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Der Vertrag - Teil 3/3 (fm:Sonstige, 19588 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jan 13 2020 Gesehen / Gelesen: 16837 / 14497 [86%] Bewertung Teil: 9.68 (264 Stimmen)
'Der Vertrag' regelt das Zusammenleben einer Familie mit der untreuen Mutter, die sich damit selber zur Sklavin macht. Gefangen im Haus der Familie muss sie alle sexuellen, moralischen und seelischen Qualen erdulden. - Teil 3/3 - 19.800/52.000 W

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© Rahab Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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gefällt mir so, dass ich alles andere bewusst in Kauf nehme. Meine Rolle als Sexsklavin hier birgt für mich Gefahren. Du weißt, das ich mich vor Inzest fürchte. Aber ich werde diese Rolle nicht aufgeben - unter keinen Umständen - auch nicht gegenüber Ulrich oder Josephine."

Er wollte etwas sagen.

"Nein! Bitte lass mich ausreden, ja? Ich muss das jetzt loswerden! - Natürlich könntest du die beiden bitten, mich nicht zu - zu - mich in Ruhe zu lassen. Sie würden es dir versprechen und ich wäre absolut sicher. Das will ich nicht! Sollten sie es wollen, dann ist das so. Ich werde mich nicht sperren. Auch nicht gegen andere Dinge, die mir vielleicht keinen Spaß machen werden - oder vor denen ich mich fürchte - und wenn es weh tut, dann ist das auch eine Erfahrung, die ich machen will.

Ich habe gestern Abend mit Katrin geschlafen - blöder Ausdruck! Wir hatten wunderbaren Sex miteinander. Für mich das erste mal mit einer Frau. Soviel zu deiner Frage von eben.

Rolf, wenn ich auf deine Treue zu mir bestehe - und mich dann natürlich selber auch daran halten muss - dann schlage ich uns beiden alle Türen zu. Ich möchte die Sklavin sein, die du benutzt, wann und auch wie du es möchtest - diese Situation gefällt mir! Ich werde mir Mühe geben, dass du es möchtest. Ich werde aber auch allen anderen zur Verfügung stehen, die mich auffordern. Wenn dir das nicht passt, dann liegt es an dir, es ihnen zu verbieten. Ich bin zur Zeit so wild auf Sex wie eine läufige Hündin! Wahrscheinlich habe ich einen ziemlich großen Nachholbedarf. - So, dass musste jetzt raus!"

Ich sah ihn an. Was würde er jetzt sagen. Er grübelte.

"Es gibt mehr als nur Sex." war sein etwas besorgter Kommentar.

"Das weiß ich doch, Schatz. Aber im Augenblick ist mein Kopf voll damit - und das muss ich erst einmal etwas abbauen. Über alles andere will ich mir jetzt keine Gedanken machen." Ich grinste ihn an. "Und das brauch ich auch nicht - schließlich bin ich hier nur die Sklavin. Wir haben die Sache mit unserem Vertrag gemeinsam angefangen und mir gefällt das jetzt! - Und so blöd es klingen mag: Ich fühle mich sehr gut dabei. Frei von Verantwortung für alles, was passiert - verstehst du das?"

Er sah mich an und nickte.

"Also - ihr braucht euch keinerlei Gedanken zu machen, wenn ihr mich schändlich missbraucht. Oder Katrin. Das gilt nämlich auch für Katrin - erinnerst du dich?"

"Woher willst du wissen, dass sie das genau so sieht?" fragte er.

"Ich weiß es. Soll sie es dir bestätigen? - Denk nach, dann weißt du es auch."

Er dachte tatsächlich nach. Ich musste lächeln.

"Das mit gestern Abend - es war eine gute Idee. Die solltest du nicht aus den Augen verlieren. - Was ist nun, mein liebster Herrscher. Soll ich Frühstück machen? Die anderen werden auch bald auftauchen."

Dabei stand ich auf. Mein Blick fiel erst jetzt auf diesen hässlichen Schießprügel neben ihm auf dem Sofa.

"Ich helfe dir." Er wollte sich ebenfalls erheben. Ich drückte ihn an den Schultern wieder in den Sitz - gab ihm einen Kuss

"Du hast Wache - und genug zum grübeln."

Damit ließ ich ihn sitzen und eilte in die Küche.

Es dauerte tatsächlich nur eine gute halbe Stunde und wir saßen alle am Tisch, - außer Josephine, die die mittlere Wache gehabt hatte. Rolf wollte sie wecken, aber ich bat darum, das übernehmen zu dürfen.

Meine Tochter lag wie ein Engel in ihre Decke gekuschelt. Ich kniete mich neben das Bett, strich langsam über ihren Oberarm und flüsterte.

"Jo - möchtest du mit frühstücken?" Sie drehte sich langsam um und sah mich an.

"Frühstücken? Ist es schon soweit? Ja, natürlich." Es klang noch ziemlich verschlafen. Sie schob die Decke beiseite und reckte sich.

"Wir finden, es ist am schönsten, wenn alle dabei sind." sagte ich leise. "Du kannst ja dann wieder ins Bett gehen."

Ich bekam einen Kuss, den ich auch erwiderte.

"Das finde ich auch. Danke, dass du mich geweckt hast. Kommst du dann mit?" schnurrte sie.

Das hatte ich nicht erwartet! Da räkelte sich das Mädchen völlig nackt direkt vor mir und stellte diese Frage! Und vorhin hatte ich noch mit Rolf darüber gesprochen. Jetzt musste ich mich natürlich auch an das halten, was ich gesagt hatte, brachte jedoch keinen Ton heraus.

Josephine hatte ihre Hand an meine Wange gelegt. Und sie wartete. Augenscheinlich wollte sie eine Antwort. Was sollte ich nur sagen? - Sekunde um Sekunde verstrichen. Endlich riss ich mich zusammen.

"Wenn das ein Befehl ist, ja."

"Das war kein Befehl. Ich hätte es gerne, aber nur, wenn du auch möchtest. Sonst nicht. Ok?"

Ich nicke. Meine angespannten Nerven beruhigten sich wieder etwas.

"Schau, für mich ist die Zusammenstellung hier etwas ungünstig. Rolf hat dich und Katrin. Ulli hat seine Britta - und ich bin alleine. Es ist nicht schlimm, aber doch etwas unbefriedigend, findest du nicht?"

So hatte ich das noch gar nicht gesehen. Wieder musste ich nicken.

"Lassen wir das. - Ich mach mich kurz fertig und bin in drei Minuten bei euch."

Ich stand auf und ging zurück zu den anderen.

Auch lange nach dem Frühstück saßen wir noch beisammen und unterhielten uns über die katastrophale Situation da draußen. Es hatte in der Nacht wieder geschneit. Die Temperaturen waren noch weiter gesunken. Das würde den Voraussagen nach dazu führen, dass der Schneefall nun langsam aufhören würde. Entwarnung gab es damit jedoch nicht! Die zunehmende Kälte würde die Arbeiten zur Beseitigung der Schneemassen weiter erschweren.

Tatsächlich schneite es im Augenblick auch nicht mehr. Unser Wall, den wir in der gestrigen Aktion um das Haus aufgehäuft hatten, erwies sich als ein guter Schutz. Zusammen mit dem überstehenden Dach hatte er verhindert, dass sich der neue Schnee wieder direkt an der Hauswand auftürmte.

Ulrich schlug vor, eine Expedition zu starten und die Lage da draußen zu erkunden. Man könne ja zumindest mal nach den Nachbarn sehen, die nicht einmal 200 m entfernt wohnten. Josephine und Britta waren begeistert. Katrin und ich hielten uns zurück.

"Was willst du denn dort erreichen?" fragte Rolf.

"Nichts. Nur mal schauen." meinte Ulrich, schon etwas gebremst.

"Du gefährdest dich und andere dadurch." stellte Rolf fest.

"Wieso denn das?"

"Schau, es besteht für uns noch lange keine Notwendigkeit, dort hinauszugehen. Wir haben alles, was wir brauchen. Andere haben vielleicht nicht so gut vorgesorgt. Die laufen jetzt unter Umständen draußen herum und plündern, wo sie können. Die Nachrichten bringen zwar nichts mehr davon, aber dass ist in Lagen wie dieser immer so. Auch wenn du nicht auf so welche stößt, können deine Spuren sie zu uns oder unseren Nachbarn führen. - Mal abgesehen davon ist die allgemeine Verletzungsgefahr in so einer extremen Lage größer als sonst - und wie sollen wir dann an einen Arzt kommen? Nein, wir werden hier schön den Kopf unten halten und uns nicht rühren. Und das solange es geht oder nötig ist. Siehst du das ein?"

Ulrich überlegte und nickte dann.

"Sorry - das hätte ich auch bedenken müssen." meinte Josephine kleinlaut.

"Jugendlicher Tatandrang." resümierte Rolf lächelnd. "Ist ja nicht schlecht, aber einigeln ist auch eine Taktik, die erfolgreich sein kann. Lasst uns etwas spielen, ja? Irgendwie müssen wir die Zeit ja totschlagen. Wer hat Lust?"

Britta und Ulrich waren sofort dabei. Ich wollte lieber noch etwas schlafen. Die letzten Tage hatten doch ziemlich viel neues für mich gebracht und ich war froh, ausspannen zu können. Katrin und Josephine setzten sich in eine andere Ecke und klönten miteinander. Würde Josephine Katrin fragen, was mit uns beiden heute Nacht war? So wie ich meine neue Freundin einschätzte, würde sie sich dann in einer Zwickmühle fühlen. Es war wohl besser, ich klärte die Sache gleich selber. Also setzte ich mich neben meine Tochter auf die Couch.

"Darf ich noch kurz etwas sagen?"

"Klar doch! Du kannst gerne mit klönen hier."

"Nein - ich möchte mich noch etwas hinlegen. Aber bevor du Katrin mit deinen Fragen löcherst - wir beide haben heute Nacht miteinander geschlafen. Rolf weiß es - und die beiden anderen werden es auch erfahren, wenn es sie interessiert. Ich wollte das nur klarstellen, damit Katrin nicht in Gewissenskonflikte kommt."

"Danke, Bea. Ich hätte zur Not damit leben können."

"Ich weiß, aber das ist ja nicht nötig."

Josephine schaute mit großen Augen zwischen uns hin und her.

"Ich hatte das vermutet, aber nicht glauben wollen. Toll!! - Aber ich hätte bestimmt nicht danach gefragt." stellte sie schließlich fest.

"Doch!" "Du hättest."

Unsere Antworten kamen gleichzeitig und wir mussten alle drei lachen.

"Ok, ok! Ich gebe mich geschlagen. Ich freue mich darüber und ich liebe euch beide."

"Wir dich auch. Gib mir einen Kuss, dann leg ich mich beruhigt hin."

Ich bekam meinen Kuss Dann stand ich auf. Es war einfach nötig! Ich ging um den Tisch herum zu Katrin, beugte mich zu ihr und wir küssten uns kurz und innig. Erst dann lief ich auf mein Zimmer.

Im Halbschlaf hörte ich irgendwann die Haustürklingel, aber es machte mich nicht richtig wach. Schließlich waren ja genug Leute im Haus. Dann knallte eine Türe zu. Konnten die denn nicht ein bisschen leise sein!

Es war Mittag, als ich erholt und entspannt wieder aufwachte. Bekleidet mit einem Rock, den ich an einer Seite hoch aufknöpfen konnte, und einer weiten Bluse aus weichem, fließendem Stoff ging ich zu den anderen ins Wohnzimmer. Jo, Katrin und Britta saßen am Esstisch und die beiden Männer - Ulrich zählte ich einfachheitshalber mal dazu - werkelten im Flur herum. Irgendwie war die Stimmung nicht in Ordnung. Ich setzte mich neben Britta. Alle blieben still.

"Was ist los mit euch? Ihr seid so bedrückt?" fragte ich.

Katrin schob mir einem Zettel zu.

"Es gab ein Problem. Bitte lies das doch einfach."

Ich nahm den Zettel auf. Es war Rolfs Handschrift. Oben standen Ort, Datum und Uhrzeit. Dann folgte das unterstrichene Wort Notiz. Danach ein Text, der sich wie aus einem schlechten Krimi las und mir immer mehr den Hals zuschnürte.

Es hatte geklingelt - daran konnte ich mich schwach erinnern - Rolf und Ulrich waren zur Haustür gegangen. Ulrich hatte sich direkt vor der Tür hingehockt, während Rolf die Sichtluke öffnete, um den Besucher anzusprechen. Er kam jedoch nicht dazu, denn von draußen wurde er sofort mit einer Handfeuerwaffe bedroht, die ein Fremder auf seinen Kopf richtete. Ihm wurde unter Todesandrohung befohlen, die Türe zu öffnen. Da diese jedoch verschlossen war und der Schlüssel etwa 3 m weiter an einem Haken hing, musste Rolf dorthin zurücktreten. Der Fremde steckte dabei seinen Arm mit der Waffe durch die Luke. Ulrich, der ja direkt unter dieser Luke hockte hat daraufhin mit der "hauseigenen Waffe - Reg.-Nr. sowieso" auf diesen Arm einen Schuss abgegeben. Die fremde Waffe fiel auf den Boden und deren Besitzer ergriff die Flucht. Dabei wurde erkennbar, dass noch mindestens vier andere Personen draußen gestanden hatten. Die fremde Waffe wurde für spätere Untersuchungen sichergestellt.

Unterschrieben war das ganze von Rolf und Ulrich und als Zeugen von den anderen hier.

Ich legte den Zettel langsam wieder auf den Tisch. Rolf hätte getötet werden können! Und wir anderen auch, wenn das Vorhaben der Gangster geglückt wäre. Die Stimmung hier war also durchaus berechtigt. - Trotzdem - wir durften uns nicht deswegen unterkriegen lassen! Schließlich war auch wichtig, dass eine gute Stimmung herrschte, wenn man so zusammen eingeschlossen war! Ich hatte das ganze nicht direkt miterlebt - also konnte ich mich gefälligst zusammenreißen und wenigstens dafür etwas tun.

"Prima gemacht! Da hat sich Rolfs Vorsicht ja richtig bewährt! Was machen unsere Helden denn? Habt ihr sie ordentlich geknuddelt?"

Ich ließ sie mit erstaunten Gesichtern dort sitzen und ging zum Windfang. Die beiden "Jungs" waren dabei, Ordnung zu schaffen. Rolf stand auf einer Leiter und spachtelte an der Decke. Der Boden war nass und Ulrich strich neue Farbe auf eine Wand. Die andere Seite war schon neu gestrichen und die großen, rot verwischten Flecken auf der noch unbehandelten Stelle zeigten mir, dass es wohl doch viel schlimmer ausgesehen hatte, als es der nüchterne Text erahnen ließ. Haustür und Boden hatten schon eine Menge Wasser abbekommen und dieser erste Anstrich würde wohl auch noch eine zweite Schicht benötigen. Trotzdem - ich hatte mir etwas vorgenommen!

"Na, ihr Lebensretter! Seid ihr bereit, den Dank einer verschlafenen Frau entgegenzunehmen?"

Ulrich richtete sich auf und sah mich erstaunt an. Kurzerhand nahm ich sein Gesicht zwischen meine Hände und gab ihm einen Kuss - einen richtigen - den er auch automatisch erwiderte. Dann drehte ich mich zu Rolf um, reichte nach oben und strich ihm über den Hintern.

"Ihr zwei seid super! Ich bin stolz darauf, mit euch hier zusammen zu sein. - Sag mal Rolf, gibt es diese kleine Kiste mit Champagner noch, die du mal von der Firma - na du weißt schon - die mit den Glasleitern - geschenkt bekommen hast?"

"Wir trinken keinen Alkohol mehr." sagte die Stimme von oben.

Ich packte auf dem stramm sitzenden Stoff etwas fester zu.

"In diesem Fall jetzt doch, mein Schatz! Es ist nötig! - Wie lange braucht ihr noch?" Das war jetzt nicht das Gekeife, das ich früher so gerne drauf hatte, wenn ich irgend etwas durchsetzen wollte. Ich hatte ruhig und freundlich gesprochen - und einem Widerspruch würde ich mich jetzt genau so beugen! Aber es kam keiner.

"Eine halbe Stunde. Der zweite Anstrich muss eh etwas warten." Das war eine präzise Aussage - das wollte ich hören.

"Ich liebe euch! - Und wenn du dich jetzt nicht auf der Leiter in Sicherheit gebracht hättest .... Party ist also in einer halben Stunde!"

Ich tätschelte noch einmal auf den Stoff unter meiner Hand, strich meinem Sohn im vorbeigehen über die Wange und war Augenblicke später wieder bei den anderen am Tisch.

"So ihr Lieben. Ihr habt gehört, was jetzt passieren soll. Wer kommt mit in den Vorratsraum? Jo? - Katrin, Britta - Gläser stehen im Schrank dort drüben. Auf geht's!"

Ich machte mich auf den Weg zum Vorratsraum. Dort startete ich den ersten Teil meiner Taktik. Kaum kam Jo hinter mir herein, nahm ich sie in den Arm.

