China Girls (16) - Ein nicht binärer General (fm:Sonstige, 7759 Wörter) [16/25] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Alexander vonHeron | ||
Veröffentlicht: Jul 01 2021 | Gesehen / Gelesen: 5381 / 3743 [70%] | Bewertung Teil: 9.00 (10 Stimmen) |
Der General treibt Tom halb in den Wahnsinn (KEIN Sex in dieser Episode, es ist ja auch ein Krimi) |
Erotische Livecams, heiße Videos und Livecam-Sex |
[ 10% ] [ 20% ] [ 30% ] [ 40% ] [ 50% ] [ 60% ] [ 70% ] [ 80% ] [ 90% ] [ 100% ] |
Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte
reine Behauptung gewesen, die inhaltlich irrelevant war. Ob es nun einen Zeugen gegeben hätte, der das angeblich bestätigen würde oder aber einen Fingerabdruck oder sonstigen DNA-Beweis. Das waren vorerst einmal die Gerüchte, mit denen man ihn verunsichern wollte, weich machen oder aber vor allem seine Reaktion testen. Dass seine Reaktion genau vermessen werden würde und dann durch diverse KI-Analysen laufen würde, war ihm schon vom ersten Augenblick an klargeworden.
Als die beiden Vögel da an der Tür geklopft hatten, um ihn zu verhaften. Natürlich dann mit Handschellen abführen, um gleich zu zeigen, wer Herr im Hause war. Und dass die wenigen Nachbarn, welche um diese Zeit auf waren, das aber sehr wohl und eindeutig sehen sollten. Das genügte schon - denn ein Buschbrand verbreitete sich sodann im Schneckentempo im Vergleich zu solch einem Gerücht und einer Neuigkeit. Dass Tom nach Hause gekommen war und schon wurde er auch verhaftet - was auch immer er wohl angestellt hatte. Dass da etwas mit seiner Frau sein konnte, vermuteten die meisten. Weil auch die meisten nicht so recht glauben konnten, dass sie ihm all die Zeit treu gewesen war. Und da zählte keinesfalls, dass sie genau so sicher waren, dass er da unten in Asien oder wo er eben bei der Armee stationiert war, nicht ebenso die Freudenhäuser und sonstige Etablissement frequentiert hatte. Ja, Armee - das war die offizielle Variante. Man konnte doch nicht sagen: CIA - das hätte man kaum glauben wollen und außerdem hätte es ja gegen das Prozedere verstoßen, wie so vieles.
"So sieht man sich wieder!", lächelte die falsche Schlange von Sir-Madam-Sir ihn an, aber sehr versöhnlich. Friedlich direkt und gut gelaunt, was ihn wunderte.
"Lassen Sie den Schmarrn mit dem Sir-Madam-Sir!", meinte sie sehr ernsthaft und legte die Füße auf den Tisch. Ganz in Manier des Wilden Westens und der Cowboys, außer dass es Pumps waren und die zarten Fesseln ihres Unterfußes dadurch in seine Richtung hinblickten.
"Ok, also Madame dann nur?"
"Wie Sie wollen! Oder Sir!", lachte sein Gegenüber auf und grinste so verdächtig, dass Tom vor allem das Gesicht ein wenig näher zu mustern begann. In der Früh oder vorher war ihm das noch nicht aufgefallen gewesen. Aber wenn er sich nicht total täuschte, dann waren da doch einige Bartstoppel gewachsen, die er ... aha? Also keine Frau, sondern ... Moment mal?
"Wie es so schön heißt, aber es geht nicht um mich. Ich bin, wie es so schön heißt, nicht binär ..."- damit lachte er oder sie, auf und grinste ganz breit, die Verwirrung in Toms Miene nur noch erhöhend.
"Weder Männchen noch Weibchen, sondern ... eben beides ... aber wenn sie da unten in Singapur stationiert waren, dann kennen sie das doch ohnehin ... darum geht es gar nicht! Also reden Sie mich als Sir an, wenn sie glauben, dass ich in dem Moment männliche Züge aufweise oder aber als Madam, wenn ... ach egal!"
Tom schüttelte den Kopf, überlegte, ob er hinsichtlich der Andeu-tung in Singapur eine Korrektur anbringen sollte, aber beließ es lieber dabei. Es war nicht relevant.
"Ist jetzt also doch das CIA zuständig für solch einen Fall - das wundert mich aber ... oder geht es gar nicht um den mit untergeschobenen Mord, sondern ganz was Anderes!"
"Mein lieber Tom - ich darf doch so sagen, oder Sir Tom, Major Tom oder wie hätten Sie es denn am liebsten!"
Tom grinste - "wie Sie wollen, das sind doch alles Floskeln. Ich würde gerne wissen, um was es nun wirklich geht. Denn dass ich mit dem Mord an dieser Stewardess nichts zu tun habe, das wissen wir beiden. Ich denke, das Prozedere können wir uns schon ersparen. Und welche Beweise auch immer von mir dort sein sollen, das kann nur fingiert sein. Aber das wissen Sie ja auch.!"
Sein Gegenüber nickte und grinste. "Ich weiß Tom, ich weiß ... aber lassen Sie sich doch lieber überraschen. So schnell geht das nicht. Dass ich sage, Ja ich weiß, die Leute vom NSA haben wieder mal Mist gebaut und die vom FBI sind Vollkoffer und die hiesige Polizei ... naja sie wissen schon, wie die orientiert sind. Also sind Sie froh, dass sie nicht schwarz sind, sonst hätten wir wohl schon wieder ein BLM, Widerstand bei der Verhaftung, Versuch die Waffe des Beamten zu ergreifen und ... also ersparen wir uns das übliche, da haben Sie schon recht."
"Ok, gut! Da sind wir uns ja einig!", nickte Tom und führte weiter aus. "Ich habe zwar keine Ahnung, wann und auch wo genau der Mord passiert sein sollte, geschweige denn wie und womit. Aber in der Zeit bis 2300 habe ich eine Zeugin. Meine Frau - und dann, so muss ich leider gleich gestehen, habe ich mich ziemlich intensiv mit Mister Jack Daniels unterhalten müssen. Also von dem Mister Daniels, dem Jackie, da kann ich seine leere Flasche vorweisen - ich hoffe, das gilt doch! Und nach dem Monolog mit Jackie, da bin ich dann wohl ... wann auch immer ... eingeschlafen, bis ich dann von den Sergeants Dick und Doof abgeholt wurde!"
