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NB2 - Ein Unglück kommt selten alleine ? (fm:1 auf 1, 4235 Wörter) [11/15] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Feb 06 2019 Gesehen / Gelesen: 9500 / 7002 [74%] Bewertung Teil: 9.32 (41 Stimmen)
Während Brigitte tobt und Gudrun sinnierend wartet, muss Stefan noch verarztet werden ...

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© Alexander vonHeron Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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mitsamt einer goldenen Antwort vor.

»Achso ... deswegen also ...« Gudrun sprach nicht mehr recht weiter, denn es war ihm auch so klar, dass sich hier noch das eine oder andere Gespräch darüber ergeben musste. Nicht aber mit seiner Schwiegermutter, sondern mit ihrer Tochter, meine Frau, lag ihm auf den Lippen, aber er schwieg dazu.

»Du ... ich muss noch ein wenig die kleinere Katastrophe hier beseitigen und dann flitze ich ...«, lenkte Stefan das Gespräch weg von dem gar so heiklen Thema, das damit ohnedies und keinesfalls irgendwie gelöst worden war. Ja fast im Gegenteil war es ab sofort wohl eine Grat­wan­derung, wie er damit agieren sollte, die Mutter von Brigitte ein klein wenig ins Vertrauen zu ziehen, ohne aber gar zu verraten oder aber nur anzudeuten, was denn die Pro­ble­matik war, die sich zwischen die beiden gestellt hatte.

»Ja gut ... ich warte eben ...!« ihr Ton klang versöhnlich in einer Art und Weise, dass es sonst Stefan wohl eher kalt den Rücken hinab gelaufen wäre. So aber, angesichts der vollkommen geänderten Situation nahm er dies als jene Botschaft entgegen, wie das Gudrun auch von Herzen ge­meint hatte.

»Ich komme gleich ...«, rief Stefan bereits gehetzt in den Hörer, dann be­gann er mit der Herkulesaufgabe, die Küche noch sauber zu machen, den brabbelnden Kleinen auf seinem Arm zu wickeln und anzuziehen, sich selbst eben­so, zu trachten, dass Sarah auch ihre Kleidung fand und eben ... Ja das mit dem blutenden Schnitt und dem Pflaster ... das war schon mühsam. Und sollte er denn mit­samt den Kindern deren Omi abholen, was die potentiell peinliche Unterhaltung auf der Fahrt erleichtern würde oder aber ...

Er stöhnte auf - noch immer hatte er keine Ahnung, wo sich diese dämliche Hausapotheke gemäß der neuen Ord­nung befinden sollte. Brigitte zu fragen, wäre ein leichtes gewesen, das aber kam einem totalen Nogo gleich. Ihre zu erwartende schnippische Antwort klang bereits so sehr real in seinen Ohren. »Na dort, wo eben so ein Medi­zin und Medikamentenkoffer hingehört, wo denn sonst?«

Und mit der blutenden Wunde in den Schuh zu schlüpfen ging aber auch nicht. Das behelfsmäßig von ihm verwen­dete Taschentuch quoll in voller klebriger Röte über und verdickte seinen Fuß obendrein noch derart, dass er nur mit dem Vorfuß, nicht aber zur Gänze, in den Schuh schlüpfen konnte.

Ob vielleicht die Nachbarn ihm hier noch rasch unter die Arme greifen konnten, fragte er sich ... Gudrun würde ihm ja ohnehin nicht enteilen ...

+ + + + + + + + + + + +

Stefan konnte ja gar keine Ahnung haben, durch welchen inne­ren Konflikt Gudrun die letzten Stunden und Tage durchlau­fen war und wie es überhaupt dazu gekom­men war, dass sie nun mit einem Koffer am Westbahnhof stand: Zum ersten Mal seit Urge­denken, jedenfalls aber in diesem Jahrtausend in Wien - und das noch dazu ganz alleine. Ohne ihren Ehemann, der wohl erst in ein oder zwei Tagen überhaupt darauf kommen würde, dass sie nicht mehr das Haus alleine und brav zurück gelassen in Gmunden hütete, während er wieder einmal auf einem dieser Feuer­wehrausflüge sich um das kümmern wollte, was ihm um vieles lieber zu sein schien, als eben ... Ehemann daheim im trauten Heim zu sein.

