Jungfrauen kommen in den Himmel (fm:Romantisch, 4902 Wörter) | ||
Autor: Manuela Yasmina | ||
Veröffentlicht: Nov 23 2007 | Gesehen / Gelesen: 32710 / 23174 [71%] | Bewertung Geschichte: 8.85 (254 Stimmen) |
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Der Bus hielt und wir stiegen ein. Zum Glück war der Platz neben Mike frei. Sofort setzte ich mich neben ihn und wir begrüßten uns. Als Melanie an mir vorbeiging schaute ich sie nicht an. Der Tag verging wie im Fluge. Normalerweise hätte er, bei meiner Angst vor dem kommenden Abend im Zeitlupentempo fortschreiten müssen. Aber so wie es aussah, nicht. Viel zu schnell war die Schule aus. Melanie war zum Glück noch bei der Probe und so konnte ich ohne sie nach Hause fahren. Meinen Eltern sagte ich natürlich daß ich heute abend zu Melanie rübergehen würde. Sie freuten sich, da sie heute Abend ebenfalls nicht zu Hause wären. "Wohin geht ihr denn?" "Papa geht mit mir zu einer Ausstellung." "Ausstellung?" "Ja. Irgend so ein Künstler hat seine Bilder bei Hellen ausgestellt. Und Hellen hat uns dazu eingeladen." Frau Dirksen kannte ich nur zu gut. Sie war schon oft bei uns zu Hause gewesen. Sie war wohl die einzige Frau auf der Welt, die sich sehr weit nach vorne bücken mußte, um ihre Füße zu sehen. Und wenn sie diese sah, dann würde sie bestimmt vornüber fallen. Sie hatte das gewaltigste Euter, was ich je gesehen hatte. Ob es für die Titten einen BH im Geschäft zu kaufen gab oder ob es eine Maßanfertigung war, das wußte ich nicht. Aber einen Waffenschein mußte sie bestimmt dafür haben. Ich war einmal mit ihr zusammengestoßen. Voll zwischen die Memmen geknallt. Eigentlich eine lächerliche Situation. Aber so hab ich gespürt, wie hart ihre Mördertitten waren. Seit der Zeit dienten mir ihre Granaten als Wichsvorlage. "Wir werden erst spät zurück sein. Rechne mal nicht vor Mitternacht mit uns."
Als es fünf war, stand ich nackt in meinem Zimmer. Geduscht war ich. Nun galt es das richtige anzuziehen. Ich entschied mich für eine Jeans, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Das Aus-und-Anziehen war zu umständlich, da alle meine Jeans sehr eng waren. Ausziehen würde ja noch gehen. Was aber, wenn ihre Eltern auf einmal heimkamen? Da ist eine Jogginghose besser. Und außerdem laufe ich nach der Schule meistens in der rum. Also T-Shirt und Jogginghose. Noch Socken und die Schuhe, Haare gekämmt, was bei meiner langen Mähne so kurz nach dem duschen nicht so einfach war. Aber mein heißgeliebter "Föhni" leistete mal wieder wunderbare Dienste. Etwas Deo und fertig war ich. Ein blick auf die Uhr sagte mir, das es kurz vor sechs war. Also Zeit, meine Unschuld zu verlieren. Bei diesem Gedanken rutschte mir mein Herz wieder einige Etagen tiefer und der Kloß kam zum Vorschein. Meine Eltern machten sich ebenfalls fertig. Sie würden gegen halb sieben fahren. Ich verabschiedete mich von ihnen und ging hinüber zu Melanie.
Zögernd hob ich meine Hand und nach einigen Sekunden des Zauderns drückte ich auf den Klingelknopf. Von drinnen hörte man ein "Ding-Dong" und wenige Zeit später öffnete mir Melanie. War der Kloß in meinem Hals zu einer Melone angeschwollen, als sie so vor mir stand wuchs er in sekundenschnelle auf die Größe eines Planeten an. Sie sah wie immer bezaubernd aus. Ein blaues ärmelloses Top, darunter, man konnte es an den Trägern sehen, einen weißen BH, eine Jeans. Eine jener, für die sie sich immer aufs Bett legen mußte, um sie überhaupt schließen zu können. Eine, die ihren kleinen runden Po so richtig zur schau stellte.