"Na das mit Doof-1 und Doof-2 will ich nun lieber nicht gehört ha-ben, obwohl der mit dem etwas fetteren Ar... na sie wissen ja ... also der hat schon seine Qualitäten, aber ... achso ... nicht so ihre Kragen-weite, na gut ..."
"Also? Was wird mir wirklich zu Last gelegt?"
"Daran hat sich nichts geändert, Tom!"
"Also jetzt ernst, ganz ernst ... und all den binären und ähnlichen Scheiß mal zur Seite. Also - ich soll diese Stewardess ermordet haben und davor vergewaltigt? DAS ist die Anklage, echt?"
"Ich sagte ja, daran hat sich nichts geändert, Tom!"
"Aber Moment mal, das ist doch Schwachsinn. Das wissen wir doch beide. Ich war nicht bei ihr, ich habe mit ihr nicht Sex gehabt, weder so noch so!"
"No - I had no sex with this woman ... an das kann ich mich gut erinnern. Ja - der war noch einer von der ganz anderen Sorte, nur hat er mir eben alle Illusionen geraubt, der schlimme Billy!"
"Was hat das nun mit ... Clinton zu tun?"
"Na Gott sei Dank nicht die Hilary. Aber Bill hat mir als Jugend-licher alle Illusionen geraubt - das kann ich ihm einfach nicht ver-zeihen!"
Tom schüttelte den Kopf und sah ihn entgeistert an. Was war hier los? Das war doch kein Verhör, der oder die nahm ihn doch stets auf den Arm.
"Ich war so stolz damals auf meinen ersten Blowjob ... beiderseits sozusagen, weil ich ja mich auch damals nicht entscheiden konnte!", spielte der General mit seinen Fingern.
"Und dann kommt da ein Präsident und erklärt öffentlich, dass das ja gar kein Sex ist. Dass ich also mit vierzehn somit wieder plötzlich Jungfrau, äh Jungmann, na ist ja egal war ... Das ist doch ..." - und er brach in ein schräges Lachen aus, das schrill aber nicht gekünstelt wirkte.
Tom lächelte gequält und grinste ein wenig. War das nun als Witz gemeint, um das Eis zu brechen oder aber um ihn jovial auf seine Seite zu ziehen.
"Na ja bei der Hilary, da wäre mir auch jede Monica lieber gewesen ... vor allem die Humidor-variante ... die hat es doch in sich!"
"Ja - in der Tat ... schade eben, dass wir davon keine Filme haben. So ganz im Gegensatz zu ihrem Fall, Tom!"
"Was - schon wieder ein Scherz. Filme von mir in dem Zusam-menhang? Habt ihr jetzt schon die Trickzeichner von Disney engagiert, um mir was anzuhängen. So ein Blödsinn. Das kann nicht sein, das gibt es nicht. Da gibt es nichts zu sehen!"
"Na dann - ich glaube es ist ohnehin an der Zeit, dass wir was voran treiben. Die Höflichkeitsfloskeln haben wir schon ausgetauscht. Das Wasserschaff fürs spätere Water-boarding ist noch nicht ganz voll ... also sehen wir uns doch mal einen Film an!"
Und wieder lachte der General derart schrill, dass es Tom beinahe in den Ohren schmerzte. Aber schon hatte jener auf seinem Laptop auf einen Knopf gedrückt und auf der gegenüberliegenden Wand begann ein Film zu laufen.
Ganz eindeutig sah man ein Hotelzimmer, gar nicht schlecht eingerichtet und recht geräumig. Offenbar wurde die Aufnahme von der Decke aus gesteuert und sodann mittels Weitwinkeltechnik der gesamte Raum abgedeckt.
"Praktisch, dieses neumodische Beleuchtungsdings da, das man mit Handy-App und so steuern kann, muss ich schon sagen. Da geht dann wohl so manchen das Licht auf, wenn sie sehen, was mit diesem IoT-Schmarrn schon heute alles gemacht wird. Und das ist schon längst nicht mehr state-of-the-art ... also nicht stauen bitte, mein lieber Major Tom!"
Der Film war offensichtlich im schnellen Vorlauf und man sah eine dunkelhäutige großgewachsene Frau durch den Raum eilen und im nächsten Moment schien sie nackt zu sein, offenbar auf dem Weg zu Dusche.
"Ist ja nicht so meine Kragenweite - aber ... soll ich hier zurück spulen. Damit Sie einen Blick werfen können auf, wie gesagt. Geile Titten und geiler Arsch oder so kann ich mich erinnern, dass sie beim ersten Befragen gemeint haben. Ja, das mag schon sein. Vielleicht ein wenig zu groß, beides ... aber ... de gustibus, sie wissen ja. Der Po, der Hintern, nicht so vulgär der Arsch, bitte ... ja ... bei einem Burschen, da könnte man schon ... vielleicht ein wenig näher hinein zoomen, oder?"
Tom atmete tief durch und schüttelte den Kopf.
Wenn es hier wirklich Filmmaterial von Samantha gab, dann hatte er ja überhaupt nichts zu befürchten. Alleine diese Idee war ja schon verrückt. Er hatte nichts getan, ihr ja nicht mal auf den Arsch gegriffen, um es nochmals so drastisch zu denken. Und was sollte ihm nun gezeigt werden.
"So - ja 23:15 - ab jetzt wird es interessant. Den Ton können wir noch dazuschalten, da arbeiten die Kollegen noch dran, der kommt von einer anderen Quelle, nicht der Lampe, also ... aber nicht so wichtig. Man erahnt es ja ohnehin"
Samantha befand sich offenbar im Nebenraum, sehr sicher das Ba-dezimmer, wie man anhand einer Zimmeraufteilung vermuten konnte.
"Achja - die Aufnahmen vom Bad ... also wegen des Dampfs ein wenig verschwommen. Und geile Titten, wie sie sagen, das stimmt, aber ich dachte mir ... wir ersparen uns diese 20 Minuten Duschorgie. Das heißt ohne Orgie, leider ... oder wie man es eben so sehen will. Oder soll ich? Also ich habe Zeit, Sie können gerne ... und wenn Sie wollen, dann schaue ich auch nicht hin, falls Sie dabei ein bisschen Hand anlegen ... also ... Sie wissen schon, was ich meine?"