NEIN - er würde es ohnehin nicht verstehen, war ihr zu­gleich in einem Ausmaß klar, dass es zugleich schmerzte. Und nein - es hatte keinen Streit gegeben oder diesen berühmten Auslöser dafür, dass sie die Koffer gepackt hatte. (Den Koffer, korrigierte sie sich ganz in der Manier ihres Schwiegersohnes - ja man lernt ja über die Jahre dann doch einiges von der latenten zynischen Richtig­stellungsfähigkeit eines Informatikers, grinste sie vor sich hin.)

Aber nein - es war nicht »der« Streit gewesen, den es als solches auch nicht gegeben hatte. Vielmehr hatte sich wohl genau das Gegen­teil von all dem über die Zeit hinweg angehäuft, was sie letztlich in den Zustand ihrer Verzweif­lung getrieben hatte: Unachtsamkeit, Ignoranz, Gleich­gül­tig­keit - so ganz im Gegenteil zu Aufmerksamkeit, Liebe oder aber selbst Streit, der vielleicht einem reinigenden Ge­witter gleich eine Erfrischung in die stickige und stehen­de Luft zwischen den beiden gebracht hätte.

Gleichgültigkeit - JA und das im wahren Übermaß. Gudrun konnte nur nochmals dazu nicken, wenn sie daran dachte, was sie innerlich zur Raserei gebracht hatte. Viele Kleinigkeiten, die sich aufsum­mie­rten im Verlauf der Ehe­jahre. Aber am allermeisten wog wohl die ein­fache Tat­sache ganz besonders schwer, dass er sie nicht mehr beach­tete. Und dass ihm das gar nicht auffiel - selbst wenn er es nicht mit Absicht tat, aber es war so. Wie ging denn ihr Heinz mit angeblich offenen Augen überhaupt noch durchs Leben?

Die vielen Gepflogenheiten des täglichen Lebens oder des nächt­lichen NichtLebens, um es mal so zu nennen. JA - ihm fiel nicht auf, ob sie eine neue Frisur hatte oder hätte, ein neues Kleid, ein Schmuckstück, andere Schuhe. Vielleicht wäre ihm aufgefallen, wenn sie nackt ins Bett geschlüpft wäre, dachte sie sich manchmal, aber selbst dann war es zweifelhaft, ob sie damit seine Interesse noch geweckt hätte. Denn JA und NEIN - das war zu einem Zustand ge­wor­den, den sie anfangs belächelt, dann selbst ignoriert und zuletzt überhaupt nicht mehr verstanden hat­te, wie es zu diesem Patt gekommen war.

Dass sich zwischen dem Ehepaar einfach gar nichts ab­spiel­te. Dass er kein Interesse hatte, dass er kein Begehren zeigte und dass dieses berühmte Sprichwort von wegen Weihnachten und Ostern mehr als seine fatale Richtigkeit aufwies. Ja fast im Gegenteil, sowohl Weihnachten als auch Ostern waren häufiger im Jahr, als dass er sich ihr genähert hätte. Und da dachte sie nur an die Vor­stufe dessen, was ohnehin zuletzt einfach nicht mehr ge­klappt und auch nicht Spaß gemacht hatte ... weil es ...

Ach, schalt sie sich, während sie sich in Richtung eines Cafes am Westbahnhof aufmachte, um dort bei einem wei­teren kleinen Imbiss auf ihren Schwiegersohn zu warten. Wieso kannst du den Gedanken einfach nicht aus dem Kopf hinaus bekommen, dass sich da nichts mehr zwischen ihr und ihrem Heinz abspielte. Was war der Grund, wann hatte es begonnen und wie hatte es denn so weit kommen können ... ? Und - was war hier noch zu retten?

Es war verrückt, ja geradezu grotesk. War sie anfangs noch von einer gehörigen Portion Eifersucht getrieben, dass er wohl seit Jahren eine andere haben musste, so glaubte sie mittlerweile immer mehr daran, dass er diese Bedürfnisse offenbar einfach nicht mehr verspürte. Nun denn, das konnte ja sein, sagte sie sich - zwar war er gute zehn Jahre älter als sie, aber das war doch kein Grund.