"Ah, da bist du ja. Das ist schön, daß du so früh kommst. Meine Eltern sind auch erst seit einer Viertelstunde weg. Komm rein. Geh schon mal vor ins Wohnzimmer, ich komme gleich." Sie ließ mich an sich vorbei und schloß die Haustüre. Während ich ins Wohnzimmer ging, ging sie in die Küche. Ich schaute mich um. Im Wohnzimmer war nur eine kleine Stehlampe eingeschalter und das Fernsehen lief. Auf dem Boden vor dem Sofa waren einige Decken ausgebreitet. "Möchtest du was trinken?", rief sie aus der Küche mir zu. "Eine Coke." "Kommt sofort." Nach wenigen Sekunden stand sie auch schon in der Türe und kam zu mir. Sie reichte mir mein Glas und setzte sich auf die Decke. "Komm runter." Folgsam setzte ich mich und da ich einigen Abstand zu ihr gelassen hatte, rutschte sie, nachdem sie an ihrem Glas genippt hatte und es abstellte, zu mir heran. "Ich hab da einen Film", fing sie an und ich konnte mir schon denken, was das für ein Film war. "den möchte ich gerne sehen. Aber der ist so gruselig." Gruselig? Ein Porno und gruselig? "Wie heißt der Film denn?" "Underworld." Den kannte ich schon. Aber daß der gruselig war, konnte ich mir nicht vorstellen. Nun, vielleicht für sie. Ich empfand das nicht so. "Können wir uns den anschauen?" "Natürlich. Warum nicht?" "Danke." Sie nahm die Fernsteuerung und der DVD-Spieler startete. Natürlich drückte sie sich bei den "Gruselszenen" eng an mich. Eine Hand legte sie während des Films auf meine Brust und verbarg sogar einmal ihr Gesicht auf meiner Brust. All meinen Mut zusammennehmend schob ich meinen Arm um sie herum und hielt sie so an mich gedrückt. Der Film lief noch keine 40 Minuten und sie küßte meinen Hals, schob ihre Hand an mein Gesicht. Mit ihr drehte sie meinen Kopf zu sich und küßte mich. Ich erwiderte zaghaft ihren Kuß. Sie mußte spüren, daß dies mein erster Kuß war. So, wie ich mich dabei anstellte. Erschrocken war ich etwas zusammengefahren, als ich ihre Zunge spürte. Da ich aber wußte, daß man sich "mit Zunge" küßt, öffnete ich mein Gebiß. Kaum hatte ich die Zähne auseinander stieß ihre Zunge in meinen Mund, als galt es feindliches Territorium zu erobern. Etwas mutiger geworden schob ich meine freie Hand um ihre Taille. Es dauerte aber nicht lange und sie schob diese Hand nach vorne auf ihr T-Shirt. Ich spürte durch den dünnen Stoff die Rundungen, sowie den BH in dem diese lagen. Vorsichtig drückte ich ihre Brust etwas, um sie gleich darauf wieder zu streicheln. "Das ist schön.", hauchte sie mir ins Ohr. Und während im Fernsehen das Blut floß, küßten wir uns sehr leidenschaftlich. Als sie sich das T-Shirt auszog und ich ihren weißen BH sah, war meine Jogginghose zum Zelt geworden. Ich streichelte nun über ihre halbnackten Brüste, sowie über ihren BH, während wir uns erneut küßten. Nur zu deutlich konnte ich ihr Zittern spüren, wußte aber nicht, ob es vor Kälte oder vor Erregung war. "Willst du sie sehen?", fragte sie plötzlich. Und da ich nicht gleich antwortete, fragte sie mich, was denn los sei. "Ich, ich hab das." "Was?", flüsterte sie. "Ich hab das noch nie gemacht." "Ich doch", fing sie an, verstummte aber um dann "Noch nie?" zu fragen. "Nein." "Auch das andere noch nicht?" "Was meinst du?" "Schlafen." "Nein. Ich bin noch Jungfrau." Sie lachte und mittendrin in ihrem lachen platzen zwei Stimmen hinein. Steve und Harry. "Noch Jungfrau! Der kleine ist noch unschuldig! Hä, Hä, Hä.", höhnten sie während Melanie sich ihr T-Shirt wieder anzog und lachend aufstand. "Hast du dir denn schon ins Höschen gespritzt?", höhnten sie weiter und Melanie kugelte sich förmlich vor lachen. "Ah, so ist das.", sagte ich mit hochrotem Kopf, stand auf und verließ das Haus.
