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Entflohen! (fm:Dominante Frau, 5673 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 30 2010 Gesehen / Gelesen: 22275 / 18048 [81%] Bewertung Geschichte: 8.14 (37 Stimmen)
Auf dem Weg zu einem Einbruch gerät unser Dieb in die Fänge einer Frau. Erst seine Flucht weit weg lässt ihn aus ihren Fängen entkommen.

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Entflohen !

Ja. Ich, Adam Volupta, muss gestehen: ich habe mehr als ein Jahr gesessen. Solange war ich eines winzigen Fehlers wegen gefangen. Ich habe für meine Schandtaten bitter gesühnt. Das Merkwürdige ist nur, dass mir die Zeit nicht lange vorkam. Es war mehr ein Rausch, ein zeitloses Dahindämmern. Von diesem Lebensabschnitt entferne ich mich in Lichtgeschwindigkeit, so dass mit jeder Stunde das Andenken an diese Zeit schwächer wird. Deshalb muss ich es jetzt, bevor ich es aus dem Gedächtnis endgültig verloren habe, für euch schreibend bewahren.

Es begann wie immer damit, dass ich mich am Abend für meine Raub- und Diebeszüge fertig machte. Die Kleidung musste hierfür stets staub- und fusselfrei sein. Ich wollte schließlich keine verräterischen Spuren hinterlassen. Das galt selbstredend auch für die Schuhe, deren Oberleder ich ebenso wie die Sohle sorgsamst reinigte, bevor ich das Haus verließ. Aus demselben Grund habe ich auch vorher intensiv geduscht. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass Schuppen mich verraten und überhaupt, dass Haare, selbst feinste Körperhärchen unnötige Aufmerksamkeit auf mich lenken könnten. Wichtig war vor allem nicht aufzufallen. Niemand sollte schon beim bloßen Anblick argwöhnisch werden. Ich durfte nicht wie ein gemeiner Dieb oder Räuber aussehen. In meiner Vorsicht war ich sogar darauf bedacht, die Wohnung penibel sauber zu halten. Wenn ich erwischt würde - dies war nun mal das Berufsrisiko - durfte ich nicht schon bei einer oberflächlichen Hausbesichtigung als das auffallen, was ich in Wirklichkeit war und tat. Dies hatte ich im Wesentlichen schon nach der Arbeit erledigt. Die Wohnung war bereits durchgesaugt, der Abwasch in der Spülmaschine verstaut und alles Unnötige, Überflüssige an Ort und Stelle in den Schränken und auf den Regalen untergebracht.

Jetzt musste ich nur noch das nötige Werkzeug unauffällig wegstecken. Geld, Handy und vor allem die für solche Exkursionen notwendige Kreditkarte hatte ich bereits an mich genommen. Die Schlüssel waren in der Hosentasche sorgsam verstaut. Einen Gürtel hatte ich unverdächtig umgelegt. Was fehlte waren noch Ketten und ein Ring - Sie wissen schon, was ich meine -, die schon bald ihren bestimmungsgemäßen Ort am Körper fanden. Ich suchte nur noch etwas zum Verstauen. Mein Blick fiel in der Küche auf eine dunkelblaue Nylontasche. Sie lässt sich klein wie ein Briefumschlag zusammenfalten und dann ohne Aufsehen in der Jackeninnentasche unterbringen. Proviant schien mir nicht erforderlich mitzunehmen. Ich würde im Bedarfsfalle eine Tankstelle aufsuchen können, die bekanntermaßen an der Strecke zu meinem Einsatzort lag.

Damit schien ich ausreichend vorbereitet. Natürlich rechnete ich durchaus damit, dass ich vielleicht ein oder zwei Tage meine Wohnung nicht sehen könnte, wenn ich etwa überraschend doch festgehalten werde. Aber ich war mir sicher, sogar ganz sicher, dass ich spätestens am dritten Tage wieder gemütlich in meiner Behausung sein würde. Schließlich müsste ich arbeiten, und es wäre allein schon wegen des notwendigen Wäschewechsels unumgänglich, bis dahin wieder zu Hause aufzutauchen.

Mit diesen Gedanken trat ich aus dem Haus in die abendliche Dämmerung. Die Laternen flackerten gerade auf, als ich mich nach rechts der Hauptstraße entgegen aufmachte. Die Luft war schwer und würzig. Es ist der typische Geruch, der einen in Städten mit Chemieindustrie vor allem in den kühlen Abendstunden umgibt. Man konnte mich nicht hören. Ich trage selbstverständlich nur Schuhe mit einer Gummisohle, um keinen unnötigen Lärm zu verursachen. Ich schleiche auch nicht etwa vorsichtig über die Gehwegplatten, sondern setze meinen Weg zielbewusst fort. Natürlich schaue ich mich auch nicht um. Es würde möglicherweise den Argwohn anderer erwecken.

Auf der Hauptstraße muss ich dann noch vierhundert Meter weiterlaufen. Es geht vorbei an Geschäften, die allesamt geschlossen haben. Vor dem Juwelierladen ist ein schweres Eisenrollo versenkt, das nur durch kleine Fenster den Blick auf die Auslagen eröffnet. Auch die Bank liegt im Dunkeln. Nur der Geldautomat ist spärlich beleuchtet. Aus einem Lokal, dessen Türe weit geöffnet ist, dringt Stimmungsmusik, vermischt mit dem Gekeife einer augenscheinlich älteren Frau. Eine Straßenbahn fährt gerade an mir vorbei. Sie bremst. Die Haltestelle ist nur wenige Schritte vor mir. Als ich passiere, klettern zwei Personen aus dem vorderen Waggon auf den Gehweg. Jetzt ist es nicht mehr weit. Ich muss nur noch die Fensterfront des Kaufhauses entlang laufen. Im Vorbeigehen

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