde der Leuchtturm mit dem weltweit üblichen Gasglühlicht betrieben, hierfür kam als Brennstoff Petroleum zum Einsatz, das zusammen mit dem Schiffsdiesel für die kleinen Fischerkutter von Miquelon zweimal im Jahr per Tankschiff angeliefert wurde. Zum anderen besaß der Standort ein seit Jahren ungenutztes Leuchtturmwärterhaus, was den beiden Wettersoldaten eine wettersichere und trockene Unterkunft ermöglichte. In Absprache mit den Behörden in Vichy war es sogar gelungen, dass die Gouverneursverwaltung ganz offiziell eine Renovierung des Wärterhauses zugesagt hatte, um es wieder dauerhaft bewohnbar zu machen.

Hauptproblem für Fregattenkapitän Schiefer war die Auswahl der beiden Wettersoldaten, die vorerst zeitlich unbefristet auf Miquelon stationiert werden sollten. Da die Mission als staatlich-französische Wetterstation getarnt worden war, mussten beide Soldaten fließend Französisch sprechen. Das erleichterte auch den unvermeidlichen Kontakt zur Bevölkerung des kleinen Fischerortes von Miquelon, der zur dauerhaften Versorgung der Mission unumgänglich war.

Nach eingehender Suche wurde Fregattenkapitän Schiefer ausgerechnet beim militärischen Wetterdienst der Luftwaffe fündig: Unteroffizier Georg Planter und Obergefreiter Thomas Langlois waren beide Saarländer und deshalb in ihrer Jugend und Schulzeit voll zweisprachig aufgewachsen. Der Obergefreite hatte unmittelbar vor Ausbruch des Krieges sein Examen als Diplom-Meteorologe abgelegt und sowohl in Heidelberg als auch in Paris studiert. Beide waren ledig und somit ungebunden. Zudem war ihnen zugesagt worden, dass sie nach einem Jahr durch eine neue Mannschaft abgelöst werden würden.

Geschwindigkeitsbestimmender Fortschritt bei der Realisierung der Mission war die Indienststellung der neuen Langstrecken-U-Boote vom Typ IX, die in der Lage waren, die Strecke vom europäischen Ausgangshafen nach Nordamerika und zurück ohne Betankung und externe Versorgung zurückzulegen. Hier hatte der Stab des U-Boot-Kommandos dahingehend Stellung bezogen, dass die Übernahme der ersten U-Boote dieses Typs für Januar 1941 vorgesehen war, die Besatzungen dann eine vierwöchige Einweisungsübungsfahrt in der Ostsee absolvieren würde und dann für die Mission einsatzbereit sein würden. Somit wurde als Termin für die Abfahrt nach St. Pierre & Miquelon der 25. Februar 1941 festgesetzt.

Unteroffizier Planter und Obergefreiter Langlois hatten sich persönlich zum ersten Mal kennengelernt, als sie sich am 2. Januar 1941 nach ihrer Versetzung im Büro von Fregattenkapitän Schiefer zum Dienst meldeten. Die beiden Männer hätten kaum unterschiedlicher sein können.

Georg Planter war relativ klein, hatte sich nach einer Ausbildung als Elektriker freiwillig zur Luftwaffe gemeldet, war aber aufgrund seiner fehlenden Körpergröße als fluguntauglich eingestuft worden. Nach seiner Grundausbildung war er direkt zum Wetterdienst der Luftwaffe versetzt worden und hatte dort alle praktischen Aspekte des Dienstes erlernt. Der 27jährige Stahlarbeitersohn aus Völklingen war ein lebenslustiger Saarländer mit einem relativ losen Mundwerk, was ihm in der Luftwaffe schon zweimal negativ und unangenehm auf die Füße gefallen war.

Thomas Langlois hingegen war mit 1,90 Metern ein auffallend großer und schlanker Mann und kam aus einer gutbürgerlichen Familie, sein Vater war Amtsrichter im saarländischen St. Ingbert. Zum Zeitpunkt seines Abiturs war er, geboren am 25.7.1916, als Saarländer nicht wehrdienstpflichtig gewesen und hatte sofort mit dem Studium der Meteorologie begonnen, zunächst in Heidelberg, dann bis zum Examen in Paris. Mit Kriegsbeginn war er dann zum Wetterdienst der Luftwaffe eingezogen worden, wo er nach dem gewonnen Frankreichfeldzug ausschließlich auf französischen Fliegerhorsten der Luftwaffe seinen Dienst geleistet hatte. Thomas war ein ruhiger, nachdenklicher Mann, der eigentlich von einer wissenschaftlichen Karriere geträumt hatte. Jetzt leistete er stattdessen Wetterdienst in Uniform. Eine Besonderheit zeichnete Thomas für diese Mission aber aus: er war leidenschaftlicher Jäger, eine Passion, die er mit seinem Vater teilte, der ihn bereits als kleinen Schuljungen regelmäßig mit auf die Jagd genommen hatte.

Das ungleiche Paar meldete sich befehlsgemäß am 16. Februar 1941 im Kriegsmarinehafen Kiel bei Korvettenkapitän Merten, der vier Tage zuvor das nagelneue Boot als Kommandant übernommen hatte.

"So, Sie sind also die beiden Wagemutigen, die als erste deutsche Soldaten nordamerikanischen Boden betreten wollen", begrüßte der U-Boot-Kommandant die beiden Wettersoldaten. Er nickte ihnen freundlich zu. "Ich habe Respekt vor ihrem Mut und werde mit meiner Mannschaft alles tun, damit Sie Ihre Aufgabe erfüllen können."

In der Tat war diese erste Einsatzfahrt für U68 ungewöhnlich. Es hatte ausdrücklichen Befehl, jede Feindberührung zu vermeiden, um die strategisch wichtige Mission unter keinen Umständen zu gefährden. Auch aufgrund des umfangreichen Zusatzgepäcks und der zwei zusätzlichen Männer an Bord war U68 nur teilweise mit Torpedos ausgerüstet und sollte nach Ausführung der Mission auf dem direkten Weg zum neuen U-Boothafen Lorient zurückkehren, um dort für den ersten Kampfeinsatz vollständig vorbereitet zu werden.

"Der aus unserer Sicht spannendste Punkt ist, welche Vorbereitungen an unserem Zielort getroffen worden sind", antwortete Unteroffizier Planter. "Wir haben nicht das geringste Ahnung, wie zuverlässig und loyal die Franzosen sowohl in Vichy als auch in St. Pierre wirklich sind." Er zuckte mit seinen Schultern. "Aber wir sind darauf vorbereitet, unsere Aufgabe unter allen Umständen zu erfüllen, so dass die Kriegsmarine in Zukunft über zuverlässige Wetterdaten von der Westseite des Atlantik verfügen kann."

"Wird für unsere zukünftigen Einsätze von großer Bedeutung sein, wenn wir die Ungewissheit über die Wetterentwicklung auf hoher See beseitigen können. Meine besten Wünsche begleiten Sie."

Die beiden Wettersoldaten waren noch nie in ihrem Leben auf einem Hochseeschiff gewesen, geschweige denn auf einem U-Boot. Insofern waren die kommenden vier Wochen für sie bis zu ihrer Ankunft auf Miquelon ein absolutes Abenteuer. Erfreulicherweise und überraschenderweise erwiesen sich beide Männer als seefest und litten bei den langen Überwasserfahrten des U-Bootes nicht unter Seekrankheitssymptomen. Als wertvolle Passagiere der ersten Transatlantikfahrt von U 68 hatte Korvettenkapitän Merten die beiden Wettersoldaten für die Dauer der Fahrt in die kleine Offiziersmesse eingeladen, was zu einer Vielzahl interessanter Tischgespräche über die bevorstehenden Einsätze der U-Boot-Waffe einerseits und die Bedeutung verlässlicher Wettervorhersagen andererseits führte. Die Fahrtroute führte über das Nordmeer und durch die Dänemarkstraße zwischen Island und Grönland, was zugleich ein doppeltes Vorsichtsverhalten vom U-Boot-Kommando erforderte: Vermeidung britischer Schiffe und Vermeidung von Eisbergen, deren unter dem Wasser schwimmenden Eismassen eine erhebliche Gefahr für das Boot darstellten.

"Normalerweise würden Sie beide jetzt ein U-Boot im Angriff und anschließend auf seiner heimlichen Absetzbewegung erleben", grinste der U-Boot-Kommandant die Wettersoldaten eines Nachmittags an. "Aber gemäß Befehl muss ich Sie erst ohne Kampfhandlungen absetzen, bevor wir aktiv werden können." Er zuckte mit den Schultern. "Eigentlich schade, wäre ein schönes Ziel gewesen." Der erfahrene Korvettenkapitän hielt sich aber an seine Order und ließ den Tanker unbeschädigt entkommen.

Vierzehn Tage nachdem sie ihren letzten Zwischenstopp-Hafen im norwegischen Bergen verlassen hatten, erreichten sie ihr Ziel, die Westküste der kleinen Insel Miquelon. Korvettenkapitän Merten hatte mit äußerster Vorsicht die vorgelagerte Insel von Neufundland umschifft, das als britisches Dominion Feindesland und Standort von mehreren Seeaufklärungsstaffeln mit Flugbooten und Bombern war. Dann fuhr er aufgetaucht im Licht eines abendlichen Halbmondes so nah wie möglich an den östlich des Leuchtturms liegenden kleinen Strand von Pointe au Cheval heran.

"Wir sind am Ziel", verkündete er den beiden Wettersoldaten und der Decksmannschaft seines Bootes. "Jetzt müssen wir Sie und Ihr Gepäck nur noch an Land schaffen."

Die beiden Wettersoldaten teilten sich auf. Während Unteroffizier Planter mit der ersten Tour des als Fähre dienenden Beibootes an Land ging, sorgte Obergefreiter Langlois dafür, dass auch wirklich die gesamte Ausrüstung ausgeladen wurde.

"Unsere Mission ist hiermit erfolgreich beendet", verabschiedete sich Korvettenkapitän Merten in aller Freundschaft von Thomas Langlois als dieser die letzte Beiboot-Tour bestieg. "Ihre beginnt jetzt. Ich hoffe, Sie haben viel Erfolg und die Schiffe und Boote der Kriegsmarine können möglichst lange von Ihrer Arbeit profitieren. Gutes Gelingen."

Als Thomas Langlois den Strand erreichte, sah er die in langer Reihe am oberen Rand des Strandes aufgestellten Ausrüstungsgegenstände als auch ihre Versorgungs- und Ausstattungskisten. Er und Georg Planter trugen nun dunkelblaue Uniformen des staatlich französischen Wetterdienstes, die extra für sie angefertigt worden waren.

"Bonjour Monsieur Plater", begrüßte er seinen Partner lächelnd. "Comment ca va?"

"Vielen Dank, mein Lieber." Der Unteroffizier schaute auf die lange Reihe an Kisten und Seesäcken. Dann wies er mit der Hand auf das Beiboot, dass bereits wieder das U-Boot erreicht hatte. "Unsere letzte Verbindung in die Heimat. Werden wir frühestens in einem Jahr wiedersehen." Er schüttelte sich kurz, dann schaute er Thomas an. "Lass uns erst einmal ohne Gepäck zum Leuchtturm heraufgehen und die Lage erkunden." Er griff sich seine Taschenlampe und fand nach kurzem Suchen einen kaum wahrnehmbaren Trampelpfad, der vom Strand zum Leuchtturm herauf führte.

Das Morgengrauen hatte bereits eingesetzt, als sie das ehemalige Leuchtturmwärterhaus erreichten.

"Jetzt bin ich echt gespannt, was für eine Behausung hier auf uns wartet", murmelte Georg Planter, als er die unverschlossene Haustür des kleinen Vorbaus öffnete und hineinleuchtete. Dann öffnete er die innere Haustür und pfiff durch seine Zähne. "Die haben das Haus ja richtig für uns vorbereitet." Bevor er in den Wohnraum eintrat, verharrte er plötzlich in seiner Bewegung, so dass Thomas Langlois ihn beinahe umgerannt hätte. "Stiefel aus!", befahl der Unteroffizier. "Sonst müssen wir hier gleich sauber machen." Er bückte sich, zog seine Kampfstiefel aus, während der Obergefreite seinem Vorbild folgte. Dann betraten sie auf Strümpfen in zukünftiges Zuhause.

"Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet", resümierte Thomas, nachdem sie das Cottage vollständig inspiziert hatten. "Das Haus ist ja vollständig renoviert!"

"Und hat einen Ofen sowie einen Herd. Ich habe schon Brennholzscheite und Torf gesehen. Also erfrieren und verhungern werden wir hier nicht."

Thomas nickte. "Ich hatte ehrlich erwartet, dass wir hier wochenlang erst einmal ein unbewohntes Haus auf Vordermann bringen müssen. Wer hat das denn gemacht?" Er schüttelte ziemlich fassungslos seinen Kopf. "Als ob man uns erwarten würde?!"

"Sieht fast so aus", stimmt ihm Georg zu. "Immerhin das passt schon." Er klatschte in seine Hände. "Lass uns wieder zum Strand gehen und unser Gerödel hier raufholen. Wird eine stundenlange Schlepperei werden."

Georg Planter sollte recht behalten. Die beiden Wettersoldaten brauchten fast fünf Stunden, um ihre gesamte Ausrüstung vom Strand zum Leuchtturm hinauf zu schleppen. Dann setzten sie sich erst einmal abgekämpft auf die Bank vor dem Haus und betrachteten bei zwei Bechern voll frischem Wasser, dass sie aus dem glasklaren Bach neben dem Leuchtturm entnommen hatten, die Landschaft.

"Ein wirklich schöner Ort, um seinen Kriegsdienst abzuleisten", fasste Georg Plater seine Eindrücke zusammen. "Hier herrscht eigentlich der perfekte Frieden."

"Und wir erkunden jetzt das Wetter, damit an anderem Ort erfolgreich Krieg geführt werden kann." Thomas nickte mehrfach nachdenklich vor sich hin. "Ist schon eine verrückte Welt." Dann klopfte er mit beiden Händen auf seine Oberschenkel. "Lass uns als erstes die Messgeräte aufstellen. Ich nehme sie dann in Betrieb und kalibriere alles. Du kannst dann erst einmal sehen, wie man den Herd und den Ofen anheizt. Wird sicherlich noch eine kühle Nacht."

"Einverstanden." Die Männer stellten ihre Becher beiseite und machten sich an die Arbeit.

Es war bereits später Nachmittag am Ende eines sehr langen Tages. Die Instrumente der Wetterstation waren aufgebaut, kalibriert und lieferten erste Messwerte zur Temperatur, zum Luftdruck, zur Luftfeuchtigkeit, zur Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Der Regenmesser war aufgebaut und wartete auf seinen ersten Einsatz. Zudem begann Obergefreiter Thomas Langlois mit seinem Tagesreport zur optischen Wetterbeobachtung, zur Wolkenausbildung. Der Kurzwellensender war aufgebaut und an die mit einem kleinen Windraddynamo wiederaufladbare Batterie angeschlossen. Für den Abend hatte Thomas die erste 10-Sekundenmeldung ihres zweimal täglichen Wetterberichts vorbereitet, die so schnell abgesendet werden konnte, dass der Sender nicht eingepeilt werden konnte. Georg und er waren so mit ihrer Arbeit beschäftigt, dass sie nicht mitbekamen, dass plötzlich eine schwarz gekleidete, junge Frau im Leuchtturmwärterhaus stand. Erst als die Frau sich räusperte, schreckten die beiden Männer zusammen und schauten sie mit großen Augen an.

"Bonjour", sagte die Frau mit ziemlich rauer Stimme, "das ist aber eine Überraschung. Wann sind Sie denn angekommen?"

Augenscheinlich war die junge Frau nicht über die Tatsache erstaunt, dass plötzlich im ehemaligen Leuchtturmwärter-Cottage Leben eingezogen war, sondern nur der Zeitpunkt hatte sie überrascht.

Georg Planter hatte sich als Erster gefasst, war aufgestanden und streckte seine Hand zur Begrüßung aus. "Hallo, ich bin Georges", stellte er sich kurz vor. Dann deutete er auf seinen Partner, der ebenfalls hinzutrat. "Und das ist Thomas. Man hat uns heute morgen hier am Strand abgesetzt und wir haben begonnen, uns einzurichten und funktionsfähig zu machen."

"Aha", antwortete die junge Frau, "Wir hatten sein eigentlich bereits früher erwartet. Das Gouverneursamt hatte uns einen Termin Anfang März genannt." Sie zuckte mit ihren Schultern. "Aber jetzt sind sie da." Sie nickte kurz und deutete einen Knicks an. "Ich bin Madeleine Montabon und kümmere mich mit meiner Mutter Geraldine Safrane und meinen Schwestern um den Leuchtturm und das funktionierende Leuchtfeuer." Sie zuckte wieder, diesmal etwas hilflos wirkend mit ihren Schultern. "Männer haben wir in unserer Familie keine mehr. Deshalb haben wir auch ihre Aufgaben übernommen."

"Das tut mir leid." Thomas Langlois hatte irgendwie instinktiv begriffen, dass der Verlust der Männer der Familie Safrane tragischen Hintergrund hatte. Dazu passte auch die vollständig schwarze Kleidung der jungen Frau.

"Wir haben sie alle in den letzten zwölf Monaten verloren; meinen Vater, meinen Mann und meinen Bruder. War wirklich ein schreckliches Jahr." Dann straffte sie sich. "Ich muss das Leuchtfeuer beim Start kontrollieren", erklärte sie. "Es schaltet sich morgens von allein aus, wenn es heller wird. Das spart viel Petroleum. Aber die automatische Startvorrichtung am Abend ist ziemlich unzuverlässig. Und deshalb geht jeden Abend jemand von meiner Familie hier heraus, um diesen Vorgang zu kontrollieren und gegebenenfalls von Hand auszuführen." Sie lachte leise. "Früher hat das mein Vater gemacht. Und jetzt bin ich meist dran." Mit diesen Worten verließ sie das Cottage, wenig später hörten die beiden Wettersoldaten die Tür zum Leuchtturm auf- und zugehen.

"Unsere Mission ist anscheinend tatsächlich richtig angekündigt und vorbereitet worden", staunte Georg. "Ich war da echt misstrauisch."

"Ich auch. Um so erfreulicher für uns. Wir haben einen Herd zum Kochen, einen Ofen zum Heizen, dazu zwei richtige Betten, auf denen wir unsere Schlafsäcke ausrollen können. Ich hatte mir, ehrlich gesagt, den ersten Abend auf Miquelon schlimmer vorgestellt." Er grinste seinen Kameraden schelmisch an. "Und jetzt taucht eine reine Frauenfamilie auf, die uns anscheinend auch noch betreut."

Georg lachte leise. "Hätte wirklich schlimmer kommen können. Anscheinend hat zumindest diese Madeleine keine Ahnung von unserer wirklichen Mission und hält uns tatsächlich für französische Meteorlogen."

Thomas nickte. "Und deshalb sollten wir ab sofort nur noch Französisch miteinander reden, damit uns nicht aus Versehen jemand entlarvt."

"Oui, Monsieur", antwortete Georg zustimmend und grinste erneut.

Wenige Minuten später stand Madeleine wieder im Cottage. "Braucht ihr noch irgendetwas? Ich kann Euch gerne morgen Nachmittag etwas mitbringen."

"Danke, im Moment sind wir erst einmal gut versorgt." Er lachte wieder leicht. "Am liebsten hätte ich jetzt einen Krug Bier. Wir haben so viel gearbeitet heute."

Madeleine lächelte ihn an. "Da müsst ihr bis morgen warten. Wir haben eine sehr kleine Brauerei im Ort. Und auch noch eine Destillerie. Die beiden anderen sind stillgelegt."

"Ihr brennt Schnaps hier?" Georg war fast fassungslos.

"Ja", antwortete Madeleine unschuldig. "Eigentlich haben uns die Destillerien und die Brauerei überhaupt erst richtig Geld nach Miquelon gebracht. War ein Riesengeschäft für unsere Familien während der amerikanischen Prohibition. Hier gebraut und gebrannt und dann mit unseren kleinen Fischkuttern nach Maine geschmuggelt. Die Amerikaner konnten gar nicht genug bekommen. Und haben sehr gut bezahlt. Ist leider deutlich zurückgegangen, nachdem die generelle Prohibition in Amerika vor acht Jahren aufgehoben wurde. Aber in den New England States gibt es nach wie vor Abnehmer für unseren Whisky und unseren Gin. Nur unser Bier brauen wir nur noch für uns selbst." Madeleine machte wieder einen leichten Knicks und drehte sich um, um nach Hause zu gehen.

"Wie lange brauchst Du für den Weg nach Miquelon?" fragte Thomas noch neugierig.

"Etwa eine Stunde für eine Strecke. Wenn ich jetzt losgehe, bin ich mit der letzten Dämmerung wieder zuhause."

Georg hatte auf dem tadellos funktionierenden Herd aus den mitgebrachten Vorräten eine schmackhafte Suppe gezaubert, die die beiden Männer mit Genuss löffelten.

"Madeleine ist eine wunderschöne Frau", bemerkte schließlich Thomas.

Georg nickte. "In der Tat. So jung und schon Witwe. Ob ihr Mann im Krieg gefallen ist? Hier ist ja alles friedlich."

"Bin gespannt, wie der Rest der Familie ist", sinnierte Thomas. "Immerhin haben wir bereits am ersten Tag örtlichen Familienanschluss gefunden."

"Und das anscheinend ohne Risiko, aufzufallen oder gar verraten zu werden." Georg nickte jetzt ebenfalls nachdenklich. "Davor hatte ich eigentlich am meisten Angst. Das wir hier ankommen und dann nach wenigen Tagen als Feinde entlarvt und zu Kriegsgefangenen gemacht zu werden." Er hob seinen mit frischem Wasser gefüllten Becher und stieß mit Thomas an. "Ein Hoch auf unsere Französischlehrer. Mit unserem Dialekt nimmt uns jeder unsere Herkunft aus Nordfrankreich ab."

"Wo kommen wir eigentlich her, wenn wir gefragt werden?"

Thomas dachte kurz nach. "Lothringen? Du aus Thionville, ist eine Hütten- und Stahlstadt wie Völklingen? Und ich aus Metz, das kenne ich gut."

"Einverstanden. Passt ganz gut, unsere Geburtsorte in unseren neuen französischen Papieren liegen auch im Nordosten."

Am nächsten Nachmittag kam Madeleine zusammen mit ihrer ebenfalls schwarz gekleideten Mutter zum Leuchtturm. Geraldine Safrane wirkte trotz ihrer schwarzen Trauerkleidung ungeheuer lebendig, ihre Augen funkelten geradezu vor Temperament, was sich auch in ihrer unglaublich schnellen Sprechweise ausdrückte. Ihr langes schwarzes Haar, das sie zu einem mächtigen Zopf zusammengebunden hatte, war mittlerweile mit vielen silbrig-grauen Strähnen durchzogen

"Die Herren lechzten gestern nach einem Krug Bier", grinste sie Georg und Thomas an und stellte eine Umhängetasche auf den Tisch. Sie griff in die Tasche und zauberte zwei zugepfropfte Keramikkrüge hervor. "Bitte sehr. Direkt aus unserer Dorfbrauerei, heute morgen ganz frisch abgefüllt."

Georg war begeistert. "Was für eine wunderbare Überraschung. Ich hatte bei unserer Stationierungsanweisung bereits befürchtet, dass wir für die Dauer unseres Aufenthaltes zu Abstinenzlern werden würden."

Mutter wie Tochter lachten laut auf. "Miquelon ist in den letzten zweiundzwanzig Jahren durch Bier und Schnaps reich geworden. Während die Puritaner in Amerika die reine Lehre verkündeten, haben wir hier gebraut, gebrannt und destilliert, was möglich war. Unsere Männer haben auf ihren Fahrten in die USA fünfzigmalmehr verdient als wenn sie auf Fischfang gegangen wären. Den haben sie nur aus Gründen der perfekten Tarnung unterwegs weiter betrieben."