Erst als ich die Haustüre hinter mir ins Schloß fallen hörte und ihr Gelächter etwas dumpfer an meine Ohren drang schossen mir die Tränen ins Gesicht. Ich lief nach Hause und holte mein Fahrrad aus der Garage. Nur weg. Weg von hier. Weg von ihr und weg von den beiden anderen. Weg. Einfach nur weg. Stundenlang fuhr ich einfach nur in der Gegend herum. Zum Glück war wenig Verkehr. Durch den Tränenschleier in meinen Augen, den Gedanken an das Vergangene, achtete ich nicht auf den Verkehr. Sie hatte es von Anfang an nicht ehrlich mit mir gemeint. Und ich war wie ein verliebter Gockel in ihre Falle getappt. Ich schwor mit, daß mir das nicht noch einmal passieren würde. Schließlich ging es nicht mehr weiter. Die Straße endete an einigen Felsen. Ich hielt an und schaute mich verwundert um. Ich kannte den Platz. Hinter den niedrigen Felsen ging es steil bergab. Sehr steil sogar. Stellenweise sogar senkrecht. Von hier aus hatte man eine grandiose Aussicht auf unseren Stadtteil und den Rest der Stadt. Ich stieg ab und ging zu den Felsen, setzte mich auf einen und heulte wie ein kleines Kind.
Wie lange ich so da gesessen hatte weiß ich nicht. Erst das Schlagen der Turmuhr unserer Kirche, welches der Wind mir zuwehte, ließ mich auf die Uhr schauen. Halb zwölf! Ich sprang auf. Meine Eltern kamen zwar frühestens gegen Mitternacht nach Hause. Aber für die Strecke von hier bis nach Hause würde ich mit dem Fahrrad mindestens eine Stunde brauchen, wenn nicht noch mehr. Ich lief zum Rad, stieg auf und raste los. Und während ich in halsbrecherischer Manier auf der Straße den Hügel herunterraste, überlegte ich mir sämtliche Abkürzungen, die ich kannte. Völlig ausgelaugt, viermal knapp an einem Auto vorbei, zweimal fast in einer Kurve auf die Schnauze gelegt, kam ich völlig verschwitzt zu Hause an. Alles war dunkel. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, das es fünf vor halb eins war. Aber ein Blick in die Garage verriet mir auch, daß sie noch nicht zu Hause waren. Schnell stellte ich das Fahrrad in die Garage und ging ins Haus. Als ich in meinem Zimmer war schlug mir mein Herz noch immer bis zum Hals. Ich zog die nassen und verschwitzten Sachen aus und stellte mich unter die Dusche. Ich wusch mich schnell und trocknete mich ab. Dann sprang ich in meinen Schlafanzug und legte mich ins Bett. Ganz gegen meine Gewohnheit schaute ich nicht noch durch mein geöffnetes Fenster zum Nachbarhaus hin, um zu sehen was Melanie machte. Es war mir schlichtweg egal. Und wenn sie bei Licht mit Harry ficken würde. Es war mir egal. Sie war mir egal. Sie war für mich gestorben.
