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Göttliche Fügung (fm:Romantisch, 15256 Wörter)

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Veröffentlicht: Jan 29 2020 Gesehen / Gelesen: 50358 / 45744 [91%] Bewertung Geschichte: 9.77 (727 Stimmen)
Eine Pastorin haut mich um

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Gesicht zum Vorschein. Sie hat eine süße kleine Stupsnase und kleine Grübchen, die einfach niedlich sind. Ihr schüchterner Blick weckt augenblicklich den Beschützerinstinkt in mir.

Diese mir unbekannte Frau zieht mich vom ersten Augenblick an in ihren Bann. Wie ferngesteuert gehe ich auf die Tür zu und strecke ihr schon von weitem die Hand entgegen. Sie nimmt und schüttelt sie. Als sich unsere Hände berühren habe ich den Eindruck, als würde ein Funken überspringen. Am liebsten würde ich sie nicht mehr loslassen. Ich weiß nicht, ob es ihr ähnlich ergeht, zumindest lässt auch sie meine Hand erst los, als es schon etwas zu lange ist für einen normalen Händedruck.

"Kann ich bitte Herrn Bodener sprechen?", erkundigt sie sich.

"Ich bin es höchstpersönlich."

"Sie?"

"Ja, ich! Warum?"

"Ach nur so", meint sie ausweichend. Eine leichte Röte schleicht sich auf ihre Wangen.

"Was, nur so?", bohre ich nach.

"Ich hätte erwartet, dass sie älter wären."

"Ich hoffe, es ist nicht schlimm, wenn ich in diesem Punkt Ihre Erwartungen nicht erfülle", scherze ich.

"Nein, nein, das ist schon in Ordnung", wehrt sie ab. Dabei wird das Rot in ihrem Gesicht noch intensiver. Sie schaut mich mit großen Augen an. Dieses Mädchen ist zum Anbeißen.

"Bitte, setzen Sie sich doch", biete ich an und deute auf eine Sitzgruppe. "Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?"

Da sie zögert, versuche ich ihr ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Sie aber rührt sich keinen Millimeter. Sie starrt mich immer noch an und wirkt wie erstarrt. Mir kommt das Kaninchen in den Sinn, das vor Schreck wie versteinert vor der Schlange sitzt. Allerdings bin ich keine Schlange und sie auch kein Kaninchen.

Ich lege meine Hand auf ihre Taille und schiebe sie vorsichtig in Richtung der weißen Ledersitzgruppe. Zuerst reagiert sie irritiert auf meine Berührung, weist mich aber nicht ab. Sie geht etwas ins Hohlkreuz, um meinem sachten Druck nachzugeben, kommt dann aber doch meinem Drängen nach. Sie setzt sich tatsächlich in Bewegung und nimmt schließlich auf der Couch Platz.

"Darf ich Ihnen etwas anbieten?", wiederhole ich meine Frage.

"Nein, Sie haben sicher nicht viel Zeit."

"Ich nehme mir die Zeit, die wir brauchen."

"Trotzdem, ich würde lieber gleich zur Sache kommen."

"Gut, wenn Sie meinen", lenke ich ein. "Worum geht es."

"Um Werner, er hat für Sie gearbeitet."

"Hat?"

"Er wurde entlassen, weil er angeblich etwas gestohlen hat. Aber das hat er ganz sicher nicht. Das muss ein anderer gewesen sein. Für Werner lege ich meine Hand ins Feuer."

"Seien Sie mir nicht böse, aber für mich arbeiten über 700 Menschen. Da kann ich nicht jeden kennen."

"Das ist mir schon klar, immerhin sind Sie der größte Bauunternehmer weit und breit."

"Wie sollen wir vorgehen?", frage ich nachdenklich. Eigentlich ist es mehr eine rhetorische Frage an mich selbst.

"Ich weiß es nicht. Ich habe versucht, mich an Sie direkt zu wenden. Ganz spontan und ganz ohne Plan. Sie sind meine letzte Hoffnung."

"So schlimm?", sage ich. "Haben Sie Zeit?"

"Zeit? Wofür?"

"Ich lade Sie zum Abendessen ein. Dabei erzählen Sie mir die ganze Geschichte und wir suchen nach einer Lösung."

"Das kann ich nicht annehmen", wehrt sie ab.

"Warum nicht?"

"Ich kenne Sie doch nicht."

"Frau ....?"

Erst jetzt fällt mir ein, dass sie sich noch nicht vorgestellt hat. Das muss untergegangen sein. Mir ist das bisher aber nicht aufgefallen. Irgendwie habe ich das Gefühl, als würden wir uns schon ewig kennen.

"Oh, Verzeihung! Ich bin Jenny Simons", antwortet sie. "Ich bin Pastorin."

"Pastorin?", erkundige ich mich überrascht. "Ich dachte Sie wären die Frau von diesem Werner."

"Nein, ich bin nur die Pastorin. Ich leite die Pfarrei zum Heiligen Christoph. Die ist etwas weiter draußen."

"Die Pfarrei kenne ich. Ich wohne ganz in der Nähe. Aber um ehrlich zu sein, hätte ich Sie nie im Leben für ein Pastorin gehalten."

"Das passiert mir öfter", lächelt sie.

"Wie ist es nun, mit dem Abendessen? Leisten Sie mir Gesellschaft."

"Ich weiß nicht?", überlegt sie.

"Haben Sie noch Termine oder Verpflichtungen?"

"Nein, das nicht?"

"Haben Sie schon etwas vor?"

"Nein, eigentlich auch nicht."

"Aber?", frage ich. "Das war doch ein Satz mit aber."

"Ich kann doch nicht mit Ihnen einfach so essen gehen?"

"Warum nicht?"

Sie schaut mich nachdenklich an. Offenbar habe ich sie mit meinem Vorschlag überrumpelt. Ihrem Blick nach zu urteilen ist sie hin und her gerissen.

"Was sollen die Leute von uns denken?"

"Was sollen sie schon denken? Wir gehen doch nur essen."

"Sie wissen doch selbst, dass sich die Leute dann gleich das Maul zerreißen."

"Ich verspreche Ihnen, wir geben den Leuten keinen Anlass zum Tratschen."

"Ich weiß nicht.", meint sie unsicher. "Halte ich Sie nicht von der Arbeit ab?"

"Ich komme heute sowieso nicht mehr voran. Mir würde eine Ablenkung guttun."

Ihr Blick huscht unruhig hin und her, ist aber immer wieder auf mich gerichtet. Langsam frage ich mich, was ich für einen Ruf genieße, dass sie sich derart sträubt. Oder woran liegt es sonst?

"Na gut", lenkt sie zögerlich ein. "Aber ich bin nicht passend gekleidet."

"Ich fahre Sie nach Hause, dann können Sie sich umziehen."

"Zu mir nach Hause?"

"Wohin sonst?"

"Dann reden die Leute doch erstrecht."

"Ich warte im Wagen", biete ich an. "Sie können aber gerne so bleiben, wie Sie sind. Ich hätte daran wirklich nichts auszusetzen. Wir sind doch unter uns."

Die Frau Pastor schaut mich überlegend an. Ich finde sie einfach zum Anbeißen. Vor allem ihre Schüchternheit spricht mich unglaublich an - abgesehen von ihrer einnehmenden Erscheinung natürlich. Ich frage mich, ob sie als Pastorin nicht auch Durchsetzungsvermögen braucht. Das passt nicht ganz zusammen. Mir kommt ihr Verhalten irgendwie sonderbar vor. Aber es kann schon sein, dass sie mit ihrer schüchternen Art und Beharrlichkeit genauso ans Ziel kommt. Das würde sicher besser zu einer Pastorin passen als Arroganz.

"Das ist doch zu salopp", wehrt sie ab. Dabei macht sie eine Handbewegung, um auf ihre Kleidung zu zeigen.

"Mir nicht."

"Sie sind doch sicher Frauen gewöhnt, die stets top gekleidete sind."

"Kann es sein, dass Sie mich für einen Snob halten?"

"Herr Bodener, Sie in Ihrer Position."

"Ich in meiner Position? Sehen Sie, genau diesem Vorurteil begegne ich immer wieder."

Erneut wird sie etwas rot. Als mir bewusst wird, dass sie Pastorin ist und vor mir rot wird, finde ich das lustig. Ihre Unsicherheit ist ungewöhnlich. Kann es sein, dass ich ihr gefalle?

"Was grinsen Sie?"

"Nur so", wiegle ich ab. "Was ist nun?"

"Na gut, dann gehen wir. Aber bitte wählen Sie kein superschickes Lokal aus."

---

Während wir mit dem Lift in die Tiefgarage fahren, überlege ich, wohin ich sie ausführen könnten. Da fällt mir ein Geheimtipp ein. Man isst super, aber es ist noch nicht die angesagte Location bei jenen Leuten, die sich auf ihren Reichtum oder ihren Status etwas einbilden.

"Hätten Sie Lust, zum Starnberger See zu fahren?"

"Zum Starnberger See?", wiederholt sie. "Ist das nicht etwas weit?"

"Wir fahren mit einem Elektroauto."

"Ich meine vor allem, wegen der Zeit."

"Ich muss erst morgen früh um 8 Uhr wieder im Büro sein", erwidere ich. "Und Sie?"

"Ich habe Gottesdienst um 7 Uhr", dabei kichert sie etwas verlegen.

"Gut, das ist machbar."

Wir haben die Garage erreicht und ich öffne ihr galant die Beifahrertür meines Wagens. Es ist ein BMW I3.

"Das hätte ich nicht gedacht", meint sie.

"Was?"

"Dass Sie ein so kleines Auto fahren."

"Ich fürchte, Sie haben eine völlig falsche Vorstellung von mir."

"Naja, was das Auto angeht schon."

Ich schließe die Beifahrertür und eile zur Fahrerseite. Als ich sitze und losfahre, werfe ihr ihr noch einen Blick zu, ob alles in Ordnung ist. Die Frau Pastorin lächelt.

"Sie leiten ein Multimillionenunternehmen, sind reich, sitzen in Ihrem Turm aus Glas und Stahl und schauen auf die Leute herab."

"Diesen Eindruck mache ich auf Sie?"

"Nun ja, nicht Sie direkt", antwortet sie. "Man braucht aber nur ihr Bürogebäude zu betreten. Alles ist darauf ausgerichtet, andere Menschen zu beeindrucken. Selbst ihre Couch im Büro ist nicht normal."

"Was ist an meiner Couch nicht normal?"

"Sie ist weiß."

"Ach so! Was ist so schlimm an weiß?"

"Weiß ist die Farbe der Unschuld. Sie wollen den Gesprächspartner glauben machen, Sie wären die Rechtschaffenheit in Person. Während sich der Besucher in Sicherheit wiegt, sofern die Leute so naiv sind, ziehen Sie sie bereits über den Tisch, lange bevor ihre Opfer es bemerken."

"Haben Sie den Eindruck, ich hätte Sie über den Tisch gezogen?"

"Zumindest sind Sie nicht auf mein Anliegen eingegangen."

"Das wollte ich beim Abendessen."

"Dann bin ich aber gespannt."

Den Rest der Fahrt schweigen wir. Während ich mich auf den Verkehr konzentriere, weil inzwischen die Pendler nach Hause fahren und damit das Verkehrsaufkommen stetig zunimmt, scheint Jenny die Landschaft zu bewundern. Erst als ich auf den Parkplatz einbiege, wendet sie den Blick wieder zu mir.

"Ein bescheideneres Lokal hätte es auch getan."

"Jetzt lassen Sie sich doch ein wenig verwöhnen."

"Ich bin doch nicht passend gekleidet für dieses Restaurant. Ich falle auf, wie ein bunter Hund", brummt sie.

"Ich versuche einen Tisch am Fenster zu bekommen. Der Blick auf den See ist atemberaubend", erkläre ich.

"Am Fenster passt", antwortet sie. Jenny ist sichtlich verunsichert.

Der Kellner, der neben uns steht, checkt sofort und bitten uns, ihm zu folgen. Ich lasse der Frau Pastorin den Vortritt und habe damit Gelegenheit sie von hinten etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ihr Po ist der Hammer. So, wie er sich in der Jeans abzeichnet, muss es ein unglaublich heißer Knackarsch sein.

Ich frage mich, wie eine so junge und ausgesprochen hübsche Frau dazu kommt, diesen Berufsweg einzuschlagen. Ich schätze sie ist in meinem Alter. Wäre sie keine Pastorin, würde ich ihr sofort den Hof machen. Doch so bin ich ein wenig gehemmt.

Der Kellner bietet uns einen Tisch an, von dem aus wir einen herrlichen Blick über den See haben. Wir setzen uns und bestellen einen Aperitif. Jenny nimmt die Karte, die auf dem Tisch liegt, schlägt sie auf und legt sie sofort wieder weg.

"Was ist?", frage ich.

"Haben Sie die Preise gesehen?"

"Die brauchen Sie nicht zu erschrecken. Ich habe doch gesagt, dass ich Sie einlade."

"Trotzdem!", beharrt sie.

"Genießen Sie doch einfach den Abend", bitte ich sie. "Machen Sie mir die Freude."

"Sie haben leicht reden."

"Sie sind eine ausgesprochen hübsche, junge Frau. Sie werden doch öfters eingeladen?"

"Eigentlich nicht."

"Echt nicht?", frage ich. "Was machen Sie dann in Ihrer Freizeit?"

"Ich lese viel, gehe zum Sport und verbringe Zeit mit Freunden - meist Studienkolleginnen."

"Theologie?"

"Ja, natürlich. Manchmal auch mit Leuten aus der Schulzeit."