Georg griff nach einem der Krüge, entkorkte ihn, füllte sich seinen keramisierten Blechbecher voll und nahm einen Probeschluck. Dann stöhnte er geradezu auf. "Großartig. Tut das gut." Er lehrte seinen Becher mit einem großen zweiten Schluck. "Wie heißt der göttliche Nektar?" schaute er seinen Wetterpartner an.

"Ambrosia."

"Genau. Das ist mein Ambrosia."

Die Stimmung zwischen den beiden Wettersoldaten und Mutter und Tochter Safrane war schlagartig entspannt. Nachdem sich die Frauen pflichtgemäß um das Leuchtfeuer gekümmert hatten, saßen sie noch eine halbe Stunde vor dem Leuchtturmwärtercottage und tratschten miteinander. So als ob sie sich bereits seit Jahren und nicht erst seit ein paar Stunden kennen würden. Fast zu spät machten sich die beiden Frauen auf den Heimweg.

"Findet ihr denn noch den Weg, wenn es dunkel geworden ist?" fragte Thomas etwas besorgt.

Geraldine lachte. "Erstens sind wir gewohnt, auch im Mondlicht sehen zu können. Und wenn der Mond nicht scheint, haben wir zwei batteriebetriebene Taschenlampen. Sind sogar amtliches Zubehör für den Dienst als Leuchtturmwärter." Sie griff in ihre Tragetasche und holte eine Taschenlampe hervor. "Wir sind hier zwar auf einem der entferntesten Außenposten der großen französischen Republik. Aber deshalb nicht am Ende der Welt." Dabei funkelte ihr Temperament wieder wie Diamanten aus ihren Augen.

Nachdem Thomas seine abendliche Kurzwettermeldung abgesetzt und Georg das Abendessen auf den Tisch gestellt hatte, diskutierten die beiden Männer noch intensiv die Strukturierung ihres zukünftigen Tagesrhythmus durch. "So ein Dienstplan hat den Vorteil, dass man nicht verlodert und bequem und faul wird", begründete Georg die Notwendigkeit eines Dienstplans. Thomas akzeptierte seine Sichtweise und so baute sich in den kommenden Tagen und Wochen ein fester Tages- und Aufgabenrhythmus auf, der neben der eigentlichen Wetterbeobachtung und -dokumentation der Messwerte für Thomas die Jagd auf Kaninchen und anderes Niederwild und für Georg die Haushaltsführung und die Zubereitung der Mahlzeiten beinhaltete. Die beiden Männer hatten hierzu zwei verschiedene Jagdgewehre mitgenommen, eine Geschoßflinte, die sich mangels Rotwild und anderen Großwilds als absolut untauglich erwies und eine doppelläufige Schrotflinte, die nun mehrfach pro Woche zum Einsatz kam und in diesen Frühlingstagen für ununterbrochenen Nachschub an Frischfleisch sorgte.

Durch die täglichen Leuchtturmbesuche eines weiblichen Mitglieds der Familie Safrane kam auch keine zweisame Langweile zwischen Georg und Thomas auf. Beide waren den ganzen Tag mit ihren Aufgaben und ihrem Alltagsleben gut beschäftigt, abends spielten beide gern eine Partie Schach, Dame oder Mühle, wobei Thomas aufpassen musste, nicht demotivierend überlegen zu sein.

Drei Wochen später waren die Safrane-Frauen und die beiden getarnten Wettersoldaten bereits so miteinander vertraut, dass Geraldine Safrane die Männer zum Ostersonntags-Gottesdienst und anschließenden Ostermahl in ihr Haus nach Miquelon einlud. "Wir haben seit achtzig Jahren einen wunderbare Holzkirche in unserem Ort, in der von Taufen über Festtagsgottesdiensten, sowie Hochzeiten bis zu Trauergottesdiensten das gesamte Leben abläuft. Dazu haben wir mit Vater Augustin einen wunderbaren Priester", erzählte sie bei ihrem nachmittäglichen Arbeitsbesuch am Leuchtturm. "Ihr seid herzlich eingeladen, uns am Ostersonntag zu begleiten und anschließend Gast in meinem Haus zu sein."

Georg und Thomas kamen nicht umhin, die Einladung anzunehmen. "Wenn ich ehrlich bin, schmeckt mir die Osterfeier in aller Öffentlichkeit in Miquelon nicht besonders gut", gestand Georg. "Dadurch wird viel zu vielen Menschen bekannt, das wir hier am Leuchtturm leben und arbeiten. Ich hoffe, da kommen keine dummen Fragen auf."

Thomas war ebenfalls skeptisch, aber in einem Punkt hoffnungsvoll. "Wenn wir als Begleiter von Geraldine, Madeleine und ihren Schwestern wie als Teil der Familie auftreten, ist das Risiko vermutlich kleiner. Die Familie hat halt keine Männer mehr."

Thomas Langlois sollte recht behalten. Natürlich betrachtete die Gemeinde im Kirchenschiff der überraschend großen und prachtvollen, hölzernen Kirche Notre-Dame-des-Ardilliers die beiden fremden Männer in ihren dunkelblauen Uniformen mit dem Wappen des staatlichen französischen Wetterdienstes am Ärmel mit Neugierde und Skepsis. Aber niemand in der voll besetzten katholischen Kirche der kleinen Insel Miquelon ahnte auch nur im Entferntesten, dass sich unter ihnen zwei deutsche Soldaten auf einer höchst wichtigen Geheimmission befanden.

"Ist schon viele Jahre her, dass ich in einem Ostersonntagsgottesdienst war", gestand Georg seinem Kameraden.

Der Angesprochene nickte zustimmend. "Bei mir in der Oberprima. Also auch viele Jahre."

Trotz der langen Pause war ihnen aber die lateinische Liturgie immer noch so weit vertraut, dass sie nicht weiter auffielen. Nach dem Gottesdienst lief Familie Safrane mit ihren Gästen quer durch den kleinen Ort, der weitestgehend aus überraschend guten und wohl gepflegten Häusern bestand. "Verdanken wir alles dem teuflischen Alkohol", lachte Geraldine Safrane als sie strammen Schrittes mit ausladender Geste das Ortsbild nachzeichnete. "Ich bin im Leuchtturmwärterhaus aufgewachsen, da bestand Miquelon aus einer Ansammlung von armseligen Fischerhütten. Lediglich unsere Kirche war schon so wie heute. Selbst unsere Schule war eigentlich eine armselige Kate. Dann kam die amerikanische Prohibition und wir hatten eine einmalige Chance, gutes Geld zu verdienen. Und das haben wir für unseren Ort ausgegeben. Jetzt haben wir neue Häuser und einen guten Hafen. Dazu haben wir einen Arzt und einen Zahnarzt. Und die Kinder haben eine ordentliche Schule und eine richtig gut bestückte Bücherei."

"Oh, eine Bücherei? Hier?"

"Ja", antwortete Madeleine und deutete auf ein größeres Holzhaus am Ende der Seitenstraße, die sie gerade passierten. Das ist unsere Schule und dort ist auch die Bücherei. Öffentlich, also für jedermann, nicht nur für Schüler."

"Ich kann Euch gleich Leserausweise ausstellen", mischte sich jetzt auch Madeleines jüngere Schwester, die achtzehnjährige Marie, ein. "Ich will Bibliothekar werden und lerne dort gerade."

"Dann bin ich an diesem Sonntag gleich der erste neue Leser", freute sich Thomas. "Ich hatte nicht zu hoffen gewagt, an unserem Standort eine Bücherei vorzufinden."

Geraldine lachte wieder ihr warmes, gewinnendes Lachen. "Selbst diesen Komfort verdankt ihr dem Alkohol", strahlte sie Thomas an. "Die Bücherei ist eine Spende der drei Destillerien. Wir hatten in der goldenen Zeit so viel Geld übrig, dass wir freiwillig viele nützliche Sachen gespendet haben. Auch die Einrichtung der Zahnarztpraxis war eine solche Spende."

Mit diesem kurzen Ausflug in die Heimatkunde hatten sie das Zuhause der Familie Safrane erreicht. "Willkommen in unserem männerfreien Zuhause", begrüßte die Familienmutter mit hörbar sarkastischem Unterton ihre beiden Gäste, als sie das Haus betraten.

Neugierig und wissbegierig, wie er war, vielleicht auch ein wenig taktlos, kam Thomas Langlois während des Tischgesprächs nach dem Hauptgang auf Geraldines Begrüßung zurück. "Ihr habt das schon zweimal erwähnt und auch Madeleine machte entsprechende Andeutungen, wenn sie ihrer Leuchtturmarbeit nachging. Warum ist eine Familie von so schönen Frauen ein männerloser Haushalt?"

Geraldine atmete zweimal hörbar tief durch und seufzte deutlich. "1940 war für unsere Familie ein schreckliches Jahr, meine Herren." Sie schaute wechselweise Thomas und Georg an. "Wenn man in einem Fischerort mit seegehenden Kuttern lebt, ist der nasse Tod immer gegenwärtig. 1926 haben wir in einem weit nach Norden ziehenden Hurrikan zwei Kutter aus Miquelon verloren; sind mit Mann und Maus untergegangen. Mein Claude war auf dem dritten Kutter, dem einzigen Boot, das den Rückweg aus Maine geschafft hatte. Er hat später erzählt, dass er nie in seinem Leben einen solche Wellengang erlebt hätte. Seit der Fahrt ist er nie wieder zur See gefahren. Er hat sich dann nur noch um unsere Destillerie und um den Leuchtturm gekümmert. Claude ist vor Weihnachten nach kurzer Krankheit gestorben, gerade mal 48 Jahre alt. Er hat irgendwie den Tod von Georges und Pierre nicht verkraftet."

In Thomas und Georgs Gesicht waren deutliche Fragezeichen zu sehen, so dass Madeleine die entstandene Pause zur Erläuterung nutzte. "Georges war mein jüngerer Bruder und Pierre mein Ehemann. Wir haben zwei Wochen vor Kriegsbeginn geheiratet. Die beiden haben ihren Kriegsdienst in der französischen Marine abgeleistet. Auf dem Schlachtschiff 'Bretagne', dass die Engländer bei ihrem Angriff auf die französische Flotte am 3. Juli so frevelhaft versenkt haben. Dabei sind unsere beiden Jungs ums Leben gekommen. Zusammen mit über tausend anderen jungen Männern." Madeleine klang bitter und zugleich zornig.

"Ist wie die ganze Geschichte dieser französischen Inseln und ihren englisch-kanadischen Nachbarn", klang Geraldine noch grimmiger. "Nie haben uns diese Imperialisten in Ruhe gelassen. Sie haben unsere Fischgründe geplündert, zwischenzeitlich immer wieder besetzt und gegängelt. Und unseren Alkoholhandel haben sie auch versucht, zu torpedieren. Weil sie das Geschäft für sich allein haben wollten. Den Konflikt haben dann unsere amerikanischen Abnehmer beendet, als sie den Engländern klar gemacht haben, dass sie darauf bestehen würden, von beiden Seiten beliefert zu werden. Der Grund war einfach: sie befürchteten, dass die amerikanische Regierung mächtig genug wäre, Kanada ebenfalls in die Prohibition zu zwingen. Sind halt Abstinenzler und Puritaner auf beiden Seiten der Grenze."

Die Atmosphäre bei Tisch an diesem Ostersonntag war spürbar aggressiv geworden. Der Tod der drei männlichen Familienmitglieder hatte die Frauen tief getroffen. Um so erleichterter waren Thomas und Georg als Geraldine in ihre Hände klatschte und ein trotzig-freundliches Gesicht aufsetzte. "Trauer und Zorn bringen uns nicht weiter. Und auch nicht unsere Männer zurück." Sie schaute die beiden Wettersoldaten an. "Wir haben so viel vom Alkohol gesprochen, jetzt bekommt ihr zusammen mit dem Dessert eine Kostprobe aus unserer eigenen Destillerie."

"Euch gehört eine eigene Destillerie?" Georg schaute seine Gastgeberinnen bewundernd und zugleich neugierig an.