Am nächsten Morgen verpaßte ich mit Absicht den Bus. Ich hätte es nicht ertragen können, mit ihr an der Haltestelle zu stehen. "Dann nimm das Auto.", sagte Mama zu mir. Ich schüttelte den Kopf. "Herrgott, wozu hast du den Führerschein gemacht, wenn du nur am Wochenende fährst?" Aber ich blieb stur und so fuhr Mama mich zur Schule. Eigentlich hätte ich ja auch selbst fahren können. Einen Führerschein hatte ich seit drei Monaten schon. Aber ich wollte nicht. Als wir an der Schule ankamen fuhr grade unser Bus fort. Also war ich nicht zu spät dran. Und so konnte ich ihr auch au dem Weg gehen. Allerdings nicht in der Klasse. Zum Glück saß sie weit hinter mir und etwas versetzt. Ich ging zu meinem Platz und der Unterricht begann. So konnte ich das Gestrige vergessen. Aber in der Mittagspause passierte es. Ich kam gerade mit meinem Tablett durch die Reihen und wollte mich zu Mike setzen, da ertönte eine Stimme, laut und überdeutlich. "Darf ich euch unsere Jungfrau vorstellen?" Schlagartig wurde es still im Raum. Steve stand auf und mit einer ausladenden Armbewegung auf mich deutend sagte er: "Hier ist sie. Unsere Jungfrau." Der Raum bebte vor lachen. Mit hochrotem Gesicht stand ich da und wußte nicht ein noch aus. Schließlich, ich dachte schon zu sterben, setzte ich einen Fuß vor den anderen. Auf einem feien Platz legte ich mein Tablett mit lautem Knall hin, verließ unter schallendem Gelächter den Saal und verzog mich ans äußerste Ende des Schulgeländes. Innerlich vor Wut und Zorn kochend liefen mir die Tränen herab. Erst das Schellen zum Unterricht holte mich aus der Trance zurück. Ich stand auf und ging in den Klassenraum. Doch hier empfing mich ebenfalls ein Gekicher, welches sehr schnell zu einen Gelächter ausartete. Abrupt drehte ich mich um und verließ das Klassenzimmer. Keine 5 Schritte später stieß ich mit unserer Lehrerin zusammen. Eine Entschuldigung stammelnd sah ich sie an. "Was ist denn mit dir los? Wie siehst du aus? Fehlt dir was?", fragte sie mich erschrocken. "Mir ist nicht gut. Ich hab mich schon vorhin übergeben müssen, aber es ist nicht besser geworden." "Dann geh mach Hause und leg dich hin." Ich nickte ihr dankbar zu und schlich über den Gang dem Ausgang zu. Da kein Schulbus um diese Zeit fuhr, ging ich zu Fuß. Zwar eine ganz schön weite Strecke, aber dieser "Spaziergang" tat mir gut. Während ich ging dachte ich über alles nach. Melanie war für mich gestorben. Sie hatte gestern abend meine Liebe zu ihr getötet. Steve und Harry waren ab sofort nur noch Luft für mich. Als ich zu Hause ankam, war das Haus leer. Mama schien wohl einkaufen zu sein. Also ging ich in mein Zimmer und lernte.
Am folgenden Tag sagte ich meiner Mutter, daß ich mit dem Auto zur Schule fahren würde. "Aber nicht mit mir! Wenn du mit dem Auto hin willst, dann fahr gefälligst selber." "Mach ich.", antwortete ich ihr, nahm den Schlüssel vom Brett und ließ sie mit erstauntem Gesicht stehen. Vor der Türe konnte ich sehen das, ganz gegen ihre Gewohnheit, Melanie schon an der Haltestelle stand und zu unserem Haus herüber schaute. Ich ging in die Garage, setzte mich ins Auto und setzte zurück. Auf der Straße drehte ich und fuhr an ihr vorbei zur Schule. Ich hörte noch wie sie meinen Namen rief, aber ich überhörte es geflissentlich. In der Klasse ließ sie ich in Ruhe. Das war auch besser so, sonst hätte ich ihr vor versammelter Mannschaft eine geklebt. Noch immer lachten sie über das, was sie gestern gehört hatten. In der Mittagspause fuhr ich zu eine "Drive-In". Burger mit Pommes und Cola. Genüßlich ließ ich es mir schmecken. Kurz vor Pausenende kam ich in der Schule an und betrat mit dem Schellen das Gelände. Die restlichen Stunden verliefen ohne wesentliche Geschehnisse. Allerdings wurde wieder gekichert, als mich die Lehrerin drannahm. Nach Schulschluß forcierte ich meine Gangart, damit mich niemand einholen konnte. Und mit Niemand meine ich Melanie. Sie saß zum Glück so weit hinten, das sie mich gerade noch um die Ecke gehen sah, als sie aus der Klasse kam. Ich fuhr nach Hause, setzte mich ins Wohnzimmer und lernte fleißig. Wenig später schellte es. Mama hatte gesehen wer es war und sagte: "Mach du auf. Das ist Melanie von nebenan." "Geh du. Ich bin nicht da." Verwundert sah sie mir nach, wie ich nach oben in mein Zimmer ging, während sie zur Türe ging und öffnete. "Ah Melanie. Wie geht es dir? "Danke gut. Ist John da?" "Tut mir Leid, nein." "Wann kommt er denn?" "Das kann ich dir leider auch nicht sagen." "Schade. Danke vielmals." Sie drehte sich um und ging zu sich nach Hause, während Mama die Türe schloß.
