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Katha und ich (fm:Bisexuell, 2349 Wörter) [2/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jun 12 2021 Gesehen / Gelesen: 10311 / 8456 [82%] Bewertung Teil: 9.40 (30 Stimmen)
Katha und ich - Die Achterbahnfahrt beginnt. Was ist das mit ihr? Was ist sie für mich? Ich weiß es nicht...und doch kann ich ihr nicht ausweichen.

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Katha rollte den Teig aus und ich fischte die italienischen Kräuter aus unserer Küchen-Reisebox. Immerhin, wir hatten sogar einen Ofen und konnten 3 schöne, große Pizzen zaubern. Keine von uns beiden hat noch einmal was zu gestern gesagt. Es gab ja auch überhaupt keinen Grund. Es spielte sich ja alles nur in meinem Kopf ab. Und nachdem ich beim Einschlafen letzte Nacht doch eine Weile gebraucht hatte, beschloss ich den Gedanken, dass da irgendetwas zwischen uns passierte, fortan zu ignorieren. Am Ende würde es so sein, dass nur ich hinter diesen zufälligen Situationen mehr sah. Mich hatte nur verunsichert, wie empfänglich ich war. Ich war doch glücklich mit Micha, klar, wir zoffen auch mal und es gibt auch mal kleinere Flauten. Aber die Beziehung und auch der Sex mit ihm erfüllt mich. Trotzdem war ich irgendwie befangen in ihrer Gegenwart, beobachtete sie, beobachtete mich selbst viel zu genau. Will ich ihr gefallen? Warum? Warum fühlt sich jeder Blick von ihr so anders, so besonders an? Warum lache ich jedes Mal einen Tick zu laut und gellend? So mag ich mich eigentlich gar nicht. Und ich grübelte, was genau ich gestern eigentlich spannend fand. Aber ich kam nicht wirklich drauf. Kurz vorm Einschlafen überlegte ich, ob ich Lust hatte. Vielleicht würde es helfen, wenn ich mich dem Gefühl hingebe? Micha lag neben mir und atmete tief. Ich denke, er schlief schon. Sicher war ich mir nicht. Und irgendwie war mir dann doch nicht danach und ich spürte, wie ich langsam schwerer wurde. Mit der Hand auf der Schlafhose schlief ich dann ein.

"Feli? Gibst Du mir mal das Salz?"

"Fe.."

"Äh, was?", schrak ich kurz hoch.

"Das Salz!"

"Achso, ja hier..." und reichte ihr endlich den Salzstreuer.

"Wo hab ich Dich denn gerade hergeholt?!"

"Ähm, ich war noch bei unserer schönen Wanderung gestern..." log ich.

"Ja, die war wirklich schön. Aber ich merke es heute doch noch in den Beinen, war gut, dass wir heute nur am See waren!"

"Ja, bin auch ganz schön müde..." - immerhin musste ich jetzt nicht noch mehr schwindeln!

"Ich lese übrigens gerade einen supertollen Roman, vielleicht magst den auch mal ausleihen?"

"Um was geht's denn?", spielte ich Interesse.

"Um eine Frau grob in unserem Alter, die sich ihrer Gefühle nicht mehr richtig sicher ist und irgendwie ausbrechen will. Eines Tages lernt sie in einer Bibliothek eine andere Frau kennen, die sie zuerst gar nicht wahrgenommen hat. Die beiden trinken einen Kaffee miteinander und freunden sich nach und nach an. Je mehr sie einander kennenlernen, umso interessanter finden sie sich. Irgendwann sind sie so eng, dass sie unsicher sind, was sie eigentlich wirklich füreinander empfinden."

"Super spannend, obwohl ich solche Midlife-Crisis-Stories eigentlich sonst nicht so mag. Aber irgendwie fesselt es mich doch."

"Aha." stammelte ich nur, und das Blut und die Wärme schoss mir in den Kopf.

Ich drehte mich weg und suchte nach einer Beschäftigung. Katha aber machte weiter: "Ich kann das ja nicht so nachvollziehen, wie man sich so unsicher sein kann und dann noch wegen einer Frau."

Zack. Das saß.

Mit einem Mal schien mir der Stecker gezogen. Deutlicher hätte sie es nicht ausdrücken können. Und deutlicher hätte mir mein Körper nicht signalisieren können, was wirklich Sache war mit mir.

"Ist die Pizza schon fertig?" rief es ein wenig ungeduldig aus dem Wohnzimmer.

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