Ich bin überrascht. Ich hätte erwartet, dass eine Frau, wie sie, kein Problem hat, Anschluss zu finden.

"Sie sind noch nicht lange in Ihrer Pfarrei?"

"Seit einem halben Jahr."

"Als Pastorin dürfen Sie schon Männer treffen und eventuell auch heiraten?"

"Ja, bei uns gibt es kein Zölibat."

"Aber die Menschen haben Angst, Sie anzusprechen, weil Sie Pastorin sind?"

"Kann schon sein."

"Dann haben Sie auch mit Vorurteilen zu kämpfen?"

"Wieso auch?"

"So wie ich bei Ihnen", necke ich sie.

Sie schaut mich leicht genervt an. Dann aber zieht sie die Mundwinkel nach oben und lächelt mich an.

"Aber Pastor sind sie keiner", kontert sie.

"Auch kein Heiliger", antworte ich lachend. "Bei Gott nicht!"

"Auf eine so abwegige Idee wäre ich echt nie gekommen."

"Ich hin aber auch nicht der Teufel."

"In unserer Kirche gibt es keinen Teufel."

"Dann nennen Sie es eben das Böse", antworte ich. "Ich bin, wie jeder andere Mensch auch. Ich habe gute und ich habe weniger gute Eigenschaften."

"Sie wollen damit sagen, Sie sind doch gleich, wie ich."

"Nun ja, als Mensch schon, äußerlich weniger", schmunzle ich.

Erneut wird sie leicht rot. Trotzdem verschwindet das Lächeln nicht aus ihrem Gesicht. Ihre Augen funkeln noch ein kleines Bisschen stärker.

"Das hat mir schon lang kein Mann mehr gesagt. Mit Anzüglichkeiten halten sich Ihre Geschlechtsgenossen bei einer Pastorin zurück", meint sie tadelnd.

"Ich sehe sie aber im Moment eher als Mensch und Frau."

"Kann man das trennen?"

"Trennen wohl nicht, aber man kann den Schwerpunkt anders legen", antworte ich. "Ich hätte gedacht, das wäre genau das, was Sie sich wünschen."

"Woher wollen Sie wissen, was ich mir wünsche?"

"Ich schließe es aus Ihrer Kleidung."

"Aus meiner Kleidung?"

"Sie tragen Jeans und ein Top. Wenn man nicht weiß, dass sie Pastorin sind, würde man Sie für eine ganz normale, junge Frau halten. Sie möchten wie eine Partymaus aussehen. Und genau daraus schließe ich, dass sie auch als solche wahrgenommen werden möchten."

"Sie glauben wohl, mich durchschaut zu haben. Dem ist aber nicht ganz so. Ich bin sehr in der Jugendarbeit engagiert. Wenn ich auf Teenager eingehen soll, muss ich mich auch kleidertechnisch auf ihre Stufe begeben", antwortet sie. "Glauben Sie mir, im Talar finden Sie keine Gesprächsbasis mit Teenies."

"Das kann schon sein. Aber ich sehe keine Teenager."

"Hier natürlich nicht. Weil Sie mich überredet haben mit Ihnen hierher zu kommen. Ich hatte, wie sie wissen, keine Zeit, mich passend zu kleiden."

Ich will sie nicht weiter in die Enge treiben. Ich kann es an ihrem Blick sehen, dass ihr die Richtung nicht ganz gefällt, die unser Gespräch nimmt. Ich habe den Verdacht, ich habe sie ertappt, sie will es aber nicht zugeben.

"Ihr Engagement für die Jugendlichen hat Sie heute zu mir geführt, nehme ich an."

"Ja, es geht um Werner."

"Der für mich arbeitet."

"Gearbeitet hat."

"Ok, was ist passiert."

"Wo soll ich anfangen?"

"Am Anfang", schlage ich vor.

"Das wird aber eine längere Geschichte."

"Wir haben Zeit bis morgen 7 Uhr", sage ich. "Bis zu Ihrer Frühmesse."

"Na dann!", lächelt sie unsicher. "Sie haben es so gewollt."

"So schlimm wird es schon nicht werden."

"Werner ist der Älteste von drei Kindern. Seine Mutter ist alleinerziehend, weil sie der Vater der Kinder schon vor Jahren im Stich gelassen hat. Sie hatte es nie leicht und musste jeden Euro dreimal umdrehen. Es gab sogar Zeiten, da musste sie zwei Jobs annehmen, um ihre Kinder über die Runden zu bringen.

Werner ist ein guter Junge. Er hat seine Mutter schon von Klein auf unterstützt, wo immer er konnte. Zunächst hat er auf seine Geschwister aufgepasst und ist einkaufen gegangen, später hat er sogar kleine Hausarbeiten übernommen. Er ist heute in der Lage, selbstständig einen Haushalt zu führen."

"Das klingt nicht, nach der perfekten Kindheit."

"Ganz und gar nicht. Doch Werner hat sich nie anmerken lassen, dass er es nicht gerne macht oder, dass er etwas vermisst. Er hat trotz dieser Belastung immer gute Noten nach Hause gebracht. Das Abi hat er mit einem Notendurchschnitt von 1,5 abgeschlossen."

"Nicht schlecht", gebe ich zu.

"Der Ehrlichkeit wegen muss ich auch zugeben, dass er vorbestraft ist. Das war aber eine ganz blöde Geschichte", erzählt sie weiter. "Weil seine Familie so arm ist, wurden er und seine Geschwister in der Schule immer wieder gehänselt und gemobbt. Als ein paar Jungs dabei waren, seine kleine Schwester fertigzumachen, hat er eingegriffen und war dabei wohl etwas zu grob. Die Eltern der Buben, die er verprügelt hat, haben Werner angezeigt."

"Das ist unfair."

"Sie hatten das Geld, sich einen teuren Rechtsanwalt zu leisten, seine Mutter leider nicht."

"Gut, und was hat das mit mir zu tun?"

"Noch nichts. Ich wolle nur die Verhältnisse beschreiben, aus denen Werner kommt, damit Sie besser verstehen, warum ich mich so für ihn einsetze. Außerdem wollten Sie die Geschichte von Anfang an hören", schmunzelt sie.

"Sie wollen mir also sagen, Werner ist trotz allem ein guter Junge."

"Ein Jugendlicher, der sich dermaßen für seine Familie zurücknimmt und einsetzt, kann doch kein schlechter Mensch sein?"

"Diese Vermutung liegt nahe. Aber trotzdem, was hat das mit mir zu tun?"

"Werner hat trotz der guten Noten auf ein Studium verzichtet, auch wenn er gerne Jura studiert hätte. Einerseits, weil seine Mutter nie das Geld dafür aufbringen könnte und andererseits, weil er sie unterstützen wollte. Deshalb hat er sich dazu entschlossen, eine Arbeit zu suchen. Mit seiner Vorstrafe war das aber kein leichtes Unterfangen. Zum Glück hat er auf einer Ihrer Baustellen trotz allem einen Job gefunden."

"Sie haben gesagt, er wurde entlassen. Was ist passiert?"

"Am Samstag hat ihn sein Vorgesetzter zu sich zitiert und hat gemeint, auf der Baustelle sei Werkzeug verschwunden. Da Werner neu und außerdem noch vorbestraft ist, könne nur er der Täter sein und hat ihn deshalb fristlos entlassen."

"Ohne konkrete Beweise? Nur auf eine reine Vermutung hin?"

"Genau, ohne konkrete Beweise", bestätigt sie. "Er behauptet, er brauche keine. Da Werner noch in der Probezeit ist, habe er das Recht, ihn auch ohne Angabe von Gründen auf die Straße zu setzen."

"Das stimmt zwar, ist aber nicht fair", werfe ich ein. "Was war das für eine Baustelle?"

"Die für das neue Gymnasium gleich hinter meiner Kirche."

"Aha, ich werde mir die Sache morgen genauer anschauen."

"Helfen Sie Werner?"

"Ich werde mir anhören, was sein Vorgesetzter zu sagen hat und dann eine Entscheidung treffen. Ich nehme an, dass Sie Ihre Informationen von Werner haben."

"Der hat mich sicher nicht angelogen. Er hat das Werkzeug nicht gestohlen."

"Ich glaube Ihnen", beruhige ich sie. "Wo kämen wir hin, wenn ich einer Pastorin nicht glauben würde."

"Sie meinen, Werner könnte mich angelogen haben?", hält sie dagegen. "Niemals!"

"Ich mache mir ein Bild von der Sache und melde mich morgen", wiederhole ich. "Sie müssen verstehen, dass ich nicht allein aufgrund Ihrer Erzählungen, mir ein Urteil bilden kann. Das wäre auch nicht korrekt. Ich versichere Ihnen aber, dass ich der Sache sehr genau nachgehen werde."

"Ok, das ist auch wieder wahr", lenkt sie ein. "Ich zähle auf Sie."

---

Der Kellner bringt die Hauptspeise. Wir haben das Thema Werner eh abgeschlossen, weshalb wir uns auf unsere Speisen konzentrieren. Jenny isst mit sichtlichem Genuss, was mich insgeheim lächeln lässt. Sie scheint also doch den weltlichen Gelüsten nicht ganz abgeneigt zu sein.

"Wie kommt es, dass eine so hübsche, junge Frau Pastorin wird."

"Ich bin nicht hübsch", wehrt sie sofort ab.

"Ausgesprochen hübsch sogar", beharre ich.

"Machen Sie Frauen immer solche Komplimente?"

"Nur wenn sie gerechtfertigt sind."

"Sie scheinen ein Charmeur zu sein."

"Ganz im Gegenteil. Ich bin eher zurückhaltend."

"Das sehe ich", grinst sie.

"Wie gesagt, ich mache nur Komplimente, wenn ich es auch so meine."

"Sie sind der Meinung, ich sei hübsch?"

"Sehr hübsch sogar."

"Und was sagt Ihre Frau dazu, dass sie mit Komplimenten so um sich werfen?"

"Ich bin nicht verheiratet", antworte ich. "Und, bevor Sie fragen, ich habe auch keine Freundin."

"Wie ist das möglich?", will sie wissen. Ihre Frage kommt unglaublich schnell. Sie ist ehrlich überrascht.

"Ich arbeite zu viel, ich bin nicht geschickt darin, Frauen anzusprechen, ich weiß es nicht. Suchen Sie sich eine Antwort aus. Zutreffend sind alle, ein wenig zumindest."

"Sie machen einer Pastorin Komplimente", meint sie. "Da kann ich schwer glauben, dass Sie schüchtern sind."

"Was soll ich dazu sagen? Es ist aber so."

"Wie kommt es, dass Sie so jung schon ein derartiges Imperium leiten?"

"Jetzt wird es persönlich", werfe ich ein.

"Es würde mich aber ehrlich interessieren."

"Dann würde ich aber vorschlagen, wir gehen zum Du über. Ich heiße Gregor, meine Freunde nennen mich Greg."

"Ich heiße Jenny."

"Du willst also wissen, wie ich dazu komme, ein so großes Unternehmen zu leiten? Wo soll ich anfangen?"

"Am besten am Angang", grinst sie. "Wir haben Zeit bis morgen um 7 Uhr."

"Ach ja! Wir haben Zeit", antworte ich und lache. Sie schlägt mich mit meinen eigenen Waffen. "Ich war Zwanzig, als meine Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen."

"Das tut mir aber leid", meint Jenny. "War sicher eine sehr schwere Zeit für dich."

"Das war es. Ich hatte aber so gut wie keine Zeit zum Trauern. Bereits am Tag nach der Beerdigung hat mich der Notar meiner Eltern aufgesucht und wollte mich dazu überreden, das Unternehmen zu verkaufen."

"War vermutlich kein schlecht gemeinter Rat."

"Er wollte an Holländer verkaufen. Diese hätten das Unternehmen zerschlagen und nur die Aufträge übernommen. Die Mitarbeiter wären - bis auf ganz wenige Ausnahmen - entlassen worden."

"Das wolltest du nicht?"

"Für mich kam das nicht in Frage. Mein Vater hat mir beigebracht, dass man als Unternehmer für seine Mitarbeiter Verantwortung trägt. Ein Verkauf hätte deshalb für mich bedeutet, sie im Stich zu lassen. Das wäre einem Verrat an den Prinzipien meines Vaters gleichgekommen. Das konnte ich nicht."

"Ein Bauunternehmer mit Gewissen?"

"Die Frage ist ganz einfach: zählt das schnelle Geld oder hat das Unternehmen ein sicheres Fundament, um eventuell auch schwierige Zeiten zu überstehen?"

"Du hast dich nicht für das schnelle Geld entschieden?"

"Ich habe mein Studium hingeschmissen und die Leitung des Unternehmens übernommen."

"Das war sicher nicht einfach."

"Was es ganz bestimmt nicht. Ich musste viel Lehrgeld zahlen, aber am Ende habe ich es geschafft."

"Deshalb deine Anspielung darauf, dass du wenig Zeit für Frauen hattest."

"Das war sicher auch ein Grund. Kann aber sein, dass ich einfach zu wählerisch bin."

"Je mehr ich dich kennenlerne, umso mehr vertraue ich darauf, dass mein Anliegen wegen Werner bei dir in guten Händen ist."

"Warum das?"

"Du bist ein Mann mit Werten. Im Grunde bist du Werner nicht unähnlich. Er hat sich für seine Familie aufgeopfert, du dich für die Mitarbeiter deines Betriebes."

"Ich glaube nicht, dass die Mitarbeiter es so sehen. Ich bin der reiche Unternehmer und sie sind nach wie vor die ausgebeutete Arbeiterklasse."

"Ist es wichtig, dass du es weißt oder, dass es die anderen wissen?"

