Verfallen (fm:Ältere Mann/Frau, 6018 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen

Es war Sommer. Mareike trat ins Wohnzimmer. Sie wollte mit ihren Eltern über den geplanten Sommerurlaub sprechen.

"Hi Paps, Hi Mom, wir wollten heute den Urlaub planen oder liege ich da nicht richtig?", sagte Mareike und im selben Moment verstummten die Gesichter ihrer Eltern.

"Was ist los? Habt ihr einen Geist gesehen?".

"Wir müssen mit dir reden Mareike. Es wird dieses Jahr leider keinen Sommerurlaub geben."

"Was? Wie kann das sein? Ich habe mich so darauf gefreut in die Karibik zu fliegen oder einen Städte Trip in die USA zu machen".

Mareike s Eltern hatten beide ausgesprochen gute Berufe und waren sehr wohlhabend. Die bisherigen Urlaube der Familie fielen daher immer sehr imposant und großzügig aus.

"Es ist so Mareike, wie du weißt ist deine Großtante im letzten Jahr von uns gegangen. Der Notar kontaktierte uns im letzten Monat mit dem Erbnachlass, ohne uns jedoch darauf hinzuweisen, dass deine Tante neben der alten, heruntergekommenen Villa einen großen Haufen an Schulden hat. Diesen haben wir leider mitgeerbt. Es ist nicht so das uns das langfristig Schaden wird, jedoch wird die Begleichung dieser Schulden den Urlaubsgeldrahmen leider sprengen, sodass wir dieses Jahr leider zu Hause bleiben müssen".

Mareike war schockiert. Sie ist verwöhnt, liebt den Luxus und konnte sich der Schmach in der Universität unmöglich aussetzten, wenn sie erzählt, dass sie dieses Jahr nicht in einen wahnsinnig teuren Urlaub fliegt, geschweige denn überhaupt in den Urlaub fliegt.

Die ganze Nacht lang machte Mareike kein Auge zu. Ihr gingen die hämischen Blicke und dummen Sprüche nicht aus dem Kopf wenn herauskommen würde das sie keinen sündhaft teuren Urlaubsaufenthalt hatte. Sie hoffte insgeheim dass niemand diese Tatsache herausfinden würde, doch verflog diesen Gedanken direkt wieder als sie darüber nachdachte wie sie die fehlenden Instagram Bilder und Snapchat-Stories erklären sollte.

Nach stundenlangen Überlegungen fasste sie sich den Mut zusammen ihren Freund um Hilfe zu bitten. Er war zwar nicht wohlhabend, sie wusste jedoch das er einen reichen Großvater hat.

Am nächsten Morgen nahm Mareike das Telefon in die Hand:

"Hallo Schatz, es ist etwas ganz schlimmer passiert, kannst du vorbeikommen?".

Innerhalb von 10 Minuten war ihr Freund da und Mareike erklärte die aktuelle Lage in allen Details. Peter, so der Name von Mareike s Freund, gab ihr zu verstehen, dass er alles dafür tun würde um ihr das benötigte Geld für einen wundervollen Urlaub zu besorgen. Ob und wie er an das Geld kommen wollte, wusste er jedoch selbst noch nicht. Da Mareike bereits in dem Gespräch erwähnte ob er seinen Opa fragen könnte, war diese Idee auch direkt sein erster Anlaufversuch.

Es klingelte. Rainer öffnete die Tür und sah seinen Enkel, den er sonst nur zu Festtagen sieht, vor seiner Tür stehen.

"Hallo Opa, wie geht's meinem Lieblingsgroßvater?"

Rainer ahnte dass sein Enkel irgendwas wollte und dabei seinen Geldbeutel erleichtert werden sollte, denn sonst würde er nicht einfach so spontan vor seiner Tür auftauchen. Dem wenigen Kontakt geschuldet, war das Verhältnis der beiden nicht das beste und man könnte fast den Eindruck bekommen, dass sein allein lebender Opa immer etwas gemein zu seinem Enkel ist wenn er in der Gegenwart seiner heißen, wahnsinnig gut aussehenden Freundin war.

Peter und sein Großvater setzten sich bei einem Kaffee ins Wohnzimmer und Peter erläuterte seinem Opa die verfahrene Situation. Während sein Enkel ihm die Problematik schilderte fing Rainer an zu grinsen und es schien als ob dieses Grinsen nichts Gutes zu bedeuten habe.

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