"Ja", lächelte Geraldine als Antwort, "die einzige Destillerie in Miquelon, die noch arbeitet. Verdanken wir meinem Claude." Sie winkte Madeleine, die daraufhin ein silbernes Tablett mit edlen Gläsern und zwei kleinen Flaschen mit klarem Inhalt auf den Tisch stellte. "Als 1919 in Amerika die Prohibition begann, haben wir hier zuerst eine Art Whisky produziert. Eigentlich war das nicht mehr als auf geräucherter Gerstenbasis destillierter Schnaps. Whisky soll eigentlich für Monate oder Jahre in Fässern reifen, aber für so einen Quatsch hatte niemand Zeit. Weder unsere Abnehmer, die nach immer mehr Ware schrien, noch wir Produzenten. Ich muss zugeben, dass auch unser Whisky eigentlich nur ein alkoholstarkes Gesöff war. Claude hat sich dann damit beschäftigt, wie man aus dem ursprünglichen, eigentlich neutralen Destillat etwas machen konnte, das besser schmeckte und auch für Frauen trinkbar war. Denn das lernten wir von unseren amerikanischen Abnehmern sehr schnell. Auch die amerikanischen Frauen begannen in immer größerer Zahl, nach alkoholischen Getränken zu verlangen. Ich habe dann zwei Bücher besorgt, in denen wir viele Informationen über die Herstellung von Gin fanden. Denn die dafür notwendigen Wacholderbeeren, aber auch andere geeignete Beerensorten wachsen hier auf unserer Insel. Und so haben wir unsere Destillerie auf die Gin-Produktion umgestellt. Das funktioniert bis heute, während die hiesige Whiskyproduktion mangels Nachfrage mittlerweile eingestellt ist." Mit dieser Erläuterung füllte Geraldine fünf Gläser mit Wacholder-Gin, verteilte diese und prostete den Anwesenden zu. "Cheers."

Thomas und Georg waren in der Tat erstaunt, dass der Gin in der Tat gut schmeckte und machten eine Vielzahl von Komplimenten. "Wenn es Euch interessiert, kann ich Euch unsere Destillerie nach dem Essen gerne zeigen", bot Madeleine an. "Befindet sich hier in dem großen, scheunenartigen Holzhaus hinter unserem Haus." Die beiden Wettersoldaten nahmen das Angebot neugierig an.

"Ich habe das Gefühl, wir haben mit unserer Wettermission das große Los gezogen", brummelte Georg leise zu Thomas, als sich die beiden Wettersoldaten schon spät am Nachmittag auf den einstündigen Weg zurück zum Leuchtturm machten. Madeleine begleitete sie, da sie pflichtgemäß nach dem ordnungsgemäßen Betriebszustand des Leuchtfeuers sehen wollte.

Der Angesprochene nickte nur, da Madeleine in hörbarer Entfernung ging. "Ist eine liebe Familie", fügte er neutral hinzu. "Wunderbar für uns, wenn ich an unsere Gespräche auf der Herfahrt denke." Dann gingen sie schweigend auf dem schmalen, aber gut erkennbaren Pfad weiter.

An ihrem Ziel angekommen, drehte sich Madeleine zu Thomas hin. "Leistest Du mir im Leuchtturm Gesellschaft? Dann bin ich nicht so allein da oben."

Thomas stutzte kurz, dann nickte er freundlich. "Gerne." Minuten später ging er hinter Madeleine die engen Stufen zur gläsernen Leuchtturmkuppel hoch, ständig auf ihren trotz des weiten Rocks sich deutlich abzeichnenden und verführerisch wackelnden Po blickend.

Nachdem sie ihre Inspektion beendet hatte und das Petroleumgas-Gemisch ordnungsgemäß das Leuchtfeuer speiste, drehte sich Madeleine plötzlich zu Thomas um und legte ihre beiden Arme um seinen Nacken. "Ich habe seit Pierres Abfahrt zu seiner letzten Reise keinen Mann mehr in meinen Armen gehalten, geschweige denn glücklich gemacht." Sie schaute Thomas auf ganz kurze Entfernung in die Augen. "Darf ich Dich und mich hier oben glücklich machen? Ich träume davon, seit ich Dich das erste Mal gesehen habe."

Thomas nickte nur, ergriff mit beiden Händen Madeleines Kopf und küsste sie mitten auf ihren Mund. Madeleines Lippen öffneten sich sehr schnell und die beiden begannen ein heißes und intensives Zungenkussspiel, dass ihre innere Leidenschaft weiter anheizte und unmittelbar spürbare Auswirkungen auf Thomas Männlichkeit hatte.

Die einen Kopf kleinere Madeleine rieb ihren Bauch an der spürbar härter werden Beule in Thomas Hose, dann löste sie die Umarmung und trat einen kleinen Schritt zurück. "Lass uns die Mäntel ausziehen, die stören nur." Bei dieser Gelegenheit griff sie bereits behände unter ihren langen Rock und stieg aus ihrem Schlüpfer, den sie in ihre Manteltasche stopfte. Dann ging sie auf dem schmalen Gang, der um das Leuchtfeuer herumging, vor Thomas in die Hocke, öffnete seinen Gürtel und knöpfte seine Hose auf. "Wir sind Französinnen und keine Engländer", erklärte sie demonstrativ. "Wir wissen, wie man Liebe macht." Mit diesen Worten befreite sie Thomas mittlerweile stramm stehende Männlichkeit aus der weiten Unterhose und betrachtete das gute Stück erst einmal aus mehreren Blickwinkel. "Dein Schwanz ist sehr schön. Der wird mir bestimmt gut tun." Sie griff an den Penisschaft, zog die Vorhaut voll zurück und begann, ihn erst einmal mit ihrer linken Hand zu massieren. Dann stülpte sie zu Thomas Überraschung ihren Mund über seine Eichel und startete eine ihm vollkommen unbekannte kombinierte Mund-, Zungen- und Handbehandlung, die ihn sehr schnell laut aufstöhnen ließ. Madeleine war anscheinend wirklich eine für ihr Alter erstaunlich erfahrene Französin, denn sie ließ ihn nie über den endgültigen Abspritzpunkt hinauskommen. Dann brach sie ihre Behandlung mit murmelnden und blubbernden Geräuschen ab, pustete warme Luft über seinen Peniskopf und drückte den Schaft an der Wurzel zusammen. "So schnell kommst du mir nicht", grinste sie ihn von unten an. Schließlich will ich von Dir noch was haben." Thomas war schon fast schwindelig, als sich Madeleine erhob, ihm einen schnellen Kuss mit ihrem eingeschmierten Mund gab und sich dann umdrehte. "Schlag einfach meinen Rock hoch", kommandierte sie. "Dann liegt das blanke Paradies vor Dir."

Genauso war es. Ein herrlicher, schneeweißer Po lachte Thomas an, dazwischen schimmerte Madeleines rosa Spalte, bereits sicht- und spürbar feucht, oberhalb der eine genauso rosafarbene Rosette zuckte. Thomas fuhr mit seiner wie ein Pilzkopf am Rand überstehenden Eichel ein paar Mal zwischen Madeleines Schamlippen auf und ab, was diese bereits ungeduldig werden ließ.

"Nun komm schon", stöhnte sie ihm entgegen. "Ich brauche Dich jetzt."

"Befehl ist Befehl", zuckte militärisch exakt durch Thomas Kopf, dann drückte er seinen Unterleib vorwärts, was Madeleine sofort entgegenkommend beantwortete. Wenige Augenblicke später hatten die beiden ihren natürlichen Rhythmus gefunden und fickten mit einer Dynamik, die den meisten sexuell ausgehungerten Menschen zu eigen ist. Es wurde mehr ein lauter und heftiger Quickie, denn ein langer Ausdauerfick. Beide steuerten schnell auf einen gemeinsamen Höhepunkt zu.

"Spritz Deinen Liebessaft in mich rein", schrie Madeleine so laut, dass man es vermutlich auch außerhalb des Leuchtturms hatte hören können. "Ist ungefährlich."

Dann hatte Thomas auch bereits seine Grenze erreicht. Er hielt Madeleine an beiden Hüften fest, hatte seinen Schwanz bis an den Anschlag in seine Geliebte hineingestoßen und begann, seinen Liebessaft in mehreren Schüben in sie hinein zu pumpen. Dabei stieß er einen tiefen Schrei aus, der an natürliche Brunfttöne von Hirschen erinnerte. Das Gute an ihrem Liebesort in der Kuppel des Leuchtturms war, dass niemand sie hörte oder störte. Heftig durchatmend hielt Thomas Madeleine in ihrer Stellung fest, bis seine bester Freund aus ihr herausrutschte.

Mit einer überraschenden Bewegung presste Madeleine eine flache Hand auf ihre Pussy und verschloss sie somit gegen die erwartete Flutwelle ihrer gemeinsamen Liebessäfte. Dann zauberte sie irgendwoher ein großes, zusammengefaltetes Taschentuch hervor, dass ihre Hand ersetzte. "Mutter muss ja keine verräterischen Flecken auf der Innenseite von meinen Rock finden", grinste sie Thomas an. Dann richtete sie sich auf, drehte sich um und strahlte Thomas mit dem wundervollsten Lachen an, das dieser je in seinem Leben gesehen hatte. "Danke, mein Lieber. Ich glaube, das haben wir beide sehr dringend gebraucht."

Zehn Minuten später waren sie wieder herabgestiegen und vor der Tür des Leuchtturmwärterhäuschens angekommen. Es war schon fast dunkel.

"Findest Du den Weg nach Hause?" fragte Thomas besorgt.

Madeleine lachte ihn aus. "Du glaubst gar nicht, wie oft ich diesen Weg im Dunkeln zurückgelegt habe. Wilde, gefährliche Tiere, vor denen man sich in Acht nehmen muss, gibt es hier nicht. Und böse Menschen auch nicht. Mir reicht meine kleine Leuchte vollkommen aus." Sie rief einen Abschiedsgruß ins Cottage zu Georg hinein, der in der Küche herumhantierte, gab Thomas noch einen Kuss und machte sich vergnügt, erleichtert und zutiefst befriedigt auf den Heimweg.

In den darauffolgenden Frühlingswochen gewann das Leben der beiden Wettersoldaten mit der Familie Safrane eine angenehme Routine. Der militärische Geheimauftrag der Wetterdatenerfassung und -übermittlung wurde pflichtgemäß zweimal täglich ausgeführt; ansonsten waren Georg und Thomas mit der Organisation ihres Lebens beschäftigt. Das Angebot an Niederwild, insbesondere an Kaninchen und Fasanen war für den jagderfahrenen Thomas reichlich. Das einzige Manko, dass er hin und wieder bejammerte, war das Fehlen eines ordentlichen Jagdhundes, so dass er die geschossene Beute immer selbst suchen musste. Das Wetter wurde langsam wärmer, wobei man auf St. Pierre & Miquelon bei frühlingshaften Tagestemperaturen von 8 bis 12 Grad schon von einer Hitzewelle sprach. Dafür regnete es immer wieder und an manchen Tagen auch sehr ergiebig.

"Das ist normal hier", hatte Madeleine erläutert. "Zudem sehen wir im Frühling selten die Sonne. Haben wir Wind, dann haben wir meist schnell kommende und abziehende Wolken, haben wir keine Wind, ist häufig mehr oder weniger starker Nebel. Das hängt mit dem kalten Labradorstrom und dem warmen Golfstrom zusammen, haben wir in der Schule gelernt."

Madeleine hatte seit der Ankunft der beiden Wettersoldaten fast allein den Leuchtturmdienst übernommen und so begleitete Thomas sie wunschgemäß zwei- bis dreimal pro Woche bei ihrem Inspektionsgang, der fast immer spritzig und sehr befriedigend für beide endete. Madeleine hatte ihre Empfängnisverhütung gut unter Kontrolle. An den so genannten gefährlichen Tagen bekam Thomas eine liebevoll Mundbehandlung bis zum Orgasmus, wobei Madeleine eine kunstvolle Schluckerin war. Hin und wieder dirigierte sie ihn auch an ihren Hintereingang, das beide zum spritzigen Ende besonders lautstark werden ließ. Zudem gestatteten an sonnigen Nachmittagen die wärmer werdenden Tagestemperaturen, dass sie sich gegenseitig vollständig auszogen und dann ihre nackten Körper genießen konnten.