"Schatz - ich bin so froh, dass das gut gegangen ist. Ich fürchte nur, dass uns diese Geschichte die Stimmung verderben wird. Hilfst du mir, es nicht dazu kommen zu lassen?"

"Wir sind alle noch völlig fertig. Ich weiß nicht, ob ..."

"Bitte! - Schau, Rolf und Ulrich haben sich sofort daran gemacht, alle Spuren zu beseitigen. Das tun sie doch auch nur, damit wir Frauen dann nicht mehr ständig daran erinnert werden. Die beiden müssen aber doch am meisten verarbeiten, weil sie direkt beteiligt waren. Wir sollten ihnen dabei helfen - und nicht selber anfangen, Trübsal zu blasen. Deshalb will ich versuchen, die Situation zu entspannen. - Warte!"

Der Karton stand tatsächlich noch in der Ecke, in die ich ihn vor fast genau 3 Jahren geschoben hatte. Das prächtige Design war mit Staub bedeckt. Ich öffnete die Schachtel. Drei Flaschen Champagner lagen darin.

"Hier, nimm. - In den Eisschrank mit den Flaschen! - 20 Minuten müssen reichen." Das war Frevel an diesen schönen Tropfen! Ich reichte Josephine den Karton und bewaffnete mich selber mit einem Vorrat an Chiptüten und Salzstangen.

Jo packte die Flaschen mit etwas Gewalt in den randvollen Schrank.

"Mach sie nicht kaputt." meinte ich zu ihr.

"Waren die teuer?" fragte sie zurück.

"Gerade teuer genug für diesen Anlass Über 300. Aber viel kritischer ist, das es die einzigen sind, die wir haben."

"Puh - 100 Kracher für eine Buddel Sekt? Wer kauft denn so etwas."

"Es war ein Geschenk, der Sekt heißt Champagner und es sind 300 Kracher pro Flasche." lachte ich. "Komm, gib mir noch einen Kuss und dann lass uns zurück zu den anderen gehen."

Soviel hatte ich gelernt - für einen richtigen Kuss vergaß meine Tochter fast alles. Ich hatte die Tüten schon beiseite gelegt und schlang meine Arme um sie, als sich unsere Lippen berührten.

Es war ein richtiger Kuss! Sie drückte sich fest an mich, als ich mit den Hände über ihren Rücken streichelte. Nach endlosen Sekunden gaben wir uns wieder frei.

Sie strahlte mich an.

"Mama!! - Wenn du so ein Versprechen noch mal bei mir ablieferst - dann bitte nur, wenn eine einigermaßen weiche Unterlage in der Nähe ist, ja?"

Ich lachte zurück.

"Willst du immer gleich die ganze Hand, wenn man dir einen Finger reicht?"

"Manchmal ja - und dann nicht nur die Hand!"

"Du bist ja richtig verdorben! Von mir hast du das zum Glück nicht - höchstens umgekehrt. Komm jetzt."

Josephine hatte ich "im Sack". Katrin würde sich problemlos anpassen, da war ich mir sicher. Und Britta - die war nun als nächste dran!

Wir kamen zurück in den Wohnraum. Rolf und Ulli waren im Flur so weit fertig und wollten noch kurz in ihre Zimmer. Auf dem Couchtisch standen die zwei großen Kerzen vom Kaminsims und der Ohrensessel war noch an die Sitzgruppe heran gezerrt worden. Aus der Küche klang leises lachen. Katrin und Britta waren dabei, die Gläser noch einmal abzuspülen. Schließlich waren die seid langer Zeit nicht mehr benutzt worden. Ich ging hinein und holte ein paar Schälchen für unser Knabberzeug. Offensichtlich erzählte Katrin grade eine Geschichte, die ihr mit einem sekttrunkenen Mann passiert war. Britta prustete dabei immer wieder los. Nur kurz sahen Katrin und ich uns in die Augen - sie hatte meine Absicht erkannt und unterstützte mich. Ich war ihr dankbar dafür und wusste, das sie das erkannt hatte. Irgendwie war es zwischen uns beiden so, als würden wir uns schon 20 Jahre kennen.

Die "Party" begann fast pünktlich. Katrin und ich saßen mit Rolf auf der Couch, während es sich Ulrich im Ohrensessel bequem gemacht hatte. Für Jo und Britta blieben die zwei Sessel der Sitzgruppe übrig.

Ich stand auf und klopfte um Ruhe heischend an mein Glas.

"Liebe Freunde. Die gefährlichste Situation, die uns bisher hier begegnet ist, habe ich selig verschlafen. Sie ist von unseren beiden Männern mit Bravour bereinigt worden. Es gab einen Verletzten - das ist tragisch, aber das war diese Person selber schuld. Es gab keinen Verletzten bei uns - und das ist gut. Darauf, das dies so bleibt, möchte ich mit Euch anstoßen. Rolf hat freundlicherweise Champagner spendiert - zugegebenermaßen nicht ganz freiwillig, weil Alkohol hier zu recht verpönt ist - aber ich habe darauf gedrängt, um mit euch auf unsere Gemeinschaft anstoßen zu können. - Danke Rolf. - Danke auch euch allen dafür, dass unsere Gruppe so gut harmoniert. Prost!"

Ich kippte den edlen Champagner auf einen Zug hinunter. Dann ließ ich mich wieder auf meinen Sitz fallen.

Die anderen waren wesentlich schlauer und nippten nur an ihren Gläsern.

"Na Rolf, nun sag auch etwas." stieß Jo ihren Vater an.

Der saß eine Weile still und überlegte.

"Ok. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich unsere Vorsichtsmaßnahmen als völlig unbegründet herausstellen würden. Das war leider nicht der Fall. Augenscheinlich ist Waffengewalt notwendig, um uns zu schützen. Ich sehe allerdings keinen Grund, unser jetziges Vorgehen zu ändern. Die Bedrohung ist jedoch nicht mehr rein theoretisch, sondern immer noch akut. Vielleicht sinnt diese Gruppe nun sogar auf Rache. Wie ich schon zu Anfang gesagt habe, sind wir hier IM Haus relativ sicher. Haltet die Augen auf und es wird schon nichts passieren."

"Was ist mit der Waffe? Die von dem Gangster. Können wir die nicht zur Verstärkung nehmen?" fragte Jo.

"Das hatte Ulli auch gefragt. Wer will sie benutzen?"

Schweigen - auch ich hielt mich zurück.

"Ich habe die Waffe eingepackt und möchte sie als Entlastung so auch lassen. Vielleicht müssen wir uns wegen der Verletzung noch einmal rechtfertigen. Ich hoffe, dass wir mit unseren drei Schießeisen auskommen."

Plötzlich beugte sich Katrin vor und legte eine winzig kleine, zweiläufige Pistole auf den Tisch.

"Tut mir leid, aber ich dachte, es sei nicht nötig, das Ding hervorzuholen." sagt sie dabei mit ihrer ruhigen Stimme. "Ich habe noch nie einen Schuss damit abgegeben und auch keine weitere Munition dafür mit. Außerdem ist sie nicht gemeldet."

Rolf nahm das Ding hoch und schaute es sich an. Dann reichte er es an Katrin zurück.

"Steck sie wieder ein. Ich hoffe nicht, dass du sie gebrauchen musst, denn dafür müsste ein Gegner ganz nah an dich heran kommen - und so etwas sollte möglichst nicht passieren! Für unser Problem ist sie nicht einzusetzen. - Gut! Ulli und ich haben gleich noch im Flur zu tun. Ich möchte damit fertig sein, wenn wir heute Abend ganz normal zum Saunagang blasen." Er grinste. "Ich habe keine Lust, mir wegen so etwas die Stimmung versauen zu lassen. Darum sollten wir jetzt dieses leckere Gesöff hier vernichten!"

Er hob sein Glas wieder an. Schnell sah ich zu, noch einen Schluck abzubekommen. Es war schon komisch - draußen ging die Welt unter und wir tranken Champagner dazu. Aber besser so, als anders. Wir hatten nun einmal Glück - und Rolf. Seiner vorausschauenden Umsicht hatten wir hier eigentlich alles zu verdanken. Als wir dieses Haus bauen ließen, hatte ich mich zum Beispiel gewundert, wie unverschämt teuer die großen Scheiben des Poolraumes waren - jetzt machte es sich bezahlt, dass man sich von außen leichter durch das Mauerwerk arbeiten konnte, als eine der Scheiben einzuschlagen. - Oder dieser teure, leistungsfähige Generator - der überdimensionierte Öltank - die Rauchmeldeanlage im ganzen Haus - die immer schon etwas übertriebene Lagerhaltung von Nahrungsmitteln - oder - oder .... - eigentlich war Rolf ständig auf einen solchen Fall vorbereitet.

Nach einer halben Stunde löste sich unsere Runde wieder auf. Rolf und Ulrich machten im Flur weiter. Jo und Katrin gingen auf ihr Zimmer und ich saß mit Britta alleine dort. Zusammen leerten wir noch den Rest der angebrochenen Flasche - die dritte wurde nicht mehr gebraucht.

"Das war nicht schlecht, das mit dem Sekt." meinte sie dann zu mir. "Ich war ziemlich geschockt. Das sah fürchterlich aus im Flur dort. Überall Blut! Ganz schrecklich! Jetzt ist das ganze schon nicht mehr so schlimm. Ich glaub, ich hab einen ganz kleinen Schwips."

"Nur deshalb haben wir das ja auch gemacht. Und jetzt vergessen wir das ganze, ja?"

"Ok. Schon vergessen. Ich freue mich schon auf die Sauna."

Bei mir ging das leider nicht so schnell. In meinem Kopf kreisten immer noch Schauervorstellungen darüber, was alles hätte passieren können, wenn das Vorhaben der Bande nicht fehlgeschlagen wäre. Ich musste dringend auf andere Gedanken kommen! Jetzt!

"Sag mal, wie kommst du denn mit uns hier zurecht? Schließlich ist es ja nicht allgemein üblich, wie wir uns hier verhalten?"

"Ich finde das toll! Ulrich ist richtig bemüht um mich. Dabei bräuchte ich das gar nicht so sehr. Ich fühle mich hier sehr wohl. Nur dass du und Katrin Sklaven sein wollen, daran kann ich mich nicht so richtig gewöhnen."

Ich musste lächeln.

"Das kann man merken. Schließlich hast du das ja auch noch kein bisschen genutzt."

"Würde ich auch nicht tun! Schließlich bin ich nur Gast hier - und eigentlich müsstest du die Chefin sein."

"Es hat seine Gründe, warum das nicht so ist. Das weißt du doch. Schau - Katrin und ich machen das freiwillig und es gefällt uns so. Wir möchten auch, das ihr alle das ausnutzt. Wenn du nun sagst, du willst das nicht, dann finde ich das schade. Mich würde es jedenfalls stolz machen, wenn du mich so akzeptieren würdest. Ich hab schon versucht, dir das im Pool zu erklären."

Britta sah mich nachdenklich an.

"So hatte ich das nicht gesehen. Aber was sollte ich dir denn befehlen? Bei Rolf und Ulrich ist das was anderes - wegen Sex und so. Aber bei mir?"

Auch die Kleine schien ethische Tabus anders zu interpretieren als ich. Aber das störte mich nun schon nicht mehr. Ich beschloss, darauf gar nicht mehr zu reagieren, sondern es einfach als gegeben hinzunehmen.

"Es gilt aber nun einmal auch für dich. Und vielleicht hättest du ja auch sexuelle Vorstellungen, die du verwirklichen möchtest? Mit einer Frau, meine ich. Dafür kannst du einfach Katrin oder mich nehmen. Als Sklavinnen werden wir gehorchen."

Sie schwieg und sah vor sich hin. Schließlich schaute sie mich fest an und wurde ein wenig rot dabei.

"Ich hab schon ein paar mal mit Mädchen geschlafen. Es ist nicht wie mit Ulrich, aber es kann auch Spaß machen. Würdest du das wirklich tun?"

Jetzt hatte ich meine anderen Gedanken! Ich musste lachen.

"Ich habe es bisher erst einmal gemacht. Meine Erfahrung darin ist also nicht so groß wie deine. Aber du hast es noch nicht ganz verstanden. Du musst mich nicht fragen, sondern es einfach MACHEN. Schließlich bin ich die Sklavin." Unwillkürlich setzte ich mich etwas gerader hin. "Übrigens - Rolf hat mir verboten, Unterwäsche zu tragen. Ich bin also nackt unter den Sachen, die du hier siehst."

Das war nun schon weit mehr als deutlich. Ich wollte es mit diesem hübschen jungen Ding hier machen! Was hatte ich heute morgen zu Rolf gesagt? Ich sei wie eine läufige Hündin! Und es prickelte wieder!

"Hmm - ich werd" mir das merken." Sie sah mich immer noch zweifelnd an. "Lass uns die Sachen hier wegräumen und dann schauen, ob wir Ulli und Rolf helfen können."

Das war gemein! Ich hatte sie fast so weit und jetzt das! Aber natürlich hatte ich mich gut im Griff.

"Ok." Ich stand auf nahm zwei der halbleeren Schüsseln und brachte sie in die Küche. Britta folgte mir mit der letzten Schüssel und den ersten beiden Gläsern. Ich packte die Sachen weg, während die Kleine den Tisch weiter leerte. Grade war ich dabei, das letzte Glas in die Spülmaschine zu stellen, als eine Hand über meinen ausgestreckten Po strich.

Ich erstarrte mitten in der Bewegung.

"Da ist ja tatsächlich nichts drunter!" merkte Britta hinter mir an.

Natürlich war da nichts! Ich würde doch bei so was nicht flunkern! - Die Kleine brauchte einen Vorwand, mich zu berühren. Wir zwei waren alleine. Also versuchte ich, uns weiter zu helfen.

"So kannst du das nicht sicher feststellen. Ich könnte ja einen String-Tanga an haben. Das müsstest du schon unter dem Rock prüfen." Dabei hielt ich meine gebückte Stellung unverändert.

Es klappte! Ich spürte, wie ihre Hand durch den Schlitz seitlich in meinen Rock glitt und an der Außenseite meines rechten Oberschenkels hinaufrutschte bis über die Hüfte. Dort verharrte sie einen winzigen Moment, um dann unterhalb des Rockbundes kurz über meinen Bauch zu streichen und über den Ansatz meiner Schamhaare zurück auf die Oberschenkel.

Ich war sehr gespannt darauf, was jetzt passieren würde. Zumindest so weit hatte ich sie angeleitet - nun war sie dran! Schließlich war ich ja hier die Sklavin und hatte mich dafür schon weit genug aus dem Fenster gelehnt.

"Stimmt - muss recht angenehm sein."

Die Flurtüre klappte und eine halbe Sekunde später stürmte Ulrich herein.

"Na ihr zwei?" Er lief sofort an den Kühlschrank. Ich hatte das Gefühl, mein Herz bliebe stehen. Nur Sekunden früher, und er hätte uns mit Brittas Hand unter meinem Rock erwischt! Mir wurde heiß und kalt. Mit einer Cola-Flasche drehte er sich nun wieder zu uns um.

"Über was unterhaltet ihr euch denn so angeregt?"

"Geheim." antwortete Britta. Ich brachte noch keinen Ton heraus.

"Was ist mit dir? - Du bist ja ganz rot?" fragte er mich dann direkt:

"Verschluckt" krächzte ich nur - und es muss wohl ziemlich echt geklungen haben. Britta warf mir einen kurzen Blick zu.

"Wie kommt ihr denn da vorwärts? Können wir euch helfen?" versuchte sie dann, mir aus der Patsche zu helfen.

"Hmm - Rolf streicht die Decke - ich die eine Wand - nö, das schaffen wir schon. - Aber dieser Sekt! Hoffentlich sieht man nachher meine Schlangenlinien nicht!" grinste er. "Wo sind denn die anderen?"

"Katrin ist mit ..."

"Hier!" wurde Britta von Josephine unterbrochen. "Ich muss euch Britta mal entführen. - Was ist denn mit dir los?" fragte sie mich jetzt auch noch. Ich musste wirklich aussehen, wie eine reife Tomate - jedenfalls fühlte ich mich so und wäre am liebsten im Boden versunken.

"Sie hat sich verschluckt." antwortete Ulrich für mich. "Ich mach mal weiter." Mit diesen Worten zog er samt seiner Flasche wieder ab.

"Verschluckt?" meine Tochter sah mich halb besorgt, halb zweifelnd an. Ich war schon versucht, mit meiner spontanen Notlüge weiter zu machen, schüttelte dann aber doch den Kopf. Als Anwältin wusste ich schließlich aus Erfahrung, dass man nur lügen sollte, wenn einem das Gegenteil nicht irgendwie bewiesen werden konnte.

"Ist meine Schuld." sagte Britta jetzt. "Wohin willst du mich denn entführen?"

"Moment! Was war los?" Ihre Stimme klang schon einen wenig bestimmter.