Mit Mitte 65 konnte man doch immer noch aktiv sein, sexuell interessiert - da gab es doch eine nicht unbeträcht­liche Zahl an Männern, die sogar nochmals Vater wurden. Mit einer jüngeren natürlich. Einer viel jüngeren! Etwas, das sie fast vermutet und innerlich befürchtet hatte ... dass er da irgendwo in der Gegend sich mit einem jungen Mäd­chen traf und dann auf seine alten Tage nochmals zu spin­nen beginnen würde, wenn die Hormone in ihm durch­drehen sollten. Aber nein, ganz offenbar war das auch nicht der Fall. Als hätte er mit der Zeugung der beiden Kindern schon auch all die Pflicht abgeschlossen, die von ihm erwartet worden wäre, fing sie in den letzten Jahren darüber nachzudenken an. Brigitte als die jüngere und davor eben Karl, der sich recht bald aus dem Familien­verband verabschiedet hatte und nun seiner Karriere fern ab im Norden von Deutschland nachging - offensichtlich ganz bewusst weit weg von ihnen ... schade, sinnierte sie ein wenig.

Was machte ihr Heinz denn so den ganzen Tag, jetzt erst recht in Pension - oder besser gesagt ja wohl schon die letzten fünf Jahre, wo man doch als Beamter immer noch diese Privileg genoss, um vieles früher in den Ruhestand zu gehen. Burnout als Diagnose - sie konnte nur hellauf lachen. Lächerlich bis zum Gehtnicht mehr - wohl eher chronische Fadisierung im Job, die dazu geführt hatte, was der Amtsarzt zu bescheinigen hatte, um einen weiteren Plan­posten auf der Finanzbehörde freimachen zu können.

Und was war dann seither überhaupt geschehen? Gemein­sames Reisen etwa oder wenigsten Bergsteigen, was sie so liebte? NEIN - voll­kommene Falschmeldung, schüttelte sie den Kopf. Nein, nun erst recht all diese Vereinsmeierei, Feuerwehr an erster Stelle und dann noch der Gesangsverein - auch wenn ihr gar nicht so bewusst war, dass er eine hörenswerte Stimme besaß.

Und sie selbst?

JA - es war ein Fehler gewesen, das zu tun, was sei­ner­zeit ihre Eltern als die oberste Priorität bei ihr gesehen und auch selbst so vorgelebt hatten. Oder wie es damals noch gang und gäbe gewesen war, es auch so zu formulieren. Dass eben die Rolle einer Frau die der Hausfrau und Mutter war. Und somit der Platz am Herd - wie das schon klang.

Und Gudrun war seinerzeit, wenn auch viel zu weit zurück liegend auch noch halb dankbar gewesen, dass sie eben nicht die Schule fertig machen musste. Eine Schule, die verächtlich als »Knödel­akademie1« zwar ohnehin nicht viel wert gewesen wäre, ihr aber zumindest einen formalen Schulabschluss ermöglicht hätte. Aber für eine Frau und ein Mädchen, noch dazu im konservativen Kernland der nicht mehr existenten Monarchie sozusagen, war es ohne­hin nicht nötig, mehr als die Pflicht erforderte, in die Schule zu gehen.

Was würden sie denn dann machen im Beruf, der männlich dominiert war in der ganzen Gegend. Vielleicht was im Fremdenver­kehr wie Köchin, Serviererin und Zim­mer­mädchen, aber dafür brauchte man ja nicht studiert sein - und nicht mal eine Matura war sinnvoll: Reine Zeit­ver­schwendung war das in den Augen der meisten.

JA, biss sie sich nun erst recht auf die Lippen, spätestens vierzig Jahre später war dann doch die Erkenntnis ge­kom­men, dass das alles vollkom­men falsch gewesen war, sich davon leiten und derart blenden zu lassen.

Und dass sie dann die Schule eben dann sogar recht gerne abgebrochen hatte, weil es eine begründete Ausrede gab, das war erst in den letzten Jahren zu ihrem inneren Problem geworden. Ein Grund mit Hand und Fuß, wie es so halb grinsend hinter anfangs noch vorgehaltener Hand als Gerücht die Runde machte: Dass sie eben bei einem dieser klassischen Dorffeste, genau genommen »natürlich« einem Feuerwehrfest ... schwanger geworden war. Von einem der ihr groß die Augen gemacht hatte, um einige älter als sie mit ihren knapp siebzehn damals und ... nun denn ... der Rest war dann, wie es wohl so schön hieß: Geschichte.

