Manuelas Drama (fm:Lesbisch, 4705 Wörter) | ||
Autor: Abteilungsleiterin | ||
Veröffentlicht: Jun 07 2019 | Gesehen / Gelesen: 17511 / 14031 [80%] | Bewertung Geschichte: 9.11 (55 Stimmen) |
Die vernachlässigte Ehefrau. Sehnsüchtig nach Aufmerksamkeit. Diese gebe ich ihr - und bekomme ihre Lust und Devotion. |
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Erster Akt: Accessus*
(*Accessus (lat.): Annäherung)
Ich weiß schon gar nicht mehr, wie es gekommen ist, dass es zwischen uns gefunkt hat.
Sie arbeitet in meiner Abteilung, aber anfangs konnte ich sie nicht leiden. Sie hat die Ausstrahlung eines verlassenen Kükens: süß, zum Knuddeln. Gleichzeitig versucht sie eine emanzipierte Frau darzustellen, für die Karriere wichtig ist. Zudem unternimmt sie alles, um wahrgenommen zu werden, sie will, dass sich die Leute um sie kümmern, sie fragen, was ihr denn fehle (wenn sie laut keuchend im Büro ankommt), oder ob sie immer noch erkältet sei (wenn sie herumniest und laut in ihre Taschentücher trompetet).
Oft analysiere ich ihr Verhalten, will die Ursache finden, was aber natürlich nicht möglich ist, ohne sie näher kennen zu lernen.
Irgendwann macht es klick. Sie beginnt mich zu interessieren. Ich weiß nicht warum. Vielleicht ist es wegen ihrem zugegebenermaßen süßen Gesicht (ein bisschen wie ein Häschen). Wenn sie lacht, dann tut sie das laut und in einem hohen Ton -- damit man sie auf jeden Fall wahrnimmt.
Dieses Bedürfnis, dass man sich um sie kümmert, ihr Aufmerksamkeit schenkt, ist sehr groß bei ihr. Ihr Mann, der ihr all dies geben sollte, ist selten daheim, ständig auf Dienstreisen. Sie -- gerade über 40 -- mit einer pflegeleichten Tochter in einem großen Haus, wo sie alles hat was sie sich wünscht. Außer Aufmerksamkeit.
Meine Neugier ist zuerst psychologischer Natur: ich möchte einfach wissen, was die Hintergründe sind. Wenn sie morgens eintrifft und wie immer keucht, schnauft oder hechelt, fange ich nun an nachzufragen. Immer erzählt sie über ihre alltäglichen Sorgen. Immer frage ich erneut nach. Bald reicht es nicht, wenn sie beim Computer einschalten kurz erzählt, was geschehen ist. Ein Kaffee muss her, der zuerst gemeinsam geholt, dann auch gemeinsam getrunken wird. Ich bemerke, wie sehr sie sich freut, wenn ich nach einer Abwesenheit erneut im Büro bin.
Sanft und langsam lasse ich unsere Beziehung enger werden. Ab und zu gehen wir nur zu zweit essen, ohne die anderen Kolleginnen aus der Abteilung. Sie arbeitet in Teilzeit, ein gemeinsames Mittagessen klappt nicht immer. Sie schlägt also auch ein gemeinsames Frühstück vor. Ich mache mit.
Die Gespräche vertiefen sich, immer öfter erzählt sie darüber, was sie fühlt und nicht, was sie tut. Ich stelle fest, dass ihr Mann recht dominant ist, sie einerseits darunter leidet, andererseits aber dies auch sehr genießt. Meine Neugier ist nun nicht mehr nur psychologischer Natur, sondern auch sexueller. Es ist auch nicht mehr nur Neugier, sondern auch ein Begehren.
Nach einigen Wochen werden die gemeinsamen Mahlzeiten zur Tagesroutine und die Gespräche, die zuerst nur mündlich auf der Arbeit stattgefunden haben, finden nun auch über das firmeninterne Chat statt, wenn wir mal nicht am selben Ort sind. Kleine Aufmerksamkeiten zu Weihnachten und zum Geburtstag folgen.
Nach einiger Zeit lädt sie mich zum Kaffee zu sich ein. Ihr Mann sei die ganze Woche nicht da, ich solle ihre Tochter, von der sie so viel erzählt hat, kennenlernen und einen Kuchen würde sie auch machen.
Ich besuche sie also. Ein schönes Haus und ein schöner Garten bei schönem Wetter. Sie ist lässig gekleidet, ich sehe sie zum ersten Mal in Shorts und kurzem T-Shirt. Sie hat natürlich keine Modellfigur mehr: eine Geburt auf dem Rücken, wenig Sport, viel Sitzen, das alles sieht man ihr an.
Sie ist nicht dick, hat aber das eine oder andere Fettpolster am Po, Bauch und Hüfte. Ihre Brüste haben auch schon nachgegeben und hängen nach unten. Ich versuche, meine Feststellungen über ihr Äußeres zu verdrängen. Letzten Endes ist sie doch eine gut aussehende Frau und wenn es soweit kommen sollte, dann zählen bei einer Atmosphäre voller Leidenschaft und Lust solche ästhetischen Nebensächlichkeiten wenig.
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