"Du hast ja Recht. Ich habe es für mich und meine Eltern getan. Ich brauche keine Anerkennung."

"Du bist ein toller Kerl", meint Jenny. Sie schaut mich irgendwie verträumt an.

"Wie sieht es denn bei dir aus? Gibt es einen Mann in deinem Leben?"

"Männer gibt es viele in meinem Leben", meint sie schmunzelnd. "Aber es gibt nicht den einen Mann."

"Du bist überzeugter Single?"

"Eher Single wider Willen, würde ich es nennen. In meiner Studentenzeit hatte ich eine relativ feste Beziehung. Wobei das vom Standpunkt abhängt. Für ihn war es weniger fest, für mich dafür umso mehr."

"Das tut mir leid."

"Mein Gott, ich war eben noch sehr naiv, was Männer angeht. Natürlich habe ich als angehende Theologin an die einzige große Liebe geglaubt. Dass es auch Windhunde unter den Männern gibt, musste ich nach und nach feststellen."

"Du hattest mehrere solcher Typen?"

"Ich war mit dem einen bedient. Allerdings habe ich in meinem Amt immer wieder Frauen getroffen, die von ihren Männern betrogen, ausgenutzt und sogar misshandelt worden sind."

"Und bei dir?"

"Nach Günther gab es keine Beziehung mehr und für eine schnelle Nummer bin ich nicht zu haben. Als Pastorin hat man schließlich einen Ruf zu verlieren."

"Dann ist dein Amt eher ein Nachteil für dein Privatleben?"

"Ich würde es keinen Nachteil nennen. Meine Überzeugung, wie eine Beziehung aussehen sollte, deckt sich mit dem Bild, das man als Pastorin abgeben sollte. Insofern habe ich das Amt nie als hinderlich empfunden."

---

Der Abend ist wie im Flug vergangen. Jenny und ich haben im wahrsten Sinne des Wortes über Gott und die Welt gesprochen. Dabei musste ich feststellen, dass sie zwar ein gläubiger Mensch aber kein Pedant ist. Mit der etwas lockereren Sichtweise auf das Leben, die aber dennoch auf Werte baut und einige Grundpfeiler besitzt, die nicht verrückt werden dürfen, könnte ich mich sogar anfreunden.

"Darf ich dich nach Hause bringen?", frage ich vorsichtig.

"Das wäre schön."

Ich zahle die Rechnung und wir schlendern zum Wagen. Ich würde am liebsten den Arm um ihre Taille legen und sie festhalten. Das Wissen um ihr Amt hemmt mich jedoch. Kopf und Augen haben völlig unterschiedliche Informationen. Während sich in meinem Hirn das Bild der Hüterin des Glaubens festgesetzt hat, steht vor meinem Auge eigentlich nur ein heißer Feger. Diese Diskrepanz in der Wahrnehmung wirft mich komplett aus der Bahn. Ich bin schon normal nicht der Draufgänger bei Frauen. In diesem Fall bin ich allerdings noch viel unsicherer, als sonst.

Ich öffne die Beifahrertür und schließe sie, sobald sie eingestiegen ist. Das Lächeln, das sie mir dabei schenkt, raubt mir für einen kurzen Moment den Atem. Ich könnte darin versinken. Ich fahre langsamer als normal. Sicher spielt dabei eine Rolle, dass ich sie als Autoritätsperson ansehe und deshalb versuche mich korrekt zu verhalten. Ich versuche die Regeln - in diesem Fall die des Straßenverkehrs - zu beachten. Es gibt aber noch eine zweite Erklärung, die ich für zutreffender halte. Ich versuche die Zeit, die ich mit ihr zusammen sein kann, in die Länge ziehe.

Irgendwann kommen wir dann aber doch vor dem Pfarramt an. Ich stelle den Wagen ab, steige aus und öffne die Beifahrertür. Gemeinsam schlendern wie die wenigen Schritte bis zur Haustür.

"Hier wohnst du also?"

"Im obersten Stock befindet sich eine Wohnung. Sie ist nicht groß, sie ist nicht luxuriös und sie ist alt, aber etwas Besseres habe ich bisher nicht gefunden. Zumindest nichts, das ich mir auch leisten kann."

"Meins wäre das nicht", gebe ich ehrlich zu.

"Du bewohnst vermutlich eine Villa."

"Ich schäme mich nicht dafür."

"Das brauchst du auch nicht."

Es entsteht eine längere Pause. Keiner von uns traut sich etwas zu sagen. Ich, weil ich damit den Abschied einläuten müsste, was ich nicht möchte. Ob es ihr ähnlich ergeht, kann ich nicht sagen. Bevor es peinlich wird, ergreife ich dann aber doch das Wort.

"Wie verabschiedet man sich von einer Pastorin?"

"Wie von jeder anderen Frau."

Einen Moment denke ich darüber nach, ob ich sie auf die Wange küssen soll oder ob ich ihr nur die Hand gebe. Es ist schon bei einem normalen ersten Date immer schwierig abzuschätzen, wie weit man gehen kann. Doch so unsicher, wie in diesem Moment, war ich noch nie.

"Gute Nacht!", sage ich.

Dabei ziehe ich sie in eine Umarmung und drücke ihr einen Kuss auf jede ihrer Wangen. Ich mache das, ohne nachzudenken. Ich kann einfach nicht anders. Nur die Hände zu schütteln und zu gehen, wäre mir zu distanziert. Dazu mag ich sie zu sehr.

Die Berührung meiner Lippen mit ihrer Haut raubt mir beinahe den Atem. Mich überkommt ein fast übermenschlicher Wunsch danach, sie auf den Mund zu küssen. In mir tobt ein heftiger Kampf zwischen Vernunft und Verlangen. Mein Kopf rät mir davon ab, da ich nicht weiß, wie sie darauf reagiert. Ich habe sie gerade eben kennengelernt und möchte sie nicht sofort wieder verschrecken. Schließlich hat sie mir wenig vorher klar gesagt, dass sie für Abenteuer nicht zu haben ist.

Als ich mich mit Widerwillen und nur der Vernunft gehorchend von ihr löse, fällt mir auf, dass sie die Augen geschlossen hat und sie erst einige Zeit später öffnet. Ihr Blick ist verklärt und in mir kommt der Verdacht auf, dass auch sie sich mehr gewünscht hätte. Doch als sie mich mit einem unglaublich weichen Blick mustert, ist die Magie des Augenblicks bereits verflogen. Mir ist klar, dass ich nicht mehr daran anknüpfen kann. Zumindest nicht heute Abend.

"Gute Nacht", haucht sie.

Ihre Stimme klingt unglaublich erotisch und verführerisch. Sie wirft mir noch einmal einen samtweichen Blick zu, zieht die Schlüssel aus der Hosentasche und verschwindet beinahe fluchtartig ins Haus.

---

"Hallo Greg, deine Sekretärin hat mich angerufen und mir ausgerichtet, ich möchte mit Werner zu dir kommen. Er wartet draußen. Die Sekretärin hat gemein, ich soll zunächst allein mit dir sprechen. Was ist los? Wie hast du mich gefunden?"

"Hallo Jenny", grüße ich.

Dabei stehe ich auf, komme hinter meinem Schreibtisch hervor und gehe auf sie zu. Ich breite meine Arme aus und, als sie keine Anzeichen macht, sich dagegen zu wehren, sondern im Gegenteil einige Schritte auf mich zukommt, umarme ich sie und drücke ihr jeweils einen Kuss auf jede Wange. Es ist inzwischen Nachmittag und ich habe mich bereits mit dem Fall befasst.

"Das Internet ist ein Quell der Erkenntnis", antworte ich grinsend.

"Warum hast du nicht selbst angerufen?"

Ihr Stimme klingt etwas enttäuscht. Offenbar war ihr mein Vorgehen etwas zu sehr von oben herab.

"Entschuldige, ich war auf der Baustelle und hatte deine Nummer nicht dabei. Du hast sie mir gestern nicht gegeben", antworte ich. "Da ich aber annehme, dass es in deinem Interesse ist, wenn wir das Missverständnis so schnell wie möglich aus der Welt schaffen, habe ich den Weg über meine Sekretärin gewählt."

"Ok, dann lassen wir es für dieses Mal gelten", meint sie versöhnlich. "Was gibt es?"

"Ich habe mir die Personalakte von Werner kommen lassen und einen Lokalaugenschein auf der Baustelle vorgenommen. Dabei bin ich auf eine Spur gestoßen, die mehr als interessant ist. Kurzum: Werner ist unschuldig."

"Das sage ich doch die ganze Zeit."

"Ich aber kann es auch beweisen."

"Du kannst es beweisen?"

"Möchtest du dabei sein, wenn ich seinen Vorgesetzten zur Rechenschaft ziehe?"

"Deshalb hast du mich gerufen?"

"Dich und Werner."

"Das wäre super", antwortet sie. Sie bekommt feuchte Augen. "Dann kann er wieder bei dir arbeiten?"

"Wenn er das möchte."

Ganz spontan umarmt sie mich und drückt ihre Wange gegen die meine. Es fühlt sich einfach göttlich an. Am liebest würde ich mich nie mehr von ihr lösen. Auch, wenn sie es länger hinauszieht, als eine normale Umarmung, löst sie sich schließlich doch - u meinem Leidwesen. Doch zumindest kann ich in ihren Augen sehen, dass auch sie es nur mit Widerwillen tut.

"Komm, lass uns gehen", fordere ich sie auf.

Ohne lange nachzudenken, ergreife ich ihre Hand und ziehe sie hinter mir her. Ihr scheint das nicht zu missfallen, denn sie macht keine Anstalten, mir ihre Hand zu entziehen. Erst als wir in den Vorraum treten und ich die verwunderten Blicke meiner Sekretärin und von Werner sehe, wird mir bewusst, wie es auf die anderen wirken könnte. Ich lasse ein wenig verlegen los. Ich komme mir vor, wie ein ertappter Teenager. Auch Jenny schaut mich an und lächelt verlegen. Das Strahlen ihrer Augen verrät mir jedoch, dass ihr diese vertraute Berührung keineswegs missfallen hat.

In dem Moment muss sie nießen und mir wird erst jetzt bewusst, dass sie eine leicht gerötete Nase hat. Auch die Augen haben einen sonderbaren Schimmer. Es ist nicht nur das Strahlen, mit dem sie mich anschaut, ihre Augen tränen.

"Bist du verkühlt?"

"Im Pfarrhaus ist die Heizung kaputt und letzte Nacht war es verdammt kalt."

"Hast du den Klempner gerufen?"

"Die alte Anlage ist im Eimer und für eine neue hat die Gemeinde im Augenblick kein Geld."

"Das geht doch nicht. Du kannst nicht den ganzen Winter ohne Heizung dort wohnen. Du holst dir den Tod!"

"Was soll ich machen, wenn kein Geld da ist?"

---

Jenny, Werner und ich kommen auf der Baustelle an. Der Vorarbeiter sieht zunächst Werner aus dem Wagen steigen und kommt mit abweisenden Gesten auf ihn zu.

"Du brauchst hier nicht mehr zu erscheinen. Hast du Blödmann nicht verstanden, dass du gefeuert bist?"

Er hat inzwischen Werner erreicht, mustert aber inzwischen Jenny, die ebenfalls ausgestiegen ist und ihm offensichtlich gefällt. Er pfeift anzüglich.

"Wie kommst du zu so einem heißen Fe ...?"

Er bricht mitten im Satz ab. Nun hat er auch mich erblickt. Da ich um den Wagen herumgehen muss und er zudem abgelenkt war, hat er wohl nicht genau nachgeschaut, wer noch im Wagen sitzt. Die Situation ist ihm aber plötzlich sichtlich peinlich.

"Entschuldigung, so war das nicht gemeint", beeilt er sich zu sagen. "Herr Bodener, was verschafft uns die Freude."

"Ich zweifle, dass es für Sie eine Freude wird", antworte ich. "Sie können Ihre Sachen packen und verschwinden. Die Personalabteilung ist bereits informiert und bereitet Ihre Entlassung vor."

Der Vorarbeiter wird blass. Damit hat er ganz offensichtlich nicht gerechnet. Aber auch Werner und Jenny schauen mich überrascht an.

"Wie das denn?", erkundigt sich Grumser vorsichtig.

"Sie haben Werner entlassen, weil er angeblich Werkzeug und Maschinen gestohlen haben soll."

"Wer soll es sonst gewesen sein?", hält er dagegen. "Er ist neu und vorbestraft."

"Ich habe mir die Unterlagen sehr genau angeschaut. Diebstähle dieser Art geschehen auf dieser Baustelle bereits seit mehreren Monaten. Es sind zudem ungewöhnlich viele, viel mehr als auf jeder anderen Baustelle. Das entnehme ich den Berichten, die Sie persönlich abgezeichnet haben. Das Verschwinden von vorwiegend teuren Utensilien hat damit schon lange vorher begonnen, bevor Werner zum ersten Mal diese Baustelle betreten hat."

"Das ist mir gar nicht aufgefallen", verteidigt sich der Vorarbeiter. "Das war keine Absicht."

"Sie fanden es aber auch nicht der Mühe wert zu prüfen, ob Werner auf der Baustelle war, als das letzte Mal etwas abhandengekommen ist."

"Natürlich war er da."

"Natürlich nicht! Er hat fleißig den Theorieunterricht besucht und war damit über 30 Kilometer von hier entfernt."

"Das ist mir entgangen."

"Ihnen als Baustellenleiter entgeht aber offenbar sehr viel", stelle ich unumwunden fest. "Das wären nun doch zu viele Zufälle."

"Warum sollen es nicht Zufälle sein. Ich will Werner doch nicht schaden?", meint Grumser kleinlaut.