Georg Platner hingegen wanderte von Zeit zu Zeit bereits morgens die eine Stunde nach Miquelon, wenn ihn Madeleine oder ein anderes Familienmitglied am Vortag um eine handwerkliche Serviceleistung in der Destillerie oder im Haushalt baten. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass er im Ursprungsberuf ein gelernter und vielseitiger Handwerker war, der nicht nur elektrische Probleme, sondern auch alle Klempneraufgaben lösen konnte. Beide Problembereiche gab es in der jetzt fast zwanzig Jahre alten Destillerie zur Genüge. An solchen Arbeitstagen saß er dann häufig mit am Mittagstisch, mit den Wochen entwickelte sich zwischen dem lebenslustigen und witzigen Georg und der ebenso aufgelegten Geraldine ein ausgesprochen herzliches Verhältnis.

"Claude wird nicht mehr lebendig und Georges wie auch Pierre kommen nicht mehr zurück", hatte Geraldine Ende Mai, rund ein halbes Jahr nach dem Todestag ihres Ehemannes, mit fast kindlich-trotziger Stimme festgestellt und ihre schwarze Trauerkleidung abgelegt. Es war wenige Tage vor der Sommersonnenwendfeier, die in Wikingertradition auch auf Miquelon mit einem großen Feuer am Strand gefeiert wurde, als Geraldine und Georg nach dem Mittagessen allein bei Tisch saßen; die Töchter waren den gesamten Nachmittag außer Haus beschäftigt und würden erst einige Stunden später zurückkehren. Geraldine ergriff plötzlich eine Hand des neben ihr sitzenden Georg und schaute ihm plötzlich mit einem total veränderten Blick an. "Bin ich als Frau eigentlich schon zu alt, um noch irgendwie begehrenswert zu sein?"

Georg war zunächst vollständig überrascht und bekam erst einmal keine ordentliche Antwort zustande. Es fühlte sich für ihn unglaublich gut an, plötzlich in dieser Form an die Hand genommen zu werden. Dann riss er sich zusammen. "Nein, Geraldine. Du bist zwar kein junges Mädchen mehr und hast sicher einige harte Lebens- und Arbeitsjahre hinter Dir." Er ließ seinen Blick jetzt ganz unverhohlen über Geraldines Körper streichen. Dann holte er tief Luft. "Ich für meinen Teil habe erfahrenere und reifere Frauen immer bevorzugt." Er schaute Geraldine jetzt richtig spitzbübisch an, so als ob er ahnte, dass er auf eine ungeahnte Gelegenheit zusteuerte. "Ist das ein Angebot?" fragte er schließlich ganz geradeaus. Er war sich mittlerweile sicher, dass diese ansonsten unverschämte Frage nicht negativ beantwortet würde.

"Ja", lächelte Geraldine. "Vermutlich sogar mehr als das, es ist eine Einladung. Die Gelegenheit ist günstig, außer uns beiden ist niemand zu Hause." Geraldine behielt Georgs Hand in ihrer Hand, stand zugleich aber auf. "Dann komm."

Georg folgte ihr in ihr Schlafzimmer, in dem unverändert das eheliche Doppelbett stand, jedoch nur mit Bettwäsche auf einer Seite. Geraldine steuerte auf die leere Seite zu. "Hier haben wir genügend freien Platz für uns." Georg und Geraldine gingen zunächst relativ langsam und vorsichtig miteinander um, fast so als ob sie sich erst gegenseitig erforschen wollten. Dann aber kniete sich Geraldine in die Mitte des Bettes, stützte sich auf ihre Unterarme, streckte ihren Po nach hinten aus, ließ aber zugleich ihre Oberschenkel so weit wie möglich auseinander.

"Dies ist in der Tat eine Einladung", war Georgs letzter klarer Gedanke, dann fanden die beiden einen harten, fast hämmernden Rhythmus bei dem Georgs Bauch immer gegen den entgegenschnellenden Hintern Geraldines klatschte, so dass sein Schwanz immer bis zum Anschlag in sie eindrang. Es wurde laut, richtig laut, zudem wurden beide vor Schweiß und Liebessäften immer nasser. Schließlich versteifte sich Geraldine mit weit nach hinten ausgestrecktem Po und stieß einen lang andauernden, tiefen Schrei aus. Nicht nur ihre Oberschenkel, auch ihre Oberarme zitterten wie Espenlaub, so dass sie Kopf und Oberkörper auf die Matratze presste. Dann explodierte sie regelrecht. Georg fühlte, wie sein Schwanz von ihren Vaginalkontraktionen regelrecht gemolken wurde, dann gab es auch für ihn kein Halten mehr. Eine für ein halbes Jahr aufgestaute Ladung entlud sich in mindestens fünf Schüben und füllte Geraldine bis an den Rand voll.

Geraldine und Georg lagen noch eine geraume Zeit eng zusammengekuschelt, nach Luft ringend nebeneinander, sich immer wieder wie ein junges Liebespaar küssend.

"Das war wunderschön", gestand schließlich die vierfache Mutter und Destillerie-Besitzerin. "Wollen wir das öfters machen?" Dabei lachte sich richtig kehlig und diabolisch.

Georg stimmte in ihr Lachen ein. "Von mir aus mehr als gerne. Wie ich vorhin sagte, ich liebe erfahrene Frauen. Die wissen, was sie wollen und was sie können."

So entstand das zweite, in diesem Fall sehr ungewöhnliche Liebespaar zwischen einem getarnten deutschen Wettersoldaten und einer fern der Heimat lebenden reifen Französin.

Wären nicht ihre zweimal täglich diszipliniert ausgeführten Wettermeldungen per Kurzwelle gewesen, für Obergefreiter Thomas Langlois und Unteroffizier Georg Platner hätte es keinen persönlichen Bezug zu dem immer weiter um sich greifenden Krieg gegeben. Vom Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion erfuhren sie erst mit zwei Wochen Verspätung, eigener Funkverkehr mit dem Oberkommando der Kriegsmarine beziehungsweise anderen Dienststellen, der über ihre Wettermeldungen hinausging, war zur Absicherung ihrer Mission strengstens verboten.

"Bin gespannt, ob nach dem nächsten Winter tatsächlich ein U-Boot hier auftaucht und Nachschub als auch eine Ablösung für uns an Land bringt", grübelte Georg eines Spätsommerabends auf der Bank vor dem Leuchtturmwärterhaus, während er sich - mittlerweile zur gemeinsamen Tradition geworden - einen Gin zur Nacht genehmigte. "Wenn ich ehrlich bin, habe ich im Moment überhaupt kein Verlangen danach, in ein U-Boot zu klettern und wieder zurück nach Europa zu fahren."

Thomas hörte ihm aufmerksam zu, schwieg aber noch einen längeren Augenblick. "Uns geht es hier richtig gut. Wir lieben und werden geliebt. Wir werden ordentlich versorgt, es fehlt an nichts. Die Jagd ist ergiebig. Und Madeleine sagt, dass der Winter zwar rau, aber nichts zu kalt wird. Ihre Mutter ist in diesem Cottage aufgewachsen und sagt, es ist ein ausgesprochen solides Haus, das jedem Sturm standhält. Und in der Bücherei gibt es mehr Bücher als ich in zwanzig Jahren lesen kann. Was will man mehr?"

"Wir sollten überlegen, wie wir unseren Befehlshabern mitteilen können, dass wir hier auf unserem Posten bleiben und keine Ablösung benötigen. Die können ihre Reserven woanders einsetzen." Georg blickte nun seinen Kameraden direkt ins Gesicht. "Wärst Du damit einverstanden?"

"Und wie", antwortete Thomas spontan. "Ich überlege mir mal in den kommenden Wochen, wie wir das Fregattenkapitän Schiefer oder dem Marinewetterdienst mitteilen können. Ist ja keine Eile geboten."

Damit waren sich Georg Planter und Thomas Langlois einig, gegebenenfalls für die unbestimmte Dauer des ganzen Krieges auf Miquelon auszuharren und ihrem Dienst als auch ihrem neugewonnen Leben nachzugehen.

Spätsommer und Herbst mündeten mit mehreren heftigen Stürmen und schnellen, harten Wechselwettern in die Vorweihnachtszeit ein. Dabei erwies sich das achtzig Jahre alte Leuchtturmwärterhaus als ausgesprochen wetterfest und aufgrund seiner dicken Natursteinwände als leicht beheizbar. Die gemütliche Raumwärme aus dem torf- und kleinholzbeheizten Ofen und Heizungsherd gab auch genügend Trocknungsenergie, um die ständig feuchte und klamme Kleidung zu trocknen.

"Ich muss gestehen, dass ich ein wenig Angst vor dem ersten Winter auf Miquelon hatte", gestand Thomas seiner Dauergeliebten. "Wir hatten viel von kanadischen Wintern gehört. Aber hier scheint es nicht diese riesigen Schneestürme zu geben, die in einem Tag und einer Nacht mehr als einen halben Meter Schnee fallen lassen."

Madeleine stimmte zu. "Das habe ich in meinen dreiundzwanzig Jahren auf dieser Insel selten erlebt. Dafür fallen halt Regen, Schneeregen und richtige Schneeflocken oft genug waagerecht." Sie kuschelte sich eng an den neben ihr liegenden Thomas. "Eigentlich ist es sehr schön, dass dies Cottage wieder bewohnt und beheizt ist. Da kann man sich bei zu schlechtem Wetter auch hier verstecken, muss nicht bei jedem Wetter die Stunde vom Ort hierher wandern und kann trotzdem seinen Pflichten am Leuchtturm nachgehen. Ist ja gerade bei schlechtem Wetter wichtig, dass das Leuchtfeuer ordnungsgemäß funktioniert." Madeleine blieb jetzt regelmäßig zwei bis drei Nächte im Cottage und half Thomas sowohl bei der Wetterdatenerfassung als auch bei der Jagd und der Verarbeitung des geschossenen Niederwildes.

Als sich Familie Safrane, die beiden Under-cover-Wettersoldaten und die wenigen hundert Bewohner von Miquelon in der Adventszeit auf ein kriegsfernes und friedliches Weihnachtsfest vorbereiteten, holten sie zwei wesentliche Ereignisse in die Kriegsrealität zurück.

Bereits am Montagmorgen nach dem zweiten Advent machten Gerüchte über den japanischen Angriff des Vortags auf die Pazifikflotte der USA im fernen Pearl Harbour die Runde.

"Der Krieg ist in Nordamerika angekommen", fasste Madeleine die Meldungen zusammen, als sie bereits mittags zum Leuchtturm rausgewandert war, um Georg und Thomas über die Nachrichten zu informieren. Zwei Tage später berichtete sie, dass das Deutsche Reich den USA aufgrund des Beistandsabkommens zwischen dem Reich, Italien und Japan den Krieg erklärt hatte. Georg und Thomas hatten sich in ihren Reaktionen ihr gegenüber sehr zurückgehalten, fielen aber um so mehr in emotionale Diskussionen als sie wieder allein im Cottage waren.

"Jetzt sitzen wir auf einer Miniinsel tausende Kilometer von der Heimat entfernt mitten im Feindesland", stöhnte Thomas besorgt. "Und unser einziger Schutz ist unsere Tarnung als Franzosen."

"Da hast Du recht. Auf Versorgung oder Verbindung zum Heimatland können wir bestimmt nicht rechnen. Hilfe von außen halte ich für ausgeschlossen", stimmt Georg zu. Er hatte einen entschlossenen Ton angeschlagen. "Also müssen wir um uns selbst kümmern."

"Sollen wir den Wetterdienst und die Meldungen fortsetzen? Oder wird das jetzt zu gefährlich für uns?" Thomas war immer noch skeptisch.

"Unsere Funkmeldungen sind immer so kurz, dass wir nicht eingepeilt werden können. Und wir empfangen befehlsgemäß keine Nachrichten, so dass man uns erstens keine Befehle erteilen kann und zweitens über die Befehle eventuell unsere Position verrät." Georgs Analyse war im Prinzip richtig.