Nein - Heinz war kein schlechter Mann, das wäre ungerecht gewesen, dies zu behaupten. Weder schlug er sie, selbst wenn er doch nicht so selten besoffen nach Hause kam. Auch gab er ihr genug Haushaltsgeld, war anfangs auf jeden Fall fleißig und arbeit­sam, sodass sie sogar sehr bald stolze Besitzerin eines Hauses und eines von ihrer Hand wundersam gepflegten Gartens waren. Aber das war es dann auch schon - der schöne Glanz nach außen hin und das war es dann aber auch de facto, wenn sie Revue passieren ließ. Dass das nicht alles sein konnte, was an einem Mann dran war, verstand sich zwar von selbst - aber die Chance für einen anderen hatte sich eben bei ihr nicht gestellt.

Nach dem ersten Kind gab es dann doch eine etwas größere Pause, bis Brigitte auf die Welt kam - da war sie schon fast dreißig gewesen und auf dem Sprung in die Arbeitswelt. Aber daraus war dann eben genau aus eben jenem Grund nichts geworden. Zufall oder leicht gar ... Absicht, wagte sie fast nicht an die Gründe und Implikationen zu denken. Aber das war es dann doch irgendwie ge­wesen, was die zwar geringen, aber doch »Versuche« betraf, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen und einen anderen Sinn auszufüllen als nur Hausfrau und Mutter.

Denn später, als Brigitte zehn Jahre alt war und Gudrun mit ihren vierzig Jahren dann versuchte, im Bezirk einen Job zu bekom­men, da wurde sie eher auf die höfliche Art und Weise ausgelacht. Kein Schulabschluss, viel zu alt und keine Praxis und überhaupt ... da war der Ofen aus, wie es so schön in der Redewendung hieß. Ähnlich wie auch sicher ab eben jenem Zeitpunkt der andere Ofen sozusagen zwischen den Ehepartnern zu erlöschen begonnen hatte.

Warum eigentlich, fragte sie sich?

So unattraktiv war Gudrun wahrlich nicht. Mitte fünfzig - an dem lag es ja nicht, dass sich da die weiblichen Formen nicht mit der Jugend wie früher messen konnten. Aber wie es so schön hieß, da hatte sie ja doch einiges Holz vor der Hütte, das ihren Mann aber kaum mehr vom Ofen hervor locken konnte. Dass sie keine schlanke Gerte war, verstand sich auch von selbst, aber als dick war sie keineswegs zu bezeichnen. Eher als sehr gut proportioniert, wo es das eine oder andere Pölsterchen an ihr gab, wo man sich eben nicht an den harten Knochen die blauen Flecken holen würde - so zumindest hätte es Richard wohl formuliert [aber von dessen Existenz hatte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht die geringste Ahnung]

Andere wussten ihr Erscheinungsbild sehr wohl zu schätzen, konnte sie von den halb verhohlenen Blicken einordnen, die ihr durchaus zugeworfen wurden. Aber »so eine« war sie ja noch nie gewesen. Immer treu und redlich - und immer nur den einen, den Heinz, selbst wenn sie ihn defacto auch gar nicht mehr hatte. Aber das gehörte sich eben, galt als die oberste Devise ...

Nur in der letzten Zeit war da doch die Fragestellung des »Warum« dazu gekommen. Was brachte das alles noch für sie, was war da noch zu erwarten die wohl sicherlich an die dreißig Jahre, die sie eher noch zu leben hatte oder gar mehr. Das war doch nicht das, was sie nochmals sich antun wollte. Ein Nichts hinter einer schönen Fassade. Ein leeres Herz, sehnsuchtsvoll, das nun dann erst recht allein gelassen schien, wie auch die Tochter mit Mann und Kindern dann aus der Gemeinschaft sich gelöst hatten.

Das war der wahre Dolchstoß gewesen, den sie erlitten hatte. Und eine Aktion, die alles in ihr erst recht nochmals in Aufruhr gebracht hatten und sie hinterfragen ließ, ob sie all ihr Leben weiter so dahin gleiten und plätschern lassen sollte oder aber einfach ...