"Ist es nicht eher so, dass der Sohn Ihrer Lebensgefährtin Werners Schwester gemobbt hat und als ihr Bruder sie verteidigt hat, haben Sie ihm den Anwalt auf den Hals gehetzt. Ist es nicht eher so, dass Werner den Kopf hinhalten musste, weil der Sohn Ihrer Freundin ein verwöhnter und arroganter Bengel ist?"

"Wie haben Sie das herausgefunden?"

"Ich habe die Akten studiert. Werners Personalakte liegen Unterlagen zu seiner Vorstrafe vor und da scheint der Name Eva Breuer als Klägerin auf. Es war reiner Zufall, dass ich auch Ihre Personalakte angeschaut habe und da ist mir aufgefallen, dass eben diese Eva Breuer auch dort aufscheint, weil sie bei Firmenfeiern und ähnlichen Aktivitäten Sie manchmal begleitet."

"Verdammt!", stößt Grumser hervor.

"Die Polizei kontrolliert in diesem Augenblick Ihre Baracke. Ich wette, dass zumindest ein Teil der gestohlenen Werkzeuge und Maschinen noch immer dort aufbewahrt werden."

"Das dürfen Sie nicht oder haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?", braust er auf.

"Die Baracke gehört immer noch mir. Ich habe den Behörden die Durchsuchung nicht nur erlaubt, ich habe darum gebeten."

"Warum sollte ich Werkzeug stehlen?"

"Ich habe keine Beweise, aber ich vermute, dass sie spielsüchtig sind und Geldprobleme haben."

In diesem Augenblick kommen zwei Polizeibeamte in Uniform und zwei Männer in Zivilkleidung auf uns zu.

"Wer ist Herr Bodener?", erkundigt sich einer der Zivilbeamten.

"Ich bin das."

"Wir haben in der von Ihnen angegeben Baubaracke zahlreiches Werkzeug und Maschinen gefunden. Sind Sie sicher, dass diese gestohlen wurden?"

"In dieser Baracke haben Werkezeug und Maschinen nichts zu suchen. Da können Sie gerne die Arbeiter fragen. Außerdem hat dort nur der Baustellenleiter Zugang. Es wäre deshalb sinnlos, dort Maschinen aufzubewahren. Sie können auch gerne die internen Berichte prüfen, in denen vom Baustellenleiter aufgelistet ist, welche Werkzeuge und Maschinen gestohlen wurden."

"Na dann, ist alles klar", antwortet der Beamte. "Wollen Sie Anzeige erstatten?"

"Natürlich. Ich komme morgen auf´ s Revier."

"Gut, dann nehmen wir Herrn Grumser zur Befragung mit. Würden Sie uns begleiten?"

"Das können Sie nicht machen. Herr Bodener, bitte!", fleht er. "Ich arbeite seit fünf Jahren für Sie."

"Ich könnte über so einiges hinwegschauen. Ich bin ganz sicher kein Mensch, der anderen Schaden zufügen will", antworte ich ihm. "Dass Sie aber einem jungen Mann zweimal die Zukunft verbauen wollten, das ist für mich zu viel."

Ich drehe mich um. Für mich ist die Sache damit erledigt. Jenny und Werner, die hinter mir stehen, schauen mir überrascht nach. Als sie merken, dass ich zum Wagen gehe, kommen sie eilig hinter mir her.

"Ich hätte dir nicht zugetraut, so hart zu sein", meint Jenny.

"Was dieser Mann versucht hat, ist einfach nur schäbig", antworte ich. "Fahren wir zurück ins Büro und reden über alles Weitere."

"Was gibt es noch zu besprechen? Darf Werner wieder hier arbeiten?", erkundigt sich Jenny.

"Wenn er möchte."

"Natürlich möchte ich. Danke, Herr Bodener", meldet sich zum ersten Mal Werner zu Wort.

Er schaut mich mit einem unglaublich dankbaren Blick an und hält mir die Hand entgegen, die ich nehme und schüttle.

"Du brauchst nicht mir zu danken. Bedanke dich bei der Frau Pastor. Sie hat an dich geglaubt und sich für dich eingesetzt."

"Danke!", sagt Werner zu Jenny.

---

"Möchte jemand Kaffee, Wasser, Kuchen, Saft?", frage ich.

Wir sind zurück, betreten mein Büro und ich dirigiere die beiden zur Couchecke. Dabei reagiere ich unbewusst. Ich lege Jenny die Hand aufs Kreuz und schiebe sie vorsichtig in die entsprechende Richtung. Sie lässt mich gewähren und wirft mir über die Schulter hinweg einen freundlichen Blick zu. Sie lächelt dabei.

"Darf ich einen Saft haben?", erkundigt sich Werner.

"Mir bitte Kaffee", meint Jenny.

"Mir auch Kaffee, danke", sage ich zur Sekretärin. Sie ist uns ins Büro gefolgt.

"Was machen wir hier eigentlich?", erkundigt sich Jenny. "Das habe ich dich bereits auf der Baustelle gefragt, aber du hast mir keine Antwort gegeben."

"Du solltest mehr Geduld haben", antworte ich gespielt tadelnd.

Werner, der sofort versteht, dass ich mir einen Spaß erlaube grinst mich an. Er scheint ein heller Kopf zu sein. Er beobachtet genau und checkt sofort.

"Werner, die Frau Pasto hat mir gesagt, du würdest gerne Jura studieren."

"Das wird wohl immer mein Traum bleiben. Ich muss mithelfen, damit meine Familie über die Runden kommt", antwortet er.

Ich höre deutlich heraus, dass ihm das sehr leidtut, dass er aber auch genau weiß, dass er seine Wünsche hinter das Wohl der Familie zurückstellen muss.

"Wenn die Frau Pastor einverstanden ist, rufen wir eine Stiftung ins Leben, die Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen hilft. Sie übernimmt die Verwaltung und ich zahle das Geld ein. Unser erster Schützling wirst du sein. Die Stiftung finanziert dir das Studium und zahlt an deine Mutter das Geld, das du verdienen würdest, wenn du deine Arbeit auf meiner Baustelle wieder aufnehmen würdest. Was sagst du dazu?"

Einen Moment herrscht Schweigen. Man könnte eine Stecknadel fallen hören. Beide schauen mich mit offenem Mund an. Dass es ihnen beiden die Sprache derart verschlagen würde, hätte ich nicht erwartet.

"Das würden Sie tun?", erkundigt sich Werner.

Er sagt das ganz still, so als könne er nicht glauben, was er gehört hat. Seine Augen sind immer noch ungläubig auf mich gerichtet.

"Ist das dein Ernst?", will auch Jenny wissen.

"Natürlich ist es mein Ernst", bestätige ich. "Du allein verwaltest die Gelder, du allein entscheidest wer unterstützt wird und wie. Das ist meine Bedingung."

"Ich? Wäre nicht besser, ich unterbreite dir Vorschläge und du entscheidest?"

"Ich möchte, dass du allein das Sagen hast", halte ich dagegen. "Du hat das Herz am rechten Fleck. Ich vertraue deiner Menschenkenntnis."

"Darf ich mir das noch überlegen?"

"Generell schon, nicht was Werner angeht."

"Ja, ja, generell. Das mit Werner machen wir. Wenn du es willst."

"Ich will es", antworte ich lächelnd.

"Noch nie hat mich ein Mann in so kurzer Zeit so oft überrascht", meint Jenny. "Danke!"

"Wofür?"

"Dass du mich angehört und ernst genommen hast."

Ich lehne mich zu ihr hinüber und umarme sie. Ich kann nicht anders. Ihr aber scheint es nicht anders zu ergehen. Auch sie drückt mich an sich. Ich fühle eine Vertrautheit, wie ich sie noch nie derart intensiv empfunden habe.

"Ihr seid ein nettes Paar", meint Werner.

Erschrocken lösen wir uns voneinander und schauen uns gegenseitig an. Er hat das ausgesprochen, worum wir uns schon seit gestern herumdrücken. Ich schaue Jenny an. Auch sie weiß nicht, was sie auf diese Frage antworten soll.

"Wir sind doch kein Paar", meint sie schließlich. Allerdings ist es, so wie sie es sagt, wenig überzeugend. Zudem kommt die Antwort zu spät.

"Ihr seid alt genug, Ihr müsst wissen, was Ihr tut", hält Werner dagegen.

"Jetzt sei nicht so vorlaut", tadelt Jenny ihn gespielt.

"Entschuldigung, Frau Pastor", kontert Werner. Sein Grinsen zeigt mir, dass er sie auf den Arm nimmt.

"Ich bringe Euch nach Hause", biete ich an.

---

Wir kommen vor dem Pfarrhaus an. Eine Parklücke ist noch frei, allerdings steht dort ein Schild, wonach der Platz reserviert ist. Werner haben wir bereits abgesetzt.

"Stell dich nur auf diesen Platz. Mein Vorgänger hatte ein Auto und deshalb dieses Schild anbringen lassen, damit er nicht lange suchen muss. Ich jedoch fahre lieber mit dem Fahrrad."

"Ich habe noch etwas auf dem Herzen", sage ich vorsichtig, während ich den Wagen abstelle.

"Ich wusste es", meint Jenny.

"Was wusstest du?"

"Dass die Sache einen Haken hat."

"Was für einen Haken?", erkundige ich mich.

"Das wirst du mir gleich sagen."

"Ich? Warum ich?"

"Du hast gemeint, du hättest noch etwas auf dem Herzen."

"Ach das, das ist doch kein Haken?"

"Was dann?", erkundigt sich Jenny. Sie ist genervt und sichtlich enttäuscht.

"Deine Heizung ist völlig hinüber."

"Das weiß ich schon längst. Da sagst du mir nichts Neues."

"Ich habe sie von einem Klempner anschauen lassen."

"Wie hast du das gemacht?"

"Als wir zur Baustelle aufgebrochen sind, habe ich eine entsprechende Anweisung gegeben."

"Wem?"

"Meiner Sekretärin."

"Die Arme."

"Warum, die Arme?"

"Sie muss ständig deine Arbeit erledigen."

Jenny schaut mich freundlich an und lächelt. Es ist klar, dass sie mich neckt. Dann wird sie wieder ernst.

"Das hätte ich dir aber auch ohne erneute Kontrolle sagen können."

"Man weiß nie. Oft wollen Klempner nur eine neue Anlage installieren und geben vor, die alte sei hinüber. Bringt mehr Geld ein."

"Ich vertraue meinem Klempner", kontert Jenny. "Wäre noch schöner, wenn er eine Pastorin anlügen würde."

"Aber meiner hat bereits eine neue Anlage bestellt. Allerdings wird es zehn bis vierzehn Tage dauern, bis sie geliefert und installiert ist."

"Du hast was?", erkundigt sie sich. Jenny ist sichtlich überrascht. "Wer soll das denn bezahlen? Die Pfarrei hat kein Geld. Das habe ich dir doch gesagt."

"Ich rede nicht von Geld. Das ist schon erledigt."

"Wie?", will sie wissen. "Schon erledigt?"

"Die Heizung für das Pfarrhaus wird von einen unbekannten Spender finanziert."

"Du gibst das ganze Geld aus?", meint sie. "Warum?"

"Ich sagte unbekannt."

"Greg, nimm mich nicht auf den Arm!"

"Es gibt nur ein Problem."

"Mit der Heizung?"

"Nein, mit dir."

"Wie? Mit mir?"

"Bis die neue Heizung läuft holst du dir den Tod, wenn du hier wohnen bleibst."

"Das wird schon nicht so schlimm werden", wiegelt sie ab.

"Schau dich an. Noch zwei Wochen hältst du unmöglich durch."

"Was soll ich deiner Meinung nach tun?"

"Entweder du ziehst in ein Hotel oder ich stelle dir mein Gästezimmer zur Verfügung."

"In deiner Luxusvilla?"

"Nun ja, zwei Wochen wirst du dort hoffentlich überleben", scherze ich.

"Was sagen die Leute dazu?"

"Die müssen es doch nicht wissen."

"Denen bleibt nichts verborgen."

"Was ist so schlimm dran? Es ist das Gästezimmer. Außerdem wohne ich nicht weit von hier entfernt. Die Strecke ist locker mit dem Fahrrad zu bewältigen."

"Und wann soll ich übersiedeln?"

"Am besten gleich, sonst erfrierst du, bevor ich dich ins Warme bringen kann."

---

Jenny hat zum Glück ihren Widerstand aufgegeben. Die Kälte war doch schrecklicher, als der Gedanke, bei mir im Gästezimmer zu übernachten. Sie hat schnell eine Sporttasche mit Kleidern und anderen Sachen zusammengepackt, während ich im Wagen gewartet habe.

"Dann auf in die Lasterhöhle", meint sie, als sie wieder zu mir ins Auto steigt.

Die Tasche hat sie vorher lässig auf den Rücksitz geworfen. Ich muss grinsen. Sie wirkt wie jede andere Frau in ihrem Alter. Wenn man sie so sieht, würde man nie im Leben auf die Idee kommen, dass sie Pastorin ist.

"Hast du alles, was du brauchst?", erkundige ich mich.

"Wenn ich etwas vergessen habe, habe ich es nicht weit", kontert sie.

Es ist tatsächlich nicht weit, deshalb sind wir bereits kurz nach dem Losfahren auch schon am Ziel. Ich biege in die Einfahrt ein. Das massive Eisentor gleitet lautlos zur Seite und gibt den Weg frei. Dahinter tut sich der Blick auf mein Grundstück auf. Ein weißer Kiesweg führt zunächst am Fuße eines Hügels nach rechts und macht dann eine Linkskurve, um schließlich den Hang hinaufzuführen.