"Trotzdem macht mir eine Sache Sorgen." Thomas stand auf und ging in dem Wohn-/Küchenraum hin und her. "Als wir hier vor knapp neun Monaten ankamen, war alles vorbereitet. Es muss also im Vorfeld Informationen über unser Kommen und unsere Mission vom OKM beziehungsweise Wetterbehörden in Vichy-Frankreich an den hiesigen Gouverneur gegeben haben, die hierher weitergeleitet worden sind. Wenn in St. Pierre irgendjemand auf entsprechende Unterlagen stößt, weiß er sofort, dass wir hier sind."

Georg zuckte mit seinen Schultern. "Soviel ich weiß, steht der hiesige Gouverneur unverändert gut mit Vichy. Solange sich das nicht ändert, ist das Risiko eher klein, oder?"

"Ich weiß nicht, Spione gibt es überall. Und wenn die Amerikaner jetzt auch im Krieg mit Deutschland stehen, kann sich das möglicherweise schnell ändern."

Thomas Spekulation hatte prophetischen Charakter. Eine Woche später nahm eine Gruppe französischer Soldaten, die auf das Kommando des in London lebenden Führers der Freien Franzosen Charles de Gaulle ohne weitere Unterstützung von kanadischen oder amerikanischen Dienststellen von Neufundland herübergekommen waren, in St. Pierre den Vichy-treuen Gouverneur fest und besetzten Schlüsselpositionen der kleinen Verwaltung der drei Inseln selbst. Der Frontwechsel der Überseebesitzung von St. Pierre & Miquelon vom deutsch-neutralen Vichy-Regime auf die alliierte Kriegsseite war damit wie in einer Reihe anderer französischen Kolonien vollzogen.

Auch diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den Bewohnern von Miquelon. Dann passierte erst einmal nichts, absolut gar nichts. Weihnachten wurde wie in Friedenzeiten gefeiert, mit der Ausnahme, dass in vielen Familien Miquelons die jungen Männer weitgehend fehlten. Nicht nur Familie Safrane hatte bereits über gefallene Söhne und Brüder zu klagen, auch wenn der Blutzoll der kleinen Gemeinde bisher nicht annähernd so hoch war wie im ersten Weltkrieg. Dort war über ein Viertel der zum Kriegsdienst nach Europa geschickten jungen Männer nicht mehr zurückgekehrt und hatte in der Bevölkerung der kleinen Inseln unfassbar große und selbst in zwanzig Jahren nicht auffüllbare Lücken hinterlassen.

Trotz der beiden kriegerischen und politischen Großereignisse des Dezember 1941 war das erste Weihnachtsfest von Georg Planter und Thomas Langlois auf Miquelon feierlich, ruhig und sehr familiär. In leichter Variation ihrer unveränderten militärischen Aufgabe hatten sie die Wetterdaten des Nachmittags an Heiligabend zwei Stunden früher aufgenommen und abgesandt, dann ihre saubere Reserveuniform des französischen Wetterdienstes angelegt und waren zunächst die gute Stunde zum Haus der Familie Safrane und anschließend mit den vier Frauen zur Christmesse in der Kirche marschiert.

Insbesondere Georg war mittlerweile durch seine regelmäßige Mitarbeit in Geraldines Destillerie und als geschickter Handwerker in der kleinen Gemeinde von wenigen hundert Einwohner wohl bekannt und wurde wie ein Einheimischer begrüßt. Thomas kannten die Gemeindemitglieder zumindest von einigen Sonntagsmessen und wussten, dass er zusammen mit Madeleine Montabon den Leuchtturm in Ordnung hielt und häufig auf der Jagd anzutreffen war. Die traditionelle Messe an Heiligabend war für die meisten Einwohner und insbesondere für die Kinder der kirchliche Höhepunkt des Jahres.

Pater Augustin, der aus dem baskischen Biarritz im Südwesten Frankreichs stammte und der seiner Gemeinde seit vielen Jahren diente, bereitete die Messe immer mit besonderer Sorgfalt vor. "Weihnachten ist zusammen mit dem Osterfest auch für mich immer der Höhepunkt des Jahres", hatte er oft genug gesagt und so gestaltete er zur Freude seiner Gemeinde immer ein besonderes Schauspiel in der weihnachtlich geschmückten Holzkirche, dem größten Bauwerk auf Miquelon.

Anschließend kam Familie Safrane zusammen mit ihren beiden Dauergästen zum traditionellen Weihnachtsessen an Geraldines großem Esstisch zusammen. Der während der amerikanischen Prohibitionszeit stammende Reichtum der Gemeinde erlaubte in der Tat eine traditionell-französische Menüfolge, "Le Réveillon" genannt, bestehend aus Fisch aus heimischen Gewässern, mit Kastanien gefülltem Truthahn, beides aus New England im Gegenzug zu Gin-Lieferungen importiert und einem Buche de Noel-Kuchen.

"Ich habe seit meinen Kindertagen in den zwanziger Jahren kein so gutes Weihnachtsmahl mehr gegessen", gestand Georg am Ende des Menüs als er die Magenfülle mit zwei ordentlichen Gins bekämpfte.

Geraldine lachte ihn an und bedankte sich von ganzem Herzen für dies Kompliment. "Ist als Gastgeberin immer schwer, mit einer Mutter zu konkurrieren. Wenn mir das gelungen ist, freut mich das ganz besonders."

Überhaupt war die Weihnachtsstimmung im Hause Safrane sehr entspannt. Erst zur Bescherung, bei der es im Wesentlichen wenige neue Bekleidungsstücke und Bücher gab, kam ein spannender Moment auf. Mit feierlich-liebem Blick überreichten Geradline und Madeleine ihrem jeweiligen Geliebten ein relativ großes, sich weich anfühlendes Geschenk. Als die beiden Männer ihre ungewöhnlich schön eingepackten Weihnachtsgeschenke auspackten, fanden sie jeweils einen handgestrickten Fischerpullover, der im Falle von Thomas nach bretonischen Vorbild dunkelblau mit weißen Querstreifen und im Falle von Georg nach baskischem Vorbild Grau mit orangeroten Streifen gestaltet war.

"Ihr seid jetzt lang genug auf Miquelon", erläuterte Madeleine die Geschenke, "dass ihr das Recht und die Pflicht habt, Euch wie einheimische Männer zu kleiden. Dies sind hiermit Eure ersten, zivilen Kleidungsstücke dieser Insel."

Thomas und Georg waren zutiefst gerührt von ihren Geschenken, aber es sollte noch besser kommen.

"Madeleine und ich haben ein zweites Weihnachtsgeschenk, verbunden mit einem persönlichen Weihnachtswunsch", ergänzte Geraldine und zeigte ein geradezu jungmädchenhaftes Lächeln auf ihrem Gesicht. "Wir wünschen uns, dass Madeleine und Georg ihren jeweiligen Lebensmittelpunkt tauschen. Georg ist eingeladen, dauerhaft im meinem Haus zu leben und seinen Platz in meinem Leben und meinem Bett einzunehmen. Madeleine wünscht sich nichts mehr, als in mein Elternhaus am Leuchtturm zurückzukehren und das Leben und das Bett mit Thomas zu teilen." Geraldine schaute wechselweise in die überraschten und erfreuten Gesichter der beiden Wettersoldaten. "Meine Tochter und ich sind beide Witwen, die dank Euch die Lust und die Freude am Leben zurückgefunden haben. Wenn ihr zu unserem Weihnachtswunsch 'Ja' sagt, haben wir beide uns ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk für Euch ausgedacht."

Georg und Thomas schauten sich kurz an und nickten dann beide.

"Wir können uns eigentlich nichts Schöneres als Weihnachtsgeschenk vorstellen", antwortete Georg als Erster. "Von mir aus ein klares und lautes 'Ja!'. Er stand von seinem Stuhl auf, ging um den Tisch herum, hob Geraldine von ihrem Stuhl hoch, umarmte sie und küsste sie vor der ganzen Familie mitten auf den Mund.

Thomas folgte mit Madeleine seinem Beispiel. "Auch von mir ein laut und deutliches 'Ja!'."

"Wunderbar", klatschte Geraldine in ihre Hände. "Da ihr heute Nacht bei diesem einsetzenden Sturm und Schneeregen besser hier übernachtet, haben Madeleine und ich Euer Weihnachtsgeschenk bereits vorbereitet." Dann lachte sie kehlig und sehr hintergründig. "Ihr dürft Euch jetzt schon freuen und dann vor Neugierde platzen."

Zwei Stunden später war es so weit. Geraldines Schlafzimmer hatte das größte Bett im Hause, war bereits vom Bettzeug befreit und die Matratzen mit einer speziellen Decke abgedeckt. "Wir Französinnen und Franzosen", begann Geraldine eine sehr kleine Ansprache an ihre Tochter und ihre beiden Gäste, "gelten zurecht als die Weltmeister der 'französischen Liebe'. Und das wollen Madeleine und ich an diesem Abend zelebrieren. Möglichst lange und möglichst intensiv." Geraldine lachte nun sehr verführerisch auf. "Außerdem möchte Madeleine heute noch etwas dazulernen." Sie klatschte in ihre Hände. "Dann lasst uns mal auf die nackten Tatsachen gehen."

Neugierig und aufeinander gierig waren alle vier in Windeseile splitterfasernackt. Dann übernahm Geraldine wieder das Kommando. "Die Herren legen sich jetzt bitte im Bett der Länge nach auf den Rücken."

Thomas und Georg folgten der Anweisung umgehend und lachend. "Du hättest einen guten Feldwebel abgegeben", spottete Georg.

"Nicht nur das", spottete Geraldine zurück. "Aber wenn Ihr meinen Befehlen folgt, wird das ein feiner Abend für Dich und Thomas." Wenige Augenblicke später hatten sich die beiden Frauen in 69er Position auf ihre beiden Liebhaber geschwungen, senkten ihre Pussies auf deren Münder ab und nahmen im Gegenzug die vor Vorfreude bereits halbsteifen Schwänze in Hand und Mund. Georg hatte diese intensivste Form der französischen Liebe bereits zweimal in seinem Leben ausprobiert, aber für Thomas war dies absolutes Neuland. Die beiden Frauen hingegen wussten sehr genau, was sie wollten, wie sie es wollten und wie sie "ihre Beute" unter sich dirigieren mussten. Jedenfalls gelang es ihnen, sich beide dreimal zum feuchten Orgasmus lecken und fingern zu lassen, bevor sie die zum Platzen gespannte Männlichkeit ihrer Liebhaber abspritzen ließen. Während Geraldine Georgs Sahne vollständig im Mund aufnahm und herunterschluckte, war Madeleine im Angesicht ihrer Mutter (noch) etwas zurückhaltender und ließ Thomas ihre wundervoll herabhängenden Brüste bespritzen.

"So, meine Lieben", übernahm Geraldine wieder das Kommando, nachdem sie und ihre Tochter von ihren Liebhabern herabgerollt waren. "Wir gönnen Euch jetzt eine kleine Erholungspause. Ich hole uns jetzt allen einen guten Gin Tonic und dann geht es in die zweite Runde."

Gesagt, getan. Eine knappe halbe Stunde später waren die beiden Männer wieder einsatzbereit und einsatzwillig.

"Die hohe Kunst der französischen Liebe", setzte Geraldine wieder an, "ist der bis zum spritzigen Orgasmus durchgezoge Mund- und Kehlenfick." Dabei grinste sie Ihre Tochter an und nahm sie kurz in den Arm. "Madeleine hat dies noch nie ausprobiert. Aber, so wie ich Dein Prachtstück betrachte, mein lieber Thomas, bist Du genau der Richtige für den ersten Versuch. Gut und lang bestückt, aber nicht zu dick." Damit klatschte sie mit der flachen Hand aufs Bett. "Wir zwei strecken uns nun auf unserem Rücken aus und lassen unsere Köpfe über den Bettrand hängen. Damit das nicht im Nacken zu weh tut, legen wir uns ein kleines Kissen hinter denselben. Und dann blasen wir Euch steif und Ihr fickt uns langsam in den Mund. Ihr werdet schon spüren, wo unsere Kehlen beginnen. Da drückt ihr Euch vor- und rückwärts immer tiefer hinein. Alles klar? Wir dirigieren Euch mit unseren Händen auf Euerm Unterkörper, so dass wir immer noch zwischendurch zu Atem kommen."