Am folgenden Tag konnte ich mir schon denken, daß Melanie in der Nähe unserer Garage warten würde, um mich abzupassen. Daher fuhr ich eine Viertelstunde früher los. Und richtig. Als ich in den Rückspiegel blickte, sah ich sie aus ihrem Haus rennen und mir nachschauen. Auch an diesem Tag kam Melanie zu uns herüber. Und wieder mußte Mama sie abfertigen. Nur kam Mama danach zu mir herauf und fragte mich, was denn los sei. "Ich mag sie nicht." "Sie ist aber ein sehr liebes Mädchen." Am liebsten hätte ich meiner Mutter das Erlebte ins Gesicht geschrieen. Aber ich schluckte es herunter. "Ich mag sie nicht. Außerdem ist sie mit Harry zusammen." "Mit dem Harry von unten an der Straße?" "Ja." "Das ist aber kein Umgang für sie. Was man sich alles über ihn erzählt. Er soll ja immer mit diesem Steve herumhängen. Und der ist ja auch schon mit den Cops zusammengestoßen." "Ja, ich weiß." "Wie lange ist Melanie denn schon mit Harry zusammen? Ich hab sie noch nie mit ihm gesehen." "Muß schon eine Weile sein." "Wieso?" Ich antwortete nicht. "Soll das etwa heißen, das sie schon was mit ihm gehabt hat?" "Harry erzählte so was." "John! Dann halt dich fern von ihr." "Was meinst du, wieso ich mich verleugnen lasse?" "Ich wird ihr sagen, daß ich nicht möchte, daß sie uns belästigt." "Nein." "Nein?" "Nein. Laß sie ruhig kommen. Das ist mir lieben als das du sie verjagst. Sonnst hab ich sie in der Schule auch noch auf dem Hals." "Na gut John. Wie du meinst." Mama ging wieder nach unten und arbeitet, während ich in meinem Zimmer saß und am Computer arbeitete.
Die nächsten Tage verliefen so, wie die vorherigen. Aufstehen, schauen wann sie fertig ist, Garage, vor der Nase wegfahren, Schule, Mittagessen auswärts und nach Hause. Bisher hatte sie noch nicht gemerkt, daß ich nicht auf dem Schulgelände parkte. Zum Glück! Ich hatte schon gesehen, daß sie auf den Parkplätzen nach meinem Wagen suchte. Nach der Schule kam sie zu uns und fragte nach mir. Mama fertigte sie ab, wobei ihr Ton immer kühler wurde. Das Wochenende verbrachte ich bei meiner Tante, die drei Autostunden entfernt wohnte. Sie war sehr erfreut mich wiederzusehen. Aber dies beruhte auf Gegenseitigkeit.
Am folgenden Samstag war Tina Turner Konzert. Logisch das wir Backstage Karten von Tina bekamen. Und das beste war, das Tina sie am Dienstag selbst vorbei brachte. Das war bisher nur zweimal vorgekommen. Natürlich fiel ihr Wagen in unserer Straße auf. Früher hatte ich in der Schule mal gesagt, daß ich sie persönlich kennen würde. Aber ich wurde nur ausgelacht und als Spinner abgetan. Das änderte sie an diesem Tag schlagartig. Am schönsten für mich war der Moment, als ich mich an der Haustüre von Tina verabschiedete und von ihr in den Arm genommen wurde, sie mich an sich drückte und mir einen Kuß auf die Wange gab. Und das unter den Augen von Melanie, die auf der Straße stand. Deutlich konnte ich sehen wie ihr die Kinnlade herunterfiel.
