Rollertour in den Schwarzwald (fm:Verführung, 8600 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Rollerboy64 | ||
Veröffentlicht: Mar 11 2014 | Gesehen / Gelesen: 30563 / 25607 [84%] | Bewertung Teil: 9.36 (132 Stimmen) |
Wie sooft kommt es anders als man denkt.... und das Schicksal spielt mit |
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Endlich war es soweit. Der Brückentag im Mai, ein schönes, verlängertes Wochenende, einen vollgetankten Roller - Herz was willst du mehr. Nein, es war gar nicht einfach gewesen, meine Frau davon zu überzeugen, dass diese Rollertour nur mit mir alleine stattfindet. Ja, ich liebe sie, aber manchmal muss man(n) auch mal von der Leine gelassen werden.
Mittwochabends wurde die Maschine nochmal gecheckt, das Gepäck in die Seitentaschen und das Topcase verpackt. Alles war gerichtet, es sollte ja beim ersten Hahnenschrei losgehen. Ich verabschiedete mich noch von meiner Frau, die auch nicht arbeiten musste und so ausschlafen konnte. Nach einer kurzen Dusche stieg ich, alleine, ins Bett.
Pünktlich um 5:00 Uhr am nächsten Morgen ging es dann auf die Piste. Ich kurvte durch den frisch grünen Spessart und Odenwald in Richtung Heidelberg. In einem kleinen Ort suchte ich mir eine Bäckerei um zu frühstücken. Da es ein herrlicher Tag zu werden schien und die Sonne schon kräftig schien, beschloss ich mich auf die Terrasse vor dem Laden zu setzen. Ich genoss meinen Kaffee und beobachtete dabei den Straßenverkehr. Ich war erstaunt, dass trotz Feiertag und früher Morgenstunde schon so viel Verkehr war. Auch sah ich einige Motorradgruppen und Einzelfahrer an mir vorbei donnern. Eine Maschine fiel mit besonders in Auge. Eine große BMW, die von einem zierlichen Wesen, scheinbar eine Frau, recht gehetzt gesteuert wurde.
Nachdem ich mein Frühstück beendet hatte, setzte ich meinen Helm auf und schwang mit auf meinen Xevo. Grob die Richtung Schwarzwald im Visier, kurvte ich gemütlich ohne genaue Planung durch die Gegend. Ich hatte nirgends gebucht und war daher ungebunden. Nach einer Haarnadelkurve kam ich dann doch etwas ins Straucheln. Direkt dahinter sah ich am Rand die weiße BMW liegen. Ich hielt an, schaltete die Warnblinker ein, stieg ab und ging auf die Maschine zu.
Als ich zu der Maschine kam, sah ich im Straßengraben eine Frau sitzen, den Helm achtlos neben sich im Dreck liegen. "Kann ich dir helfen?" sprach ich sie an. Sie drehte sich um und ich sah in ein hübsches, wenn auch verheultes Gesicht einer jungen Frau. "Hau ab, ich will mit euch Kerlen nichts mehr zu tun haben!" schrie sie mich an. "Du kannst deine Maschine nicht so auf der Straße liegen lasse. Ich werde sie dir wenigstens aufstellen und in den Feldweg dort schieben." Gesagt getan, ohne auf ihre Antwort zu warten und dank eines Fahrsicherheitstrainings, wo man auch das Aufstellen von schweren Maschinen beigebracht kriegt, bekam ich die schwere Maschine mit einiger Mühe recht schnell hoch. Gott sei Dank, war die Straße eben und ich konnte so die Maschine ohne großen Kraftaufwand in den Weg schieben. Beim Hinstellen merkte ich, dass am Seitenständer die Feder gebrochen war.
Plötzlich stand die Frau neben mir, durch die Anstrengungen hatte ich nicht mehr auf sie geachtet. Sie zog erst ein paar Mal hoch und flüsterte dann: "Entschuldige, war eben nicht so gemeint und danke dass... " und wieder überkam sie ein Weinkrampf. Ich nahm sie in den Arm führte sie an die Böschung, wo ein großes Moospolster gewachsen war, und drückte sie darauf. "Ich bring jetzt erst mal auch meine Maschine in Sicherheit." Ich holte meinen Roller und stellte ihn neben das Motorrad. Aus meinem Topcase nahm ich eine Flasche Mineralwaser und zurück zu der Frau. Als ich ihr das Wasser hinhielt, sah sie mich dankbar an und nahm das Wasser. Nach einem tiefen Schluck aus der Flasche meinte Sie: " Es gibt scheinbar doch noch Kavaliere und nicht nur Schweine."
"Willst du reden?" fragte ich. "Willst du zuhören?" war die Antwort. Ich blickte in ihr hübsches Gesicht und nickte. "Dann komm zu mir und nimm mich bitte in den Arm. Ich brauche das jetzt dringend." Ich öffnete meine Jacke und setzte mich zu ihr und legte meinem Arm um ihre Schultern. Drehte sich etwas, legte ihren Kopf auf meine Brust und schloss ihre Augen. Ihre Arme schlang sie um meine Hüften. Jetzt konnte ich das erste Mal ihr Gesicht in Ruhe betrachten. Es war ein feingeschnittenes Gesicht, umrahmt von einer hellbraunen Löwenmähne. Ich schätzte sie auf ca. 30 Jahre.
Nach dem wir einige Minuten so schweigend auf er Böschung saßen, hatte sie sich nun endlich beruhigt und begann zu erzählen: "Wie ich an ihn gekommen bin, weiß ich heute nicht mehr. Er stand einfach plötzlich in meinem Leben. Eigentlich ist er gar nicht mein Typ. Aber irgendetwas an ihm hat mich magisch angezogen. War es seine scheinbare Dominanz oder
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