Geraldine mit ihrer langen Erfahrung und Georg mit wenigstens ein wenig Erfahrung fanden recht schnell ihren Rhythmus miteinander. Georg stützte sich mit seinen Händen auf Geraldines großen und nicht mehr so festen Brüsten ab, die er nebenbei ordentlich knetete und die beachtlichen Nippel zwischen seinen Daumen und Zeigefingern zusammenquetschte und in die Länge zog. Mit jedem langsamen, aber festen Vorstoß spürte er an seiner Schwanzspitze, dass er tiefer und tiefer vordrang, es wurde wahrhaftig eng um seine Männlichkeit und der Massageeffekt auf seine Eichel war enorm.

Direkt neben ihm kämpfte Madeleine regelrecht mit Thomas Schwanz, prustete, schnaufte und stöhnte. Dann lief ihr das vermengte Gemisch aus Pre-Cum und Speichel in die nach oben freien Nasenlöcher, sie verschluckte sich und begann heftig zu husten.

Geraldine drückte Georg nach hinten, so dass sein prallharter Schwanz aus ihrem Mund rutschte und mit großer Spannung nach oben wippte. Geraldines Gesicht war mittlerweile geil aussehend verschmiert. Sie drehte ihren Kopf nach rechts zu ihrer Tochter. "Hört auf und schaut uns zu. Dann helfe ich Euch anschließend. Es soll Spaß machen und nicht einem die Luft wegnehmen." Damit zog sie wieder Georg zu sich hin und nahm sein Prachtstück, legte ihre Lippen um die Spitze und den oberen Teil des Schaftes und zog Georg mit ihren auf seinen Pobacken liegenden Händen wieder in sich hinein. Die beiden brauchten keine fünf Minuten mehr, dann gab es für Georg kein Halten mehr. Mit Geraldines Mund an der untersten Schwanzwurzel steckte er mit maximaler Länge in ihrer Kehle und schoss mit einem lauten Brunftschrei zwei neue Ladungen tief in ihren Hals. Dann zog er sich schnell zurück, stieß mit einer dritten Ladung noch einmal bis in ihre Kehle vor. Dann drückte ihn Geraldine mit beiden Händen nach hinten, drehte ihren Kopf zur Seite und atmete heftig durch. "Ah. Das war gut! So gut!" drückte sie sich begeistert aus. Dann schmierte sie sich mit beiden Händen die gemischten Liebessäfte über ihr Kinn, ihren Hals und ihre Brüste und richtete sich auf.

"Claude und ich liebten dies Spiel über alles" lachte sie Georg an. "Und Du bist genauso gut! Wunderbar!" Sie drehte sich um, richtete sich auf und gab Georg mit ihrem verschmierten Mund und Gesicht einen innigen Kuss, den dieser leidenschaftlich erwiderte.

Dann wandte sie sich an ihre Tochter und deren Liebhaber. "Habt ihr gut zugesehen?"

Madeleine und Thomas nickten. "Und was habe ich falsch gemacht?" fragte Madeleine verlegen.

"Man macht gar nichts falsch. Ist eine Frage der Übung, den Hals so zu positionieren, dass Mund und Kehle eine Linie bilden. Und dann musst Du Dich einfach entspannen. Das ist hier kein Wettbewerb." Sie drückte Madeleine wieder in Position, massierte mit einer Hand Thomas Männlichkeit, so dass sie wieder die gewünschte Härte annahm und dirigierte die beiden dann mit klaren Anweisungen. "Seht doch, es geht ganz einfach", rief sie anfeuernd nach den ersten paar Fickbewegungen des jungen Mannes. Und wirklich, jetzt fanden auch die beiden Jungen mit langsamen Bewegungen ihre Position und ihren Rhythmus. Thomas hatte mittlerweile einen hochroten Kopf vor Aufregung und Anspannung, was sich dann auch auf die Dauer dieses beiderseitigen Erstlings auswirkte. Nach wenigen tiefen Vorstößen in Madeleines Kehle kam er mit Macht und musste aufpassen, dabei nicht zu ungestüm zu werden.

Madelines Gesicht war hinterher noch verschmierter als das ihrer Mutter, war ihr doch ein erheblicher Anteil von Thomas Sperma rechts und links aus den Mundwinkeln herausgelaufen.

"Ihr habt meine Erlaubnis, dass in den kommenden Wochen zu üben", grinste Geraldine das junge Paar an. "Ostern überprüfe ich, wie gut ihr geübt habt." Mit diesen Worten klatschte sie Thomas auf den blanken Hintern und Madeleine auf eine blanke Brust. "Ihr werdet sehen, so ein Mund- und Kehlenfick ist wirklich die hohe Kunst der französischen Liebe. Wir wollen unserer Nation ja alle Ehre machen. Und sei es nur im Bett."

Entspannt und erleichtert, aber auch mit vielen Gefühlen trennten sich die beiden Paare und gingen zu zweit zur Nachtruhe. Niemand der vier konnte ahnen, dass ihre aus Liebe und Zuneigung getroffene Entscheidung, die Lebensverhältnisse durch den Wohnorttausch von Georg und Madeleine zu verändern, in den kommenden Monaten sich als extrem hilfreich und wichtig herausstellen sollte.

Die sich ausweitende Kriegsentwicklung und der Kriegseintritt der USA hatte Geraldine bewogen, sich selbst das wertvollste Weihnachtsgeschenk zu machen. Sie hatte über einen Freund in Neufundland ein auf dem neusten technischen Stand befindliches Radio gekauft, dass in der Woche nach Weihnachten angeliefert wurde. Das kleine Wasserkraftwerk auf Miquelon lieferte seit Anfang der dreißiger Jahre sowohl für die Destillerie als auch den Privathaushalt den begehrten Strom, so dass das Radio auch betrieben werden konnte. Georg und Thomas kannten natürlich Radioempfänger von zu Hause aus, aber auf Miquelon waren sie immer noch eine Rarität. So saß die Familie am 27. Dezember 1941 zum ersten Mal in Geraldines Wohnzimmer zusammen und hörte die Nachrichten sowie die Unterhaltungsrundfunksendung aus der französischsprachigen kanadischen Provinz Quebec. Die Nachrichten von den beiden Kriegsschauplätzen in Europa und in Asien klangen nachhaltig beunruhigend.

"Glaubt irgendeiner von Euch, dass dieser Krieg im kommenden Jahr zu Ende geht?" fragte Geraldine am Ende der Nachrichtensendung in die Runde. Sie erntete kollektives Kopfschütteln.

"Ich befürchte, durch den Angriff der Japaner auf Hawaii vor drei Wochen geht er erst richtig los", antwortete Thomas nachdenklich. "Und was Frankreich und seine Kolonien angeht, sehe ich nichts weiter als ein riesiges Fragezeichen. Marschall Petain steht in ziemlicher Abhängigkeit von Deutschland und de Gaulle in derselben Abhängigkeit von England. Da ist nichts entschieden."

"Und hier?"

"Außer das ein paar de Gaulle-Soldaten unseren Gouverneur verhaftet und die Verwaltung übernommen haben, ist nichts passiert. Ich habe aber gehört, dass es demnächst eine Volksbefragung aller Bewohner von St. Pierre & Miquelon geben soll, auf welcher Seite Frankreichs wir stehen."

"Oh ja?" Georg war nachdenklich geworden. "Wir stehen im Dienst des französischen Wetterdienstes. Und der ist in Frankreich und nicht in London beheimatet. Was bedeutet das nun für uns?"

"Gar nichts". Geraldine hörte sich entschlossen an. "Du bist ab sofort Angestellter in meiner Destillerie. Und Thomas und Madeleine sind die Leuchtturmwärter. Genauso, wie die Familie Safrane den Leuchtturm seit achtzig Jahren betreut."

"Das wäre zumindest eine offizielle Lösung nach außen hin", stimmten die beiden Under-Cover-Wettersoldaten zu. "Mal sehen, ob sich von den Freien Franzosen überhaupt hier jemand blicken lässt."

Die Frage beantwortete sich sechs Wochen später, als sich aus dem über dem Wasser liegenden üblichen Februarnebel plötzlich ein amerikanischer Zerstörer herausschälte, der sich mangels ausreichenden Tiefgangs auf Reede legte und in zwei Beibooten sechs amerikanische und sechs französische Soldaten an Land gehen ließ.

"Wir haben nach der Verhaftung des Gouverneurs in dessen Büro Unterlagen gefunden, dass sich auf Miquelon ein heimlicher U-Boot-Stützpunkt der deutschen Kriegsmarine befinden soll", erläuterte der ranghöchste Offizier, ein amerikanischer Oberleutnant zur See, dem Ortvorsteher der Siedlung. "Haben Sie in den letzten Monaten irgendwo deutsche Soldaten oder deutsche Schiffe beziehungsweise U-Boote gesehen oder davon gehört?"

Monsieur Bertran, ein altgedienter Fischer und seit mehr als zehn Jahren im Amt, schüttelte nur seinen Kopf. "Meine Herren, wir kennen unsere Insel und die See vor unserer Haustüre wie unsere Hosentasche. Hier ist kein militärischer Stützpunkt. Von niemandem und nirgendwo. Aber es steht Ihnen natürlich frei, die Insel mit ihren mehr als einhundert Quadratkilometern systematisch abzusuchen." Er grinste die Soldaten an. "Bei gutem und klaren Wetter haben sie auch einen vorzüglichen Rundumblick von der Spitze unseres Leuchtturms." Er lachte leise. "So ab Mitte Mai etwa."

Es kam, wie es kommen musste. Die insgesamt zwölf Soldaten verteilten sich in vier Gruppen, um die Insel und insbesondere ihre Küstenlinie zu Fuß zu inspizieren. "Befehl ist Befehl", hatte der französische Feldwebel als Dienstgradhöchster des französischen Kontingents teils achselzuckend erklärt. "Entweder ist hier ein deutscher Stützpunkt, dann werden wir ihn auslöschen. Oder es gibt keinen Stützpunkt, dann können wir eine ordnungsgemäße Meldung abgeben."

Der Inhalt des Gesprächs zwischen den Soldaten und dem Ortsvorsteher war allen Bewohnern schneller bekannt als die zwölf Männer sich in Marsch setzen konnten. Geraldine merkte bei der Nachricht sofort auf und informierte Georg, der die Nachricht nur achselzuckend aufnahm. "Ich kenne keinen deutschen Marinestützpunkt auf Miquelon. Wenn mich jemand sucht, findet er mich in der Destillerie bei einer Reparatur. Dort kann man mir dann gerne helfen." Mit diesen Worten verschwand er wieder, nach außen total gelassen wirkend. Trotzdem schickte Geraldine ihre jüngste Tochter Charlotte umgehend zum Leuchtturm, um die neuste Nachricht dorthin zu überbringen. "Die Soldaten werden mit Sicherheit zum Leuchtturm kommen und Euch Fragen stellen. Bereitet Euch darauf vor."

Charlotte brauchte für den Weg nur eine Dreiviertelstunde, sie rannte einen wesentlichen Teil des Weges. Madeleine nahm Charlottes Nachricht entgegen, gab ihr einen Tee und ein Stück Brot zur Erholung und suchte dann nach Thomas, der in dem kleinen Schuppen am Fuße des Leuchtturms gerade seine Jagdbeute häutete und zerteilte.

"Bist Du ein deutscher Soldat, Thomas? Ich brauche sofort eine ehrliche Antwort."

Thomas Langlois schaute sie wie der personifizierte Ungläubige an. "Was soll die Frage?"

"Im Ort ist ein amerikanisches Kriegsschiff eingelaufen und hat einen Suchtrupp aus amerikanischen und frei-französischen Soldaten an Land geschickt, die hier einen deutschen U-Boot-Standort ausfindig machen sollen." Sie holte tief Luft. "Ich brauche eine ehrliche Antwort von Dir, damit ich weiß, wie ich Dich gegebenenfalls schützen kann." Sie ging einen Schritt auf Thomas zu und ergriff seine rechte Hand. "Ich liebe Dich und werde alles für Dich tun."

Thomas dachte ein paar Sekunden nach, dann antwortete er leise. "Ja. Auch wenn Georg und ich wirklich im Dienst des Wetterdienstes des französischen Staates stehen."