"Wow!", höre ich vom Beifahrersitz. "Das nenne ich eine bescheidene Hütte."

"Naja, bescheiden habe ich nie behauptet", schränke ich ein. "Aber man gönnt sich ja sonst nichts."

"Ich bin gespannt."

Wir fahren den Weg hinauf zur Villa. Es ist ein moderner Bau aus Beton, Stahl und Glas. Vor allem das viele Glas lässt das Haus leicht wirken, als ob es Teil der Natur wäre. Einige Scheiben sind von außen verspiegelt, damit man nicht hineinsehen kann. Das Licht dagegen kann ungehindert durch. Es handelt sich um eine ganz spezielle Behandlung, der das Glas unterzogen wurde.

"Hast du auch einen Pool?", erkundigt sie sich.

"Pool, Sauna, Dampfbad, Fitnessraum, alles was das Herz begehrt."

"Darf ich den Pool benützen?"

"Natürlich, auch die Sauna."

"Sauna ist nicht ganz meins, ich mag es nicht so heiß."

"Dann könnte das Dampfbad das Richtige für dich sein."

"Ich weiß aber nicht, wie man das macht."

"Wir können auch zusammen in den Nebel."

"Muss man da nackt sein?"

"Besser schon."

"Ich überleg´ s mir", antwortet sie nach einer kurzen Pause.

Wir sind ausgestiegen. Ich nehme Jenny die Tasche ab und wir gehen auf die Eingangstür zu. Diese öffnet sich und Verena, mein Hausmädchen, hält sie auf.

"Heute in Begleitung, Herr Bodener?", erkundigt sie sich erstaunt.

"Ja, Frau Simons wird ein paar Wochen bei uns im Gästezimmer wohnen. Bei ihr zuhause ist die Heizung ausgefallen."

"Oh, Sie Ärmste", zeigt Verena Mitleid. "Na, dann kommen Sie. Ich zeige Ihnen das Gästezimmer."

Verena nimmt mir die Tasche ab und geht mit Jenny einfach nach oben. Sie ist offenbar dermaßen überrascht, dass ich eine Frau mit nach Hause bringe, dass sie gar nicht daran denkt, dass eventuell ich ihr das Zimmer zeigen möchte. Mich hingegen lässt sie einfach stehen. Mich kennt sie ja schon, denke ich belustigt. Jenny folgt ihr. Sie wirft mir zwar einen fragenden Blick zu, geht aber doch mit Verena die Treppe nach oben.

Da mich die beiden im Eingang stehen lassen, mache ich mich auf ins Wohnzimmer. Ich nehme mir einen Whisky und stelle mich ans Panoramafenster. Der Blick in den Garten ist wunderschön. Auch, wenn er jetzt im Spätherbst verhältnismäßig trostlos aussieht, kann ich trotzdem an verschiedenen Stellen noch Blüten ausmachen. Bevor nicht die ersten Reifnächte auch den abgehärteten Pflanzen den Garaus machen, halten sich diese immer noch tapfer.

"Du hast einen wunderschönen Garten", sagt Jenny hinter mir.

Sie muss von mir unbemerkt in den Raum gekommen sein. Ich drehe mich um.

"Ich liebe diesen Garten."

"Das glaube ich."

"Essen!", ruft Verena.

"Komm, wir sollten besser gehorchen. Verena ärgert sich sonst, weil das Essen kalt wird."

---

Das Essen war köstlich. Verena ist eine ausgezeichnete Köchin. Das weiß ich sehr wohl zu schätzen. Jenny und ich haben uns mit einem Glas Rotwein ins Wohnzimmer zurückgezogen und plaudern über alles Mögliche. Verena hat noch den Tisch abgeräumt und sich anschließend auf den Weg gemacht.

"Verena wohnt nicht im Haus?", erkundigt sich Verena.

"Sie und ihr Mann bewohnen ein kleines Häuschen, das etwas entfernt aber immer noch auf dem Grundstück steht. Es ist das Gebäude, das ursprüngliche zu diesem Grundstück gehört hat. Es hat seinen ganz eigenen Charme und ich wollte es nicht dem Erdboden gleichmachen. Deshalb habe ich dieses Haus an einer anderen Stelle gebaut, die ich auch für geeigneter halte. Verena hat das alte Hexenhäuschen so gut gefallen, dass sie dort sofort eingezogen ist."

"Du scheinst ein guter Arbeitgeber zu sein. Verena ist begeistert von dir."

"Ihr habt über mich gesprochen?"

"Na klar! Als sie mir das Gästezimmer gezeigt hat."

"Das alte Tratschweib", scherze ich.

"Sei nicht ungerecht. Sie war ganz aufgeregt, weil du eine Frau mit nach Hause gebracht hast. Das hat es noch nie gegeben, hat sie gemeint."

"Da hat sie wohl Recht", bestätige ich. "Mich würde interessieren, was du ihr erzählt hast."

"Ich habe nichts gesagt."

"Du hast sie im Glauben gelassen, wir wären ein Paar?", erkundige ich mich.

"Sie hat nicht gefragt und ich habe nichts gesagt", antwortet sie schelmisch.

"Du als Pastorin?"

"Was hat das damit zu tun?"

"Du darfst doch nicht lügen."

"Habe ich nicht", kontert sie.

Jenny wird dabei ein wenig rot im Gesicht. Ich habe den Eindruck, als würde ihr der Gedanke, dass wir tatsächlich ein Paar werden könnten, schon irgendwie gefallen. Doch, wie gesagt, das ist nur mein Eindruck. Könne auch sein, dass bei mir der Wunsch der Vater des Gedankens ist. Auf jeden Fall lässt mich ihr Verhalten hoffen. Sie mustert mich auffallend eindringlich. Ihr Blick ist dabei weich und die Augen leuchten freundlich. Trotzdem wirkt sie sehr konzentriert.

"Wie kommt eine hübsche, junge Frau, wie du, auf die Idee Pastorin zu werden?", erkundige ich mich.

"Das ist eine lange Geschichte", meint sie. Jenny nimmt einen Schluck Wein und scheint zu überlegen.

"Wir haben Zeit."

"Du gibst ja doch keine Ruhe", kontert sie nach einer Pause. Dabei lacht sie sehr freundlich. Sie ist mir nicht böse. Das sehe ich sofort.

"Meine Mutter wurde schwer krank, als ich etwa zehn Jahre alt war. Wochenlang lag sie im Krankenhaus und war viel zu schwach, um mich zu erkennen. Sie befand sich auf der Isolierstation und ich durfte nur durch eine Scheibe hindurch zu ihr ins Zimmer schauen. An guten Tagen konnte sie gerade so den Kopf heben und zur Scheibe blicken, hinter der ich ihr wie eine Wilde gewinkt habe. Aber solche Tage gab es nur wenige.

Zweimal in der ganzen Zeit schaffte sie es sogar, mir zuzuwinken. Selbst ich als Kind konnte erkennen, wie sehr sie sich anstrengen musste. Trotzdem waren solche Zeichen mein einziger Halt und gaben mir unglaublich Hoffnung, dass sie es schaffen würde.

Manchmal kam auch ein Onkel von mir zu Besuch, der Bruder meiner Mutter. Er war Pastor und hat mich immer aufgefordert zu Gott zu beten, damit es meiner Mutter bald wieder gutgehen würde. Das habe ich dann auch getan. Doch all meine Gebete schienen nicht zu helfen. Der Zustand meiner Mutter änderte sich nicht. Manchmal ging es ihr besser, manchmal dagegen miserabel."

"Das muss für dich ganz schön schwer gewesen sein. Als Kind leidet man mit der Mutter mit."

"Es war hart, das gebe ich zu. Als sich nach unzähligen Wochen der Zustand meiner Mutter, die ich heute noch unglaublich liebhabe, immer noch nicht gebessert hatte, wurde ich zunehmend unruhiger. Als mein Onkel wieder einmal zu Besuch war und mich zum wiederholten Mal aufgefordert hat, zu beten, da fasste ich einen Entschluss. Da Beten allein offenbar nicht stark genug war, versprach ich Gott, dass ich Klosterfrau oder Pastorin werden würde, wenn er meine Bitte erhören würde."

"Das hat dann geholfen?"

"Keine Ahnung, ob es mein Versprechen oder reiner Zufall war. Etwa eine Woche nach diesem Versprechen verbesserte sich der Zustand meiner Mutter deutlich und die Genesung schritt von da an rapide voran."

"Trotz des Zweifels hast du dein Versprechen eingelöst?"

"Ich wollte nicht den Zorn Gottes auf mich ziehen. Ich hatte Angst, dass sich dann der Gesundheitszustand meiner Mutter wieder verschlechtern könnte."

"Aber das Versprechen stammte von einem Kind. Ein gütiger Gott kann nie und nimmer verlangen, dass jemand das Versprechen, das er in seiner kindlichen Naivität gegeben hat, auch einlöst."

"Für mich war die Entscheidung nicht so schwer", meint sie beschwichtigend. "Ich bin möglicherweise nicht die Pastorin, die ganz tief im Glauben verwurzelt ist und meine Bibelfestigkeit könnte auch besser sein. Dafür engagiere ich mich viel stärker im sozialen Bereich und in der Jugendarbeit."

"Deshalb hast du dich so für Werner eingesetzt."

"Ist es fair, wie man mit ihm umgesprungen ist?", will sie wissen. "Es muss doch Gottes Wille sein, dass ich mich für die Armen und Schwachen einsetze."

"Genau deshalb möchte ich eine Stiftung gründen."

"Die du heute erwähnt hast?"

"Genau die."

"Tust du das nicht nur deshalb, weil du auf diese Weise einen Grund hast, dich immer wieder mit mir zu treffen?"

"Das könnte sicher ein sehr angenehmer Nebeneffekt. Aber genau genommen, musst du mich nicht treffen. Ich wünsche mir, dass du ganz allein und ohne dich beeinflussen zu lassen, entscheidest, wofür das Geld verwendet wird", gestehe ich. "Mir schwebt schon lange ein solches Projekt vor. Nur hatte ich bisher nicht die richtige Person, der ich die Verwaltung für das Geld zugetraut hätte."

"Da gibt es sicher geeignetere Personen als mich", wehrt sie ab.

"Du hast den Kontakt zu den Menschen und du hast ein ausgesprochen gutes Gefühl für die Wahrheit und für Gerechtigkeit."

"Du alter Schmeichler."

"Ich bin nicht alt", scherze ich.

"Du meinst es wirklich ernst", stellt sie fest.

"Ich will das wirklich."

Jenny schaut mich eine Zeitlang an, ohne ein Wort zu sagen. Es herrscht eine sonderbare Spannung zwischen uns, eine positive jedoch.

"Gut, wir machen es", sagt sie auf einmal. "Aber nach meinen Regeln."

"Die da wären?"

"Wir treffen uns regelmäßig. Ich mache Vorschläge, welche Jugendlichen wir fördern und wir entscheiden dann gemeinsam."

"Ich sagte, du kannst allein entscheiden. Ich vertraue dir voll und ganz."

"Ich brauche doch auch einen Grund, um dich von Zeit zu Zeit wiederzusehen", meint sie und lächelt.

"Brauchst du den?"

"Was?"

"Einen Grund?"

"Du meinst, wir könnten uns auch so treffen."

"Wann immer du willst."

"Greg, ich bin Pastorin", gibt sie zu bedenken.

"Genau! Du bist kein katholischer Priester und damit nicht ans Zölibat gebunden."

Ihr Blick ist starr auf mich gerichtet. Sie hängt an meinen Lippen und scheint zu überlegen.

"Lass uns nichts überstürzen", meint sie schließlich.

"Ich lasse dir alle Zeit der Welt."

Wir nehmen nahezu zeitgleich das Weinglas zur Hand. Ich halte es ihr zum Anstoßen hin, so als würden wir das Gesagte besiegeln.

"Auf uns", sage ich.

"Greg!", meint sie tadelnd. "Du wolltest mir Zeit geben."

"Ja, das werde ich auch", sichere ich ihr zu. "Aber träumen werde ich doch noch dürfen."

Ein glückliches Lächeln spielt um ihre Lippen. Ihr Blick ist weich und sie neigt leicht den Kopf zur Seite. Ich habe einen Moment lang den Eindruck, als würde sie mir jeden Augenblick entgegenkommen und mich küssen. Doch dem ist nicht so.

"Träumen darf man", meint sie stattdessen.

Sie stößt mit ihrem Glas gegen das meine und trinkt den letzten Schluck Wein aus. Ich tue es ihr gleich und wir setzen nahezu zeitgleich die Gläser wieder ab.

"Lass uns Schlafen gehen. Ich bin müde", meint Jenny.

"Natürlich, es ist ja auch schon spät. Morgen ist Samstag, da können wir ausschlafen."

"Ich nicht. Ich habe um 8 Uhr Bibelstunde."

"Soll ich dich wecken?"

"Mein Handy weckt mich."

"Frühstücken wir zusammen?"

"Willst du schon um halb sieben Uhr aufstehen?"

"Für dich schon."

Wir haben inzwischen die obere Etage erreicht und stehen vor der Tür zum Gästezimmer.

"Gute Nacht", sage ich. "Wenn du etwas brauchst, ich schlafe dort drüben."

Dabei zeige ich auf die Tür zu meinem Zimmer.

"Das mache ich", antwortet sie. "Gute Nacht."

Verstohlen stellt sie sich vor mir auf die Zehenspitzen und haucht mir zwei zarte Küsse auf die Wangen.

"Danke!", meint sie.

"Wofür?", frage ich überrascht.

"Dass du mich ernst genommen hast und dich um mich sorgst."