Er grinste, dass es kaum zum Aushalten war. War er in einem Film, wo er von vorne bis hinten verarscht wurde. Aber Tom kannte die Mechanismen und Methoden, wie man weich gemacht wurde bei Verhören - oder eben schon davor, noch ehe es eher begonnen hatte. Und der witzige Hinweis auf das Wasserschaff - ja natürlich, da musste er ja auch lachen, innerlich zumindest.
"So, jetzt wird es spannend gleich"
Offenbar wurde an der Tür geklopft und der General verblödete sich nicht, offenbar die erste Strophe der Herbergssuche nun zum Besten geben zu wollen.
"Wer klopfet an // o zwei gar arme Leut // was wollt ihr dann ..."
Es war schwer, Fassung zu bewahren, als genau dann der Film an-gehalten wurde, als die Tür aufgemacht wurde und eine Gestalt auf-zutauchen begann, die von Samantha offenbar liebevoll begrüßt wurde. Das umgeworfene Handtuch schien sogar zu rutschen, als dann auf Pause gedrückt wurde.
"Man bedenke, wieviel Sperma wir dann auf ihr gefunden haben, Tom - also alle Achtung, mein Lieber Herr, Feuerwehrschlauch oder?"
Tom schüttelte den Kopf und sah sehr intensiv musternd auf die Gestalt, vor allem wie sodann der General Bild für Bild weiter spulte. Immer klarer zeichnete sich das Gesicht ab, vor allem als bei Samantha das Handtuch fiel und sie sich mit der Gestalt zu küssen begann. Einer Frau, eindeutig - hatte er ja doch gleich geahnt, dass die Stewardess zum anderen Lager gehörte. Und wie hatte doch seine Frau ihm geschrieben ... JA - sie bedeutet mir immer noch was!
War das hier nun ein Fake, ein Scherz, eine Verkleidung. Er atmete tief durch und ihm wurde innerlich heiß. Mary? Meine Frau? Mary und Samantha ... die beiden? Er hätte es nicht für möglich erachtet.
Aber weniger erschreckte ihn die Tatsache, dass Mary offenbar eine lesbische Beziehung mit einer anderen Frau hatte, sondern ... er konnte es einfach nicht glauben, dass das Zufall war. Ausgerechnet Samantha, die Stewardess zwischen San Francisco und Singapur war. Und dann, wie war denn das mit dem Oralsex mit seiner Frau - mehr wollte sie nicht und hatte auch keine Zeit ... Aha Orchesterprobe heißt das jetzt. Aber wohin hatte sie denn da nicht seinen Samen gespuckt? In ein Kondom und ... nein ... nein, das gibt es nicht.
"Sie kennen die Dame?" - stichelte der General in einer Ernsthaf-tigkeit, dass es einem die Sprache verschlagen musste.
Tom war sich seiner Antwort nicht mehr sicher, die er nun von sich geben sollte. Wollte er wirklich seine Frau beschuldigen? Aber andererseits, was auch immer dann vorgefallen war, dann hätte sie den Mord an ihrer Geliebten derart fingiert und obendrein mit seinem Sperma drapiert? Nein, das konnte er nicht glauben, aber die Fakten?
"Mary, Mary ... du verdammtes Luder ... das hätte ich dir niemals zugetraut!", schüttelte er den Kopf und vergrub sein Gesicht in den Fingern.
"Da bringst du deine Geliebte um - und schiebst mir die Tat in die Schuhe ... das kann ja wohl nicht wahr sein!"
* * * * * * * * * *
Hütchenspiele
Der General nickte ihm nur zu und beobachtete Tom genau. Aber ein feines Lächeln und Kräuseln seiner Lippen deutete doch eindeutig darauf hin, dass das noch längst nicht alles war, was er auf Lager hatte. Und wenn der Mord auf dem Band zu sehen wäre, dann ... Tom wollte nicht recht weiterdenken, konnte sich das aber nach wie vor nicht vorstellen.
Hatte Samantha Mary, also seine Frau, verlassen wollen und vielleicht mit was auch immer gedroht. Und die Handlung, der Mord danach, war dann im Effekt geschehen. Aber wenn Mary das Kondom mit seinem Sperma mitgenommen und nicht in die Toilette geworfen hatte, wie er seinerzeit mit Sicherheit angenommen hatte, dann ... dann waren da schon vorsätzliche Handlungen mit im Spiel. Schwierig, dann gegenteilig zu argumentieren, auch wenn das natürlich der Fall für einen Anwalt gewesen wäre. Nein, das traute er seiner Gattin nicht zu. Er hatte ihr zwar auch diese lesbische Ader niemals zugetraut, aber Mord - das war nochmals eine ganz andere Kategorie. Dass seine Frau lesbisch veranlagt war, nun denn - damit musste und konnte er wohl leben, so sehr ihn das überraschte. Aber dass sie ihre Freundin ermordet hätte, das passte schon überhaupt nicht zu ihr. Das war eigentlich nicht möglich!
"Ich habe ja von ein paar Filmchen gesprochen ... oder habe ich das vergessen zu erwähnen, eingangs?", riss der oder die General den grübelnden Tom wieder aus seiner Gedankenwelt.
"Das war 23:16 - dann ... die Liebesszene die dauert, Moment mal, lassen Sie mich nachsehen, bis 23:35. Also was sind das, fast 20 Minuten nach Adam Riese. Das klingt doch nach mehr als einem Quickie, oder ? Wie lang geht das bei Ihnen Tom ... oh sorry, ich wollte jetzt nicht indiskret werden ... aber interessieren würde es mich schon. Sozusagen off the records, Sie verstehen schon, oder?"
Tom hörte nicht einmal mehr mit einem halben Ohr hin. Ihm war vollkommen klar, dass der General ihn nur provozieren wollte, Reaktionen aus ihm herausholen oder aber ... ein Geständnis? Was gab es da zu gestehen außer der Tatsache, die in ihm nagte. Er hatte es nicht gemerkt und er hatte es nicht gewusst. Nicht einmal geahnt, keine Sekunde lang. War Mary wirklich lesbisch - immer schon ge-wesen? Oder war sie "Nur bi" - auch das klang ja schon sehr komisch! Hatte sie ihm stets etwas vorgespielt, von Spaß und Lust bis hin zu Orgasmen. Nur die Schwangerschaft, die war dann ja schon echt gewesen, die erwachsene Tochter nun flügge ... und sogar älter als seine Gespielin unten in Singapur!