"Nichts!" auch Brittas Tonfall wurde nun störrisch. Es wurde Zeit, dass ich damit aufhörte, in den Fliesen verschwinden zu wollen. Nur konnte ich noch nicht sprechen. Also hob ich meine Hand und wedelte damit zwischen den beiden Streithähnen rauf und runter. Beide sahen mich an.

"Ich .." fing ich an - es klang immer noch scheußlich. "Verdammt! Ich brauch einen Schluck Wasser!" Ich ließ die beiden stehen, beugte mich über das Waschbecken und trank einen Schluck direkt aus dem Wasserhahn. Dann hatte ich mich wieder einigermaßen gefangen. Dabei ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass es auch für Britta keine angenehme Situation sein dürfte.

"Josephine - besteht die Möglichkeit, dass du das ganze hier einfach vergisst und nicht weiter nachfragst? Bitte!"

"Und wenn nicht?" es schien mir eine Mischung aus Trotz und Neugierde zu sein - aber ich galt nicht umsonst als eine recht gute Anwältin, die ihren gegenüber meist ganz gut einschätzen konnte.

"Dann müsste ich es dir natürlich sagen, aber es wäre mir unangenehm. - Bitte! - Es ist deine Entscheidung!"

Meine Tochter sah zwischen uns beiden hin und her.

"Ok." damit drehte sie sich um verschwand.

Britta und ich schauten uns an.

"Das war auch Mist." rutschte mir heraus.

"Wir hätten es ihr sagen sollen? - oder?" Auch Britta war verunsichert.

"Ich hätte nicht wie eine kleine Göre reagieren sollen." ärgerte ich mich. "Wenn ich cool geblieben wäre, dann hätte es das Theater gar nicht gegeben! Möchtest du, dass wir es erzählen?"

Britta zögerte, nickte dann aber doch. "Ist vielleicht besser."

"Das Gefühl habe ich auch. - Lass es uns sofort machen!" Ich hatte mich wieder voll im Griff.

Gemeinsam gingen wir zu Josephines Zimmer.

Die Tür stand offen. Meine Tochter und Katrin standen vor Berge von Klamotten, die auf dem Bett lagen.

Ich klopfte leicht an den Türrahmen. "Können wir reinkommen?"

"Na klar. Wir warten auf euch. Ich habe mal alle .."

"Wir möchten doch erzählen, was los war." unterbrach ich Josephine. Katrin schaute etwas verblüfft auf.

"Also - das war so." begann ich, ohne auf eine Antwort zu warten. "Britta und ich hatten uns darüber unterhalten, dass ich keine Unterwäsche trage. Britta mochte das nicht so recht glauben und ich habe ihr gesagt, sie solle nachfühlen. Und ausgerechnet in dem Moment kam Ulrich herein und ich habe den Schreck meines Lebens bekommen. Deshalb bin ich so rot angelaufen und habe dann ganz spontan zu Ulrich gesagt, ich hätte mich verschluckt. So - jetzt ist es raus! - Und dann kamst du auch noch!"

Das war meine zugegeben etwas geraffte, dafür aber auch fast jugendfreie Version, die sich doch ausreichend nah an den Tatsachen orientierte.

Josephine lachte laut auf. "Das war alles? Mehr nicht? Dafür brauchst du doch nicht gleich rot zu werden."

"Ich doch!" rutschte mir heraus, wobei ich nun auch lachen musste Katrin und Britta schienen sich beide über unseren Heiterkeitsausbruch zu amüsieren, wobei sich Katrin wohl gerade aus dem Puzzle zusammensetzte, worum es hier eigentlich ging.

"Entschuldige." sagte Josephine . "Ich dachte, du hättest wieder Stress gemacht und wärest mit Ulrich aneinandergeraten. Nur deshalb war ich verärgert. Na, Schwamm drüber. Wir machen grade Inventur. Britta und Katrin haben keine Klamotten mit - also plündern wir jetzt meinen Kleiderschrank und wollen schauen, was wer tragen kann."

"Oh - Ich habe zwar nicht meine ganze Garderobe dabei, aber meine Sachen können doch mit dazu. Ich brauch zum Beispiel kaum noch Unterwäsche - wie wir ja jetzt mittlerweile alle wissen."

Eine Reisetasche hatte ich noch im Wagen. Also lief los und war froh, das sich die peinliche Situation so schnell erledigt hatte. In der riesigen Garage sah mein Wagen ziemlich mickrig aus. Das Ungetüm von Rolf stand ja draußen in einer Schneewehe und blockierte das Garagentor. Hier konnte man auch deutlich den Generator hören, den Garant für unser komfortables Leben. Ich schaute kurz in den Raum. Der Tank war neben dem Haus tief eingegraben. Hier gab es nur eine Anzeige für die Füllung, die weit im oberen Viertel stand. Ich zerrte die Tasche aus dem Wagen und lief zurück zu den anderen.

Es wurde ein langer Abend. Die Sauna fiel aus. Statt dessen wurden Sachen anprobiert, getauscht, verworfen, wieder neu hervorgeholt und erneut beurteilt. Die Männer gesellten sich irgendwann dazu, gaben ihre Kommentare ab, wenn sie gefragt wurden und genossen ansonsten den ständig wechselnden Anblick von vier nackten bis bekleideten Frauen, die sich köstlich amüsierten. Komischerweise machte es mir kaum noch etwas aus, meinen Körper so zur Schau zu stellen.

Zum Schluss saßen wir im Schein der Petroleumlampe alle zusammen um den Couchtisch. Ich hatte ein hautenges T-Shirt über und trug einen Minirock, den Josephine schon ausgemustert hatte. Dass meine Nippel unter dem Shirt so frech vorstanden, war mir etwas unangenehm, aber andererseits wollte ich ja hier die Lustsklavin sein - und dafür muss man halt was tun, wenn man als alte Frau bei dieser Konkurrenz mithalten wollte. Britta hatte sich für einen wadenlangen Rock von mir und eine weite Bluse von Josephine entschieden, deren Ärmel sie lässig aufkrempeln musste Katrin trug einen buntes, langes Kleid, von Josephine, das bei ihr oben herum unverschämt eng saß und dessen Rockteil bei jedem Schritt wie eine Fahne hinter ihr her wehte. Meine Tochter war mit eigenen Hotpants und Nicki bekleidet.

Gegen 10 Uhr fragte Rolf seine Kinder, wer welche Wache übernehmen wolle. Schnell war geklärt, dass Ulrich die Mitte und Josephine den letzten Törn abbekamen. Die beiden wollten sich dann auch sofort hinlegen und Britta schloss sich Ulrich an. Rolf stand auch auf, um noch einen kurzen Kontrollgang zu unternehmen. Ich war noch kein bisschen müde. Also rutschte ich zu Katrin heran, die den Arm um mich legte, so dass mein Kopf an ihrer Schulter lag. So saßen wir still, bis Rolf zurückkam. Bevor er sich setzen konnte, rückte ich wieder zur Seite um klar zu machen, dass sein Platz genau zwischen uns war. "Bleibt ruhig sitzen, ich möchte nicht stören." meinte er lächelnd, setzte sich aber doch auf den freien Platz und wir lehnten uns rechts uns links an seine breite Schulter.

"Du störst doch nicht." meine Katrin. "Aber wenn ihr beide nichts dagegen habt, möchte ich mich jetzt auch hinlegen, bevor Jo eingeschlafen ist. Ich möchte sie nicht später wecken. Sie muss ja früh aufstehen."

"Kann Katrin nicht bei dir schlafen?" fragte ich Rolf, indem ich zu ihm aufsah. "Dann bleibt Josephine unbehelligt. - Oder auch bei mir. Wir haben schließlich beide keine Wache."

"Wir sollten eine Regelung für uns finden." meinte Rolf. "Es ist immer besser, wenn man weiß, wo man sein Haupt niederlegen kann."

Schweigend überlegte ich mir alle Variationen - und die anderen beiden scheinbar auch. Am einfachsten wäre es, ich würde wieder zu Rolf ziehen und Katrin bekam das Gästezimmer. Aber diesen Vorschlag würde ich bestimmt nicht machen! - Und außerdem - eigentlich wollte ich das auch gar nicht so richtig. Katrin meldete sich als erste.

"Ich habe das Angebot von Jo, bei ihr zu bleiben. Ich finde, da passe ich am besten hin. Wir haben jetzt auch ein zweites Oberbett. Aber wie ihr ja wisst, bin ich da auch sehr flexibel. Ich würde es gern so lassen - und sicher wartet Jo jetzt schon auf mich."

Ich reichte über Rolf hinweg und streichelte kurz über ihre Wange.

Rolf holte einmal tief Atem. "Ok. Dann bleibt also alles wie gehabt. Wenn jemand einen Wunsch hat, kann er ihn ja jederzeit äußern."

Katrin und ich sahen uns in die Augen, soweit dies bei der Beleuchtung möglich war. Ich war mir jetzt fast sicher, dass sie das gleiche dachte wie ich. Unser Pascha wollte sich so alle Möglichkeiten offenhalten und sich nicht für eine von uns entscheiden. Wir mussten beide unwillkürlich grinsen - was Rolf natürlich nicht mitbekam.

"Ja, Sir." sagte ich

- und Katrin im gleichen Moment "Aye Aye, Sir. Ich verschwinde jetzt am besten. Es war ein aufregender Tag!"

Sie hatte sich schon halb aufgerichtet, als Rolf fragte "Bekomme ich keinen Kuss?"

Katrin beugte sich langsam zu ihm, sah mir dabei aber in die Augen, um eine Reaktion zu erhalten. Ich signalisierte mein ok, indem ich die mit den Augenlidern "nickte" - auch das alles ging an unserem Pascha vorbei. Schließlich erhielt er seinen Kuss - und keinen von der schlechten Sorte. Dann stützte sie sich an ihm ab, beugte sich etwas tiefer zu mir und bevor ich mich versah, berührten sich unsere Lippen und Zungen - etwas zu kurz für eine Aufforderung zur sofortigen Kopulation, aber deutlich zu lang für ein freundschaftliches "Gute-Nacht-Küsschen". Ich nahm mir vor, meine neue Freundin zu fragen, wie sie diesen feinen Geschmack erzeugte - der Hauch von Minze schwebte noch über meiner Zunge, als sie schon längst in Josephines Raum verschwunden war.

"Und du? Willst du nicht auch schlafen?" unterbrach Rolf meine Träume.

"Ich bin noch topfit. Kann ich nicht einfach hier bei dir sitzen bleiben?" Dabei schmiegte ich mich ganz dicht an ihn heran - meinen Busen an seinen Oberarm - und schwang ein Bein über seine Beine. Der kurze, elastische Rock von Josephine rutschte dabei unanständig hoch.

"Na schön." lächelte mein Ex. "Aber bitte etwas weniger eng - schließlich habe ich hier eine Aufgabe, bei der ich mich im Ernstfall auch mal schnell bewegen können muss"

"Stimmt." stellte ich fest und setzte mich wieder ordentlich hin. Diese Röcke rutschen zwar von alleine hoch, aber nicht wieder zurück. Das "ordentlich" hielt sich also etwas in Grenzen, da ich an der Situation auch nicht hektisch herum zupfen wollte. Ich lehnte also nur meinen Kopf leicht an seine Schulter. Lange Zeit war es still - sogar die Flamme der Lampe brannte absolut ruhig.

"Woran denkst du?" fragte Rolf nach - waren es 10 Minuten oder eine halbe Stunde?

Ich hatte an gar nichts gedacht - einfach nur in die Flamme geschaut - die Stille und die Nähe zu ihm genossen.

"Was wohl aus dem Typen geworden ist, der hier rein wollte?" "Willst du das wirklich wissen?"

"Nein - doch. Wird der wiederkommen? Sich rächen?"

"Nein - der ist wahrscheinlich tot."

Ich richtete mich auf und sah ihn erstaunt an. "Tot? - Aber Ulrich hat im doch nur in die Hand geschossen?!"

"Mit einer Pump-Gun. Wenn die da draußen keinen Arzt - keinen Spezialisten - dabei hatten, dann ist der Kerl wohl innerhalb von 10 Minuten verblutet. Wenn doch, dann hat er zumindest die Hand verloren."

"Aber woher willst du das denn wissen?"

"Ich habe es gesehen."

Ich ließ mich wieder neben ihn fallen. "Das ist ja schlimm! Weiß Ulrich das?"

"Ja."

"Hast du ihm das etwa gesagt?!" wieder fuhr ich hoch.

"Bea!"

Ich achtete nicht auf seinen Tonfall. "Du hast ihm gesagt, dass er einen Menschen getötet hat?!"

Dann ging alles blitzschnell. Plötzlich wurde ich grob am Oberarm gepackt und zurückgestoßen in den Sessel hinter mir. Rolf war aufgesprungen und stand jetzt über mich gebeugt - sein Gesicht nur Zentimeter von meinem entfernt.

"Halt dein loses Maul im Zaum!" zischte er mich an. "Unser Sohn war dabei - und er hat genau das gleiche gesehen wie ich. Glaubst du, er ist blöd und kann nicht zwei und zwei zusammenzählen?! Er hat sich keinen Moment der Illusion hingegeben, dass der Typ das überleben könnte. Und wenn er diese Konsequenz nur eine Sekunde lang gefürchtet hätte, dann wären wir beide wahrscheinlich tot und die Bande würden sich hier mit euch amüsieren."

Rolf ließ mich los und setzte sich wieder auf seinen Platz. - Stille.

Er hatte recht - mal wieder! Ich hatte nicht daran gedacht - mal wieder! - dass er die Erziehung unserer Kinder selber in die Hand genommen hatte - nehmen musste - und dass er dies wirklich sehr, sehr ernst nahm! Auch ihn hatte der Umstand, dass sein Kind einen Menschen mittelbar getötet hatte, sehr mitgenommen - das merkte ich an seiner Reaktion jetzt. Und ich hatte ihm auch noch völlig unberechtigte Vorwürfe gemacht! Ich wollte losheulen (mal wieder), aber was ich getan hatte, schien mir auf einmal schlimmer, als alles vorher - und heulen war nur ein Zeichen von Selbstmitleid. Sekunden wurden zur Minute. Auch mich zum x-ten mal entschuldigen hatte keinen Zweck mehr. Ich riss mich zusammen und holte ein paar mal tief Luft.

"Ich möchte etwas sagen - aber - ich weiß keine Worte - ich kann es nicht ausdrücken." flüsterte ich schließlich.

Auch Rolf hatte sich scheinbar wieder beruhigt. Er sah mich an der Lampe vorbei fragend an.

"Darf ich wieder zu dir kommen?"

Er nickte.

Ich stand auf, ging zur Couch und kniete mich neben ihn auf das Polster, legte die Hände auf die Rücklehne und die Stirn auf die Hände. Nein - ich würde jetzt nicht heulen! Schließlich richtete ich mich wieder auf und sah ihn an.

"Was du getan hast - hier mit den Kindern - was du aus ihnen gemacht hast - ich weiß nicht, wie ich das sagen soll - es ist so - so - phantastisch. Und ich schäme mich so sehr, weil ich ganz genau weiß, dass ich das niemals zustande gebracht hätte - noch schlimmer, dass ich sogar alles verdorben hätte. Ich weiß das genau - und trotzdem habe ich immer wieder diese Ausraster. Hätten wir nicht dieses Wetter da draußen, dann würde ich jetzt meine Sachen packen und gehen. Vielleicht könnte ich es ja schaffen, irgendwann hier her zu passen - aber das Risiko, dies hier zu zerstören, ist mir mittlerweile einfach zu groß. Ich hab" Angst davor. Was soll ich nur jetzt bis dahin machen?"

Rolf sah mich lange an, ohne etwas zu sagen. Schließlich lehnte er sich zurück und schloss die Augen halb. "Ich bereue heute zutiefst, dass ich die ersten 14 Jahre unserer Kinder nur so am Rande miterlebt habe. Ihre ganze Kindheit ist praktisch völlig an mir vorüber gegangen - ohne dass ich daran Teil hatte. Wahrscheinlich versuche ich, das jetzt zu kompensieren und reagiere dabei zu heftig."

Pause. Er richtete sich wieder auf und sah mich an.

"Du machst dir zu viele Gedanken darüber. Das was du befürchtest, wird nicht passieren. Unsere Gemeinschaft ist nicht ein Gebilde, das künstlich aufrechterhalten wird und einzustürzen droht, wenn etwas Wind bläst. Es ist wie ein Fundament, auf dem wir uns bewegen - etwas, an dem so schnell nicht mehr gerüttelt werden kann. Du hast nun die Möglichkeit, auch auf diesem Fundament zu stehen - oder halt daneben. Dem Fundament ist das egal. Selbst mit Hammer und Meißel kannst du nur oberflächlich daran kratzen - und hast dafür sofort Ärger an der Hacke - wie eben."

Wieder grübelte er eine Zeitlang vor sich hin, bevor er weitersprach.

"Dir ist vielleicht nicht bewusst, dass du jetzt auch etwas für unsere Kinder tust und mich unterstützt."