Ohne mir die Gelegenheit zu geben, auf das Gesagte zu antworten oder zu reagieren, verschwindet sie auch schon hinter der Tür. Ich bleibe noch eine Zeitlang nachdenklich stehen und starre auf die weiße Fläche, hinter der sie verschwunden ist.

---

Ich laufe im Wohnzimmer auf und ab. Eine nie dagewesene Unruhe hat sich meiner bemächtigt. Jenny hat gemeint, sie würde gegen drei Uhr zu Hause sein und jetzt ist es schon zehn Minuten drüber. Natürlich ist mir klar, dass sie eine erwachsene Frau ist und mir keine Rechenschaft abgeben muss. Ich weiß auch, dass mein Verhalten unangebracht ist. Trotzdem kann ich es nicht mehr erwarten, dass sie endlich da ist.

Wir haben heute Morgen gemeinsam gefrühstückt. Ich bin dafür extra aufgestanden, obwohl ich hätte ausschlafen können. Ich wollte jedoch keine Minute verlieren, die ich gemeinsam mit Jenny zusammen sein kann. Ich habe ihr noch den Schlüssel für das Haus und das Tor am Beginn der Einfahrt gegeben. Mit einem alten Fahrrad, das wir in der Garage gefunden haben, hat sie sich auf den Weg gemacht.

Noch nie habe ich mich so verlassen gefühlt. Schon als die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen ist, hat sich eine sonderbare Leere in mir breit gemacht. Ich fühle mich, als würde mir etwas fehlen. Eine für mich völlig unbekannte Unruhe ergreift von mir Besitz. Je länger Jenny weg ist, umso schlimmer wird es und ich fiebere ihrer Rückkehr entgegen. Ich zähle die Minuten und die Sekunden. Als sie um drei immer noch nicht zu Hause ist, wächst die Unruhe in mir ins Unermessliche.

Ich will schon loslaufen, um sie zu suchen, da höre ich die Eingangstür zuschlagen. Ich eile in den Vorraum und bin erleichtert, als ich Jenny erblicke.

"Warum kommst du erst jetzt?", frage ich.

Jenny schaut mich amüsiert an. In aller Ruhe legt sie den Mantel ab und zieht ihre Schuhe aus.

"Du bist ja schlimmer, als meine Mutter", meint sie. Ihr Grinsen zeigt mir, dass sie mir nicht böse ist.

"Ich habe mir Sorgen gemacht."

"Ich bin kein kleines Mädchen mehr", antwortet sie. "Ich wurde aufgehalten. Von Werners Mutter."

"Was wollte sie?"

"Sich bedanken."

"Das ist schön von ihr."

"Sie konnte es kaum glauben. Sie hat befürchtet, dass Werner etwas falsch verstanden hat."

"Du hast sie hoffentlich beruhigen können? Dir als Pastorin wird sie hoffentlich glauben."

"Ja, auch wenn sie noch eine Sorge hat."

"Die da wäre?"

"Sie weiß nicht, wie sie die Bücher und alles andere, das Werner für die Uni braucht, bezahlen soll."

"Das übernehme ich, ist doch klar."

"Auch das?"

"Natürlich. Ich kann die arme Frau nicht in Unkosten stürzen", erkläre ich. "Aber das hättest du ihr doch auch sagen können. Schließlich verwaltest du einen Fond in Höhe von einer Million Euro."

"Eine Million Euro?"

"Ich denke, damit kann man einiges bewirken", sage ich unsicher.

"Und wie!"

"Na dann, belassen wir es dabei."

Es entsteht eine kurze Pause. Jenny geht in die Küche, sich ein Glas Wasser zu holen. Während sie es trinkt, schaut sie mich an. Mir kommt so vor, als würde sie überlegen.

"Ist der Pool im Freien?", erkundigt sich Jenny. Sie wechselt damit komplett das Thema.

"Sowohl als auch."

"Hä?!"

"Am besten ich zeige ihn dir", erkläre ich. "Hast du etwas dagegen, wenn ich mitkomme?"

"Nein, das würde mich sogar freuen."

"Dann holen wir unsere Badesachen und treffen und wieder hier. Handtücher sind vorhanden."

Wir eilen in unsere Zimmer. Ich komme mit meiner Badehose bekleidet und einem Bademantel übergeworfen aus dem Zimmer, da geht auch die Tür zum Gästezimmer auf. Auch Jenny ist in den Bademantel gehüllt. Sie hatte wohl dieselbe Idee wie ich.

Das Schwimmbad befindet sich in einem Anbau, den man vom Erdgeschoss aus erreicht. Der Bereich ist gut in die Landschaft eingebettet. Der größte Teil ist unterirdisch, hat aber eine große Glasfront auf einer Seite. Das Schwimmbecken selbst ragt in die Wiese hinaus und befindet sich in einer Art Wintergarten. Dieser kann auf Knopfdruck weggefahren werden, sodass sich der Pool dann zum größten Teil im Freien befindet. Da die Temperaturen draußen aber nicht danach sind, bleibt der Wintergarten geschlossen.

"Schön hier", meint Jenny.

Sie öffnet den Gürtel des Bademantels und ich warte gespannt auf das, was ich gleich zu sehen bekomme. Sie lässt den Bademantel über ihre Schultern zu Boden rutschen und macht einen Schritt auf das Becken zu. Der Bademantel fällt zu Boden und gibt den Blick frei. Mein Gott, dieser Körper ist atemberaubend. Endlose und perfekt geformte Beine gehen über in einen Wahnsinnshintern, der Rücken ist perfekt. Zu meiner Überraschung trägt sie ein sehr knappes Bikinihöschen mit ausgesprochen hohem Beinausschnitt. Es unterstreicht ihre Figur, gewährt aber einen perfekten Blick auf nahezu die gesamte Rückseite.

Als sie sich kurz zu mir umdreht, um zu schauen, wo ich bleibe, kann ich auch ihre kleinen aber wunderschön straffen Brüste bewundern. Überraschend kleine Stoffdreiecke versperren genau genommen nur die Sicht auf ihre Brustwarzen. Die Brüste selbst kann ich perfekt erahnen.

"Kommst du?", erkundigt sie sich.

Ein schelmisches Lächeln spielt um ihre Lippen. Ich könnte wetten, dass sie es darauf angelegt hat, diese Show abzuziehen und mich damit zu überraschen. Sie hat ihr Ziel bei Gott nicht verfehlt. Ich brauche ein paar Minuten, bis ich mich von diesem göttlichen Anblick losreißen kann und meinen Bademantel ebenfalls öffne. Als dieser zu Boden fällt, ist Jenny bereits im Wasser.

Kaum im Becken schwimmt sie los und zieht äußerst diszipliniert ihre Bahnen. Sie macht das garantiert nicht zum ersten Mal. Es ist offensichtlich, dass sie öfters schwimmen geht.

Ich mache es ihr gleich und ziehe ebenfalls meine Längen, bis sie nach etwa einer halben Stunde zum Beckenrand schwimmt. Sie hat Kondition. Das bekräftigt mich in der Annahme, dass sie regelmäßig schwimmt. Sonst würde sie nicht so lange durchhalten. Auch ich breche ab und schwimme zu ihr an den Beckenrand.

Während ich im Wasser problemlos stehen kann, muss sie sich auf die Zehenspitzen stellen und muss dazu noch den Kopf in die Höhe recken. Sie schenkt mir ein etwas angespanntes Lächeln. Doch erneut überrascht sie mich indem sie auf mich zukommt und ihre Arme um meinen Hals schlingt. Daran zieht sie sich hoch und klammert sich mit den Beinen an mein Becken fest, wie es kleine Kinder oft machen. Dabei lacht sie ausgelassen.

"Hat das gutgetan!", schwärmt sie.

"Das kannst du jeden Tag haben."

Ich bringe meinen Satz nur mit Mühe hervor. Er ist auch nicht sehr geistreich. Es ist halt so, dass ich mich nicht konzentrieren kann. Ihr Körper, der meinen berührt und den ich auf so wunderbare Weise spüre, bringt mich völlig aus dem Konzept. Ihre linke Brust wird gegen meine Seite gedrückt und ich kann mir gut vorstellen, was gegen meinen Oberschenkel gepresst wird. In meinem Kopf zeichnen sich Bilder ab, die meinen kleinen Freund anschwellen lassen.

"Hast du Lust ins Dampfbad zu gehen?", erkundigt sie sich zögerlich.

"Das müsste ich aufheizen."

"Wie lange dauert das?"

"Eine Viertelstunde etwa."

"Dann legen wir uns so lange auf die Liegen", schlägt sie vor.

Ohne auf eine Antwort zu warten, löst sie sich von mir und schwimmt zur Leiter, um behände das Becken zu verlassen. Ich mache es ihr gleich und bin heilfroh, dass meine Erregung bis dahin halbwegs abgeklungen ist. Nachdem ich die Dampfsauna eingeschaltet habe, lege ich mich, wie von Jenny vorgeschlagen, auf eine der Liegen.

Nach einiger Zeit vernehme ich ein kurzes Piepsen. Das ist das Zeichen, dass im Inneren des Dampfbades die richtige Temperatur erreicht hat.

"Wir können", sage ich zu Jenny.

"Super!"

Sie erhebt sich und schaut mich einen Moment lang etwas unsicher an. Keine Ahnung, was ihr durch den Kopf geht.

"Soll man im Dampfbad wirklich nackt sein?"

"Nun ja, es ist kein Muss, aber die Hitze tut dem Bikini sicher nicht gut."

Erneut wirft sie mir einen Blick zu, aus dem ich herauslesen kann, dass sie mit sich kämpft. Plötzlich aber greift sie hinter sich, öffnet die Schleife an ihrem Bikini und zieht ihn kurzerhand über den Kopf. Damit gibt sie den Blick auf ihre Brüste komplett frei. Sie muss erregt sein, denn ihre Nippel stehen kerzengerade ab.

Jenny blickt einen Moment zu mir und schenkt mir einen herausfordernden Blick. Dann zieht sie auch das Höschen nach unten und steigt heraus.

"Du ziehst aber auch blank", meint sie. Dabei lächelt sie zaghaft.

"Ja natürlich", antworte ich etwas dümmlich. Sie hat mich mit ihrer plötzlichen Entschlossenheit überrumpelt.

Noch während ich mit ihr rede, komme ich ihrer Aufforderung nach. Im ersten Moment kommt mir die Situation sonderbar vor. Nackt in Gegenwart einer Pastorin zu sein ist für mich mehr als ungewöhnlich. Erst als ich mir gezielt bewusst mache, dass Jenny auch nur eine Frau ist, eine unglaublich hübsche noch dazu, da wird mir die Situation vertrauter.

Ich gehe auf sie zu und lege den Arm um ihre Taille. Ihre Haut zu berühren ist einfach nur magisch. Gemeinsam gehen wir in die Dampfsauna. Sie muss zunächst husten, als uns die schwüle Feuchtigkeit empfängt. Von Zeit zu Zeit wird Dampf in die Kammer geblasen und offenbar haben wir genau einen solchen Moment erwischt.

"Du kannst dich hier abduschen", erkläre ich. "Aber Achtung, das Wasser ist kalt. Es soll schließlich die Durchblutung fördern."

"Ob ich das aushalte", kichert sie.

"In der Schüssel da drüben befindet sich grobes Salz aus dem Toten Meer. Damit kannst du, wenn deine Haut etwas aufgeweicht ist, diese abrubbeln. Das kommt einem Peeling gleich und ist super. Nach der Prozedur kannst du das Salz noch etwas einwirken lassen, bevor du es gut abwäschst."

"Cool", meint Jenny.

Da im Inneren der Dampfsauna dichter Wasserdampf in der Luft hängt, kann ich sie kaum sehen. Ich lege mich auf eine der Steinbänke und sie macht es mir gleich.

"Sagst du mir, sobald ich mich mit dem Salz behandeln kann?"

"Natürlich", verspreche ich.

Als meine Haut von Wärme und Feuchtigkeit einigermaßen aufgeweicht ist, informiere ich Jenny, dass es soweit ist. Inzwischen hat sich der Dampf weitgehend verzogen und ich kann ihren wohlgeformten Körper genau betrachten.

"Hilfst du mir?"

"Was soll ich dir helfen?", frage ich überrascht.

"Mit dem Salz. Du könntest es mir zeigen", schlägt sie vor. "Du könntest mich einreiben."

Da ich ihr keinen Wunsch abschlagen kann, zögere ich nicht und nehme spontan etwas Salz in die Hand. Erst als ich mich ihr zuwende, wird mir bewusst, dass ich es über ihre Haut reiben soll. Mir wird klar, dass ich sie dabei sehr intensiv berühren muss. Wir werden uns dabei unweigerlich näherkommen. Ob sie genau das beabsichtigt?

"Fang beim Rücken an", meint Jenny.

Ihr scheint es nichts auszumachen, dass wir uns gleich sehr nahekommen werden. Es ist schon eine ganz andere Dimension, ob ich ihren nackten Körper nur betrachte oder ob ich ihre Haut einreibe. Bisher war doch sie die Zögerliche? Vermutlich kommt ihr diese Berührung, die sie sich von mir wünscht, nicht zu intim vor. Natürlich mache ich es gern. Aber ich habe auch ein wenig Sorge, dass es ihr schlussendlich doch zu viel werden könnte. Was ist dann?