Wie ging es wohl Sandra, tobten verrückte Gedanken in diesem Moment in ihm. Würde ihn die auslachen, wenn er diese Episode hoffentlich sehr bald zum Besten geben könnte - oder würde er lieber darüber schweigen wollen. Warum war es ihm denn irgendwie pein-lich? Wenn sie ihn mit einem Mann betrogen hätte, dann wäre das ja sozusagen normal gewesen - und er hätte da wohl eher etwas tun können. Aber bei einer Frau? Da waren ihm doch die Hände gebun-den. Da hatte er keine Chance, er würde sich doch nicht deswegen umoperieren lassen!
Wenn es ihn nicht beträfe, könnte man in gewisser Hinsicht lachen, das war schon richtig. Aber? Aber! Da kam doch noch einiges, war er sich gewiss, innerlich schon bald auf alles Mögliche eingestellt.
Mary - sie war ein wenig kleiner als Samantha? Und sie wäre eine Mörderin? Naja, die Größe sagte ja nichts aus, aber ... wie hatte sie es dann getan. Oder hätte sie es getan, denn so recht glauben wollte er das alles noch immer nicht. All das, was er gesehen oder gehört hatte, das waren keine Fakten für ihn. Und er kannte ja die Tricks - also lieber mal abwarten und tunlichst nichts sagen.
Aber er bekam den vermeintlichen Mord einfach nicht aus seinem Kopf heraus: Erschossen, aber woher hatte sie die Waffe, oder erschlagen - was gab es da? Der Hammer für die Feuermelder fiel ihm instinktiv ein, denn Erwürgen, das konnte sie nie und nimmer, da war sie nicht stark genug und da gehörte mehr als Überwindung dazu ... aber daran wollte er nicht mehr denken, das so weit und so lange zurücklag, dass er es gut hatte verdrängen können.
"Also wollen Sie ein wenig davon sehen ... lesbische Liebe ... was ihre Frau so alles drauf hat, sozusagen ... oder? Also ich finde das schon einen rechten Zufall, nicht wahr. Ausgerechnet die Stewardess von ihrer Flugnummer, die da nach Singapur hin und her pendelt. Da gehen schon die Phantasie auf, aber ... dann tun wir mal weiter!"
Es war schwer, den General zu ignorieren und ihm nicht an die Gurgel zu springen. Aber vielleicht hätte er kühl lächelnd auch darauf warten und reagieren wollen. Immer noch machte seine eigene Verhaftung keinen Sinn, schon gar nicht mehr mit dem Titel von wegen Vergewaltigung und Mord.
"Also dann im Schnelllauf, wenn es recht ist ... ein bisschen was sieht man ja doch. Also ... diese 69er-Szenen, die haben es schon in sich, wenn man da dann ... ach so, sie stehen da nicht so drauf, na gut, dann ... dann also zum nächsten Schnitt!"
Tom starrte auf den Schirm und schüttelte den Kopf, weil er im ersten Moment überhaupt nicht verstehen konnte, was man sah. Das konnte kaum aus der Deckenlampe heraus gefilmt worden sein, son-dern war viel näher, ganz nahe sogar - eher sogar die Lampe am Nachtkästchen, wenn er sich nicht sehr irrte. Verrückt, wie sein Herz immer intensiver zu klopfen begann. Wohl deswegen, weil man die Bewegung des Bettes erahnen konnte, das nur zum Teil mitgefilmt wurde, ohne dass man darauf Personen sich wälzen sah. Oder war das nun gar nicht so sehr der Liebesakt, sondern sogar der Todeskampf, selbst wenn er es nicht glauben konnte. Und dann im Kontrast dazu diese Tafel chinesischer Schokolade, offenbar eine Rippe davon herunter gebrochen, sodass das Stanniolpapier das Licht der Lampe gleißend reflektierte.
Er atmete tief durch und starrte wortlos auf die Szene, die etwa eine Minute lang das gleiche Bild zeigte. Wenn sich das Bett nicht in unterschiedlichen Rhythmen bewegt hätte, konnte man glauben, dass es ein Standbild war.
"Ist doch süß ... die beiden ... oder?", lästerte der General, als würde er aus dem Zusammenhang über ganz etwas Anderes reden. Tom konnte darauf gar nicht reagieren, die Spielchen waren ihm schon längst zu blöd geworden!
"Offenbar haben Sie beide den gleichen Geschmack, oder was meinen Sie, Tom?"
"Was, wie bitte ... wasss?!", zischte Tom wütend. Was meinte denn der/die oder das General nun schon wieder, lag ihm auf den Lippen. Aber Provokation war nicht die Lösung und führte maximal dazu, dass es hier ewig lange dauern würde. Worauf hatte er anspielen wollen, versuchte er, Ruhe zu bewahren und sich nicht aus der Reserve locken zu lassen.
"Naschkatze - offensichtlich, oder? Schlecker- Leckermäulchen sozusagen ... leck, leck, ach leck mich doch mein ... Sammychen ...!"
Tom atmete tief durch und schloss die Augen. Er musste sich derart intensiv beherrschen, seinem Gegenüber nun nicht wirklich an die Gurgel zu springen, dass er dieses Gefühl nicht beschreiben konnte. Innerlich glühte er und nach außen hin wirkte er wie ein Eisblock. Oder war es umgekehrt - er tobte und atmete doch ruhig, um nicht sofortiger Ansatzpunkt für weitere Frechheiten und Provokationen in jene Richtung hin zu sein. Dass andere seine Miene und seine Züge und seine Augen und seine Zuckungen interpretieren und analysieren würden, war ihm klar. Ruhe bewahren und vielleicht erst später explodieren. In einen Fight-Club noch heute Abend gehen, Cage-Fight und dergleichen und sich einfach kontrolliert verprügeln ... das war angesagt. Schon lange, dass er nicht mehr als Kämpfer unterwegs war, um sich geistig und körperlich abzuhärten. Das hole ich nach - und dann bin ich geil drauf, mir vorzustellen, dass es du bist, du elendiger er-sie-es-Du-General, den ich da mit Links-Rechts-Kombinationen bedecke.