JA - was auch immer genau die Idee war und der Grund. Aber so konnte und wollte sie nicht mehr weiter leben. Da in einem schönen Haus von oben auf den Traunstein und den gleich­namigen See zu blicken, wunderbare Gegend, tolle Aussicht und innerlich aber zugrunde zu gehen, weil das mit Mitte fünfzig doch nicht alles gewesen sein konnte, was das Leben bot.

Und ein eigentlich ja doch netter Mann, dem nichts davon irgendwie auffiel, der eher aus dem Haus flüchtete - die vielen Verpflichtungen sozusagen und der nun OHNE sie auf diesen Feuerwehrausflug gefahren war. Eine Woche lang »Nur«, wie er gemeint hatte, dass die Kameradschaft da ein Trainings und Fort­bildungslager am Kalterer See abhalten würde. Was sollte denn das - und sie daheim brav das Haus hüten und warten. Auf was denn - auf ihn? Auf ihren Heinz, dass er wieder kommen sollte ... HA, lachte sie beinahe verächtlich, der kommt ja sein Leben lang nicht mehr - zumindest nicht mehr bei und schon gar nicht in mir ... aber eigent­lich hatte sie diese Art der Gedanken auch schon von sich gewiesen gehabt...

NEIN - nicht mit ihr, hatte sie ihren Entschluss gefasst, ohne ein konkretes Ziel dahinter beschlossen zu haben. Aber so ging es nicht mehr weiter, so würde sie nicht mehr leben wollen.

Die geradezu dramatisch für sie wirkende Luftveränderung mit Wien, einer anonymen Großstadt, die war für Gudrun mit einem Mal nicht mehr erschreckendes Bild sondern sehnsuchtsvolle Mög­lichkeit, einen wahren Neuanfang zu beginnen. Was auch immer sie tun und auch noch arbeiten konnte - aber Gudrun hatte sich das nicht als Flause, sondern als noch unausgegorenen Plan in den Kopf gesetzt ...

+ + + + + + + +

Fast hätte Stefan schon wieder vor der Tür kehr gemacht und es war ihm eigentlich peinlich, dass er in solch einer Situation über­haupt an der Tür bei den Nachbarn geläutet hatte. Frisch »geschnäuzt und gekampelt2« standen die drei vor der Nachbars­pforte und hatten den Gong sehr wohl gehört, der aber offenbar ignoriert oder aber überhört wurde. Immer peinlicher wurde es Stefan, der in genau jenen Minuten zu erahnen begann, dass es wohl den berühmten einen Grund gab, warum die beiden nun schon kurz nach Mittag offensichtlich miteinander beschäftigt waren und nicht gestört werden konnten und wollten.

Wenn sein dummer Schnitt nicht so sehr gepocht hätte und immer noch eine feine Blutspur zu ziehen schien, dann wäre er ohnehin nicht am Tag danach quasi in die Höhle des Löwen vorge­drungen, um ...

Er schüttelte für sich selbst den Kopf und Hitze stieg in ihm auf. Leises Unverständnis, gepaart mit Wut macht sie ich ihm breit. Hier hatte doch all das Schicksal seinen Lauf genommen - oder sollte er denn gar Unheil denken, tobte nun ein gewisser Pessimis­mus in ihm.

Hätte er doch nur nicht so blind und blauäugig derartiges Ver­trauen in die neuen Nachbarn geegt, dann wäre das mit Brigitte wohl nicht so im Argen, dann hätte das gestern Nacht nicht so entartet, sondern ... hätte sich wohl langsam in jene Richtung hin entwickeln können, die nun viel zu rasch über ihn herein geprasselt war.

»Komm wir ...«, meinte er nun leise und bedrückt in Richtung Sarah, die ein wenig enttäuscht an seiner Hand hing, während Bernhard eher glücklich an seiner Flasche nuckelte und wohl als­bald ein zweites Mal voller Genuss seine frischen und wohl duftenden Windel zu füllen ge­dachte.

Schon waren sie die Stufen hinunter gehumpelt, da ja auch Sarah nur unzulänglich an ihrem jedoch viel kleineren Schnitt ver­sorgt worden war, als Stefan ein knacksendes Geräusch an der Tür hörte.

»Heh - ihr beiden, ah drei ... hier geblieben!«, ertönte die frohe und heitere Stimme von Nora.