Ich sah ihn erstaunt an. Was sollte das denn? ich machte doch einen Fehler nach dem anderen - jeden Tag. Es lächelte über meinen Gesichtsausdruck und strich mir über die Wange.

"Wir hatten vorher kaum irgendwelche Probleme hier - waren völlig aufeinander abgestimmt. Ich bin froh, dass unsere Gemeinschaft auch dann funktioniert, wenn es einmal Probleme gibt. Ich konnte mir da nicht sicher sein. Erst durch dich hat sich gezeigt, dass wir den richtigen Weg gegangen sind und dafür muss ich dir dankbar sein. Du hast bei den Kindern Selbstsicherheit und Durchsetzungsvermögen erzeugt - den Willen, für das, was man für richtig hält, auch zu kämpfen. Das fing schon mit der Forderung nach diesem Vertrag an. So weit war ich eigentlich noch gar nicht.

So - und jetzt möchte ich, dass wir beide diesen Streit zwischen uns vergessen. Du wirst weiterhin das eine oder andere mal aus der Haut fahren und wir werden dagegenhalten - oder vielleicht auch feststellen, dass du recht hast."

Ich musste seine Worte erst einmal verarbeiten. Schließlich redete Rolf weiter.

"Meine Reaktion eben war leider auch übertrieben - Entschuldigung. Du hattest bei mir wohl einen ziemlich blank liegenden Nerv getroffen. - Und heute morgen - es war mir natürlich klar, dass ich mich dort an der Türe einer potentiellen Gefahr aussetzte - aber ich hatte nicht weiter überlegt, welche Konsequenzen die Abwehr einer solchen Gefahr dann haben konnte. Hätte ich das vorher getan, dann hätte ich vielleicht Ulrich da raus gehalten und wäre ganz anders vorgegangen. Ich hab mir die ganze Zeit alle möglichen Varianten überlegt - aber jedes mal wäre dann das Risiko für mich persönlich und für alle hier größer gewesen.

Ich habe Ulrich gefragt, ob er darüber reden möchte. "Warum reden? Es musste einfach sein. Da gibt's nichts zu reden. Basta." war seine Antwort. Ich werde ihn sehr aufmerksam beobachten aber ich muss ihm erst einmal Zeit geben, das für sich selber zu verarbeiten. Ich will das Thema noch einmal ansprechen, wenn sich die ganze Katastrophe hier beruhigt hat!

So, und jetzt möchte ich noch mal eine Runde machen. Schließlich sitze ich ja nicht zum Vergnügen hier."

Da hockte ich nun alleine auf der Couch. "Der Ton macht die Musik" - das hatte ganz zu Anfang Ulrich - oder war es Josephine? - gesagt. Hätte ich mich nur halbwegs zivilisiert benommen, dann hätte das ganze Gespräch von Anfang an so laufen können wie eben! Rolf hatte das Bedürfnis, mit jemandem darüber zu reden, sonst hätte er mir das hier gar nicht erzählen müssen. Aber statt ihm eine verständnisvolle Zuhörerin zu sein, bin ich wie eine Furie auf ihn losgegangen. Eine schöne Partnerin! - Und ich wurde immer noch nicht zum Teufel gejagt! Katrin wäre das bestimmt nicht passiert! Ich musste noch einiges von ihr lernen! Und das würde ich auch tun! Ich setzte mich wieder ordentlich hin und zog den Rock zurecht. Schließlich kam Rolf zurück.

"Noch immer nicht müde?"

Ich schüttelte den Kopf. "Soll ich dich jetzt allein lassen?"

"Nö. Sonst schlaf ich womöglich noch ein." Dann grinste er. "Und vielleicht kann ich dich nachher noch zu etwas überreden - wenn ich noch kann."

Die Worte taten mir richtig gut! Er hatte sich wieder neben mir in die Polster fallen lassen und legte den Schießprügel vor uns auf den Couchtisch. Ich nahm seine Hand.

"Auch wenn nicht - du würdest deine Sklavin glücklich machen! Sie möchte nämlich auf keinen Fall heute alleine ins Bett müssen. Vielleicht braucht sie eine Schulter, an der sie sich mal ein wenig ausweinen kann. - Nur ein ganz kleines bisschen - es würde auch nicht stören."

"Wir werden sehen... - Lass uns mal hören, was das Radio neues berichtet."

Die "Ein-Uhr-Nachrichten" hatten natürlich ihr Hauptthema: Schnee. Der weiße Tod hatte das ganze Land in seinem Würgegriff. Die Regierung hatte den nationalen Notstand ausgerufen und das Kriegsrecht eingeführt. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass damit in aller Konsequenz gegen alle vorgegangen würde, die die augenblickliche Situation für ungesetzliche Handlungen ausnutzen wollten.

Die Versorgung der Bevölkerung - besonders in den etwas ländlicheren Gebieten - konnte nur noch in ganz geringem Umfang mit Hubschraubern vorgenommen werden. Denen ging jedoch nun der Sprit aus und Nachschub war zur Zeit nicht mehr zu bekommen. Die Armee hatte alle Vorratsläger freigegeben und versorgte mit schweren Kettenfahrzeugen die nähere Umgebung der jeweiligen Standorte. Etwas Hilfe kam aus dem Ausland, aber die hatten dort auch ihre eigenen Probleme.

Da auch die konventionellen Stromkraftwerke nicht mehr zuverlässig mit Brennstoff beliefert werden konnten, wurden die Kernkraftwerke mit maximaler Leistung betrieben. Dort, wo das Leitungsnetz es zuließ, konnte so für drei bis vier Stunden täglich Strom geliefert werden. Da natürlich auch die örtlichen Wasserpumpen von den Stromausfällen betroffen waren, brach damit auch diese Versorgung weitgehend zusammen. (Komischerweise hatten wir hier die ganze Zeit frisches Wasser, dafür war der Strom gleich zu Anfang weg und ließ sich nicht mehr blicken.)

Besonders ausführlich war der Wetterbericht. Der Schneefall hatte fast überall aufgehört, aber die Temperaturen blieben weit unter dem Gefrierpunkt. Es würde also selbst unter diesen relativ günstigen Voraussetzungen noch Tage dauern, bis die Zivilisation beginnen konnte, wieder zu funktionieren.

Danach spielten sie klassische Musik. Ich versuchte, mir die Situation da draußen vorzustellen - welche Folgen dies alles für die Menschen haben würde. Wie reagiert jemand, dessen Wohnung eiskalt ist und der nichts mehr zu essen hat? Was machten alle die alten und kranken Leute? Mit jedem Tag, den diese Katastrophe noch andauerte, würden mehr und mehr Menschen sterben! - Und es war einzig und allein dem Mann neben mir zu verdanken, dass wir nicht dazu gehören würden, wenn hier nicht noch ein Unglück passierte.

Ich sah ihn an. "An was denkst du?"

Er lachte leise auf. "Genau mit der Frage hat unser Streit eben auch angefangen. - Ich überlege, ob ich irgend etwas nicht überlegt habe."

"Das in den Nachrichten klang wirklich schlimm." sinnierte ich.

Er nickte. "Das macht mir auch sorgen - aber nur in Bezug auf uns hier. Ich kann und will nicht das Land retten - nur uns."

"Das werde ich dir nie vergessen. Wir verdanken dir wahrscheinlich unser Leben."

"Hmm - man sollte nicht den Tag vor dem Abend loben. Es kann noch viel passieren."

Wieder saßen wir still beieinander. Als die Uhr 2 schlug, begannen sich die Nachrichten zu wiederholen. Rolf stand auf und wollte das Radio ausschalten.

"Lass mal hören." ertönte Ulrichs Stimme aus dem Hintergrund. "Guten Morgen ihr zwei. Die Ablösung ist da."

"Pünktlich, pünktlich." meinte Rolf. "Ich leg" mich dann auch gleich hin. Kommst du mit, Bea?"

"Sofort." Ich sprang auf, lief zu Ulrich und nahm ihn in den Arm.

"Danke für alles, was du hier für uns tust." flüsterte ich in sein Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann ließ ich ihn verdutzt stehen und lief hinter Rolf her. Der hatte im Schlafzimmer schon die Hose heruntergelassen, warf sein Hemd in die Ecke und sich selber einfach so auf das Bett. Er war wirklich fertig! Schnell streifte ich auch meine wenigen Sachen ab, zerrte die aufgeschlagene Bettdecke unter seinen Füßen vor und deckte uns beide damit zu. Einen Kuss konnte ich ihm dann noch abtrotzen. Dabei wurde die Streichelbewegungen seiner Hand über meinen Rücken schon immer langsamer. Ich kuschelte mich ganz dicht an ihn heran und lauschte seinen schon gleichmäßigen Atemzügen.

Samstag, 22.12.

Ich wachte auf und war alleine. Es war schon hell. Die Uhr zeigte kurz nach 8. Ich ging ins Bad auf die Toilette. Erst als ich saß bemerkte ich die Dampfschwaden über der Dusche. Rolf war also nur kurz vor mir aufgestanden und begann grade, sich abzuspülen.

"Bist du so weit?" fragte er, nachdem das Rauschen aufgehört hatte.

"Ja. Kannst rauskommen."

"Nein - du kannst reinkommen." Er stieß die Türe etwas auf und grinste mich aus einer Dampfwolke heraus an. "Beeile dich, es wird kalt hier."

Sekunden später stand ich bei ihm und er ließ das heiße Wasser über meinen Körper laufen. Dann begann er, mir den Rücken einzuseifen. Das hatte ich doch mit Katrin vorgestern hier geübt! Ich nahm die Beine auseinander und hielt die Arme etwas vom Körper ab. Er stutzte, machte dann aber weiter. Und es schien ihm Spaß zu machen, wenn man die Sorgfalt als Maßstab nahm, mit der er sich meinem Po widmete. Als dort wirklich jede Stelle bearbeitet war, lehnte ich mich rückwärts gegen ihn. Seine Arme griffen um mich herum und vom Hals bis in den Schritt vergaßen seine Hände nicht einen Quadratzentimeter. Dabei lag sein Pint fest an meinem Rücken. Ich würde hier wohl nicht "ohne" wieder herauskommen! - Ich war bereit - schob also die Beine auseinander, beugte mich vor und stützte mich mit den Händen an der Wand ab. Dadurch konnte er noch weiter zwischen die Schenkel greifen. Die Seife unterstützte ihn zusätzlich, als seine Finger etwas in mich hinein glitten. Schnell langte ich hinunter und presste seine Hand darauf - die Finger tiefer hinein! Seine andere Hand verließ meine Brüste und mein Arm wurde dort weggezogen - wieder an die Wand geführt.

"Bleib so und bewege dich nicht." kam die klare Anordnung. Er löste sich etwas von mir und die andere Hand strich über meinen Po - in die Ritze und ein Finger begann, meinen Anus leicht zu massieren. Hatte er DAS vor? - Jetzt?!

Tatsächlich wurde der Druck dort etwas drängender. Ich wollte mich doch dagegen nicht wehren! Also versuchte ich, diesen ganz speziellen Muskel zu entspannen. Trotzdem - ich hatte das Gefühl, noch nicht richtig bereit dafür zu sein. Vielleicht konnte ich das ja irgendwie auch ausdrücken - mit einer Formulierung, die ich mir vorher blitzschnell, aber gründlich, überlegte.

"Bitte, sei vorsichtig. Ich habe dort keinerlei Erfahrung und selbst Katrin nimmt dafür eine spezielle Creme."

Natürlich würde er erkennen, was ich damit eigentlich sagen wollte. Ich hatte mich nicht verweigert, aber doch an sein Verantwortungsgefühl appelliert - was fast noch sicherer wirkte. Augenblicklich ließ der Druck nach und auch vorne war auf einmal "Ruhe". Meine Güte, was sind die Kerle empfindlich!

"He - nicht aufhören, bitte. Ein Finger sollte schon ok. sein - und für deinen Schatz dort unten finden wir bestimmt etwas anderes. Bitte, mach doch weiter."

Toll, wie der Bursche parierte! Mit den richtigen Worten - und natürlich dem richtigen Ton - war augenscheinlich viel mehr zu erreichen, als mit anstrengenden Diskussionen. Es würde jetzt nichts passieren, um das ich mir Sorgen machen musste Also schob ich alle Gedanken beiseite und genoss einfach, was da auf mich zukam - das noch ziemlich ungewohnte Gefühl, an dieser Stelle da hinten massiert zu werden - und die schon vertraute Hitze, die seine "Arbeit" vorne bei mir erzeugte.

Wie bei Katrin glitt auch sein Finger - unterstützt durch die Seife - schließlich dort hinein, das dann aber nicht nur kurz. Seine langsamen Bewegungen hinten und vor allem die unveränderten Bemühungen vorne trieben mir den Schweiß auf die Stirn. Breitbeinig stehend bekam ich meinen Orgasmus!

Natürlich war dieser Umstand nicht zu übersehen. Rolf presste seine beiden Hände fest an die entsprechenden Körperstellen und damit seine Finger bis zum Anschlag in mich hinein. So wartete er, bis ich wieder einigermaßen Luft holen konnte. Schließlich löste er ganz langsam den Druck und gab mich frei.

Ich stand immer noch unverändert, als er unter meinen Armen durch tauchte, sich vor mir aufrichtete und ich so automatisch meine Arme um seinen Nacken schlang. Ein Griff um meinen Po - und ich wurde anscheinen mühelos angehoben. Einen Moment überragte ich ihn sogar etwas, um dann ganz langsam abzusinken - und auf diesem Weg seinen harten Pint in mich aufzunehmen. Schnell schlang ich meine Beine um ihn herum. Einen Moment später wurde ich mit dem Rücken gegen die kalten Fliesen gedrückte und mein Mann rammte den Spieß immer wieder in mich hinein, während unsere Zungen mit einem wilden Kuss beschäftigt waren - immer behindert durch die Notwendigkeit, gleichzeitig auch noch genug Luft zu bekommen.

Er war diesmal eher fertig als ich - in jeder Beziehung. Er hielt mich noch immer, aber ein Teil meines Gewichtes lastete doch schwer auf unserer "Verbindung". Jedenfalls wurde dadurch meine Klitoris gepresst wie selten zuvor. Diese Kombination von Schmerz und Lust lösten bei mir schließlich doch noch einen zweiten Orgasmus aus. Meine kurzen, ruckartigen Bewegungen wiederum schienen ihn nun erneut anzuspornen, was an meiner Klitoris wiederum noch gesteigerte Stöße verursachte. - So ging das nicht weiter!!

"Bitte! - Nicht mehr!" versuchte ich auszustoßen. Es klappte zumindest so weit, dass er mich verstand. Er ging in die Knie und gab mich frei.

Heftig atmend saßen wir schließlich beide auf dem Boden und ich hielt seine Hand ganz fest. Was sollte ich jetzt sagen? Wie toll er war? Oder einfach "Gut gemacht."? Oder gar nichts?

Als ich dazu endlich in der Lage war entschied ich mich für "Jetzt hab ich Hunger. Wollen wir Frühstück machen?"

Er grinste und nickte. Dann stand er etwas schwerfällig auf, half mir auf die Beine und stellte die Dusche wieder ein. Da gab es an uns noch ein paar Stellen mit Seifenresten und anderem, das so den Weg in den Abfluss fand.

Trocken und züchtig bekleidet erreichten wir schließlich das Wohnzimmer. Josephine, Katrin und Britta hatten den Tisch schon gedeckt. Es folgte die schon fast gewohnte Begrüßung, bei der ich von Katrin eine zarten und doch intensiven Kuss bekam, den ich dann so an Britta - und auch an Josephine weiter gab.

Ulrich hatte den Mädchen gesagt, dass er erst einmal ausschlafen wolle, so das wir uns gleich über die Leckereien hermachen konnten.

Danach drehte Rolf wieder mal seine Runde. Der Generator war dabei sein besonderes Sorgenkind. Er lief einwandfrei, wie er betonte, aber es hing zu viel von seiner Funktion ab. Wir Frauen klönten weiter am Tisch. Als Katrin fragte, ob sie den Fitnessraum mit benutzen dürfe, kreiste auf einmal das Gespräch um diesen Punkt. Wir waren zu träge! Es gab nichts zu tun - raus konnten wir auch nicht - also hockten wir die ganze Zeit irgendwo herum. Das sollte jetzt anders werden! 2 x 30 Min. täglich im Fitnessraum nahmen wir uns als Ziel vor. Meinen Gedanken, einen Zeitplan zu machen, hielt ich tunlichst zurück. Ich würde mir damit nur die Lippen verbrennen. So etwas würde es hier doch nicht geben!

Wie man sich täuschen kann! - Am Ende hatten wir doch so etwas ähnliches wie einen Stundenplan, und das für den ganzen Tag!

- Am Tagesbeginn stand natürlich Frühstück (Uhrzeit offen - Länge beliebig - Teilnehmer möglichst viele).

- anschließend Klönschnack bis 10.

