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Johanna und das Frühstück (fm:Verführung, 1316 Wörter)

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Veröffentlicht: May 11 2005 Gesehen / Gelesen: 26294 / 17618 [67%] Bewertung Geschichte: 6.74 (46 Stimmen)
Johanna - eine Schönheit in der Großstadt, die mich mit viel Fantasie abgeschleppt hat

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Johanna und das Frühstück

Mal wieder auf Besuch in der Großstadt. Mein Kumpel hat schlapp gemacht, ich bin noch geblieben. Da, wo die Musik gut ist, wo schöne Frauen und auch schöne Männer tanzen.

Oh, Leser, Leserin, warum denkst Du, das kann nicht sein? Wo schöne Musik ist und Menschen tanzen, da sind die Menschen schön, auch wenn manche nicht so aussehen.

Aber - dies soll ja eine erotische Geschichte sein - natürlich nicht alle gleich, auch ich habe ja ein Beuteschema. Und das war auch an diesem Abend präsent. Also: Augen offen halten, selbst schauen, und sehen, welche das auch tut und mir gefällt. Oder doch lieber anders herum?

Halt, hab ich gedacht - mal Luft holen: will ich mich verlieben, suche ich den schnellen F*** oder irgend etwas dazwischen? Das in der Mitte fällt schon mal weg. Sex ohne wenigstens die Möglichkeit, dass ich dieser äBelle du Jour" auch beim Frühstück noch tief in die Augen schauen könnte, das wäre so erotisch wie ein Stück Seife.

Immerhin: auch Seife kann, bei angenehmem Geruch, Freude schaffen. Sogar erotisch sein. Aber sie bleibt halt Seife. Und, ehrlich gesagt, gewaschen hatte ich mich an jenem Tag schon. Aber, ich, und Du, liebe/r Leser/in mit mir, verfolge jetzt meine Gedanken. Und, wie nicht anders zu erwarten, sie drehen sich um das andere, das äschöne" und - nicht zu leugnen - das geheimnisvolle Geschlecht. Oh ja, Frauen haben, zumindest für uns, die keine sind, eine Menge Geheimnisse. Oft schwer zu verstehen. Meistens jedoch gar nicht.

Und die einfache, männliche Frage, die wir uns in Gedanken oft stellen: äwürde diese oder jene heute mich mit nach Hause nehmen?", die plagt uns manchmal so, dass wir, wenn Sie es denn andeutet, wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berge stehen und unsere Attraktivität es vorzieht, ein wenig Flöte zu spielen, und geht.

Warum also sollte es mir hier und heute anders gehen?

Die punkige, bunthaarige, schöne Frau mit den hervor stehenden Knospen in ihrem engen Shirt hatte mir ein paar mal in die Augen geschaut. Sogar kurz geredet haben wir. Nicht übers Wetter, aber auch nicht darüber, wie es wohl sein könnte... Zwei Stunden später hat sie wild geknutscht. Der Typ hat mir nicht gefallen.

Dann noch zwei oder drei, die sehr genau wussten, was sie wollten, und das war nicht so fern von dem, was ich eigentlich auch wollte. Aber mir kompliziertem Charakter war das wohl zu eindeutig. Und ein Geheimnis haben sie auch nicht daraus gemacht. Da blieb für mich die frage nach dem Frühstück: Was reden wir da? Was ist, wenn wir uns dann in die Augen schauen? Kann das überhaupt noch schön sein? Gibt's überhaupt noch Frühstück?

Also, das éin der Mitte' fällt ja aus. Und damit diese zwei oder drei auch. Oder so.

Und dann noch diese unerreichbare Schönheit: Ende Zwanzig, aber viel jünger, lange, blonde Haare, ganz normal in Jeans und Pulli. Wenn sie geredet hat, hat man gesehen, dass ihre Zunge gepierct war, aber das war auch das einzige, was meine Fantasie als sozusagen direktes erotisches Signal verstanden zu haben signalisierte. Aber die hat nur getanzt, mit ihren Freunden geredet. All das getan, was eine unerreichbare Schönheit an so einem Abend eben tut.

Haben sich unsere Blicke nicht getroffen, bei diesem Tanz? War da nicht auch ein Lächeln um ihre Lippen? So ein frisches, schalkhaftes? An der Theke haben wir uns kurz getroffen - da durfte ich ihr sogar Feuer geben. Für die Zigarette. Hab ich natürlich etwas länger brennen lassen. Und mir schnell selbst eine angezündet, damit's nicht auffällt. Sogar ein paar Worte haben wir gewechselt. Nicht über's Wetter, und auch sonst...

Es fasziniert mich immer wieder, welche Distanz ich entwickeln kann, wenn ich Nähe suche. Und es kotzt mich an.

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