"Haben wir hier am Leuchtturm irgendetwas Verräterisches, dass Euch gegebenenfalls entlarven könnte?"

"Der Kurzwellensender. Ist ein deutsches Fabrikat."

"Dann sofort weg damit. Im Leuchtturm ist auf halber Höhe eine Stauraumkammer. Die findet niemand, der sie nicht kennt. Bring den Sender sofort dorthin."

Thomas gehorchte umgehend. Und das keinen Augenblick zu früh. Direkt nach Mittag stand ein Suchtrupp aus zwei amerikanischen und zwei frei-französischen Soldaten vor dem Leuchtturmhaus und stellten Fragen, ob das Leuchtturmwärterehepaar in den letzten Monaten irgendeine verdächtige Bewegung eines Seefahrzeugs oder von unbekannten Uniformträgern registriert hätten. Madeleines und Thomas Antworten kamen im flüssigen Französisch, was einen der beiden Franzosen dazu brachte, Thomas direkt anzusprechen. "Sind Sie Lothringer?"

Thomas schüttelte sich kurz und schaute ihn verblüfft an. "Hört man das immer noch?"

"Ja", grinste der Soldat. "Wenn man selbst von dort kommt, hört man diesen vertrauten Tonfall. Ich komme aus Amnéville, auf halbem Weg zwischen Metz und Thionville. Und Sie?"

"Direkt aus Metz. Mitten in der Stadt."

"Und was hat Sie ausgerechnet auf diese gottverlassene Insel am Ende der Welt geführt?"

Thomas blieb einen Augenblick stumm und überlegte.

"Ich", antwortete Madeleine an seiner Stelle. "Wir haben uns in Paris kennengelernt und ich habe ihn so verführt, dass er mir in meine Heimat gefolgt ist. Gottseidank bevor die Deutschen einmarschiert sind." Dabei lachte sie herzhaft, so dass der französische Soldat und Thomas in ihr Lachen mit einfielen.

"Der beste Grund, den ich mir vorstellen kann", freute sich der Soldat und reichte Thomas die Hand. "Es ist schön, an diesem hinteren Ende der Welt einen Lothringer zu treffen. Ich hoffe, wir befreien irgendwann unsere Heimat und ich kann nach Hause zurückkehren."

Damit war der Besuch der Soldaten am Leuchtturm beendet. Aufgrund des diesig-nebligen Wetters verspürte niemand das Verlangen, den Leuchtturm über die enge Wendeltreppe zu besteigen. Die Soldaten marschierten Richtung Südosten entlang der Küstenlinie weiter.

Als sie außer Sichtweitewaren, nahm Thomas seine Geliebte in den Arm und gab ihr den längsten Kuss seines und ihres Lebens. Sie brauchten sich nichts zu sagen, sie liebten sich. Das reichte Madeleine vorläufig aus.

Mitte März steigerte sich die Nervosität des Obergefreiten Thomas Langlois und des Unteroffiziers Georg Planter fast ins Unermessliche. "Hat das OKM unsere Meldung über die fehlende Notwendigkeit, eine Ablösung für uns zu schicken, erhalten? Und haben die unseren Vorschlag angenommen?" Diesen Punkt hatten die beiden Wettersoldaten bei ihren sonntäglichen Begegnungen wochenlang diskutiert und waren übereingekommen, dass sie ihre täglich zweimaligen Wettermeldungen weiterhin diszipliniert absetzen würden, um keinen Verdacht zu erregen. Thomas hatte Madeleine mittlerweile die volle Wahrheit erzählt, die diese noch nicht einmal mit ihrer Mutter geteilt hatte. Dafür hatte sie seit Ende Februar fast täglich mit Thomas das sehr ernste Frage- und Antwortspiel "Was wäre, wenn?" gespielt. Sie hatten eigentlich keine richtige Lösung gefunden, nur dass sie sich beide bei rechtzeitiger Entdeckung eines aufgetauchten U-Bootes am Fuße des Leuchtturms in Richtung Ortschaft absetzen würden.

Aber der Stichtag der ursprünglich vereinbarten Ablösung verstrich ereignislos und auch in den darauffolgenden Tagen ließ sich kein U-Boot am 'Pointe au Cheval' blicken. Dem OKM reichten anscheinend die Wettermeldung vollkommen aus, die Versorgungslage und Lebensumstände der beiden vor dem amerikanischen Kontinent abgesetzten Wettersoldaten interessierte augenscheinlich nicht besonders. Thomas Langlois und Georg Planter sollten erst in den fünfziger Jahren durch entsprechende Dokumentar-Veröffentlichungen über das Schicksal der deutschen U-Boot-Flotte erfahren, dass in der Tat im März 1942 unweit von St. Pierre ein deutsches U-Boot von amerikanischen Zerstörern gerammt und versenkt worden war. Ob dieses U-Boot auf dem Weg zu ihrem Standort gewesen war, konnten sie nie klären.

Frühjahr und Sommer 1942 vergingen in ruhiger und ungetrübter Atmosphäre auf Miquelon. Zwar hatte die Inselbevölkerung bei einer Volksbefragung mit mehr als 98% entschieden, zu Charles de Gaulles Freiem Frankreich gehören zu wollen. Die Frei-Französischen Truppen unter General de Gaulle rekrutierten aber in den zu ihrem Einflussbereich gehörenden Kolonien in diesen Jahren ausschließlich Freiwillige für ihre Einheiten. Weder Georg noch Thomas sahen irgendeinen Grund, dies zu tun.

Die Frage der Loyalität zum Deutschen Reich als Handlungsrichtschnur für Ihren Wetterdienst beantwortete sich im September 1942 originellerweise durch ein Wetterereignis. Mitte September nahm der sechste Wirbelsturm der atlantischen Hurrikan-Saison einen wirklich ungewöhnlichen Kurs. Der Wirbelsturm zog aus dem Mittelatlantik über die Bermudainseln, hielt aber dann einen mehr oder weniger konstanten Abstand zur nordamerikanischen Ostküste und nahm direkten Kurs auf Neufundland. Dabei überquerte sein Zentrum auch St. Pierre und Miquelon. Dieser ehemalige Hurrikan brachte zwar beachtliche Windgeschwindigkeiten mit sich, aber dies Phänomen war wahrhaftig keine Seltenheit auf den französischen Inseln. Was selten war, war das dramatische Gewitter, das sich entlud, als die warme und feuchte Luft des Ex-Hurrikan auf das Wetter des kalten Labradorstrom traf. Dabei traf ein direkter Blitzschlag die Antenne des Kurzwellensenders, die direkt am Leuchtturm montiert war, und zerstörte zugleich den gegen Blitzeinschlag ungesicherten Kurzwellensender vollständig.

"Da ist nichts zu machen", beschied Georg zwei Tage später seinem Kameraden, nachdem er den Kurzwellensender und die Antenne inspiziert hatte. "Das gute Stück ist total durchgeschmort, das kann kein Elektriker der Welt mehr instandsetzen."

"Und nun?" Thomas schaute seinen Mitstreiter ratlos an.

"Ganz einfach", lachte ihn der Unteroffizier an. "Unsere Mission ist hiermit beendet. Die Wetterstation auf Miquelon ist tot. Lang lebe unser beider Leben auf Miquelon." Er schlug mit einer Hand auf Thomas Schulter. "Freue Dich, mein Freund. Besser als hier kann es uns beiden in diesem Krieg garantiert nicht gehen."

Madeleine stimmte abends der Einschätzung Georgs zu und lud ihren Liebhaber und Lebensgefährten zu einem Abend voller französischer Liebe ein. Sie hatten mittlerweile gut geübt und alle Schwierigkeiten überwunden.

Nachwort:

Der Verlust der täglichen Wettermeldungen von der amerikanischen Ostküste schmerzte das deutsche Oberkommando der Marine sehr. Man ging beim OKM davon aus, dass ihre für eineinhalb Jahre zuverlässig funktionierende Station und ihre beiden Wettersoldaten auf Miquelon entdeckt und enttarnt worden waren und deshalb schlagartig verstummte. Als Konsequenz hieraus entwickelt man unter Hochdruck eine voll automatisierte Wetterstation, die im Rahmen der so genannten Operation Kurt an der einsamen Küste Labradors nördlich von Neufundland platziert wurde. U 537 unter Kapitänleutnant Peter Schrewe steuerte im Oktober 1943, ein Jahr nach dem Verstummen der Wettermeldungen aus Miquelon, einen einsamen Küstenstreifen von Labrador an und montierte dort unter der ständigen Gefahr der Entdeckung die neuartige automatische Wetterstation, die durch winterfeste Batterien mit elektrischem Strom versorgt wurde. Die Messwerte wurden durch einen 150 W-Lorenz Kurzwellensender an den Wetterdienst des OKM übersandt und dort für die atlantische Wetterprognose verarbeitet. Einsam und automatisch, aber zuverlässig unter den harschen Wetterbedingungen des arktischen Winters arbeitend, versorgte die Wetterstation Kurt die deutsche Kriegsmarine und die deutsche Luftwaffe bis tief ins Jahr 1944 mit den ermittelten Wetterdaten. Dann stellte sie aus unbekannten Gründen ihren Betrieb ein und wurde vergessen.

Es dauerte dreiunddreißig Jahre, bis 1977 per Zufall die Historikerin Selma Barkham im Rahmen von Recherchearbeiten im wahrsten Sinne des Wortes über die unberührte Wetterstation des Deutschen Reiches im Norden Kanadas stolperte. Die im Prinzip unzerstörte Station wurde sorgfältig geborgen und ist heute im kanadischen Kriegsmuseum ausgestellt.

Die beiden deutschen Wettersoldaten, die für eineinhalb Jahre die erste deutsche Wetterstation auf nordamerikanischem Boden betrieben hatten, assimilierten sich endgültig in der französischen Dorfbevölkerung von Miquelon. Thomas Langlois und Madeleine Montabon, geborene Safrane, heirateten im Frühjahr 1943, nachdem Madeleine festgestellt hatte, dass sie endlich schwanger geworden war. Sie sollten im Laufe der Jahre noch drei weitere Kinder bekommen.

Das Angebot des in Paris examinierten Diplom-Meteorologen Langlois an den von General de Gaulle eingesetzten neuen Gouverneur, einen eigenen Wetterdienst für die Inseln von St. Pierre & Miquelon aufzubauen, war sehr positiv aufgenommen worden. Thomas errichtete daraufhin drei Wetterstationen auf den drei bewohnten Inseln und baute einen ständigen Austausch von Wetterdaten mit kanadischen Stationen auf Neufundland und Neu-Braunschweig sowie im Nordosten der USA auf. Sein über Kurzwelle und telegraphische Systeme verbreiteter Wetterbericht erfreute sich aufgrund hoher Zuverlässigkeit der Vorhersagen großer Beliebtheit. Diese kriegswichtige Funktion befreite Thomas auch von der Notwendigkeit, ab 1944 Kriegsdienst in den Truppen des Freien Frankreichs zu leisten und an der Befreiung Frankreichs nach der Landung in der Normandie als Soldat mitzuwirken.

Georg Planter blieb in der Versenkung, er galt im Dorf offiziell als Dauergast von Geraldine Safrane, obwohl ihn jedermann wie ihren Ehemann behandelte. Von einer Einberufung zum Kriegsdienst der Freien Franzosen wurde er aus einem ganz einfachen Grund verschont: er war in keinem amtlichen Register namentlich aufgeführt und erhielt deshalb keinen Einberufungsbefehl. Georg blieb Geraldine bis ins hohe Alter treu ergeben und führte die Destillerie bis in die achtziger Jahre als Betriebsleiter und später als Mitinhaber.

Persönliches Nachwort:

In den Archiven der deutschen Kriegsmarine gibt es einzelne Hinweise, dass eine derartige, bemannte Wetterstation irgendwo auf nordamerikanischem Boden existiert haben könnte. Aber nichts Genaues weiß man nicht. Die im Nachwort erwähnte automatische Wetterstation aus dem Jahr 1943 als Ersatz ist hingegen verbürgt und kann heute im Museum besichtigt werden.

Ich freue mich auf zahlreiche Bewertungen und Kommentare meiner Leser und Leserinnen. Sie sind der Lohn für meine Arbeit. Viel Vergnügen.



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