Zug nach Irgendwo (fm:Verführung, 2158 Wörter) | ||
Autor: Zaphod | ||
Veröffentlicht: May 01 2021 | Gesehen / Gelesen: 12629 / 10588 [84%] | Bewertung Geschichte: 9.00 (83 Stimmen) |
Eine Zugreise die ist ... ungewöhnlich |
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Zug nach Irgendwo
Er war sich sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Zwar war es schon eine Ewigkeit her, das er mit dem Zug gefahren war, aber für diesen Anlass erschien ihm diese Option als die Beste.
So konnte er, während der Fahrt, noch an der Präsentation seines neuen Konzeptes feilen und wurde nicht durch Verkehr oder Stau auf Autobahnen von seinem Vorhaben abgelenkt.
Außerdem versprach der ICE ja auch ein großes Maß an Komfort und Tempo. Einen Leihwagen würde er sich dann wohl in Berlin besorgen müssen, aber das erschien ihm als das kleinste Problem.
Er suchte sich ein Abteil in dem er alleine saß. Ruhe und Konzentration waren ihm wichtig. Auf Trubel legte er absolut keinen Wert. Schließlich setze ihm schon das Wetter der vergangenen Tage etwas zu.
Der Wetterbericht sprach von dem heißesten Monat seit es Aufzeichnungen gab, und für seinen Reisetag sollte es noch mal einen Zuschlag geben.
An diesem Tag brachte ihn diese Vorhersage nicht sonderlich aus der Ruhe, schließlich waren die Abteils des ICE ja voll klimatisiert.
Sie lief fluchend und ihr Gepäck hinter sich her ziehend dem Bahnhof entgegen.
Warum musste ihr Auto genau heute den Geist aufgeben?
Da blieb ihr keine andere Wahl als mit dem verhassten Zug nach Berlin zu fahren.
Eins der Dinge, die sie an öffentlichen Verkehrsmitteln verabscheute waren die festgesetzten Abfahrtszeiten. Mit dem Auto war man frei von diesen Zeitzwängen und fuhr einfach los, wie man wollte.
Ihre Freundin würde sie am Bahnhof abholen; so musste sie wenigstens nicht auch noch dort mit der Straßenbahn die Zeit vertrödeln.
Wollte sie doch ihre mühsam erkämpfte freie Zeit genießen und sowenig Zwängen wie möglich erliegen.
Aufgrund der Hitze trug sie nur ein leichtes, die Figur umschmeichelndes rotes Kleid,
welches phantastisch mit ihrer roten Mähne zusammen spielte.
"Wenigstens mein Aussehen bereitet mir an diesem Tag Genuss" dachte sie schmunzelnd.
Entspannt saß er schon eine ganze Weile über seinem Laptop, als er sich, nach geraumer Zeit, eine Pause gönnte. Es muss wohl Hannover gewesen sein, als er, geistesabwesend, aus dem Fenster starrte. Das hektische Treiben der schwitzenden Leute registrierte er kaum.
Erst als eine schlanke, rothaarige Frau in leichtem roten Kleid sein Abteil betrat löste er sich aus dieser Starre.
Ein schneller, prüfender Blick. Ein innerliches Grinsen - ein freundliches äußeres Nicken drückten sein Gefallen aus. Er besann sich wieder seiner Aufgabe und maßregelte sich innerlich doch nicht abzuschweifen.
Die schöne Unbekannte schien gereizt, nervös. Als wenn sie sich im Zug nicht wohl fühlen würde.
Ein deutliches Rucken machte nun klar das die Fahrt nun weiter gehen würde.
So vergingen etwa dreißig oder vierzig Minuten, und der ICE schien sich gerade durch das deutsche Nirgendwo zu bewegen, als die Temperatur im Abteil deutlich anstieg.
Als erstes hatte er sich sein Jackett ausgezogen, aber nun entledigte er
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