Heiß und kalt durchschossen ihn gleichzeitig wilde Erinnerun­gen und Vorwürfe, wie sich Stefan umdrehte und zum Eingang hin blickte.

»Ich war gerade noch ... unter der Dusche ...«, strahlte ihm Nora entgegen. Ganz offensichtlich nasse Haare und einen Morgenman­tel umgeworfen, der wie ein kurzer japanischer Kimono wirkte. Ein Gürtel, der wohl hinsichtlich der Farbe, keine Hinweise auf ihre Stärke im sportlichen Nahkampf gab, fiel ihm sofort auf.

Nur sehr unzulänglich hielt ihr Gürtel diesen Kimono zusam­men, sodass er sofort daran denken musste, dass sie darunter wohl noch genau das anhatte, was sie auch beim Duschen getragen hatte. Nicht viel - oder wohl gar nichts. Absolut gar nichts, nackt und duftend darunter, schoss ihm die Erkenntnis in einer Hef­tig­keit ein, dass er tief schlucken musste.

»Nur rein ... in die gute Stube ...«, lächelte sie in einer voll­kommen anderen Art und Weise als gestern, wie er sie in seinen Händen gehalten hatte, während sie sich den Vergnügungen mit den anderen Männern hingab. Anders, viel erotischer, viel frau­licher, viel verführerischer, schoss ihm der sofortige Gedanke ein, den er aber auch augenblicklich wieder verdrängen wollte. Viel verführerischer als wie sie gestern war, selbst splitternackt und so bereit, von allen gefickt zu werden, die es mit ihr treiben wollten. Immer noch flimmerte dieses Bild vor ihm, das jetzt erst wieder langsam von Noras wirklichen Erscheinung abgelöst wurde. JA - nun wirkte sie fraulich und reif und frisch und ... bereit. Gestern hingegen war das einfach zu viel gewesen, eine Anbiederung, der er nur hatte widerstreben können. Jetzt war sie - attraktiv und verführerisch und er fühlte, dass sich sein Herz ihr gegenüber bereits wieder ganz anders zu öffnen und verhalten begann.

Auch wenn Stefan schwer fiel - aber dieser tiefe seitliche Ein­blick, der sich ihm bei Noras Brüsten gab, wie sie ihm den Sohn abnahm ... er musste hart und streng einatmen, um nicht gleich andere und weitere Wirkung zu zeigen.

Ja natürlich hatte er ihren Busen gestern gesehen, vollkommen enthüllt, verschwitzt, verschmiert und nun aber ... halb verdeckt durch den Kimono und zugleich halb geöffnet durch seinen Sohn, erschien sie in einem ganz anderen Bild.

Stefan brauchte gar nicht viel sagen - was nun die Problematik bei der bewusst übertrieben hinkenden Sarah betraf und dann der kleinen roten Spur, die er mit seinem Fußabdruck hinterließ.

»OHO ... Ich seh schon - dann werd ich zuerst mal gleich Sarah verarzten ... und dann kümmere ich mich um deine Ver­letzung ...«, hörte er wie aus weiter Ferne ihren vorsorgenden Ton, ehe er sich in die Couch im Wohnzimmer hin gedrängt fühlte.

»Eine Sekunde nur ... die Kleinen schauen sich dann einen Zei­chentrickfilm an ... und dann komme ich gleich ... und kümmere mich um dich ...« kann sein, dass Stefan um ein Haar schwarz vor den Augen wurde oder er sich in einem weiteren Traum bereits be­fand, den er so nicht zu Ende träumen durfte, wie er sich offen­bar anließ ...

Das »ich kümmer mich gleich um dich« klang wie eine ... er konnte es kaum in anderen Worten formulieren, als: Eine süßliche Drohung, welcher er schon jetzt kaum zu widerstehen vermochte.

=== in eigener Sache ====

Nachträgliche Änderungen oder auch Formatierungen wie andere Fonts oder Fußnoten und dergleichen sind hier auf erogeschichten leider gar nicht oder nur mit extremen und doppelten Aufwand möglich. Der optisch ansprechende und fertige Band-2 zu den neuen Nachbarn erscheint Mitte Februar auf amazon. (26 Episoden und mehr als 500 Seiten!)

Die neuen Nachbarn 2 : Die Odyssee - auf der Suche nach Gudrun. Viel Spaß schon jetzt ...



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