Doch was soll ich tun? Sie hat mich dazu aufgefordert. Nach anfänglichem Zögern setze ich mich direkt hinter sie. Meine Oberschenkel berühren ihren Körper und mein kleiner Freund ist nur noch wenige Zentimeter von ihrer Haut entfernt. Ich versuche mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren und lege die Hand mit dem Salz auf ihr rechtes Schulterblatt. Äußerst vorsichtig beginne ich mit kreisförmigen Bewegungen. Ganz sachte reibe ich über ihre Haut. Es ist der Wahnsinn! Es fühlt sich unglaublich an, über diese Haut zu streichen und zu wissen, wie nahe wir uns sind.

"Mann, tut das gut", schwärmt sie. "Mach weiter!"

Ihre Stimme klingt ein klein wenig belegt. Sie muss sich auch kurz räuspern. Offenbar geht das Ganze auch an ihr nicht spurlos vorüber. Doch sie scheint es zu genießen. Das beruhigt mich ein wenig. Ich reibe weiter über ihren Rücken und zwar über all jene Stellen, die sie nicht leicht erreichen kann. Ich genieße es und lasse mir viel Zeit für meine Aufgabe.

Zunächst konzentriere ich mich auf die Mitte und die Schulterblätter. Doch mit der Zeit bin ich gezwungen meinen Radius zu erweitern und bewege mich langsam nach außen. An den Seiten komme ich ihren Brüsten gefährlich nahe. Ich kann deutlich spüren, wie die Haut immer weicher wird, je näher ich ihren süßen Rundungen komme.

"Mach weiter!", bettelt sie.

"Wo denn?", frage ich nach. "Am Rücken bin ich fertig."

"Massier mir den Bauch, greif um mich herum", weist sie mich an. "Und dann fährst du höher."

Ihre Stimme geht immer mehr in ein Schnurren über. Sie genießt meine Berührungen, das ist mehr als offensichtlich. Mir ist inzwischen aber auch klar, wenn ich das jetzt mache, gibt es kein Zurück mehr. Ich zögere deshalb einen Augenblick, weil ich nichts tun will, was sie nicht auch will. Natürlich will sie es im Augenblick, das ist mir schon klar. Doch bin ich mir nicht sicher, ob sie es morgen nicht womöglich mit anderen Augen sieht. Das würde alles zwischen uns zerstören. In mir kämpfen zwei Gefühle. Die Hoffnung, weil sie mich schließlich dazu aufgefordert hat und die Angst, dass sie es nur aus der Situation heraus wünscht.

"Nun mach schon, worauf wartest du?", sagt sie flehend.

Was soll ich an diesem Punkt noch lange warten? Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und greif noch einmal in den Salztiegel, hole mir ausreichend Kristalle, verteile sie auf den Handflächen und fahre dann links und rechts an ihren Hüften vorbei nach vorne. Als ich die Hände auf ihren Bauch lege, entkommt ihr ein lustvolles Stöhnen. Erst jetzt wird mir bewusst, dass die Situation auch mich stark erregt und mein kleiner Freund gar nicht mehr so klein ist. Meine Eichel stößt im Bereich ihres Steißbeines immer wieder leicht gegen ihre Haut. Keine Ahnung, ob ihr klar ist, was sie dort berührt.

Ganz sachte lasse ich meine Hände über ihre zarte Haut gleiten. Deutlich kann ich die Muskeln darunter wahrnehmen. Es ist unglaublich erregend. Einmal rutsche ich aus Verssehen etwas tiefer und komme ihrem Schamhaar zu nahe. Kaum, dass ich es spüre, fahre ich mit der Hand erschrocken wieder nach oben. Mir ist vorhin aufgefallen, dass Jenny ihre Scham rasiert und nur einen dünnen Streifen in der Mitte stehen lässt. Vermutlich bin ich am oberen Rand angestoßen. Doch allein schon das Wissen, dass ich ihrem Geschlecht ganz nahegekommen bin, erregt mich ungemein.

Als Reaktion auf die Berührung der Schamhaare, weite ich mein Aktionsgebiet erst einmal nach oben aus. Doch auch da komme ich in Bedrängnis Unerwartet früh stoße ich von unten her gegen ihre Brüste. Das scheint ihr zu gefallen, denn augenblicklich stößt sie ein sehr erregtes Stöhnen aus und legt den Kopf in den Nacken. Er liegt auf meiner linken Schulter. Unsere Wangen berühren sich immer wieder.

"Jetzt sei endlich mutig!", fordert sie mich sehnsüchtig auf.

"Du meinst ...?", frage ich, unterbreche mich aber wieder.

"Mach alles, was du willst. Ich bin dir schon lange hoffnungslos verfallen."

Ich bin völlig überrascht. Die sonst so kontrollierte und taffe Frau scheint völlig wehrlos zu sein. Und sie genießt es. Sie legt den Kopf zur Seite und haucht mir einen Kuss auf die Wange.

"Mach mit mir alles, was du willst! Aber mach es!"

Ich lasse meine Hände beinahe ehrfürchtig auf ihre Brüste gleiten und beginne sie gefühlvoll zu kneten. Es ist einfach himmlisch! Ich vergesse die Welt um mich herum. Alle meine Sinne konzentrieren sind nur noch auf das weiche Fleisch in meinen Händen. Doch auch Jenny scheint diese intime Berührung zu erregen. Ein lustvolles Stöhnen kommt tief aus ihrer Kehle und als ich die hart abstehenden Brustwarzen zwischen Zeige- und Mittelfinger einklemme und daran spiele, saugt sie gierig Luft in die Lungen und strafft den Oberkörper. Automatisch presst sie dabei ihre Brüste meinen Händen entgegen.

Ich rücke noch näher an sie heran und nun berührt mein Penis ihren Steiß deutlich intensiver. Sie kann keinen Zweifel mehr daran haben, was sie hinten berührt. Meine Hände dagegen kneten weiterhin ihre Äpfelchen und Jenny stöhnt immer stärker. Sie lässt sich fallen und lehnt sich gegen meine Brust. Sie reibt ihre Wange immer heftiger an meiner. Meine Hände reiben immer härter und immer entschlossener über ihre Erhebungen. Es ist der Wahnsinn!

"Warte!", sagt sie plötzlich.

Ich halte überrascht inne. Ich fürchte schon, sie will das Ganze nicht mehr und bricht ab. Kann ja sein, dass sie es sich plötzlich anders überlegt hat. Jenny aber steht auf und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Dann dirigiert sie mich so, dass ich mich drehe, sodass meine Beine über die Kante der Sitzbank baumeln und setzt sich verkehrt auf meine Oberschenkel. Sie stellt die Füße auf die Bank, hält sich mit einer Hand an meinem Nacken fest und hebt das Becken an.

Bevor ich wirklich realisiere, was sie vorhat, senkt sie ihr Becken ab, berührt meine Eichel mit den Schamlippen, korrigiert leicht die Position und lässt dann ganz langsam meinen Lümmel in ihrem Unterleib verschwinden. Ich beobachte ihr Tun ein wenig ungläubig. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass sie derart entschlossen die Initiative ergreift. Doch als ich in voller Länge in ihrem Lustkanal stecke, besteht kein Zweifel mehr. Sie will Sex.

Diese Erkenntnis macht mich nicht nur unglaublich glücklich, nun werde auch ich aktiv. An diesem Punkt muss ich definitiv keine Angst mehr haben, sie falsch verstanden zu haben. Ich lege meine Hände unter ihren Hintern und unterstütze sie dabei, als sie beginnt, ihr Becken zu heben und wieder auf mich abzusenken. Angangs langsam und genießerisch, später etwas schneller und entschlossener, am Ende hart und verlangend bewegt sie sich auf mir. Die Lust in mir steigt rapide an. Auch Jenny stöhnt und keucht immer lauter. Wir schwitzen beide, dass uns das Wasser nur so vom Körper rinnt. Es ist nicht nur der Wasserdampf, der in diesem Moment besonders intensiv ins Innere der Dampfsauna gepumpt wird. Schweiß und sich absetzende Luftfeuchte führen dazu, dass unsere Haut nicht nur feucht ist, Bäche aus einem Gemisch von Schweiß und Wasser rinnen an uns herab. Dort wo unsere Geschlechtsteile sich vereinen sammelt sich eine beträchtliche Menge dieser Flüssigkeit. Bei jedem Stoß ist ein klatschendes Geräusch zu hören und das Wasser spritzt nur so in alle Richtungen. Unser Fick ist hemmungslos und animalisch. Doch auch unglaublich intensiv und schön.

Plötzlich erhebt sich Jenny. Mit Bedauern stelle ich fest, wie mein Prügel aus ihrem Inneren rutscht. Sie steigt von mir herab und klettert neben mir auf die Bank. Sie positioniert sich in der Vierfüßlerstellung, mit dem Hintern zu mir gewandt. Mit einem sehnsuchtsvollen Blick in den Augen betrachtet sie mich.

"Nun mach schon!", fordert sie mich auf. "Brauchst du eine Sondereinladung?"

"Du überraschst mich", sage ich zu meiner Entschuldigung.

"Ist doch egal. Worauf wartest du noch?"

Nun klettere ich ebenfalls auf die Bank, knie mich hinter sie und umfasse mit den Händen ihren Oberkörper, um ihre Brüste zu erreichen. Für einen kurzen Moment muss ich eine Hand zu Hilfe nehmen, um meinen Stab an ihrem Eingang zu positionieren. Sobald er in Stellung ist, stoße ich entschlossen zu. Ich dringe auf Anhieb bis zum Anschlag in sie ein. Ich muss einen Moment innehalten, um dieses wunderbare Gefühl, in ihr zu stecken, sie auszufüllen und leicht zu dehnen, voll auskosten zu können. Als Jenny etwas ungeduldig den Kopf nach hinten dreht und mich auffordernd - ja fast schon verärgert - anschaut, da beginne ich, mich rhythmisch in ihr zu bewegen.

Erneut greife ich auch mit der zweiten Hand nach ihrer Brust, um sie voll Vergnügen zu kneten. Ihre Nippel sind unglaublich hart und stehen weit ab. Auch mit ihnen spiele ich. Es ist einfach nur schön, ihren Körper mit allen Sinnen zu erleben. Als das Verlangen in mir jedoch immer stärker ansteigt, nehme ich meine Hände von den Brüsten und halte mich an ihren Hüften fest. Damit kann ich sie richtig hart und tief vögeln. Ich stoße unbarmherzig zu und ficke voller Entschlossenheit.

Deshalb ist es kein Wunder, dass wir beide immer lauter stöhnen und keuchen. Erneut treibt es uns den Schweiß aus allen Poren. Die Hitze ist beinahe unerträglich. Einen Moment überlege ich, ob wir nicht doch die Dampfsauna verlassen sollten, aber dazu ist es zu spät. Ich mache weiter und treibe uns vorwärts, dem Höhepunkt entgegen.

Als dieser schließlich über uns hereinbricht, ist er gewaltig. Als erstes kommt Jenny. Sie wird dabei so heftig von Kontraktionen geschüttelt, dass sie sich nicht mehr auf allen vieren halten kann. Sie sinkt kraftlos auf die Bank nieder. Ich muss meine Position korrigieren, stelle ein Bein auf den Boden, um das Gleichgewicht zu halten, stoße aber weiter in den unter mir liegenden Körper.

Jenny versucht mir den Hintern entgegen zu recken. Doch auch das gelingt ihr nur halbherzig. Sie ist zu geschafft. Das tut meiner Lust aber keinen Abbruch. Wenig später komme auch ich. Im allerletzten Moment besinne ich mich darauf, dass wir nicht über Verhütung gesprochen haben und ich nicht automatisch davon ausgehen kann, dass sie die Pille nimmt. Deshalb ziehe ich meinen Lümmel aus ihrem Körper und spritze auch schon im nächsten Moment meine gesamte Ladung in mehreren kraftvollen Schüben quer über ihren Rücken.

---

"Morgen ist Sonntag und ich müsste meine Predigt vorbereiten", meint Jenny.

Wir sitzen im Wohnzimmer. Das Essen hat wieder einmal hervorragend geschmeckt und Verena hat sich bereits verabschiedet, um den Abend mit ihrem Mann zu verbringen. Ich nippe an meinem Weinglas.

"Dann wird es langsam Zeit."

"Ich habe aber keine Lust. Ich will bei dir bleiben", schnurrt sie. "Ich werde predigen, was mir in den Sinn kommt."

"Du bist also nicht nur in der Dampfsauna herrlich spontan?"

"Ach das", meint sie.

Im schwachen Licht der Stehlampe erkenne ich gerade noch, dass sie leicht rot anläuft. Mir ist klar, dass sie verlegen ist.

"Das war schön", sage ich. "Ehrlich!"

Nach dem Dampfbad haben wir uns nach einer ausgiebigen Dusche und ein paar Längen im Pool auf eine Liege gelegt und gekuschelt. Es war herrlich, ihre Nähe zu spüren, sie zu küssen und zu streicheln. Wir haben uns benommen, wie jedes verliebte Paar. Aber wirklich miteinander über das gesprochen, was gerade passiert ist, haben wir nicht. Nicht, weil wir uns geschämt hätten oder weil wir uns nichts zu sagen gehabt hätten. Es war wohl eher so, dass wir einfach nur die Zweisamkeit genießen wollten.

Verena hat uns überrascht, als sie uns zum Essen gerufen hat. Dann blieb keine Zeit mehr zum Reden. Meine Haushälterin hat ganz schön überrascht dreingeschaut, als sie nichts ahnend in den Poolbereich gekommen ist und wir nackt und eng umschlungen auf einer Liege waren. Zum Glück hatte Jenny einen Bademantel über uns ausgebreitet, da ihr ein wenig kalt war.

Während des Essens haben wir das Geschehene auch nicht angesprochen. Schließlich konnte Verena jederzeit hereinkommen. Auch wenn sie mitbekommen hat, dass wir uns nähergekommen sind, wollten wir nicht vor ihr über das Geschehen diskutieren. Das wollten wir schon doch zunächst untereinander besprechen.