Samstags war das Konzert. Ich hielt mich wie gewöhnlich an der Seite der Bühne auf. Tina saß neben mir und wartete mit mir zusammen auf den Start. Wir hatten uns schon eine Weile unterhalten, da sah ich in der ersten Reihe, direkt am Gitter, Melanie stehen. Neben ihr Steve und an der anderen Seite von ihr Harry, seinen Arm um ihre Taille gelegt. Ich stockte mitten im Satz und Tina sah mich erstaunt an. Natürlich wollte sie wissen was los war und so erzählte ich ihr von Melanie und wie sie mich reingelegt hatte. Komisch, das ich mit ihr über Dinge reden konnte, über die ich nicht mal mit meinen Eltern reden konnte. Sie nicke nur. Dann begann das Konzert. Natürlich war sie wieder fantastisch. Und dann machte sie etwas, was sie bisher noch nie mit mir gemacht hatte. Mitten in "On silent wings" kam sie zu mir und zerrte mich mit auf die Bühne und ich mußte mit ihr singen. Zum glück habe ich eine passable Stimme und kannte ja auch den Text. Also blamierte ich sie nicht. Aber das Gesicht von Melanie und "Anhang" hättet ihr sehen müssen.
Das auch noch andere aus meiner Schule auf dem Konzert waren, das bekam ich Montags zu spüren, als plötzlich alle auf mich zu kamen und mir sagten, das sie mich mit Tina auf der Bühne gesehen hatten. Den Schlußsong, "Dancing in my dreams", hatten wir ebenfalls wieder gemeinsam gesungen. Mein Gott war ich stolz. Abend paßte nicht in mein Bett. So angeschwollen war ich. Und das, obwohl ich ein sehr breites Bett mit 2 mal 2 Meter hatte. Montags, wie gesagt, kamen sie von allen Seiten auf mich zu. Und als dann die kamen, die mir nie geglaubt hatten daß ich Tina persönlich kannte, fertigte ich sie mit den Worten "Tina? Welche Tina? Die kenn ich nicht." ab. Klar daß sie sich daran erinnerten, mich damals als Spinner abgetan zu haben. Und so zogen sie dann von dannen.
In der Mittagspause kam ich nicht raus. Ich mußte etwas für meine Lehrerin erledigen. Und so beschloß ich, heute mal wieder in der Kantine zu essen. Als ich mit dem Tablett zu einem freien Platz ging, stand mit einem Male Melanie vor mir. "John.", sagte sie leise zu mir, "Ich möchte mich bei dir entschuldigen, Es tut mir wirklich sehr leid, was ich da" "Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte ich etwas lauter, ihr das Wort abschneidend. Sofort wurde es um uns herum still. "Ja." "Dann sprich mich bitte nie wieder an." Ich knallte mein Tablett auf den neben mir stehenden Tisch, ging an ihr vorbei und verließ den Saal.