- dann die 10-Uhr-Nachrichten (das sollte Pflichtprogramm werden)

- Josephine und ich im Fitnessraum (meine Tochter meinte, ich solle das nicht ohne Anleitung beginnen)

- Katrin und Britta im Fitnessraum

- Entspannung

- Irgendwann ein Nachmittagssnack für alle

- Wieder Fitness wie am Vormittag und Entspannung

- Abendessen - rechtzeitig vor den 20-Uhr-Nachrichten

- Kuschelzeit (Antrag von Josephine)

- Solarium, Whirlpool oder was auch immer bis zum Schlafengehen

Der ganze Plan hatte nur zwei feste Punkte - und Punkt eins davon war jetzt! Britta schaltete das Radio ein und auch Rolf hatte das wohl auf seinem privaten Zettel. Er kam genau rechtzeitig zu den Nachrichten.

Seit heute Nacht hatte sich die Situation jedoch nicht geändert. Also zeigten wir Rolf, was wir uns überlegt hatten.

"Hmm - Bea, warst du das?" grinste er mich dann an.

Ich war perplex. Schließlich hatte ich mich doch so was von zurückgehalten! Das sahen die anderen drei wohl genau so, denn bevor ich Luft holen konnte, hatten alle drei schon empört seine Anschuldigung mir gegenüber zurückgewiesen. Das war zwar löblich, aber Rolf war richtig auf seinem Stuhl zusammengezuckt und so wollte ich meinen armen Mann nun auch nicht niedergemacht haben.

"Halt halt!" rief ich daher. "Lasst ihn am Leben. Ich hatte mir auch überlegt, dass so ein Plan ganz gut wäre - aber ich hab mich nicht getraut was zu sagen - und es lief ja auch ohne mich ganz gut." setzte ich grinsend hinzu.

"Es ist eine gute Idee." sagte Rolf jetzt ernst. "Ulrich und ich werden im Anschluss an Katrin und Britta unsere halbe Stunde ableisten - wenn Josephine dann wieder fit ist. Aber bitte keine Übertreibungen dort - ich möchte keine Zerrungen oder sogar Verletzungen hier haben! Denkt immer daran, dass wir keinen Arzt erreichen können. Unsere Sicherheit geht also vor. Jo, du kennst dich damit aus und leitest Bea an. Ulli achtet darauf, dass ich nicht übertreibe. Britta - kennst du dich mit solchen Fitnessgeräten aus?"

Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Ulli hat mir den Raum mal gezeigt."

"Ok. Katrin, du gehst doch auch regelmäßig in ein Fitnessstudio, wie weit kannst du ein Auge auf Britta werfen?"

"Ich würde zu Anfang gerne ein Auge auf euch alle werfen. Das Verletzungsrisiko ist für Anfänger wirklich ziemlich hoch. Ich hätte vorhin schon daran denken müssen." war ihre Antwort.

Wir schauten sie alle fragend an.

"Ich bin keine Spezialistin für diese Fitnessgeräte." erläuterte sie daraufhin. "Aber ich habe Krankengymnastin gelernt und weiß daher ziemlich genau, welche Muskelgruppen wie belastet werden können und sollten."

"Das wusste ich gar nicht." sagte Rolf erstaunt.

Katrin öffnete schon den Mund zu einer Antwort, zögerte dann aber einen winzigen Moment bevor sie weiter sprach.

"Darf ich einen Vorschlag machen?"

"Ja natürlich! Raus damit." schaltete sich jetzt Josephine ein. "Ich möchte am Anfang ein paar mal mit Bea und Britta ein kleines Training machen - so 15 - 20 Minuten jeweils - und wenn ich darf, würde ich auch gerne bei euch dreien einmal zuschauen. - Bitte, ich möchte euch da nicht rein reden, nur zuschauen."

Rolf antwortete sofort. "Gerne. - Und wehe du schreist nicht sofort Alarm, wenn wir irgend falsch machen oder etwas verbessern können." Dann stockte er. "Das würde aber heißen, dass du stundenlang dort festhängst ...!"

Katrin sah ihn fast böse an. "Das ist doch nicht dein ernst, oder? - Entschuldigung, so wollte ich das nicht ausdrücken. Das ist absolut kein Problem. Ich würde das wirklich sehr gerne tun."

"Ok - Einwände?" fragte Rolf in die Runde. Wir schüttelten alle den Kopf.

"Na, dann mal los."

Ich hatte mir zum Training eine Jogginghose und ein ärmelloses T-Shirt übergezogen und wartete im Wohnzimmer bis Britta strahlend und etwas verschwitzt aus dem Trimmraum kam.

"Mann o Mann! Das schlaucht ja ganz schön! Aber ist Toll! Katrin sagt, du könntest jetzt kommen."

Also ging ich hinein. Meine neue Freundin wischte grade über die schmale, lederbezogene Liege, die man für etliche Übungen einstellen konnte. Dann warf sie das Tuch auf die Sonnenbank und kam zu mir.

"Bea - darf ich mir erst einmal ein Bild von dir machen?"

Ich brauchte einen winzigen Augenblick um zu begreifen, dass sie dies jetzt medizinisch meinte.

"Gib mir einen Kuss und du kannst machen, was du willst." schlug ich vor. Ich bekam meinen Kuss. Dann bat sie mich, einfach still stehen zu bleiben und ging um mich herum. Ihre Hände strichen über meine Schultern und Oberarme - dann über meinen Rücken.

"Was machst du grade?" fragte ich.

"Ich versuche mir ein Bild über deinen Knochenbau und deine Muskulatur zu machen." war die Antwort hinter mir.

Wortlos zog ich mein T-Shirt über den Kopf und stieg aus der Jogginghose. Dann stand ich wieder still. Ihre Haare strichen über meine Schulter und ein zärtlicher Kuss traf meinen Hals.

"Danke." flüsterte sie mir dabei zu.

Ich musste aussehen wie ein Reibeisen - so eine Gänsehaut lief mir über den Rücken und alle Härchen standen senkrecht ab. Dieser Zustand wurde natürlich nicht besser, wenn ihre Hände über meine Wirbelsäule strichen, Schultern und Nacken abtasteten oder meine Arme seitlich waagerecht anhoben. Sie ging neben mir in die Knie, legte die eine Hand in meinen Rücken und die andere abwechselnd auf meine Knie, die ich dann beugen sollte. Die Prozedur wiederholte sich bei den Hüftgelenken und Ellenbogen.

Nach einigen Minuten, in denen ich unter ihren prüfenden Augen noch einige genau bezeichnete Bewegungen durchführte, war sie zufrieden.

"Deine Knochenstruktur ist perfekt - die Gelenke in Ordnung, soweit ich feststellen kann. Du hast ganz leichte Verspannungen im Schulterbereich - aber die sind fast schon normal. Du solltest Übungen zur Ausdauer der Muskulatur machen - darf ich dir welche zeigen?" Ich ließ mich gegen sie zurückfallen und sie legte automatisch ihre Arme um mich.

"Sollten wir für die Übungen nicht besser in ein weiches Bett verschwinden?" fragte ich grinsend.

"Bea!" lachte sie.

"Ok ok - was soll ich machen?" Ich löste mich und betrachtete die Apparatur etwas genauer.

"Erst einmal deine Sachen wieder anziehen. Und dann mache ich dir eine Übung vor." Nach 10 Minuten war ich fertig - und war fertig! Schließlich hatte ich ja schon mit Rolf ein erstes "Morgen-Training" hinter mir! Ulrich war der nächste Kandidat für Katrin. Irgendwer hatte frischen Kaffee gekocht, mit dem ich mich auf die Couch flegelte und die Füße auf ein Tischchen legte, dass mit Zeitschriften übersät war.

Nach 10 Minuten hatte ich dann einige Mühe, wieder aufzustehen. Also schleppte ich meine müden Knochen zum Whirlpool, um die Muskeln wieder etwas zu lockern. In dem warmen, sprudelnden Wasser fühlte ich mich sauwohl - und eigentlich hatte ich auch allen Grund dazu. Es fiel mir überhaupt nicht mehr schwer, mich hier einzuordnen. Ich liebte diese Menschen hier - und ich hatte jetzt das Gefühl, auch von ihnen geliebt zu werden. So schlimm die Wetterkatastrophe auch für die meisten Menschen war, für mich persönlich schien sie ein Segen zu sein. Ich hatte in den Situationen, in denen ich an mir selber verzweifelte und alles hinschmeißen wollte, nicht einfach davonlaufen können. Wir alle waren auf Gedeih und Verderben gezwungen, hier zusammen zu bleiben. Alles hatte sich auf dieses Haus und die Menschen hier drin reduziert. Von mir aus konnte das so bleiben - was interessierte mich diese blöde Welt dort draußen. Natürlich war mir klar, dass dies eine schlimm-egoistische Einstellung war. Viele, viele Menschen litten unter dieser Katastrophe und viele starben dadurch. Aber was sagte Rolf? Er könne nicht die Welt retten. Wir hatten halt ihn und das unverschämte Glück, dass wir alle unsere Liebsten hier unter diesem Dach hatten.

"Ach hier bist du. Dürfen wir rein kommen?"

Ulrich und Britta standen in dem Durchgang.

"Natürlich - gerne. Ich fühl mich hier eh schon einsam und verlassen."

Schnell saßen die beiden mit im warmen Wasser. Britta hatte die gleichen Probleme wie ich und wir konnten uns gegenseitig unser "Leid" klagen. Nach einiger Zeit hatte ich dann das Gefühl, die beiden doch jetzt allein lassen zu sollen. Ich trocknete mich ab und zog meine paar Sachen wieder über. Dann konnte ich mir eine kleine Spitze doch nicht verkneifen.

"Ähmm - Rolf sorgt sich etwas um die Qualität des Wassers dort ...."

"Und?" kam die prompte Gegenfrage meines Sohnes.

"Nichts "und". Ich wollte es nur mal so erwähnen."

Bevor Ulrich noch etwas sagen konnte, hielt Britta ihm den Mund zu.

"Ich hab"s verstanden." grinste sie.

Ich warf ihr einen Handkuss zu und sah noch, wie sie dem Burschen mit einem Kuss den Mund stopfte. Wie gerne würde ich dort jetzt Mäuschen spielen - und eigentlich hatte ich ja sogar einen Hingucker gut bei den beiden.

Aber natürlich machte mich statt dessen auf in Richtung Wohnraum und ließ mich neben Josephine auf die Couch fallen. Das obligatorische Schießeisen auf dem Tisch war schon so selbstverständlich, dass ich es kaum noch wahrnahm. Ganz im Widerspruch zu diesem Gewaltgerät kuschelte sich meine Tochter an mich und ich legte den Arm um ihre Schultern. Beide schauten wir auf die Türe gegenüber, hinter der sich Katrin grade mit Rolf abplagen durfte.

"Das mit Rolf und Katrin - das scheint dir wirklich nicht viel auszumachen - oder unterdrückst du das nur?"

Das war eine direkte und ernst gemeinte Frage. Mit Rolf hatte ich darüber schon gesprochen. Ich versuchte, tief in mich hinein zu horchen - irgendwelche Anzeichen von Eifersucht zu entdecken. Machte es mir tatsächlich nichts aus? Die beiden waren jetzt dort drin ... . Nein - das, was ich zu Rolf gesagt hatte, galt uneingeschränkt. Ich wünschte mir, einfach nur glücklich zu sein - und ich hatte gelernt, das dafür die Menschen um mich herum glücklich sein sollten. Unser Macho schien glücklich zu sein mit dieser Situation - Katrin wurde nicht ausgegrenzt und kurioserweise hatte ich mich noch nie so wohl gefühlt, wie jetzt als Sklavin des Hauses.

"Jetzt hab ich was falsches gefragt?" unterbrach Josephine meine Gedanken.

Ich küsste sie auf die Stirn.

"Nein, hast du nicht. Ich muss nur mal in mir hinein horchen. Ich bin wirklich nicht Eifersüchtig - jedenfalls nicht so, wie du meinst. Das einzige ist - Katrin ist nun einmal jünger und auf diesem Gebiet besser, aber das kann ich ihr ja schlecht vorwerfen."

Sollte ich meiner Tochter mehr erzählen? Es gibt eigentlich Dinge zwischen Mann und Frau, die die Kinder nicht unbedingt etwas angingen.

"Sieh es doch einmal so - ich kann doch froh sein, dass Rolf überhaupt noch ein Wort mit mir redet. Glaub nicht, dass das, nach dem was ich getan habe, normal ist. Ich habe mit Rolf darüber gesprochen. Die Dinge haben sich hier für mich wirklich geändert. Die Sklavin freut sich jetzt, wenn etwas für sie abfällt. Und wenn ich ehrlich bin, es fällt viel mehr für mich ab, als ich mir früher hätte vorstellen können. Ich habe jetzt Konkurrenz bei Rolf - oder besser: Ich bin die Konkurrenz für Katrin - und das sollte mich anspornen. - Außerdem habe ich zusätzlich eine neue Freundin bekommen, die ich nicht missen möchte. Beantwortet das in etwa deine Frage?"

Josephine nickte und kuschelte sich noch ein wenig enger an mich.

"Du hast dich wirklich sehr geändert in diesen Tagen, Mama. Und dieser Chauvi nutzt das richtig aus. Mann sollte ihm die Hammelbeine langziehen." murmelte sie.

Ich musste lachen.

"Also meine große Tochter, dazu muss ich was sagen. Für den Chauvi empfehle ich dir dringend die Lektüre eines Fremdwörterlexikons. Das passt nun überhaupt nicht! Und das andere - Rolf hätte auf Katrin verzichtet. Nicht mir zuliebe, sondern für dich und Ulrich. Und Katrin hätte sich von Rolf ferngehalten - ebenfalls nicht für mich, sondern für diese Familie. Ich habe beide davon überzeugen können, das nicht zu tun. Und ich bin froh, das mir das gelungen ist."

Mir selber wurde plötzlich klar, dass ich tatsächlich jedes Wort aus tiefster Seele auch so meinte wie ich es sagte. Das war nicht die Frau, die ich mein ganzes Leben lang gewesen bin. Irgend etwas hatte sich in mir grundlegend geändert. Gehirnwäsche im positiven Sinne?

Der Gedanke wurde durch Rolf unterbrochen, der sein Pensum nun erledigt hatte. Auch Katrin kam heraus. Sie hatte nun knapp 2 Stunden im Trimmraum verbracht und trank erst mal eine Tasse Kaffee, bevor sie mit Josephine wieder verschwand.

"Das war gut, dass sie jetzt dabei ist." meinte Rolf, als wir alleine waren. "Ich habe doch bisher tatsächlich ein paar Sachen immer falsch gemacht. Zum Glück ohne Folgen."

"Man lernt nie aus." grinste ich zweideutig. "Nimmst du mich mit unter die Dusche?"

Er sah mich einen Moment verblüfft an.

"Wieso? .. Ach, ich sollte mich wohl besser mal duschen, was? - He! Werde mir nicht Vergnügungssüchtig. Nix da - ich dusch alleine. Wo steckt Ulli? In seinem Zimmer?" Dabei stand er schon wieder auf.

Ach ja - die Wache! Daran hatte ich nun überhaupt nicht mehr gedacht. Die Pistole vom Tisch war weg und Rolfs Flinte hatte wohl die ganze Zeit neben Josephine an der Couch gelehnt.

"Nein. Bleib hier, der ist beschäftigt." stoppte ich meinen Exmann. "Das mit der Dusche hat Zeit." Er ließ sich sofort wieder neben mich fallen. "Ich bin zwar vergnügungssüchtig, aber vielleicht solltest du die andere Sklavin hier nicht ganz vernachlässigen. Katrin hat bestimmt gleich auch eine Dusche nötig und freut sich sicher, wenn ihr jemand den Rücken schrubbt."

Ich wurde in den Arm genommen und konnte mich an ihn anlehnen.

"Hat dir schon jemand gesagt, dass du ganz toll bist?" fragte er leise.

"Hä?" machte ich. Dieses Dauerlob von allen Seiten war mir schon fast peinlich.

"Ob dir schon jemand gesagt hat, dass du ganz toll bist?" wiederholte er

"Wie bitte?" fragte ich und musste vor mich hin grinsen. Jetzt schaute er mich an.

"Ach! Du willst das wohl nicht hören, wie?"

"Wo denkst du hin? Das kann ich gar nicht oft genug hören. Was hattest du gleich noch mal gesagt? Haben wir nicht irgendwo ein Megaphon? Gibt's das auch als Leuchtschrift? In zwei Metern - blinkend?" Ich gab ihm einen Kuss "Danke, das tut unheimlich gut!" Dann kuschelte ich mich wieder bei ihm an - und war froh, dass ich überhaupt noch auf die Couch passt - so groß, wie ich mich auf einmal fühlte.

Als Ulrich schließlich Rolf bei der Wache ablöste, dieser mit Katrin endlich unter die Dusche kam und Josephine Britta im Whirlpool Gesellschaft leistete, machte ich mich daran, meine Bude mal etwas aufzufrischen. Meine Aktivitäten blieben natürlich nicht unbemerkt und komischerweise setzte überall hektisches Treiben ein. Der Staubsauger war auf einmal das beliebteste Hausgerät.

