Brennender Herbststurm (fm:Ältere Mann/Frau, 1136 Wörter) [1/5] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Traumauge | ||
Veröffentlicht: Jun 17 2015 | Gesehen / Gelesen: 33588 / 24802 [74%] | Bewertung Teil: 8.10 (51 Stimmen) |
Während eines Herbststurmes gerät eine verheiratete Frau in einen Strudel der Versuchung. |
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Es war grau. Der ganze Wald schien grau zu sein. Die Bäume bogen sich unter dem kräftigen Wind der noch zuzunehmen schien. Ihre Äste bogen sich unter der Last des Regens. Sandra stand am Fenster und betrachtete versonnen das Unwetter. Nach der Arbeit war sie einkaufen gewesen und dann nach Hause gefahren. Wenigstens war Freitagabend und sie hatte frei. Das Martin arbeiten war störte sie nicht. Sie war es gewohnt Abende allein zu verbringen und genoss die Zeit allein. Es war gemütlich, so trocken und warm. Sie mochte die Einsamkeit. Wegen ihr, wegen der Natur waren sie in dieses Haus gezogen. Im Lauf ihrer Beziehung gab es viel Routine aber das machte ihre Ehe nur stabiler, sie und Martin waren ein eingespieltes Team.
Sandra ging in die Küche und setzte Teewasser auf. Später würde sie im Kamin ein Feuer entzünden und in dem neuen Einrichtungsbuch ein paar neue kreative Ideen entwickeln. Sie war 42, mochte ihre Arbeit, ihr Leben war ohne Sorgen und unangenehme Überraschungen. Es gab einen festen Freundeskreis und Martin hatte nie den Blick für das Besondere an ihr verloren. Sie zog sich einen Pulli an und eine Jogginghose. Als sie in die Küche zurückkehrte begann der Teekessel gerade zu pfeifen. Sie hängte einen Teebeutel in eine Tasse und übergoss ihn mit brodelndem Wasser. Fruchtiger Duft stieg ihr in die Nase und sie summte leise einen Song den sie auf dem Heimweg im Auto gehört hatte. Als es klingelte schaute sie zuerst auf die Uhr. Kurz nach 5, wer konnte das sein? Erwartet sie Besuch? Sandra konnte sich nicht erinnern dass sie für heute eine Verabredung getroffen hatte. Auch auf dem Weg zur Tür fiel ihr keine plausible Erklärung ein.
"Ähm, hallo. Es tut mir leid dass ich sie störe. Ich wollte nur mal fragen ob ich telefonieren darf. Mein Moped ist kaputt und mein Handy hat keinen Empfang und vielleicht können sie mir helfen?" Sandra schaute in das Gesicht eines sehr jungen Mannes. Regen rann ihm über die Wangen. Überhaupt schien er bis auf die Haut durchnässt zu sein. Seine vollen Lippen färbten sich bereits bläulich und seine lieben, braunen Augen schauten sie bittend und traurig an. Sie schaute kurz in den Himmel. Scheinbar zog es sich noch mehr zu. "Komm erst mal rein, du bist klatschnass", sagte sie und klang besorgt. "Zieh deine Jacke und die Schuhe aus, ich hol dir ein Handtuch." Der Junge trat ein. Mit klammen Fingern zog er seine schwere Jacke aus und legte sie auf den Boden. Bis Sandra zurückkam hatte er mühevoll die Schnürsenkel geöffnet und seine nassen Schuhe daneben gestellt. Sandra reichte ihm das Handtuch. "Wieso bist du denn bei dem Wetter mit dem Moped unterwegs?", fragte sie etwas verständnislos. "Ich hab einen Freund besucht und bin auf dem Heimweg, tut mir echt leid dass ich sie störe", antwortete er ein wenig verlegen. "Schon ok, du kannst ja nichts dafür. Wie heist du? Setz dich in die Küche, ich bring dir das Telefon" "Lukas, danke, das ist voll nett von ihnen". Er legte das Handtuch auf den Stuhl bevor er sich setzte "Ich bin Sandra, du kannst ruhig du sagen, hier ist das Telefon", Sandra, nahm noch eine Tasse heraus und machte Lukas ebenfalls einen Tee. Der ist doch verrückt bei dem Wetter mit dem Moped zu fahren. Sie betrachtete ihn unauffällig. Jedenfalls schien er ungefährlich zu sein. Lukas stand auf und ging in den Flur hinaus. Sandra verstand nur Bruchstücke, offensichtlich erklärte er jemandem was vorgefallen war. Sie setzte sich an den Tisch und pustete auf ihren Tee. Es entstand eine Pause. Lukas schien erneut zu wählen. Er seufzte. Sandra wurde misstrauisch. "Alles in Ordnung?", fragte sie vorsichtig. Lukas kam herein. "Ich erreich keinen", sagte er und klang enttäuscht. "Mit wem hast du denn telefoniert?" "Ähm.. das war meine Oma und hab ihr gesagt das mein Moped kaputt ist und sie sich keine Sorgen machen muss.", er wirkte verlegen. Sandra schaute ihn ein wenig skeptisch an. Was war denn mit seinen Eltern? Lukas zitterte etwas. Sie fragte sich was das für Eltern sind die ihr Kind in die Obhut der Oma geben. Lukas telefonierte bereits wieder und diesmal schien er erfolgreicher zu sein. "Ich hab grad mit ´nem Freund gesprochen aber sein Auto ist kaputt", sagte Lukas in einem entschuldigenden Ton. Sandra nickte stumm. Sie musste unwillkürlich an einen Hundewelpen denken als sie in seine braunen, sanften Augen schaute. Um nicht zu kichern biss sie sich rasch auf die Zungenspitze. Lukas scrollte suchend auf seinem Handy nach einer weiteren Nummer. Sein nasses Shirt klebte ihm an der flachen Brust und dem ebenso flachen Bauch. Er war sehr schlank, seine nasse Jeans hing ihm an den schmalen Hüftknochen und schien fast herunter zu rutschen.Er war genauso groß wie Sandra und wirkte sehr trainiert. Dabei war er nicht muskulös, ganz und gar nicht, er sah eher zierlich aus. Entweder hatte er eine körperlich anspruchsvolle Arbeit oder er machte regelmäßig Sport. Martin war im Lauf der Jahre bequem geworden und das sah man ihm nicht nur am Bauch an.
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