"Ach ja, eines noch - Tom ... so interessehalber. Jetzt aber schon von Mann zu Mann, versteht sich von selbst. Also wie potent - naja ... wie oft geht es denn bei dir, ähm Ihnen im Schnitt?"
Tom hauchte aus, laut, seine Wut durch heftiges Schnauben ordentlich zum Ausdruck bringend. "Was, verdammt nochmal und alles, was recht ist, hat das mit dieser verdammten falschen Beschuldigung zu tun. Ich hab" sie nicht umgebracht und auch nicht missbraucht. Schaut doch auf den Film - sieht man mich da? Oder wen anderen? Ihr wisst es genau, dass ich es nicht war! Also wann kommt ihr endlich zu dem, was ihr mir zeigen wollt. Oder was ist die wirkliche Frage. ICH WAR ES NICHT - ist das klar, ihr ..."
"Nana, mein lieber Tom ... das war doch als Kompliment gedacht. Nicht gleich so aufbrausen, mein lieber Tom!" - alleine schon das liebe Tom wurde derart provokant über seine Lippen gerollt, dass es schwer fiel, ihm nicht aufs Maul zu schlagen oder aber die Zähne ... Tom atmete tief durch, antwortete aber nicht. Es machte keinen Sinn, aber er brauchte einfach ein Ventil, um Dampf und Druck abzulassen.
"Na gut, das weiß ja nicht ein jeder. Also kläre ich auf. Zwei bis fünf Milliliter - pro Ejakulation. Etwa ein Teelöffelchen ... gar nicht so viel. Und da zieren sich doch so viele, wenn es darum geht, das zu schlucken ... also, das versteh ich nicht! Ist doch nicht wirklich viel, die Menge an Sperma, oder?"
Auf was willst du hinaus, du verdammter Idiot, tobte es innerlich, während er nach außen hin ein "sehr interessant - also das mit dem Teelöffel, wusste ich nicht ... aber ich verabreiche mein Peniscillin ohnehin immer nur oral!" von sich gab.
"Haha - der war gut ... den muss ich mir merken. PENIS-cillin ... Tom, sie haben Humor. Echt gut. Oder Galgenhumor, hahaaaa ... der war jetzt von mir gut!"
Er tanzte auf den Nerven, setzte diese unter Strom und tat dann so, als hätte er irrtümlich ein Bild an die Wand geworfen. Man sah auf den zweiten Blick dann wohl einen weiblichen Torso - mit Absicht war nur der Bereich von Oberschenkel bis hinauf zu den Brüsten aufgenommen worden. Dunkel unterlaufene Haut, also eher eine Schwarze und dann Blessuren: blau-schwarz-grün und darüber jede Menge weißliche Anhäufungen, um es so zu nennen, leicht glasig bereits ... offenbar ... das, wovon soeben geredet worden war. Tom atmete tief durch.
"Samantha?", konnte er nur keuchen und schüttelte den Kopf. Er konnte noch immer nicht glauben, dass dies in Zusammenhang mit seiner Frau sein konnte. Nein, selbst wenn sie ihn so fürchterlich aufs Kreuz legen wollte, aber das war nicht ihre Handschrift und keinesfalls ihre Kragenweite. Er schüttelte nochmals den Kopf und sah von dem unerfreulichen Bild weg hinüber zum General.
"Wo sind die Bilder, die Filme ... dazwischen ... also nach 23:36 - und ich meine jetzt nicht die Aufnahme von der Schokolade!"
"Ach ja, das ist ein gutes Stichwort!" - jetzt lag er auf der Lauer. Das kannte Tom zur Genüge, aber er wusste nicht, mit welcher Waffe er angegriffen werden würde, aber er war gefasst auf wohl alles, das nun kommen sollte. Stichwort war wohl eine Stichwaffe für seine Sprache, fiel ihm die Assoziation ein.
"Schokolade - das ist gut ... also Ihre Karte, Tom, die war echt süß!"
"Was bitte ... was wollen Sie damit sagen! Süß?"
"Süß, roch sogar danach ... nein nicht nach Samen wie auf dem Foto übrigens, sondern Schokolade. Chinesische Schokolade, viel zu süß für meinen Geschmack, aber wer drauf steht, der ... !"
"Und das mit Stanniol - also woher Samantha das wohl wusste? Aber guter Hinweis, darin eingepackt etwas zu transportieren, oder was meinen Sie, Tom? Sie sind doch da auch der Experte, nehme ich mal an, wenn es ums Schummeln geht. Also Dinge vorbeischummeln habe ich jetzt gemeint, nicht ... das sonst so ... wie in der Schule!"
Tom lief rot an - das war immer ein extrem schlechtes Zeichen. Eigentlich war er sich gewiss gewesen, dass er diese Regung unter-drücken konnte. Nicht nur, weil sie es in der Ausbildung ja teilweise erlernt hatten und es auch wahrlich lebensrettend sein konnte, solche Regungen nicht aufkommen zu lassen. Auch sein Puls stieg und das konnte man an seiner Halsschlagader sehen, sodass er sich leicht nach vorne abstützte, um dieses Pulsieren zu verdecken.
"Ich - also ... ich weiß nicht, was Sie jetzt meinen ...?", stammelte er und versuchte mit Gewalt wiederum, Fassung zu gewinnen. Wenn man das machte, dann musste man von der Verteidigung übergehen in den Angriff und tunlichst auch ablenken.
"Also das Foto von vorhin ... der nackte weibliche Torso mit den ... also wenn das Sperma sein soll, dann war das wahrlich mehr als eine Ejakulation ... eher an die, was weiß ich. Sie haben es sicherlich fein säuberlich vermessen. Vermutlich haben Sie ja sogar jeden einzelnen Samenfaden gezählt, oder?", hängte er einen provokanten Scherz an und fühlte leichten Rückenwind, weil er seinen Puls und seine Gesichtsfarbe stabilisieren konnte.