"Wie geht es mit uns weiter?", erkundigt sich Jenny nach einiger Zeit.

"Du bist nicht der Typ für einmalige Sachen", stelle ich klar.

"Eigentlich nicht."

"Ich auch nicht."

"Was willst du damit sagen?"

"Ich möchte mit dir zusammen sein und auch zusammenbleiben."

Jenny schaut mich überglücklich an. Ein unglaubliches Strahlen ist in ihren schwarzbraunen Augen zu sehen. Ich schließe daraus, dass sie sich unsicher war, wie ich reagiere.

"Wir sind ein Paar?"

"Nichts lieber, als das."

Jenny wirft sich mir ungestüm um den Hals und küsst mich voller Leidenschaft. Ihre Zunge verlangt sofort Einlass in meine Mundhöhle und es entwickelt sich ein sehr leidenschaftlicher Kuss. Sie macht lange Zeit keine Anzeichen, sich von mir lösen zu wollen. Als sie es schlussendlich doch tut, ringt sie verzweifelt nach Luft. Sicher war Sauerstoffmangel der Grund dafür, dass sie den Kuss unterbrechen musste.

"Echt?", keucht sie.

"Ja, echt!"

Nachdem sie sich einigermaßen erholt hat, springt sie mich erneut an, doch diesmal wirft sie mich um, sodass ich auf dem Sofa zu liegen komme. Augenblicklich ist sie über mir und küsst mich erneut. Ich schlinge die Arme um ihren Körper und streichle ihren Rücken. Ich fahre langsam hinab zu ihrem Hintern und beginne diesen zu kneten, zu massieren und zu streicheln. Meine Erregung steigt schon wieder an. Immer öfter lasse ich meine Finger zwischen ihre Schenkel gleiten.

Offenbar steigt auch Jennys Verlangen. Etwas umständlich und hektisch schält sie sich auf ihrem T-Shirt und der Jeans. Ich genieße dabei jeden Zentimeter der Haut, die freigelegt wird. Der direkte Kontakt ist um Welten besser als die Berührungen durch den Stoff hindurch. Erneut werde ich von meinem Verlangen getrieben. Auch ich entkleide mich hastig. Jenny gibt mir schließlich zu verstehen, dass ich mich hinlegen soll, was ich auch sofort mache.

Sie klettert über mich und geht in die 69iger-Stellung, sodass ich ihr Paradies genau über meinem Gesicht habe und sie mit dem Mund meinen Penis erreicht. Um mich zu necken, lässt sie mich ein wenig zappeln. Ihre Muschi hält sie so hoch, dass ich auch mit allem Bemühen nicht drankomme und sie betrachtet meinen Freund nur, ohne etwas zu tun.

"Das ist Folter", protestiere ich.

"Du wirst es schon noch erwarten können", kontert sie gespielt tadelnd.

Nur ganz langsam senkt sie ihr Becken ab. Es dauert einige, mir ewig erscheinende Sekunden, bis ich gerade so mit Mühe ihre über mir schwebenden Schamlippen mit der Zungenspitze erreichen kann. Es ist eine sehr leichte Berührung. Die Wirkung jedoch ist enorm. Jenny saugt überrascht die Lungen voller Luft und als Reaktion auf die intensive Reizung versagen ihr die Beine. Ihr Becken kommt mir dadurch ein großes Stück entgegen und ihre Muschi wird direkt auf den Mund gedrückt. Ich reagiere blitzschnell und sauge mich an ihrer Scham fest. Sie japst erneut vor Überraschung auf und drückt mir ihre inzwischen überlaufende Weiblichkeit voller Verlangen noch stärker auf den Mund. Sie ist nicht mehr Herr ihres Beckens. Mit den Armen greife ich um sie herum, lege die Hände auf ihr Kreuz und presse sie weiterhin gegen meinen Mund.

Für Jenny wird es allmählich fast zu viel, sie möchte meinem süßen Angriff entkommen, ist aber zu schwach dazu. Die Erregung raubt ihr alle Kräfte. Ich sauge mich an ihrer Muschi fest und lasse meine Zunge über ihre Perle tanzen. Sie stöhnt und keucht vor Erregung. Immer stärker rinnen ihre Säfte, die ich sofort und voller Genuss aufsauge. Sie schmeckt herrlich. In der Luft liegt schwer der Duft nach Sex und genau das turnt mich noch weiter an. Die Erregung in uns beiden steigt unaufhaltsam.

Jenny ist die Gefangene meiner Begierde. Mein Mund an ihrem Geschlecht leistet ganze Arbeit. Sie drückt nur noch gierig ihre Beine auseinander und damit ihre Scham noch stärker auf meinen Mund. Die Reizung ist für sie am Rande des Erträglichen, aber sie hat keine Möglichkeit, sich mir zu entziehen. Sie will es auch nicht. Zu sehr will sie dieses unglaublich intensive Gefühl.

Immer stärker konzentriere ich mich auf ihren Kitzler. Als ich ihn zwischen meine Zähne nehme und neckend hineinbeiße, ihn dann aber gierig in meinen Mund sauge und heftig daran nuckle, da hebt sie ab.

Ein kleiner Schwall an Flüssigkeit spritzt auf mein Gesicht. Sie schreit lüstern auf und wird von heftigen Kontraktionen erschüttert. Erneut presst sie die Beine auseinander und damit ihre Scheide auf meine Lippen. Sie kann ihren Körper nicht mehr kontrollieren. Die Lust bestimmt ihr Handeln.

Als der überaus heftige Orgasmus allmählich abflaut, bricht Jenny auf mir zusammen und bleibt erschöpft liegen. Sie versucht zwar etwas zu sagen, bringt aber aufgrund akuter Atemnot zunächst nichts heraus Erst nach einer Weile beruhigt sie sich etwas.

"Du machst mich fertig", keucht sie abgehackt.

"Du hast damit angefangen", necke ich sie.

Ich streichle sanft über die Innenseite ihrer Oberschenkel, ich liebkose ihren süßen Hintern und bemühe mich, sie sanft durch Berührungen zu verwöhnen. Damit bleibt sie erregt und doch überfordere ich sie nicht. Ich vermeide es, sie an besonders empfindlichen Stellen zu reizen. Vor allem ihr Intimbereich ist für mich tabu.

Die Pause, die ich ihr gewähre, lässt sie wieder einigermaßen zu Kräften kommen. Sie stemmt sich mit den Armen nach oben. Erst als sie den Kopf hebt, wird mir bewusst, dass mein Penis die ganze Zeit gegen ihre Wange oder sonst irgendwo dagegen gedrückt wurde. Nun aber nimmt sie ihn gierig in den Mund. Sie saugt ihn tief in den Rachen und beginnt mit Auf- und Ab-Bewegungen. Sie saugt gekonnt, sie verwöhnt ihn mit der Zunge und sie knabbert sachte daran. Vor allem die Eichel hat es ihr angetan. Immer wieder lässt sie die Zunge sachte durch die Furche gleiten und verschafft mir damit unglaublich intensive Reize.

Je stärker sie mich bei ihrem Blowjob reizt, umso wehrloser werde ich. Ein lustvolles Stöhnen kommt über meine Lippen. Ich ergebe mich und gebe mich ihren Bemühungen dankbar hin. Sie nimmt eine Hand zu Hilfe und beginnt mit meinem Hodensack zu spielen. Sie ist nur auf mein Geschlecht konzentriert. In Windeseile steigt in mir die Erregung. Meine Gedanken sind ebenfalls auf diese eine Stelle konzentriert.

Jenny scheint es zu lieben, meinen Schwanz zu lutschen. Sie spielt damit und weiß genau, wie sie mich erregen kann - oder auch nicht. Sie zögert meinen Höhepunkt ganz bewusst und gekonnt hinaus. Zwischendurch wirft sie mir einen Blick zu und ein Lächeln spielt um ihre Lippen und in ihren Augen. Sie weiß genau, wie ich mich fühle und wie sehr sie mich in der Luft hängen lässt.

Das geht eine ganze Weile so. Doch irgendwann bin ich an einem Punkt, wo es kein Zurück mehr gibt. Das merkt sie sofort und stellt sich um. Gezielt treibt sie mein Verlangen nun in die Höhe und bringt mich wenig später über die Klippe. Meine Hoden zieht sich zusammen und wenig später spritzt eine Fontäne aus meinem besten Stück. Jenny hat sich, obwohl sie genau gemerkt haben muss, dass ich komme, nicht zurückgezogen. Damit bekommt sie die volle Ladung in den Mund und schluckt alles. Sie leckt sich sogar genüsslich über die Lippen.

Noch bevor mir bewusst wird, was sie macht, richtet sie sich auf, geht über meinem noch aufgerichteten Freund in Stellung und lässt sich relativ sachte auf ihn niedersinken. Unaufhaltsam dringt er in sie ein und bohrt sich auf Anhieb bis zum Anschlag in sie. Es fühlt sich herrlich an. Doch Jenny verharrt keinen Moment, damit ich das herrliche Gefühl ausgiebiger genießen könnte, wie ich in ihr stecke. Sie beginnt mich sofort zu reiten.

"Sonst machst du zu früh schlapp", meint sie.

Jenny lacht dabei vergnügt und macht unbekümmert weiter. Sie will vermeiden, dass sich mein Lümmel zurückzieht. Sie ist offenbar noch erregt und möchte mich zum Abschluss in sich drinnen spüren. Vermutlich hat sie der Blowjob angeturnt und sie will nun auch noch einmal zum Höhepunkt kommen. Sie reitet mich deshalb kraftvoll und tief. Es ist unglaublich erregend. Allerdings für sie stärker als für mich. Mir wird schon nach kurzer Zeit bewusst, dass sie auf einen Höhepunkt zusteuert.

Dieser bricht auch wenig später über sie herein. Ihr Körper verkrampft, sie erzittert und stößt einen spitzen, hellen Lustschrei aus. Sie presst sich hart auf meinen Prügel und gibt sich voll und ganz ihrem Orgasmus hin.

Doch auch ich will auf meine Kosten kommen. Ich greife um sie herum, halte sie fest und rolle mich mit ihr gemeinsam zur Seite. Da sie meine Aktion völlig unvorbereitet trifft, liege ich wenig später über ihr und beginne sie zu ficken.

"Nein, nicht noch einmal!", heult sie.

Ich halte einen Moment inne Ich weiß nicht, ob sie es ernst meint oder ob aus ihr nur die Überraschung spricht.

"Mach weiter! Worauf wartest du!", weist sie mich erschrocken an.

Das muss sie nicht zweimal sagen. Ich ramme mein Becken mit Kraft nach vorne und spieße sie erneut auf. Gierig stoße ich zu und treibe unser Verlangen ein weiteres Mal in die Höhe. Da wir beide erst gekommen sind, halten wir ganz schön lange durch und können es diesmal voll genießen.

Als ich es kaum noch aushalte, bricht auch bei Jenny der Damm und sie wird erneut von Kontraktionen erfasst. Das Wissen, dass sie den Höhepunkt erreicht hat, reißt auch mich mit. Ich dränge mich entschlossen zwischen ihre Beine, schiebe ihr meinen Prügel tief in ihr Paradies und komme tief in ihrem Inneren.

---

"Schatz, kommst du nach in die Kirche?", ruft Jenny.

Sie schwirrt durchs Haus und ist voller Energie. Ich bewundere sie dafür. Ich dagegen bin vor wenigen Minuten erwacht und muss mich erst orientieren. Wir sind gestern gleich ins Bett und sind eng aneinander gekuschelt eingeschlafen. Sie muss heute früh aufgestanden sein, ohne mich zu wecken.

"Mache ich", rufe ich ins Bad, wo ich sie herumwerkeln höre. "Wann geht es los?"

"Um neun. Sei pünktlich!", ermahnt sie mich.

Jenny kommt aus dem Bad. Sie sieht frisch und hübsch wie immer aus. Sie kommt zum Bett, haucht mir einen Kuss auf die Lippen und ist wenig später bereits auf dem Weg aus dem Zimmer. An der Tür bleibt sie stehen und dreht sich nochmals um.

"Das gestern war echt geil. Das wiederholen wir!", meint sie.

"So oft du willst", versichere ich.

---

Ich öffne die Kirchentür. Es ist kurz vor neun Uhr. Ich bin also pünktlich. Ich muss mich erst orientieren und schaue mich deshalb um. In dieser Kirche war ich bisher noch nie. Es sind überraschend viele Menschen da. Offenbar ist die Messe hier gut besucht. Ich vermute, dass es Jennys Verdienst ist. Sie kann die Menschen begeistern. Ich blicke mich um und entdecke in einer Bank einen freien Platz. Ich steuere direkt darauf zu und setze mich. Dann beginnt das Warten.

Einige Minuten später kommt Jenny aus einer Seitentür und geht auf den Altar zu. Sie trägt nun ihre Robe und sieht ganz anders aus. Sie ist noch immer hübsch und zum Anbeißen. Doch sie wirkt nicht mehr, wie das lebenslustige und vergnügte Mädchen, als das ich sie kennengelernt habe. Sie ist nun eine Autoritätsperson.

Jenny beginnt mit der Messe und ich folge dem Gottesdienst. Als sie mit der Predigt beginnt und dabei von Nächstenliebe spricht, schweifen meine Gedanken ab.

"Die Frau Pastor ist ein echt heißer Feger", meint plötzlich mein Banknachbar. "Wenn sie von Nächstenliebe spricht, kommen mir gar einige Gedanken dazu. Die möchte ich einmal im Bett erleben."

Ende



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