Die zweite Runde im Fitnessraum war schon gar nicht mehr so schlimm. Katrin achtete streng darauf, dass jeder nur wenige, leichte Übungen machte.

Nach dem Abendessen und den Nachrichten, die wieder nichts neues brachten und unverändert kaltes Wetter ohne neue Niederschläge ansagten, saßen wir alle gemütlich zusammen. Laut "Plan" war schließlich "Kuschelzeit" - da passten dann auch vier auf ein Sofa und zwei in einen Sessel. Diese Nacht würde Ulrich die erste Wache übernehmen. Dann Josephine und zum Schluss Rolf.

Katrin war die erste, die sagte, dass sie sich hinlegen wollte. Sie würde dann natürlich "ihren" Schlafplatz bei Josephine aufsuchen. Ich sah Rolf an, der auch schon vor sich hin döste, meinen Blick aber doch nach einigen Sekunden bemerkte. Mit den Augen versuchte ich ihm einen Wink zu geben - schließlich hatten wir ja heute Nachmittag erst darüber gesprochen. Er verstand mich. Wahrend Katrin ihre Gute-Nacht-Küsse verteilte stand er auf und schloss sich ihr an. Josephine würde ihr Bett also für sich alleine haben. Nach einer halben Stunde legte diese sich dann auch hin, um später fit zu sein. Also blieb ich noch mit Britta und Ulrich zurück. Während ich mit dem Mädchen über ihre Familie klönte, hatte Ulrich sich sein Buch geholt und "Posten bezogen". Nach einer knappen Stunde wollten Britta und ich dann auch ins Bett. Die "Kleine" (sie war so groß wie ich) gab ihrem Schatz einen Kuss und zog los. Als ich dran war, legte Ulrich - wie vorher bei ihr - seine Hand leicht in meinen Nacken. Der Kuss war bestimmt nicht schlechter - vielleicht etwas kürzer. Britta war schon im dunklen Gang verschwunden und stand dort plötzlich dort vor mir. Natürlich wollte ich ihr auch einen Gute-Nacht-Kuss geben ...

"Darf ich mit zu dir kommen?" flüsterte sie.

Damit hatte ich nach dem gestrigen Dilemma nun überhaupt nicht mehr gerechnet. Sofort war ich wieder die Sklavin, die ich ihr ja versucht hatte zu erläutern.

"Natürlich. Gerne."

Also verschwanden wir in meinem Zimmer.

"Ulli hat Wache - da wäre ich ganz allein." erläuterte sie ihren Wunsch. Während ich die Kerze auf dem Tischchen anzündete schossen mir Gedanken durch den Kopf, wie ich mich nun weiter verhalten konnte. Ich wollte Sex! Zwei grobe Richtungen waren möglich - die Freundin, die sich aktiv mit bemüht - die Sklavin, die sich völlig unterordnet. Für die zweite Variante sprach eindeutig das Kribbeln, das mich dabei befiel. Also Sklavin! Die Kleine war noch jünger als meine Tochter und sie war deutlich schüchterner. Also würde ich ihr helfen müssen, wenn das jetzt klappen sollte. In der Küche gestern hatte ich die Sache ja schon ganz gut angefangen und an dem anschließenden Fiasko war ich selber schuld. So etwas würde mir unter keinen Umständen noch einmal passieren! Als ich mich nun zu der Kleinen umdrehte, festigte sich die Idee zu einem wagen Plan.

Ich trat ganz dicht an sie heran, ohne dass wir uns berührten. Gott sei dank bin ich so klein, dass ich dabei nicht schon übermächtig wirkte. Ich strich mit der Hand leicht über ihre Wange und beugte mich dabei etwas vor.

"Danke, dass du mich nicht vergessen hast." flüsterte ich ihr ins Ohr und küsste ihren Hals - ihre Wange - ihren Mund. Der Kuss wurde erwidert und schon lagen wir uns in den Armen. Ich ließ uns etwas Zeit. Dann löste ich mich vorsichtig. Sie wollte irgend etwas sagen, aber ich legte leicht die Finger auf ihre Lippen - trat einen Schritt zurück.

Mit ruhigen Bewegungen - ohne das es aufreizend wirken sollte - öffnete ich den Rock und ließ den Stoff zu Boden fallen. Es folgte die Bluse, die ich einfach zur Seite legte. Ein halben Schritt auf sie zu und dabei aus den Sandalen heraus - mehr hatte ich nicht an. Jetzt kam der Teil, der für mich noch neu war. Die Rolle als Sklavin machte es nötig und irgendwie war es aufregend! Ich ging vor dem Mädchen auf die Knie.

Leider konnte ich ihr Gesicht nicht sehen, aber sie blieb starr vor mir stehen. Also machte ich einfach weiter. Die Schnalle des Gürtels direkt vor meinen Augen ließ sich leicht öffnen. Darunter der Knopf der Jeans - dann der Reißverschluss. Zaghaft half sie, die Hose über den Po zu ziehen. Ich überließ ihr das Feld, hockte mich auf meine Fersen und legte die Hände auf dem Rücken zusammen - als wären sie gefesselt - als wäre ich wehrlos - ihr völlig ausgeliefert. Ich merkte, wie ich mich regelrecht da hineinsteigerte. Aber warum auch nicht? Schließlich wollte ich ALLES ausprobieren! Es kribbelte wie wild in mir. Bei Rolf hatte ich diese Rolle automatisch. Er war beim Sex jetzt so dominant, dass ich die Sklavin nicht mehr zu spielen brauchte. Vielleicht konnte ich Britta ja wirklich zu den Dingen überreden, die mir gerade so durch mein krankes Hirn geisterten. Irgendwo ganz weit hinten meldete sich das schlechte Gewissen. Es war nicht fair, das Mädchen so auszunutzen? - Egal! Ich würde sehen, wie weit ich bei ihr gehen konnte. Bei mir sah ich im Moment keine Grenze. Ich würde alles mitmachen!

Britta hatte ihre Sachen abgestriffen, stand nun nackt vor mir und wusste augenscheinlich nicht so recht, was sie mit mir in dieser Situation anfangen sollte. Also beugte ich mich etwas vor und küsste sie auf den Bauchnabel.

"Wollen wir nicht ins Bett gehen?" fragte sie leise.

Es klappte nicht! Ich wollte "benutzt' werden und Britta war ein hoffnungsloser Softie. Ziemlich enttäuscht musste ich meine Erwartungen zurückschrauben - und das natürlich, ohne dass meine augenblickliche Herrin mir etwas anmerkte! - Ich steckte schon so fest in meinem Status, das mir ein anderes Verhalten "unnatürlich" vorgekommen wäre.

"Gerne."

Ich ging zum Bett und hielt die Decke, damit Britta darunter schlüpfen konnte. Dann legte ich mich selbst daneben - auf die Seite - den Kopf auf den Arm und schaute sie im Licht der flackernden Kerzen an. Sie rückte ganz an mich heran. Dann lagen wir da - schweigend.

Das prickelnde Gefühl wie bei Katrin blieb aus. Natürlich spürte ich den warmen weichen Körper neben mir und es war mir auch überhaupt nicht unangenehm, aber es war auch nicht aufregend. Was sollte ich also jetzt machen?

"Bea?" flüsterte es neben mir.

"Ja?"

"Irgendwie klappt es nicht? Oder?" Sie war echt bekümmert.

"Ich fürchte nein."

"Es tut mir leid, aber ..."

"Pssst. Wir liegen hier - es ist warm - wir müssen beide nicht alleine sein - alles ist gut." Ich strich ihr über die Wange. "Warte einen Moment."

Mein Mobile lag auf dem Nachttisch. Schnell stellte ich einen Alarm für eine Stunde ein und kuschelte mich dann wieder an das Mädchen.

"Wir haben etwas Zeit bis Ulrich ins Bett kann, und dann huschst du zu ihm rüber. Ok?"

Sie lächelte wieder. "Danke - du bist die Beste! - Meine Mutter ist da gaanz anders ..."

"Du bist jetzt aber sehr unfair!" rutschte mir sofort heraus. "Deine Mutter hat viel Kummer und große Mühe, dich und deine Geschwister zu versorgen. Dafür arbeitet sie von früh bis spät und du solltest ihr wirklich keine Vorwürfe machen, wenn nicht so entspannt ist, wie jemand, der alle diese Probleme nicht hat. Ich kenne deine Mutter nicht - aber sie hat dich zu dem netten Menschen gemacht, der du bist. Dafür hat sie meine allergrößte Hochachtung!"

Stille. - Ein Schluchzer. - Stille.

Dann begann Britta neben mir zu weinen. Ich reichte ihr ein Taschentuch, legte den Arm um sie und streichelte sie.

Nach eine halben Stunde war das schlimmste überstanden. Sie rutschte vorsichtig aus dem Bett und nackt wie sie war huschte sie auf den Flur. Ein bisschen ratlos blieb ich alleine zurück - war's das jetzt?

Nein. So leise wie sie verschwunden war, tauchte sie auch wieder auf, huschte zurück unter die Decke und nahm mich jetzt in den Arm.

"Danke dass du mir das gesagt hast. Mutti ist wirklich wunderbar. Das vorhin war echt nicht fair von mir. Dabei vermisse ich sie so. - Und meine Geschwister."

Ich strich ihr über die Haare und flüsterte "Auch das hier geht einmal vorbei ..."

So bleiben wir noch ein paar Minuten liegen.

"Ich gehe jetzt rüber und wärme Ulli das Bett an. Vielen Dank, das ich bei dir sein durfte." flüsterte sie schließlich. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Bis Morgen."

Schnell nahm sie ihre Sachen unter den Arm und verschwand. - Ich war allein. Den Alarm wieder ausschalten und einschlafen war dann nur noch ein kurzer Moment.

Sonntag, 23.12.

Eine weiche, kühle Hand strich über meine Stirn und über meine Wange. Als ich die Augen aufschlug, sah ich in das lächelnde Gesicht meiner Tochter.

"Guten Morgen. - Frühstück ist fast fertig."

Meine Güte, war sie schön! Ebenmäßige Zähne, eine hübsche Nase, reine Haut, gleichmäßige, hübsch gewachsene Augenbrauen und unglaublich strahlende Augen - umrahmt mit einer dunkelblonden Wuschelfrisur. Ich griff ihre Hand und küsste ihre Handfläche.

"Guten Morgen mein Schatz. Hab' ich noch 5 Minuten? Duschen kann ich ja nachher."

"Aber klar! Ulli und Britta sind auch noch nicht ganz fertig. Bis gleich." Schon war ich wieder alleine.

5 Minuten! Das war nichts! Man braucht mindestens eine halbe Stunde zum Schminken, Haare richten und für die Auswahl der richtigen Accessoires für ein gemeinsames Frühstück.

Im Bad wischte ich mit einem kalten Lappen das Gesicht und einige Körperteile, zog die Trainingshose an, ein Sweatshirt über und steckte die Haare hoch. Deutlich vor Ablauf der 5 Minuten war ich im Wohnzimmer und begrüßte die Familie.

Später bekamen Katrin, Britta und ich von Rolf eine Einweisung an den Waffen. Dazu gingen wir in die Garage und jede von uns hat mit jeder der 3 Waffen einen Schuss abgegeben. Wie nötig so etwas sein konnte, wurde uns ja vorgestern drastisch klargemacht.

Ich hatte danach einen Heidenrespekt vor dieser Flinte, die fast völlig problemlos selbst durch eine geschlossene Türe hindurch enormen Schaden anrichtete.

Ansonsten folgte der Tag der Routine, die wir besprochen hatten. So konnte ich bei Katrin eine tolle Streicheleinheit anlässlich der Gymnastik ergattern, die ich anschließend im Whirlpool an Britta weitergegeben habe.

Rolf und Ulrich hatten sich - nach unserer Ballerei - den Garagenanbau vorgeknöpft. Sie wollten nach Schwachstellen suchen und die dann möglichst verstärken. Nur zu ihren Trainingseinheiten tauchten sie auf, um gleich danach wieder zu verschwinden. Als Ergebnis wurde der Anbau schließlich für alle gesperrt. Das Dach drohte unter der Schneelast nachzugeben. Die beiden hatten dort den Generator und ein paar andere Teile zusätzlich überbaut und geschützt, so das im Fall eines Einsturzes hoffentlich keine Probleme entstehen würden.

Die 20-Uhr-Nachrichten beschrieben ein unverändertes Bild - Kälte, keine weiteren Niederschläge, aber auch keine durchgreifende Besserung der bestehenden Situation. Allerdings hatte sich die Temperatur im Süden des Landes schon wieder dem Gefrierpunkt genähert. Dort hofften die Menschen jetzt, das der Schnee bald taut, obwohl dadurch dann Überschwemmungen drohten.

Der Sonntag neigte sich dem Ende zu. Die Sauna war aufgeheizt und unsere 'Kinder' - Britta, Ulrich und Josephine - genossen die heiße Temperatur dort. Der Pool war als Wasserreservoir immer noch gesperrt, obwohl wir die ganze Zeit durchgehend frisches Wasser aus der Leitung hatten. Rolf, Katrin und ich hatten uns im Wohnzimmer zusammengesetzt und sprachen einfach über die Dinge, die uns bewegten. Das war natürlich die Katastrophe dort draußen, die Sorge, wie die Menschen nur wenige Kilometer entfernt in der Stadt damit umgehen würden. Wir sprachen aber auch über Rolfs Reaktionen auf meinen Auszug vor 1 1/2 Jahren, Katrins Ängste, hier vor Rolf und seinen Kindern bestehen zu können und über mein Desaster mit diesem smarten Adonis. Wir redeten und hörten zu. Es hat uns geholfen, einander noch besser zu verstehen - und noch mehr zu lieben.

Irgendwann bin ich aufgestanden - ich weiß nicht einmal, warum. Katrin stellte sich neben mich, nahm meine Hand und hielt sie fest. Als Rolf meine andere Hand nahm, war das plötzlich für mich eine ganz besonderer Moment. Ich war angekommen. - Dies war der Wendepunkt in meinem Leben. Mein altes Leben war vorbei und mein Neues begann - in diesem Moment.

Diesen Abend sind wir drei wieder in Rolfs breites Bett geschlüpft. Wir haben gekuschelt und geschmust, zwischendurch den einen oder anderen Orgasmus genossen und sind schließlich dort eingeschlafen. Irgendwann war ich dann im Bad - keine Ahnung, welche Uhrzeit - aber Rolf war danach weg. Also nahm ich seinen warmen Platz ein - und die schlafende Katrin in den Arm. Später rückte Rolf wieder neben mir unter die Decke. Ich war so wach, das ich einen Kuss von ihm bekam - und einen von Katrin, die sich plötzlich von der anderen Seite über mich beugte. Die zwei küssten sich dann auch noch und danach schliefen wir alle drei wieder ein.

Montag, 24.12.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden, als ich langsam wach wurde. Blinzelnd öffnete ich die Augen.

Wie sieht man eigentlich aus, wenn man schläft oder grade wach wird? Zerzaust - Plieren in den Augen - vielleicht sabbernd?

Keine Ahnung. Katrin lag neben mir und sah mich an. Meiner Freundin standen die Haare völlig wirr um das hübsche Gesicht herum. Ich schob die Hand hoch und strich darüber - nicht um es zu glätten - einfach nur, um darüber zu streichen.

Sie sah mich an. "Und?" fragt sie leise.

Das war nun also ein verruchter 'Dreier'. Einer, der diesmal geklappt hat. Nicht einen Gedanken hatte ich dabei während der Nacht daran verschwendet. Es war völlig natürlich und entspannt, zusammen die Nacht zu verbringen und in allem füreinander da zu sein.

"Ich liebe Euch!" war meine leise Antwort.

Sie lächelte und Tränen kullerten aus ihren Augen ins Kissen.

Das Schicksal hatte bei mir wirklich mächtig Überstunden gemacht!

Ich hatte diesen Gigolo als neue Liebe meines Lebens treffen und meine Familie verlassen müssen, damit diese Familie sich zusammenraufen und sich von meinem Joch befreien konnte. Ich musste lange genug weg bleiben, damit dieser Prozess reifen und sich festigen konnte. Als ich zurück kam, wurde ich quasi gezwungen, mich dieser Gemeinschaft unterzuordnen - oder sie wieder zu verlassen. Da hätte ich mein altes Ich noch retten können. Die Schneekatastrophe da draußen kam genau in dem Moment, in dem diese Menschen hier zusammen waren - in einem Haus, das dieser Katastrophe gewachsen war, alle schützten und versorgen konnte. Es war mir unmöglich, zu fliehen, als sich meine eigenen Grenzen vor mir auftürmten. Ich war gezwungen, sie zu überwinden und als Lohn bekam ich jetzt ein neue Leben. Es ist mir nicht einfach so in den Schoss gefallen - ich musste es mir hart verdienen und wusste daher, welch einen immensen Wert es jetzt hat!