"Ach so - ja klar ... danke, stimmt. Wir haben gezählt!", nickt er mit breitem Grinsen. "Das war schon ein bisschen aufwändig, können Sie mir glauben, mein guter Tom! Ein, zwei, drei ... viele!" - er brach zum Glück früh genug ab, denn Tom hatte nun durchaus erwartet, dass sich der General nicht erblöden würde, von eins bis wohin-auch-immer zu zählen, nur um ihm auf die Nerven zu gehen. Denn wenn eines hier in Übermaß zu existieren schien, dann war das Zeit. Zeit, die sinnlos verbracht und totgeschlagen wurde. Zeit, um ihn zu zermürben. Das war nicht neu, was die Taktik betraf.
"Das ist auch eine gute Überleitung zu der dritten Frage oder eben dem nächsten Film auch, wo wir uns nicht sicher sind."
Mit keinem weiteren Wort ging er auf die Schokolade ein, womit er Tom doch fühlbar in die Enge hatte treiben können. War ihm das wirklich nicht aufgefallen, oder hob er sich diesen Tiefschlag für eine noch bessere Gelegenheit auf. Tom befürchtete letzteres und versuchte unter keinen Umständen an seine Tafel Schokolade zu denken und was er dort wirklich transportiert hatte. Denn dann würde so einiges in seinem Kartengebäude gar ernsthaft ins Wanken geraten. Also lieber Vollgas in die andere Richtung geben.
"In Singapur - Sie kennen dort sicherlich ein paar gute Lokale. Also Bars? Nachtlokale und so, oder? Striplokale, Sex und so ... oder?"
"Durchaus - Sie wollen ein paar Tipps haben. Nun als Mann sozu-sagen oder als Frau. Aber als Mann mit Blick auf Mann oder Frau oder als Frau mit Blick auf Frau oder Mann?" - er versuchte, tunlichst den Spott sowohl in Sprache als auch auf seinen Gesichtszügen zu verbergen. Aber er konnte damit die Frage einerseits beantworten und zugleich den Fragesteller ins Lächerliche ziehen. Das war beinahe wie ein aufgelegter Elfmeter, frohlockte er innerlich.
"Das ist eine gute Frage, mein lieber Tom. Also ich würde da mal sagen - man muss doch für alle Richtungen hin offen sein, oder?"
Dann tat er, als würde er überlegen und spielte wieder mit den Fingern in der Luft.
"Na sagen wir mal - die G-for-G oder eben G4G ... sagt Ihnen das was?"
Tom grübelte - nein, das sagte ihm nicht unbedingt etwas. Er war mit Sicherheit dort noch nicht gewesen, aber es dämmerte ihm ein wenig, davon gehört zu haben. "G-for-G ... steht das für Girls-for-Girls oder wissen Sie das?"
"Gut gebrüllt, Löwe - oder fein geraten oder exakt gewusst, Major Tom! Ja, in der Tat!" - und damit setzte er wiederum seinen typischen Grinser auf, sodass die Unterlippe spöttisch flatterte.
"Nun ja - vermutlich nicht so recht das Ihre, aber ... Sie würden sich schon wundern, wer dort aller anzutreffen ist. Aber ... nein nein, DSGVO, Sie wissen schon, ich kann Ihnen da jetzt nicht alle Namen nennen. Aber ... Sie ahnen schon vollkommen richtig!"
"Ihre Freundin ...?"
Tom riss die Augen auf - was war das nun für Unfug, war er in Begriff, aufzubrausen, ehe er die Falle zu entdecken begann, in welche er um ein Haar getappt wäre, hätte er nun auch nur ein empörtes Wörtchen von sich gegeben. Denn an wen sonst als an Sandra hatte er in diesem Zusammenhang denken können, dass der General anspielen wollte.
"Ihre Freundin Samantha hatte ich sagen wollen ... aber dann ist mir ja eingefallen, dass das die Freundin von ihrer Frau war ... wie konnte ich nur das verwechseln. Aber Sie wissen ja, man darf nie nur binär denken, oder. Sie verstehen mich jetzt?"
"Also Samantha - die war dort gerne. Vielleicht sogar jedes Mal, wenn sie sich rührend von ihrer Frau verabschiedet hatte, dann musste sie dort unten sich Trost suchen ... das versteht man doch, oder, Tom!"
Tom grummelte und in seinen Gedanken begann sich bald alles zu kreisen und drehen. War also Mary doch auf die eklatante Untreue von Samantha draufgekommen und das sodann gepaart mit seiner eigenen Untreue und dann ... aber ... das passte nicht, das war nicht möglich. Und das mit der Unmenge an Sperma, das war nicht er, nicht er alleine, und wie das möglich war, das ... verdammt ... Stopp, halt. Ich muss mal einfach klar denken können.
"Trost suchen - Tom ... wie war denn das bei Ihnen. Trübsal blasen oder ... blasen lassen ..." - er lachte auf und verschluckte sich dabei, offenbar gespielt, denn er hüstelte und beobachtete seine Reaktion. Ein Vulkan vor dem Ausbruch war wohl ruhig dagegen, keine seismischen Bewegungen. Aber hier brodelte es und aus seinen Ohren dampfte es. Und sein Gegenüber schien dies zu genießen. Je mehr Druck, je mehr Stau, je mehr innere Wut, desto besser ... das war nur eine Frage der Zeit und er musste explodieren.
Da lag etwas in der Luft, da wurde er gefoltert und gequält und er wusste nicht einmal womit. Aber Tom spürte es und er fühlte, dass da noch mehr kam. Und es machte ihn wahnsinnig, dass er wirklich keine Ahnung hatte, um was es gehen konnte.
Also Samantha war in dieser Girls-for-Girls Bar. Ok, hatte dort vielleicht die eine oder andere Gleichgesinnte aufgerissen. Ok, das war ihm aber so was von schnurz-egal, vollkommen sogar.
"Na dann schauen wir doch mal ... dieses schwarze Turteltäub-chen, das muss ja auffallen. Also man muss schon sagen, diese Lampen von Huawai, die sind wirklich allerbeste Qualität. Vielleicht leuchten sie sogar, aber die Filme sind wahrlich wie in HD und Farbe sowieso. Oder was meinen Sie! Ich muss schon sagen, Hut ab - da heißt es, die Chinesen kopieren nur alles von uns ... als hier, aber Detail am Rande, Sie behalten es ja ohnehin für sich. Den Film haben wir kopiert von den Chinesen ...", er klopfte sich auf die Schenkel und verfiel in einen Lachkrampf, dass man ihm wahrlich schon Wahnsinnsanfälle attestierten musste. Dass das alles "part-of-the-game" war, verstand Tom und er konnte ruhig bleiben, auch wenn er auf Nadeln saß. Da wollte ihm dieser non-binäre-General nun etwas zeigen, ihn demütigen, anders konnte man es nicht formulieren.
