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Entführt (fm:Dominanter Mann, 2581 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 02 2016 Gesehen / Gelesen: 26108 / 18300 [70%] Bewertung Geschichte: 8.14 (35 Stimmen)
Eine junge Frau wird am hellichten Tag aus einem Burggarten entführt und in den Keller des Kastells gebracht. Dort ist sie der Willkür ihrer Entführer ausgeliefert ...

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© Burgbesitzer Achim F. Sorge Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Entführt von Achim F. Sorge

»Du, Georg, weißt du, immer wenn ich in der Nähe einer Burg bin, ach, wie soll ich es sagen. Es kommen mir die alten Geschichten in den Sinn«, sagte Julia mit leicht flatternder Stimme. »Alte Geschichten?«, fragte Georg neugierig. »Ja, du weißt doch, das mit den Hexen damals.« »Ich kann mich erinnern. Die armen Frauen, was hat man die gequält und misshandelt.« Julia schwieg eine Weile, atmete dann tief durch und sagte: »Ja, aber immer wenn ich daran denke, wie so eine arme Frau dort behandelt wurde, dann wird mir schwindelig.« »Geht es dir gut? Hast du Probleme mit dem Kreislauf?« »Nein, hör mir doch zu.« »Tu ich doch. Dir wird schwindelig, wenn du an die armen Frauen denkst« Julia schwieg erneut eine Zeit lang. »Georg, mir wird nicht schwindelig, weil ich krank bin, sondern weil mich die Vorstellung wuschig macht.« »Du wirst wuschig?«, fragte Georg verwirrt, »Findest du es anregend, Frauen zu quälen?« »Georg!«, schrie Julia beinahe, »Ich werde spitz, weil ich mich selbst in der Rolle einer Hexe sehe« Georg schwieg lange Zeit, grübelte über das, was seine geliebte Partnerin ihm gerade offenbart hatte. »Du, Julia, magst du es, wenn man dir wehtut?« »Nein, ich mag die Vorstellung, hilflos und ausgeliefert zu sein. Das mit den Schmerzen, das ist nicht mein Ding. Eine Freundin von mir ist Masochistin, die liebt es, wenn man ihr den Po rötet. Aber das ist etwas ganz anderes als echte Folter. Sie mag es und ihr Freund mag es auch.«

Georg atmete erleichtert auf. Vor seinen Augen wichen schreckliche Gedanken zurück. Er dachte, Julia wollte von ihm, dass er sie quält, ihre samtig Haut brennt, ihre Knochen bricht oder andere, gräuliche Dinge mit ihr macht.

»Du stellst dir also vor, dass du anderen Männern ausgeliefert bist und das magst du?« »Ja. Aber die Männer müssen natürlich nett zu mir sein, auch wenn sie mich festnehmen oder entführen.« »Also, es sollen keine widerwärtigen Schergen sein, sondern edle Menschen, die dich bespielen, um Spaß mit dir zu haben.« »Ja. Und ich, ich sehe mich dabei als Opfer, aber das Spiel macht mir in der Vorstellung Freude.« »Wirst du in deiner Fantasie gefoltert?« »Nein, nur missbraucht. Es ist ein Spiel. Die Männer entführen mich nicht wirklich, auch wenn ich vorher nicht weiß, dass es geplant ist.« Georg dachte nach, dann fiel bei ihm der Groschen. »Julia, das ist eine Spielart des Sadomasochismus, was du da beschreibst« »Georg, es ist mir egal, wie man das nennt. Ich mag es einfach. Doch komm, da, die Enten im Teich, lass sie uns füttern«

Lange Zeit sprachen sie nicht mehr von Burgen, Entführungen oder Ähnlichem. Erst im Sommer, als die Urlaubszeit nahte, wurde es wieder ein Thema.

»Georg, sollen wir dieses Jahr unseren Urlaub nicht im eigenen Land verleben?«, fragte Julia aufmunternd. »Warum auch nicht. Obwohl mich Dänemark auch reizen würde«, entgegnete Georg. »Ach, Dänemark. Du willst ja nur da dieses Dosenbier schlabbern. Das kannst du auch hier haben.« »Dosensaft bringt Manneskraft! Was denkst du, warum die Däninnen so glücklich lächeln« »Georg, du denkst nur an das eine.« »Nein, ich denke nur an dich. Sollte ich doch lieber an Dosenbier denken?« Julia seufzte. »Georg, ich möchte mit dir eine Tour machen. So eine Burgentour.« »Warum das denn?« »Weil ich doch diesen Zeichenkurs belegt habe und jetzt will ich Burgen malen.«

Georg ließ die Vorstellung, zwei oder drei Wochen von Burg zu Burg zu fahren, auf sich wirken. Das war vielleicht sogar besser, als die Zeit in einem sandigen Strandhaus in Dänemark abzusitzen.

»Möchtest Du jeden Tag eine andere Burg zeichnen?«, fragte er zur Sicherheit nach. »Ja, jeden Tag möchte ich eine andere Burg besichtigen und zeichnen. Also, wenn das Wetter mitspielt.« »Gut, hast Du schon eine Idee, welche Route wir nehmen sollen?« »Ich dachte an keine bestimmte Route. Einfach mit der Burg im übernächsten Nachbarort anfangen und dann die Nächste in Richtung Süden. Und dann wieder die Nächste und so fort.« »Und jede Nacht in einem anderen Hotel?« »Ja, am Besten im Burghotel, wenn es eines gibt. Und höre, es gibt sogar Burgen, die abends neben dem Essen ein Programm anbieten. Kleine Aufführungen oder gruselige Geschichten, um die Gäste zu locken. Also, ich möchte Besichtigungen machen, kreativ sein und etwas für meine kulturelle Bildung tun.«

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