Es war ein ganz normaler Tag - geprägt nur von der Routine, die wir uns selber vorgegeben hatten. In den Abendnachrichten wurde erstmals ein mögliches Ende der Frostperiode vorhergesagt. Der Wind hatte gedreht und blies nun über das Gebirge, was auf der Leeseite dort zu erheblicher Erwärmung führte. Die befürchteten Überflutungen durch Schmelzwasser wurden nicht besser, nur weil man es hatte kommen sehen. Aber man hatte die Leute trotz der Schneemassen aus den Gefahrenzonen evakuiert, so das keine weiteren Menschenleben dadurch gefährdet wurden. Der Temperaturanstieg bis zur Frostgrenze hatte sich schon auf etwa 700 km südlich von uns vorgeschoben und würde diese Region hier wohl in 2-3 Tagen erreichen.

Ach ja - und offensichtlich nur so für mich persönlich - es war 'Heiligabend'. Müde vom Faulenzen saß ich dort im Sofa. Josephine hatte die letzte Wache abbekommen und verschwand mit Katrin ziemlich früh ins Bett. Auch Ulrich und Britta legten sich hin. Rolf las in einem Buch - die Waffe griffbereit und würde Ulrich zur 2. Wache wecken. Mit leicht gemischten Gefühlen hab ich mich nach dem Gute-Nacht-Kuss ins Gästezimmer verdrückt - in Mein Zimmer. Einerseits würde ich dort alleine gut schlafen, andererseits war ich dort halt - alleine ...

Dienstag, 25.12.

Ich war schon wach, lag da nur so rum unter meiner warmen Decke - zu träge, aufzustehen. Eine laute Stimme im Flur draußen beendete diese Phase abrupt:

"Alle Aufwachen! - Frühstück ist gleich fertig! - Aufwachen! Frühstück ist .... "

Meine Tochter hat also doch eine leicht sadistische Ader. Stöhnend - obwohl mich niemand hören konnte - verließ ich meine kuschelige Höhle, torkelte in den hellen Flur, blinzelnd vorbei an Ulrich, der auch grade aus seinem Zimmer lugte zum Gästebad und verschwand darin. Grelles Licht umflutete mich - und zwang mich, auch mir selber gegenüber mal ein bisschen mehr Haltung zu zeigen! Da ich mich kaum noch schminke und die Haare hier zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammenbinde reduzierte sich meine Morgentoilette so ziemlich auf das Wesentliche - und eine kurze Dusche danach. Noch mal einen Kontrollblick - Haare - Gesicht mit Grimasse - Busen - Bauch - alles ok, aber dieser Slip war nun wirklich ziemlich 'uncool' - der berühmte 'Liebestöter'. Und mit so was bin ich kurz vorher an meinem Sohn vorbeigezogen?! Hier hatte ich tatsächlich noch eine kleine Baustelle! Das ich nicht den Morgenmantel vor geholt und übergezogen hatte, kam mir dabei nur noch ganz am Rande in den Sinn.

Als alle zusammensaßen sagte Katrin

"Frohe Weihnachten euch allen!" und strahlte in die Runde

"Vielen Dank, meine Liebe, aber Weihnachten feiern wir nicht mehr." Das war Rolfs - freundliche, völlig unpassende - Antwort. Ich hätte ihn dafür am liebsten sofort in den Hintern getreten! Aber das übernahm Katrin selber - bildlich.

"Das weiß ich - aber das ist mir im Moment egal! ICH habe Weihnachten! Und ich wünsche allen frohe Weihnachtstage - egal, ob man an so was glaubt oder nicht. Dies hier sind meine ersten 'Frohe Weihnachten' soweit ich zurückdenken kann und die werde ich mir auch nicht von dir verderben lassen."

Ulrich und ich standen gleichzeitig auf, aber ich war näher dran, kniete mich neben ihr auf den Boden und nahm ihre Hände in meine.

"Frohe Weihnachten!"

Ein dicker Kloß in meinem Hals verhinderte, das ich weiterreden konnte. Dann übernahm Ulrich ihre Hände

"Von mir auch die schönsten Weihnachtstage für Dich!"

"Bleibst du wohl hier sitzen!" zischt meine Tochter hinter mir. Als ich mich aufrichtete ließ Rolf sich grade wieder in den Stuhl sinken - saß dort wie ein Häuflein Elend.

Er wollte etwas sagen, aber Josephine hielt ihn mit einem aufgereckten Zeigefinger in Schach.

"Katrin - vielen Dank an Dich und ich ahne jetzt, was dieses Fest hier zusammen mit uns für dich bedeutet. Ich wäre todunglücklich, wenn das jetzt verdorben wäre, aber ich denke du weißt auch, das Rolf damit zum unpassendsten Moment die ganz private Einstellung von uns dreien dazu kundgetan hat. Britta, Lea und Du, ihr seht das vielleicht ganz anders. Wir - und besonders mein geliebter Paps - sind überglücklich, das wir gemeinsam diese Tage hier erleben können. Frohe Weihnachtstage - uns ALLEN."

Was sollte ich sagen? Wie stolz ich in diesem Moment auf meine (!) Tochter war?! Das Mädchen zeigte hier eine Größe, an die ich einfach nicht mehr heranreichte. Irgendwie tat mir Rolf jetzt leid. Dabei hatte er eigentlich gar nichts Schlimmes getan - das allerdings leider im falschen Moment.

Katrin stand auf, ging um Josephine herum und stellte sich hinter Rolfs Stuhl.

"Stehst du mal auf, bitte?"

Unbeholfen erhobt sich Rolf.

"Sieh mich an!"

Er drehte sich um und stand so direkt vor Katrin. Die nahm ihn in den Arm, drückte ihm einen Kuss an den Hals und legte den Kopf an seine Schulter. Eins - zwei - drei Sekunden ...

"Frohe Weihnachten" flüsterte Rolf mit ziemlich belegter Stimme.

"Danke, mein Schatz." Damit ließ sie ihn wieder los, tänzelte fast zurück an ihren Platz und setzte sich.

"Was ist - wollen wir nun frühstücken?"

Ich saß da und starrte sie an. DAS hatte Klasse! Meine Güte, so etwas hatte ich noch nicht erlebt! Und als Ulrich anfing, Beifall zu klatschen, war ich sofort dabei - und Britta. Rolf hatte sich wieder auf den Stuhl fallen lassen und Josephine stupste ihn lächelnd an die Rippen. Er klatschte auch und mit Josephine bekam Katrin von allen den Beifall, den sie sich grade so genial verdient hatte.

Dieses Weihnachten würde mir unvergänglich im Gedächtnis bleiben!

Es wurde danach wieder ein schönes, gemeinsames Frühstück - auch wenn nicht mehr die beste Auswahl auf dem Tisch stand. Frische Sachen, wie Obst oder Brot war natürlich schon verbraucht. Auch die vor gebackenen Teigwaren, die im Eisschrank länger haltbar waren, hatten wir mittlerweile aufgezehrt. Nun lebten wir praktisch davon, was Rolf und Ulrich am Abend des Schneesturmes noch in den Supermärkten gekauft hatte - zum Beispiel Knäckebrot, Zwieback, getrocknete Früchte, bestimmte Wurstsorten, Marmeladen, H-Milch, Cornflakes zum Frühstück. Darüber hinaus gab es einen großen Vorrat an Fleisch- und Gemüsekonserven, Teigwaren, Reis und vielen andere Dinge, die fast endlos haltbar waren und die eigentlich in ständig wechselnder Zusammensetzung immer schon hier auf Vorrat lagerten.

Über den etwas missglückten Start dieses Tages, wurde übrigens nie mehr ein einziges Wort verloren.

Der Tag verging, die Nacht brach herein. Die Nachrichten waren eindeutig auf 'positiv' getrimmt. Alle Probleme würden gelöst! Der Temperaturanstieg setze sich mit Macht durch - allerdings in weiten Bereichen nur bis knapp über den Gefrierpunkt. Das Land sei so ausgekühlt, das die Lufttemperatur über dem Boden deutlich tiefer bleibe als in wenigen Metern Höhe. Der Fön hatte im Süden heftige Sturzbäche entstehen lassen und einige Täler waren wohl auf lange Zeit unbewohnbar geworden. Allerdings wurde auch Stimmen laut, die fragten, warum dort eigentlich Ferienhäuser und Skihotels gebaut werden durften, obwohl doch die Überschwemmungsgefahr bekannt war. Immer wieder stieß man auf zwei, drei Investorengruppen, die auf wundersame Weise überall Baugenehmigungen bekommen hatte.

Aber wie eigentlich schon nach dem ersten Tag gab sonst keinerlei Hinweise auf Verbrechen in Folge des Schneechaos - man könnte sich fast schon sicher und geborgen fühlen, hätte man solche Verbrechen nicht selber glücklich überlebt.

Dieser denkwürdige Tag war damit aber noch nicht abgeschlossen. Schon während der Nachrichten sah Katrin mich irgendwann fragend an. Ich lächelte und nickte ihr kurz zu. Zwischen Rolf und ihr gab es noch etwas ganz glatt zu ziehen.

Es war echter Zufall, das Britta dieses 'Gespräch' - diese vielleicht 2 oder 3 Sekunden - tatsächlich mitbekommen hatte. Ich merkte das daran, das ihr Blick einen Moment zwischen uns beiden hin und her pendelte - und dann bei Rolf hängen blieb, der ja gar nicht direkt beteiligt war. Nicht dumm, dieses Mädel! Wer auf engstem Raum mit seinen Geschwistern aufgewachsen ist, hat wohl ein sehr feines Gespür für so etwas entwickelt. Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht kuschelte sie sich an Ulrich. DER war heute ihrer!

Die Wache wurde von Ulrich eingeleitet - dann Josephine - dann Rolf. Letzterer hatte Katrin im Schlepptau, als er sich schon mal hinlegen wollte. Wenn da noch irgendwelche Wölkchen am Himmel sein sollten, würde das jetzt geklärt. Ulrich hatte es ich in einem Sessel bequem gemacht und Britta 'passt auf ihn auf', wie sie sagte.

Also sind Josephine und ich auch los den Gang entlang, am Gästezimmer vorbei zu Josephines Raum. Sie öffnet die Tür und lässt mir den Vortritt.

Zwei Kissen - zwei Oberbetten - Sogar zwei kleine Wasserflaschen an den Seiten. Josephine streichelt mir über den Oberarm und beginnt, sich auszuziehen. Nackt verschwindet sie in ihren kleinen Bad und putzt sich die Zähne. Als ich dann dazu kam, reichte sie mir Katrins Zahnbürste und so standen wir gemeinsam nebeneinander vorm Spiegel. Ich hatte nicht ihr perfektes Aussehen, aber das brauchte ich auch gar nicht. Ich war ich - genau so, wie ich war! Und ich war stolz darauf!

Dann gingen wir ins Bett. Im Vorbeigehen habe ich leise grinsend das ordentliche Häufchen meiner Klamotten noch schnell mit dem Fuß um getreten - das war ja peinlich ...

Dann lag ich dort und hatte meine Tochter im Arm, ihren Kopf an meiner Schulter, den Arm über meinen Bauch. Ich hatte einen Gute-Nacht-Kuss bekommen - einen richtigen - und ich hatte keinen Gedanken daran verschwendet, den auch genau so zu erwidern. Josephines gleichmäßiger Atem ließ dann auch mich einschlafen.

Irgendwann brummte ihr Telefon und sie stand leise auf. Irgendwann rückte sie dann wieder neben mir ins Bett.

Mittwoch 26.12.

2. Weihnachtstag. Meine Tochter schlief den Schlaf der Gerechten und ließ sich dabei auch nicht stören, als ich mich leise - und nackt - mit meine Sachen unter dem Arm aus ihrem Zimmer schlich. Im Flur war es schon hell. Ich hatte wohl ziemlich lange und gut geschlafen. Leise zog ich die Türe ins Schloss, drehte mich um - und stand vor Katrin und Rolf, die ebenfalls grade aus Rolfs Schlafzimmer herauskamen und mich beide entgeistert ansahen.

"Psst! - Sie schläft noch." flüsterte ich den beiden zu. Dann gab ich erst Katrin und anschließend Rolf einen Kuss - und verschwand in meinem Gästezimmer. Dort stand ich vor dem schmalen Spiegel, meine Sachen immer noch unter dem Arm und grinste mein nacktes Gegenüber an.

Das war es! So wollte ich sein! Wenn ich vorher schon stolz auf kleine Erfolge in meinem Lernprozess gewesen bin - jetzt war ich endlich innerlich dort, wohin ich wollte! Das eben - meine völlig entspannte Reaktion - war wie eine riesige Belohnung für all die Verzweiflung und Tränen auf diesem für mich so schwierigen Weg - zurück in die Herzen meiner geliebten Familie. Auch sie haben mitgekämpft, haben mich nicht aufgegeben sondern haben mir geholfen hier hin zu kommen. Ich wischte mir die Freudentränen aus den Augen, zog den Bademantel über und besetzte das Gästebad.

Eine halbe Stunde später war ich bereit für ein Frühstück. Auch Ulrich und Britta hatten ihre Plätze an dem gedeckten Tisch schon eingenommen. Nach einem Guten-Morgen-Kuss setzte ich mich dazu. Rolf und Katrin hatten für die Zubereitung und Zusammenstellung noch einmal die Vorräte durchforstet. Das Frühstück war eines Weihnachtsmorgens durchaus würdig und auch Josephine tauchte aus ihrer Kemenate auf - leidlich ausgeschlafen aber noch mit wirren Haaren. Da weder ich noch Josephine unsere letzte Nacht erwähnten, war dieses Thema eben kein Thema - und so sollte es auch sein.

Wir hatten wieder einen entspannten Tag. Unser Fitnessprogramm wurde zunehmend zu einem familiären Treffpunkt. Katrin hatte für jeden bestimmte Aktivitäten und Schwierigkeitsgrade festgelegt, so das sich jeder nun alleine betätigen konnte. Mit 3 Leuten an unterschiedlichen Übungen war der Raum dann aber auch ausgelastet, aber diese 3 konnten sich die Zeit durch nette Gespräche und Geschichten verkürzen. Selbst wenn man selber der Meinung war, man könne jetzt auch etwas mehr vertragen - Katrin blieb bei ihren Vorgaben und der Kaptain hat klar gestellt, das dies einzuhalten sei.

Die Nachrichten verbreiteten mittlerweile berechtigten Optimismus. Im Süden hatten die Wassermassen ihren Höchststand wohl erreicht. Es würde aber noch Tage dauern, bis die Pegel wieder sinken. Bei uns würde trotz deutlich höheren Temperaturen sogar nochmal etwas schneien, aber es sollten keine zusätzlichen Probleme mehr dadurch entstehen.

Rolf hatte die erste Wache. Die 'Kinder' verschwanden in ihre Räume und ich hatte mich mit einer interessante Lektüre neben Rolf in das Sofa gekuschelt - einem 20-seitigen Konzept mit der Leistungsbeschreibung samt Referenzen einer neuen Beratungsfirma für technische Innovationen. Der tolle Typ, dessen Foto mich da auf der letzten Seite anlächelte, saß im Original neben mir um mich vor allem zu schützen, was mich bedrohen könnte.

Als Ulrich weit nach Mitternacht zur Ablösung auftauchte, sind Rolf und ich schließlich auch ins Bett gegangen.

Donnerstag, 27.12.

Es gab natürlich immer noch eine Welt dort draußen - auch wenn es mich nicht mehr sonderlich interessierte. Trotzdem war sie immer wieder präsent. Wir hatten völlig unerwartet Strom. Der Generator schaltete sich ab und das Haus war wieder hell erleuchtet. Dafür fiel dann die Wasserversorgung aus. Es dauerte allerdings nur eine Stunde, bis das Nass wieder sprudelte. Kurz nach Mittag waren von draußen tatsächlich Geräusche zu hören. Mit zunehmendem Lärm kam eine riesige Schneefräse am Haus vorbei und fuhr weiter in Richtung Stadt. Dem Geräusch nach folgten noch zwei weitere Lastwagen diesem Monstrum und nach zehn Minuten war der Spuk wieder vorbei.

Der Gedanke, an dem Erwachen dort draußen aktiv teilzunehmen, wurde von Rolf kategorisch abgelehnt. Im Gegenteil wurde er zusehends vorsichtiger - fast ängstlicher. Meine leise Nachfrage bescherte mir nun ebenfalls diese Sorgen. Es war jetzt leichter, sich dort draußen zu bewegen, was erst einmal nur die Gefahren für uns vergrößerte. Der Schutz der Schneemassen vor vagabundierenden Banden nahm ab und wurde noch nicht sofort durch eine funktionierende Zivilisation ersetzt.

Für diese Nacht hatte Rolf dann auch das Sicherheitskonzept umgestellt. Alle Lampen im Außenbereich und viel Licht im Haus sollten zeigen, das hier kein 'totes' Haus war, das man ungestört durchstöbern und ausplündern konnte. Dazu hat er den Wach-Modus für die Nacht umgestellt. Rolf und Josephine als 1. Schicht - Rolf und Ulrich 2. Schicht - Ulrich und Josephine 3. Schicht. Zum Glück passierte nichts und der verpasste Schlaf wurde von den dreien am nächsten Tag nachgeholt.