"Na dann schauen wir mal eben, wer sich da so nähert ... auf Frei-ersfüßen, oder?", lachte er und erklärte somit mit traurigem Unterton.
"Das mit den Balken und so vor dem Gesicht ... das ist wegen der ... Personenwürde. Wir müssen ja die DSGVO und den ganzen Datenschmarrn und so ... einhalten ..." - wiederum lachte er in einem extremen Übermaß, dass es peinlich war. Ihm nicht, ganz im Gegenteil, denn er wurde sofort wieder ernst.
"Nun mein Major Tom - ich sehe schon ... sie müssen wohl ein Schweizer sein und kein Amerikaner. Gehen wohl auch nur in den Keller lachen ... Also das mit DSGVO war ein Scherz!"
Und damit spielte er den Film weiter in einer Schärfe und Klarheit, dass man nur den Mund aufreißen konnte, wie die Balken sich in Nichts auflösten und Klarheit schufen, auf wen der Fokus gelegt wurde. Dafür gab es bei Tom allerdings mehr als nur einen Grund, wie er die Statur zu erkennen begann, die sich hier sehr zielstrebig in Richtung Samantha hinbewegte. Das war kein Zufall, das war ... er glaubte nun selbst, schreien zu müssen, als ihm das schlagartig bewusst wurde, wer das war.
"Nette kleine Chinesin, muss ich schon sagen. Recht jung - sicher unter zwanzig. Kaum ein Busen, sodass man sie auch als Burschen verwechseln kann. Oder sollte ich vielleicht sagen, wenn man solche Gelüste hat, dann wie einen Knaben nehmen, wobei das ja auch geht, wann man ein Mädchen in ihr sieht, dann hat man ja sogar beide ... Möglichkeiten ... off...." - er kam nicht weiter. Auch wenn wohl alle hier im Umfeld Anwesenden früher oder später genau solch eine Reaktion erwartet hatten, so war die Wucht und Wut und Heftigkeit, mit der sich Tom von seinem Stuhl über den Tisch wuchtete, doch derart überraschend, dass ein jeder wie für zwei oder drei Sekunden wie gelähmt war.
Dann flogen die Türen auf und mit vereinten Kräften wurde Tom von zwei kräftigen Wärtern zurück gerissen und heftig auf den Boden gedrückt. Der General griff sich ein wenig prüfend an seinen Hals, aber Tom hatte wohl trotz seines extremen Wutausbruchs gar nicht die Absicht gehabt, ihm wirklich im wahrsten Sinn des Wortes an die Gurgel zu fahren. Eher war es ein Ausbruch und ein Ausdruck seiner momentanen Ausweglosigkeit, in der er sich selbst sah. Und das wurde verstärkt mit dem geradezu dramatischen Bewusstsein, dass er ganz eindeutig hineingelegt worden war.
"Das kann doch gar nicht wahr sein", stammelte er vor sich hin, während nun seine Arme mit Handschellen und einer Kette so am Tisch fixiert wurden, dass er keinesfalls mehr über die ganze Platte hätte springen können. Seine Hände konnte er immer noch über sein Gesicht schlagen, während vollkommen klar ersichtlich wurde, wie sich Samantha und Sandra zärtlich umarmten und dann auch zu küs-sen begannen. Wie Dolchstöße, so gruben sich diese feinen Zärtlich-keiten in sein Gemüt, egal ob er nun hinsah oder auch nicht.
"Nein ... du verdammte China-Schlampe ... das darf nicht wahr sein!", stöhnte er und raufte sich die Haare.
"Nana - wir wollen doch nicht unhöflich sein, Major Tom. Ehre wem Ehre gebührt. Also wenn man besiegt wird, dann sollte man schon den gebührenden Tribut erweisen, Ehre erweisen, sich ver-neigen - ob nun Boxkampf oder was machen die da unten eher ... Aufs Kreuz legen glaub ich, wie heißt das doch gleich der Sport bei denen?"
Und dann setzte er wiederum eine komplett andere und ernste, eher sogar traurig wirkende Miene auf.
"Nun also, um Fräulein Za'n'Drah kümmern wir uns schon. Klar, versteht sich. Wobei - ich dachte, Sie waren schon in Italien und so, Kalabrien etwa ... also mich erinnert der Mittelteil des Namens schon sehr an `Ndrangheta. Und 'n'Drah ... naja ... vielleicht hat sie nicht so deutlich gesprochen beim Vorstellen, wer sie ist. Sandra ... dass ich nicht lasse ... zzzza'n'Drah ... ", spöttelte er und Toms Gesicht wurde blass und rot zugleich. Er konnte nichts sagen, war auch nicht gefragt worden, fühlte nur eine Niederlage in einem Ausmaß, dass ein Fass ohne Boden dagegen geschlossen war.
"Also ich will es kurz machen - ich geh ja heute noch nach Hause zu Frau und Kind oder Mann und Kind, weiß ich noch nicht! Sie werden ja noch ein paar Dingelchen aufklären müssen, nehme ich an."
Und dann ging es los in einer Art und Weise und einer Offenbarung, dass Tom Hören und Sehen verging. War er blind gewesen, taub, leichtsinnig, wohl nur von seinem Schwanz gesteuert gewesen?
"Also das Positive, mein lieber Tom, fangen wir damit an, ist die Tatsache, dass sie uns extrem geholfen haben, Licht ins Dunkel zu bringen und eben zu zeigen, wer auf welcher Seite wohl ist. Ihre Seite ... naja - die müssen wir noch besprechen, das ist jetzt nicht so wichtig aber auch nicht klar. Die ist sozusagen wie meine, nicht-binär weder bei uns noch bei denen sozusagen!"