Abends fuhr ich planlos mit dem Wagen rum. Einfach so. Irgendwann kam ich zu jenem Platz, wo ich vor nicht all zu langer Zeit mit meinem Fahrrad gestanden hatte. Ich stieg aus und setzte mich auf einen der Felsen. Ich genehmigte mir eine Zigarette, was äußerst selten vorkam, und lehnte mich zurück. Innerlich voll und ganz zufrieden. Ich genoß die Ruhe und Einsamkeit dieser Stelle. Doch schließlich stand ich auf und fuhr zurück. Als ich den Wagen in die Garage gestellt hatte, dachte ich, daß ich mir noch einen kleinen Snack zuführen könnte. Also machte ich mich zu Fuß auf und ging durch den Park zum Schnellimbiß. Mit einem Burger und einer Cola machte ich mich auf dem Heimweg. Im Park hörte ich plötzlich eine laute Auseinandersetzung. "war aber nicht abgemacht." "Na und? Was soll's? Du hast doch auch über ihn gelacht." "Trotzdem. Wir wollten ihn hier bloßstellen. Von der Schule war nicht die Rede." "So weiß halt jeder, daß er noch Jungfrau ist." Das Gespräch kam eindeutig aus meiner näheren Umgebung, konnte aber durch die Dunkelheit die Personen nicht erkennen. Aber das brauchte ich auch nicht. Ich hatte ihre Stimmen sofort erkannt. Melanie und Steve. Vorsichtig ging ich näher und lauschte. "Das war so mies von euch." "Mach dir nicht ins Höschen. Komm her." "Nein." "Komm schon." "Nein laß das." "Komm her! Wird Zeit das dich jemand knackt." "Du nicht." Ein klatschen, gefolgt von einem Aufschrei, dann ein erneutes klatschen. Ich erhob mich und ging weiter in Richtung der Stimmen. "Hör auf oder" Klatsch! Mann hörte Stoff zerreißen und Melanie schrie auf. "Nein laß das, hör auf, nein, bitte nicht, hör auf. Dann sah ich sie. Melanie lag am Boden, Steve kniete breitbeinig über ihre Taille und riß ihr gerade den BH vom Körper. Melanie schlug wie wild um sich und er scheuerte ihr noch eine. Ich rannte über die Wiese. Mit dem Schwung der Laufes trat ich Steve in die Rippen, gerade als er sich über Melanie beugte. Er flog von ihr herab und rollte einige Meter weit im Gras, dann rappelte er sich, die Rippen haltend auf und schaute gebeugt um sich. Als er mich sah höhnte er, "Ah die Jungfrau". Ich rannte auf ihn zu und er hob schützend seinen Arm vors Gesicht. Aber ich trat ihm in die Eier. Heulend krümmte er sich. "Verpiß dich, bevor ich dich totschlage." Er rappelte sich ängstlich auf und rannte, so schnell es sein Zustand zuließ, durch den Park davon. Ich drehte mich zu Melanie herum. Sie lag noch immer auf dem Boden, zusammengekrümmt wie ein Embryo, weinte. Als ich näher kam sah ich, daß ihr Höschen aus einem Bein heraus war, ihr Top zerrissen und der BH offen war. Ich setzte mich neben ihr ins Gras und strich ihr übers Haar. "Ist gut, er ist weg." Sie schaute zu mir auf und flüchtete sich an meine Brust. Und während sie heulte strich ich ihr über den Rücken. Es dauerte lange, bis das sie sich gefangen hatte. Schließlich standen wir auf. Ich hockte mich noch vor sie hin und ließ sie in ihr Höschen steigen, dann zog ich es ihr hoch. Damit niemand ihre nackten Brüste sah, gab ich ihr meine Jacke. Somit war ich der einzige, der sie sah, als sie kurz freilagen, während sie in die Ärmel meiner Jacke schlüpfte. Auf dem Heimweg drückte sie sich an mich und ich legte meinen Arm um sie. Die ganze Zeit über redete sie. Daß Steve sie vergewaltigen wollte weil er sie knacken wollte. Das sie ja auch noch Jungfrau sei und das es ihr leid tue was damals passiert war. Das sie nicht gewollt hatte das es auch die Schule erfuhr. Das sie sich so schäme wegen dem was sie gemacht hatte. An ihrer Haustüre schaute sie mir in die Augen, doch ich ließ sie stehen und ging nach Hause. Sie rief noch meinen Namen, doch ich ging unbeirrt weiter.
Am folgenden Tag, ich hatte sie nicht wiedergesehen, donnerte mir ein besoffener Autofahrer in die Fahrerseite. Mein letzter Gedanke war:
Gott sei dank. Jungfrauen kommen bestimmt in den Himmel.
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Manuela Yasmina hat 9 Geschichte(n) auf diesen Seiten. Profil für Manuela Yasmina, inkl. aller Geschichten Email: Manuela-Yasmina@t-online.de | |