Freitag, 29.12.

In den Nachrichten wurde das Ende der 'Eiszeit' regelrecht gefeiert. Die Temperaturen würden weiter steigen und es gab keinen Niederschlag mehr. Die Stromversorgung funktionierte wieder in fast 90 % der Haushalte - allerdings auf Kosten vieler gewerblicher Stromabnehmer. Es war Freitag und es würde am Montag ein Feiertag sein, so das man bis Dienstag die Stromversorgung des produzierenden Gewerbes schlichtweg ausgesetzt hatte. Keine Ahnung, wie unsere Politiker das gegen die Lobbyisten der Industrie durchsetzen konnten...

Auch an diesem Tag blieben unsere Nasen in Deckung, obwohl die Welt draußen zunehmend aktiver wurde. Wir blieben hinter unserem Schutzwall aus Eis und Schnee, der durch das erneute Räumen der Straße zusätzlich verstärkt wurde. Allerdings glitzerte die obere Hälfte von Rolfs Wagen vor der Garage schon wieder in der zaghaften Nachmittagssonne.

Es wurde ein entspannter Tag, an dem wir wieder alle Annehmlichkeiten des Hauses unbedenklich genießen konnten. Wir Frauen trafen uns daher nach einem schnellen, oberflächlichen Hausputz im Whirlpool und klönten über die vergangenen Tage. Britta war dabei besonders glücklich. Sie hatte ihre Familie telefonisch erreicht und dort war ebenfalls alles in Ordnung.

Samstag, 30.12.

In Nacht hatten Rolf und die Kinder die Wachen erneut verstärkt. Erst am nächsten Morgen stellte Rolf unser Konzept völlig um. Jetzt würden wir uns mit aller Macht zeigen. Wir zogen dicke Klamotten an und dann ging es raus in den Schnee - na ja, was davon übrig geblieben war. Selbst die Schneemassen direkt am Haus und die 'Mauer' zu Straße waren schon deutlich geschrumpft. Rolfs Wagen wurde befreit und in Betrieb genommen. Dadurch war der direkte Zugang zur Garage frei. Mit Schaufeln und einem Arsenal von Gartengeräten sind wir dem Wall an der Straße zu Leibe gerückt. Dort herrschte schon wieder 'richtiger' Betrieb. Mehrmals kamen Fahrzeuge vorbei - Lastwagen und vereinzelt PKW. Der Schneepflug hat uns zwischendurch wieder etwas von dem dreckigen Matsch auf die freigeschaufelte Zufahrt geschoben, aber auch das war schnell wieder geklärt. Rolf und ich sind dann mit seinem Geländewagen zum nächsten Supermarkt gefahren. Klar, das wir dort wohl nicht viel würden kaufen können, aber wenn doch, wusste ich, welche Konserven, Gewürze und Getränke wir gut gebrauchen konnten. Fast selbstverständlich war in den Laden eingebrochen worden. Im Gespräch mit den Filialleiter erfuhren wir, das neben den einigermaßen wertvollen elektrischen Geräten aber auch etliche Lebensmittel fehlten. Die Polizei hatte sich schon sehen lassen, den Einbruch registriert und das war's. Um solche Banalitäten könne man sich jetzt nicht kümmern.

Wir fanden aber trotzdem noch einiges, was wir natürlich brav an der Kasse bezahlten. Auf dem Rückweg klangen dann die Nachrichten, wie toll und problemlos doch alles abgelaufen sei, wie eine Hohn.

Zu Hause waren mittlerweile die Fensterbereich alle wieder freigelegt, so das im Haus wieder natürliches Licht vorherrschte. Britta hätte sich mit einigen Mühen wohl wieder zu ihrer Familie durchschlagen können, aber wir hatte ihr alle abgeraten. Nach einem langes Telefonat mit ihrer Liebsten war sie dann auch wieder gut drauf.

Am Nachmittag erhielten auch wir Besuch von der Polizei. Ein großes, gepanzertes Personentransportfahrzeug fuhr auf den Hof, aber nur zwei Mann waren dort drin. Rolf unterhielt sich ein paar Minuten mit den beiden, die dann wieder weiter fuhren.

Er und Josephine diskutierten später über die nächtliche Wache. Rolf hätte sie jetzt aufgegeben, aber Josephine war noch nicht wohl bei dem Gedanken. Der 'normale' Wachplan wurde wieder eingesetzt, aber auch diese Nacht verlief völlig ruhig.

Sonntag, 31.12.

Sylvester. Der letzte Tag des Jahres war auch unser letzter Tag im Ausnahmezustand. Um uns herum wurde trotz des Sonntages fieberhaft an der Normalisierung des Lebens gearbeitet. Trotz der ersten Einkäufe gestern wurden etliche Dinge des Lebens schon deutlich knapp. Geschirrspülmittel zum Beispiel - das hatte ich vergessen. Und Butter, die gab es nicht. Das hat uns natürlich die Stimmung nicht verderben können. Mit einem etwas improvisierten Festmal am Abend und einigen Raketen in der Nacht haben wir gemeinsam das alte Jahr verabschiedet.

Später

Die Schneekatastrophe war vorbei. Eine erschreckende Anzahl von Leuten hatte diese Zeit nicht überlebt. Darunter auch viele, die Verbrechen zum Opfer gefallen waren - und einige Verbrecher, bei denen die Aktionen nicht so richtig geklappten hatten. Von Rolf wurde unser Vorfall bei der Polizei gemeldet. Wir erhielt eine Woche später ein Schreiben, in dem mitgeteilt wurde, das man etwa 400 m von unserem Haus entfernt eine männliche Leiche gefunden hatte, mit zerschossener Hand und einer Kugel im Kopf. Die Handverletzung konnte damit in der Untersuchungsakte geklärt werden - und die Suche nach dem Mörder ginge weiter.

Unsere eigene Nacharbeit war zum Teil schnell erledigt. Wir hatten bei erster Gelegenheit unsere Vorräte erneuert. Der Zaun an der Straße, der einem ortsfremden Schneeräumkommando zum Opfer gefallen war, wurde ersetzt. Eine kleine Remise für Gartengeräte und Kaminholz hatte unter der Schneelast jämmerlich versagt. Ein Maler nahm sich noch einmal den Eingangsbereich vor und überarbeitet den laienhaften Anstrich dort. Das war's dann aber auch schon.

Schwieriger wurde die Aufarbeitung der emotionalen "Kollateralschäden'. Nicht für die Kinder - für die war das Leben wie vorher, nur mit einer Erfahrung mehr.

Josephine fragte ihren Vater, ob sie "zur Probe' mit ihrem Freund zusammen ziehen könne. Dessen Vater hatte seinem Filius zum 20. Geburtstag eine eigene Wohnung besorgt, damit dieser nicht mehr täglich den weiten Weg zur Uni fahren musste. Natürlich war die Wohnung klein, aber sie würden einfach eng zusammenrücken. Rolf bat sich etwas Bedenkzeit aus. Ich rechne es den beiden hoch an, das sie mich fragten, ob ich damit einverstanden wäre. Aber auch ich hatte inzwischen dazugelernt. Die Entscheidung musste zwischen Rolf und Josephine gefällt werden. Ich persönlich würde dieser Tochter keinerlei Steine mehr in ihren Weg legen!

Natürlich setzte sich Josephine mit den besseren Argumenten durch. In den nächsten Tagen kam sie immer wieder mit ihrem Freund vorbei, um Sachen zu holen. Das dann auch mal ein Fremder im Whirlpool saß, war nur noch das erste mal ein bisschen komisch. Andererseits war es - wenn man die nackten Tatsachen betrachtet - durchaus ein "lecker Kerlchen' und ich hatte mich schnell mit ihm angefreundet. Sexuell war er natürlich tabu - oder ?

Ulrich und Britta waren ein Herz und eine Seele - noch. Bei beiden hatte ich aber den Eindruck, dass sich das Pendel zwischen Neugier und Treue zur Zeit noch im Bereich Treue befand, das es aber - den Gesetzen der Dynamik folgend - durchaus auch in die andere Richtung ausschlagen könnte.

Für uns Erwachsenen gab es da mehr Änderungen. Katrin hatte erst einmal geholfen, hier bei uns alles wieder ins Lot zu bringen, bevor sie sich von Rolf zu ihrer eigenen Wohnung fahren ließ. Zwei Stunden später waren die beiden wieder da. Katrin hatte das größte Pech in ihrer Wohnung. Ein Wasserschaden über ihr hatte einen Teil der Einrichtung zerstört und brutale Gangster, die ihre alte Nachbarin krankenhausreif geprügelt hatten, waren auch in ihre Wohnung eingestiegen. Dort scheiterten sie allerdings an ihrem kleinen Safe. Die Polizei hatte den Vorfall schon aufgenommen, konnte aber bis dahin die Mieterin nicht finden und es wurde schon das Schlimmste befürchtet.

Mit den wenigen noch brauchbaren Resten ihrer Sachen in einem Koffer saß sie nun mit mir am Esstisch und weinte ein wenig an meiner Schulter. Rolf hatte uns einen Tee gemacht und setzte sich dazu. Geduldig wartete er bis wir uns dem Getränk zuwenden konnten.

"Ich möchte zu unserer Situation etwas sagen." begann er das Gespräch.

Ich ahnte, was er wollte und schaute Katrin an. Auch sie kannte Rolf nun genug. Ihr Blick traf mich fragend und zweifelnd. Ich drückte ihre Hand.

"Was denn?" ermunterte ich dabei Rolf.

"Katrin kann nicht mehr in ihre Wohnung und muss eh erst einmal wieder hier schlafen. Das ist geklärt und Jo's Zimmer wird ja jetzt frei.

Ich möchte aber weiter gehen. Dafür möchte ich erst einmal zwei Fakten auf den Tisch legen, die bisher nicht wichtig waren.

Erstens: Ich bin geschieden - also ledig. Bea, entschuldige diese Feststellung. - Und zweitens: Ich bin reich.

Das mit dem ledig hat nur wenig mit irgendwelchen Papieren zu tun - es ist eine Einstellung. Ich bin offensichtlich nicht monogam, sondern ich liebe euch beide - Und ich möchte euch lieben und ehren, bis der Tot uns scheidet. Aber ich werde nicht versprechen, das ich bedingungslos treu sein werde."

Ich starrte ihn an. DAS hatte ich in der Form nicht erwartet. Aber es war kein Groll oder gekränkt sein in mir - nur staunen. Trotzdem war meine Reaktion so, das nun Katrin meine Hand drückte.

Unser Mann sprach unbeirrt weiter: "Und nun zu reich. Wir reden hier nicht über ein bisschen wohlhabend - sondern über richtig reich. So reich, das ich mir ziemlich viel leisten kann, ohne das es an die Substanz geht.

Während der Katastrophe habe ich mich selbstherrlich zum Kapitän unseres Schiffes ernannt und meine Mannschaft hat super mitgemacht. Das ist jetzt natürlich vorbei. Ich gebe aber zu, das es mir auch gefallen hat. Deshalb mache ich Euch beiden folgendes Angebot:

Bea - ich möchte Dir einen Job als meine Sekretärin und Rechtsberaterin anbieten - mit freier Kost und Logis. Die Details können wir später klären, aber ich habe vor, künftig einige meiner Entwicklungen deutlich intensiver zu vermarkten.

Katrin - ich brauche ein Haushälterin und Physiotherapeutin - für mich und alle meine Angestellten - ein Fulltime-Job - natürlich auch mit freier Kost und Logis. Dazu sollten wir ebenfalls später ein paar Details klären.

Das mit den Jobs ist wirklich ernst gemeint. Jeder Mensch sollte eine Aufgabe haben und davon leben können. Aber der Hauptgrund ist: Ich liebe euch beide - und versuche eine Basis zu schaffen, die es uns ermöglicht, so eng zusammen zu bleiben, wie wir es persönlich möchten. - Und wenn du dafür bereit bist, Katrin - dann möchte ich auch mit Dir ein Kind haben."

Der letzte Satz war starker Tobak. Rolf war nicht dafür berüchtigt, das er zögerlich war und halbe Sachen machte - aber das jetzt? Katrin sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Offensichtlich war sie völlig überrascht. Ich schaute zu Rolf. Sein Blick pendelte angespannt zwischen uns beiden hin und her - kleine Schweißperlen auf der Stirn. Dabei sah ich im Halbdunkel des Ganges zu den Schlafräumen Ulrich stehen.

"Ulrich - kommst du bitte hier zu uns. - Du hast alles mitbekommen?"

Er nickte, ohne was zu sagen und setzte sich neben mich. Katrins Augen hatten sich wieder mit Tränen gefüllt. Rolf war in diesem Moment ganz auf seinen Sohn konzentriert.

"Ich möchte dabei sein - mit aller Kraft und Liebe, die ich habe." Mit diesen Worten legte ich meine Hand zwischen Rolf und Katrin auf den Tisch. Dabei sah ich Katrin fest in die Augen. Die blinzelte heftig, um überhaupt etwas erkennen zu können. Ich ließ ihren Blick nicht wieder los und langsam bewegte sich ihre Hand in Tischmitte, legte sich auf meine. Dann schaute sie zu Rolf. "Ich möchte dabei sein - mit aller Kraft und Liebe die ich habe."

Unser Kapitän weinte! Dicke Tropfen liefen über sein unbewegtes Gesicht. Er legte seine Hand obenauf. "Ich - Ich - mit aller Kraft und Liebe, die ich habe."

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich mit der freien Hand Ulrichs Unterarm umklammert hielt. Jetzt befreite sich der Junge, legte den Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. "Toll - so was - einfach super!" dabei stand er auf und ging wieder in Richtung seines Raumes. " - wenn ich das mal meinen Kindern erzähle ...." Weg war er. Und wir saßen da, die Hände aufeinander wie im Film die Musketiere. Das war unsere "Party' und Ulrich wollte dabei nicht stören.

Ein paar Monate und einige "geklärte Details' später rückten Handwerker und ein Bautrupp an. Ulrich bekam das Zimmer von Josephine. Katrin zog in Ulrichs Zimmer - ich behielt das Gästezimmer. Alle Schlafräume wurden mit kleinen Badezimmern ausgestattet, wobei für Katrin und mich auch Wandschränke mit abfielen. Wir zwei bestellten uns außerdem neue Möbel für unsere Zimmer.

Der Fitnessraum bekam eine neue Klimaanlage und verlor das Fenster nach außen. Dort entstand in den folgenden Wochen ein Anbau, der über Rolfs Büro zu erreichen war - der neue Firmensitz von "Thaler Engeneering" - drei große Büros und jede Menge Abstellmöglichkeiten in einem Keller. Übrigens wieder mit sehr teuren Fenstern, einem verstärken Dach und im Keller Einrichtungen, von denen anschließend nichts mehr zu sehen war.

Wir bekommen von Rolf einen Hungerlohn - das aber zu Super-Konditionen. Das Haus - also er - zahlt alles. Auto oder Topflappen, Sekt oder Selters - es gibt ein Konto mit 4 Kreditkarten (auch Ulrich hat eine) und die Anweisung, die Lebenshaltungskosten der Familie davon zu begleichen. Mit dem eigenen, sauer verdienten Geld können wir also fast nichts mehr anfangen. Ein paar extravagante Klamotten vielleicht - oder Schmuck - aber selbst das könnte man genau so gut mit der Kreditkarte bezahlen ...

Jetzt, wo ich Einblick in die Geschäftsunterlagen habe, relativiert sich Rolfs Großzügigkeit. SO reich hatte ich ihn auch nach seinen eigenen Worten nicht eingeschätzt. Aus einem guten Dutzend "Projekten' kam ein ständiger Fluss von Einnahmen, der sich zu beträchtlichen Summen addierte. Rolf hatte bisher für einen Teil seiner 'Honorare' Anleihen und Aktien der Firmen gekauft, die mit seinen Entwicklungen arbeiten wollten. Die oft sehr guten Erfolge dieser Firmen begannen jetzt, zusätzliches Geld in die Kassen zu spülen.

Zu Katrins Sicherheit - besonders auch im Hinblick auf ihr langsam dicker werdendes Bäuchlein - habe ich zusammen mit Rolf einen Vertrag aufgesetzt, der ihr einen festen Prozentsatz der Firmengewinne zusichert. Dieser Anteil würde monatlich ausgezahlt, wenn sie sich von uns trennen sollte und würde dann nach Abschluss der Ausbildung unseres Kindes zwischen den beiden aufgeteilt.

Ja, auch meines Kindes! Schließlich war ich ziemlich aktiv dabei, als es gezeugt wurde!

Ende ---------------------------------------------------------------------

Dies war das Märchen von Bea und ihrer Familie. - Und wenn sie nicht gestorben sind ...

Liebe Leser, ich hoffe, es hat bis zum Schluss Spass gemacht, diese Geschichte zu lesen :-) Und Ich bin weiter gespannt, welche Resonanz noch darauf folgen wird ... Rahab Morane

Rahab.Morane@gmail.com



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