Das Mädchen vom Lande (fm:Romantisch, 4747 Wörter) | ||
Autor: clear | ||
Veröffentlicht: Feb 19 2020 | Gesehen / Gelesen: 19710 / 14198 [72%] | Bewertung Geschichte: 8.85 (98 Stimmen) |
Wie das Leben so schreibt… |
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Sehr oft beginnen Märchen "...es war einmal". Auch diese Geschichte beginnt so, die mir ein erst seit kurzem wirklich lieber Freund, man könnte fast sagen, ein Seelenverwandter, in kurzen Worten geschildert hat!
Es war einmal Josef, einst in Niederösterreich aufgewachsen, dort auch in die Volksschule gegangen und im zarten Alter von zehn Jahren auf das Gymnasium gewechselt. Josef war ein guter Schüler und blieb ohne auch nur einmal eine Klasse wiederholen zu müssen bis zur Matura die er auch auf Anhieb bestand.
Seit Josefs Jugend hatte er einen der besten Freunde, die man sich vorstellen konnte. Norbert, der Einfachheit nannte ihn Josef nur Bert. Sie waren eine eingeschworene Gemeinschaft und gingen gemeinsam durch dick und dünn.
Da es auf dem Land aber für ihn keine Möglichkeit gab, im Arbeitsleben Fuß zu fassen, machte er sich auf den Weg in die Bundeshauptsadt Wien, wo er sofort bei einer großen Versicherung eine Anstellung fand. Auch hier waren Josef und Bert unzertrennlich und kamen sogar gemeinsam bei der selben Versicherung unter.
Schon nach relativ kurzer Zeit hatten sich die beiden so weit in der Karriereleiter nach oben gearbeitet, dass sie auch gemeinsam ihren Chef vertreten mussten. Aber in der Firma gab es noch ein Mädchen... Es war Angela und sie arbeitet in einer anderen Abteilung als Sekretärin. Tirol war ihre Heimat und die Eltern waren dort Besitzer eines doch sehr großen Bauernhofes. Mit einem Mal wurde ihr aber das Landleben in Tirol zu eng und sie wollte die weite Welt für sich entdecken. Sie kam aber nur bis Wien...
Als Josef Agela zum ersten Mal in der Kantine beim Mittagessen begegnete, fiel ihm fast das Tablett aus der Hand. Er war von einem Mal zum Anderen hingerissen von diesem Mädchen. Zauberhaft schien für ihn eine Untertreibung zu sein und er suchte, wo immer es ging, ihre Nähe.
Er stellte sich beim Buffet neben sie, streifte wie unabsichtlich an ihrer Hand an um sich sofort zu entschuldigen. Sie wendete sich ihm zu und er sah in strahlend blaue Augen - mit einem Mal war es um ihn geschehen. Sie setzten sich gegenüber an den gleichen Tisch und Josef vergass fast zu essen, so war er von diesem weiblichen Wesen verzückt. Von diesem Tag an aßen sie immer zur gleichen Zeit an einem Tisch zusammen.
Josef suchte immer ihre Nähe, half ihr dienstlich wo er nur konnte. Einmal lag ihre Hand beim essen wie beiläufig auf dem Tisch. Er bemerkte es, schob seine eigene Hand vor und berührte sie ganz, ganz leicht. Es durchzuckte ihn wie ein Blitz. Sie schien es zu bemerken, zog aber ihre Hand nicht weg. Da fasst er einen für sich mutigen Entschluß und legte seine Hand auf die ihre. Er spürte ihre Wärme... und sie ließ es geschehen.
Klar, so etwas bleibt in einer großen Firma nicht verborgen und bald tuschelte man hinter ihnen vom neuen Liebespaar, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch weit von der Wirklichkeit entfernt war. Aber auch Angela fand sich in seiner Gesellschaft wohl, erwiderte seine Avancen. Josef war der glücklichste Mensch dieser Welt, hatte er doch ein liebenswertes Geschöpf gefunden, mit dem er seine ganze Zukunft verbringen wollte.
Dann kam das große Firmenfest. Es ging mit großem Hallo über die Bühne und da passierte Angela ein echtes Mißgeschick. Sie stolperte und fiel dabei derart unglücklich gegen eine Tischkante, dass ihr augenblicklich die Luft wegblieb. Josef stürze zu ihr, half ihr auf die Beine und da sie schwer atmete, bot er ihr an, sie nach Hause zu begleiten. Sie bewohnte eine kleine, aber urgemütlich eigerichtete Singlewohnung mit Vorzimmer, kleiner Küche, Bad und einem relativ großen Wohn-Schlafraum. An einer Seite führte neben dem Fenster auch eine Türe auf einen schönen, mit Blumen geschmückten Balkon. Josef sah das aber nur aus den Augenwinkeln, denn er war ganz auf Angela fixiert.
Da auch jetzt ihr Zustand unverändert war, holte Josef den Notarzt. Nach kurzer Zeit war der Arzt vor Ort, untersuchte Angela und konnte für den Augenblick gleich Entwarnung geben. Er diagnostizierte eine schwere Brustkorbprellung und eine Verstauchung des rechten Armes.
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