Er lachte wieder kurz und mühsam über seine eigenen schlechten Witzchen, dann ergriff er drei Becher und drehte diese um. Ganz langsam nahm er weitere drei Würfel aus seiner Jackentasche, zwei grüne und eine roten und versteckte je einen der Würfel unter den Becher.
"Kennen Sie das Spiel mit den Hütchen - ist doch recht beliebt, ich dachte sogar in den Straßen von Singapur. Dort wird es um ein paar Dollar oder so gespielt - und man kommt wohl fast nie drauf, unter welchem Hut sich die Münze befindet. Anfangs gewinnt man ein bisschen und dann ... Trick hin und her?"
Und damit schob er die Becher wild kreuz und quer, sodass wohl kaum jemand hatte folgen können, wo nun grün darunterlag und wo rot.
"So, mein lieber Tom! Sie dürfen raten. Wo ist grün - das sollte doch leicht sein. Außerdem haben Sie eine sehr hohe Chance, 2/3 das ist ja wirklich eine gute Gewinnchance. Ich habe nicht gefragt, wo rot ist, das wäre schon ein bisschen schwerer, wenn sie nur eine einzige Wahl haben. Also, was meinen Sie?"
Er lächelte und hob so nur für sich den Becher, dass er sehen konnte, ob grün oder rot darunterlag. Er erwartete gar keine Antwort und es wäre auch irrelevant gewesen, was Tom gesagt hätte. Der schwieg ohnehin und versuchte vor allem, seine Gedanken neu zu sortieren, was überaus schwierig war. Denn er hatte dieser kleinen Chinesin vertraut, wirklich vertraut. Vielleicht hätte er sich sogar eingestehen müssen, dass er in sie verliebt war. Wirklich verliebt sogar - nicht nur eine reine Affäre ... egal was er da vor seiner Frau gesagt hatte oder auch nicht. Verdammt noch mal, sie bedeutete ihm wirklich etwas, nein sogar viel. Und selbst, wenn das stimmte, so war ihm klar geworden, dass es umgekehrt keine Sekunde lang solche Gefühle gab. Sie war auf ihn angesetzt worden und er war ihr hoffnungslos verfallen und ... verdammte Mata Hari, fluchte er innerlich. Ob nun Sandra oder Za'n'drah oder wie auch immer sie sich nannte. Die Frage war dann wohl nur, für wen? Auf der gleichen Seite wie er stand sie nicht. Aber stand er denn überhaupt noch auf einer Seite. Wie hatte der non-binäre General es doch so schön gesagt. "Sie sind ja auch nicht binär, mein Freund!" ... wie recht er wohl hatte, ohne dass ihm das bewusst gewesen war.
"Achso, tut mir leid! Ich habe noch nicht erklärt, um was es in diesem Spielchen geht! Aber das ist einfach!"
"Grün, das ist die Karte, die Sie unbedingt an uns überbringen müssen! Aber wer auch immer Ihnen eine grüne Karte gibt oder eben gegeben hat, der traut ihnen nicht. Ich weiß zwar nicht warum, aber vielleicht zu wenig aufs Kreuz gelegt worden oder ... ist nicht so wichtig. Also derjenige - nein, ich denke schon wieder nicht binär oder doch binär, egal. Also diejenige muss ganz sicher sein, dass sie die grüne Karte weitergeben. Obwohl sie ja weiß, dass sie auch eine rote Karte haben. Eine Karte, die dann ein wenig nach Schokolade schmecken wird ... aber das wissen Sie ja selbst am besten, warum dem so ist! Oder? Nicht war, Major Tom!"
Tom schluckte und schlug die Hände über den Kopf zusammen und begann zu erklären, einen leisen Monolog vor sich hin schiebend. Dabei sah er niemanden an, schon gar nicht in die Augen. Er sprach eher gegen die Wand, emotionslos oder so, wie er sich in dem Moment auch innerlich fühlte: leer und ausgebrannt!
"Ich habe diese erste Karte, die ich von Richard bekommen habe, zur Sicherheit zur Schokolade gegeben, wegen des Stanniolpapiers. Ja, das ist richtig! Und ich habe eine andere Karte, also ihre rote hier im Spiel zu mir ins Sakko zu den Kreditkarten eingesteckt, ebenso in Aluminium verpackt. Ich war mir ab dem Zeitpunkt, wie ich diese falsche schwarze Schlange gesehen und um mich scharwenzeln sah, ganz sicher, dass sie auf diese Karte angesetzt ist. Deswegen habe ich sie ja ausgetauscht. Also hat sie mir die rote Karte gestohlen und durch ihre grüne Karte ersetzt, die sie von Sandra bekommen hat. Ich habe also zwei grüne Karten bei mir gehabt - und nach der Landung habe ich die Karten bei mir zurückgetauscht und die grüne Originalkarte an Sie übergeben!"
Der/die/das General nickte selbstgefällig.
"Ja, natürlich, das wissen wir doch schon längst, mein lieber Tom. Und keine Sorge, wir haben uns auch schon jene Karte von Ihnen ge-holt, die sie uns ja vorenthalten haben, die zweite grüne sozusagen. Jetzt, wo sie so schön tun, als hätten sie regulär gehandelt. Die Vorliebe für Schokolade - bei Ihnen wie auch Samantha ... schon ein Zufall, oder was meinen Sie?"
Dann grinste er weiter und spielte wiederum mit den Fingern in der Luft herum.
"Aber ... das ist jetzt nicht so wichtig. Sie können ja später noch darüber nachdenken, welche Karte nun die wichtigere oder richtigere war. Die rote bei Samantha oder welche von ihren beiden grünen. Und glauben Sie mir, das findet man mit mathematischer Logik heraus. Also Fräulein Sandra, so muss ich sagen, hat da genial gehandelt, Hut ab! Kennen Sie Epimenides, übrigens?"
Teil 16 von 25 Teilen. | ||
vorheriger Teil | alle Teile anzeigen | nächster Teil |
Autoren möchten gerne Feedback haben! Bitte stimmen Sie ab und schicken Sie dem Autor eine Nachricht und schreiben Sie was Ihnen an der Geschichte (nicht) gefallen hat. |
|
Alexander vonHeron hat 16 Geschichte(n) auf diesen Seiten. Profil für Alexander vonHeron, inkl. aller Geschichten Email: alexandervonheron@gmail.com | |
Ihre Name: |