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Ein kritischer Moment (fm:Ältere Mann/Frau, 4811 Wörter)

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Veröffentlicht: Sep 01 2021 Gesehen / Gelesen: 10032 / 8215 [82%] Bewertung Geschichte: 8.83 (53 Stimmen)
Eine langjährige Ehe hält überraschende und auch kritische Momente bereit. Wenn beide es richtig angehen, überwiegen aber die aufregenden Momente der Erotik. Let it rock!

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Ein kritischer Moment

Der dreißigste Hochzeitstag ist ein Grund, zu feiern. Ich würde demnächst das sechzigste Lebensjahr vollenden. Meine Frau Lilly hatte ich als junges Huhn kennengelernt und damals mit ihren gerade mal zwanzig Jahren gekapert. Sie strebte also nun die magische Fünfzig an. Unabhängig von dem zehnjährigen Altersunterschied war es immer gut gelaufen zwischen uns beiden. Verlassen wir mal die nüchterne Welt der Zahlen.

Was heißt, es war immer gut gelaufen? Nun, wir beide schwammen auf einer Linie. Politisch tendierten wir in die gleiche Richtung, wir hatten nicht nur den gleichen Geschmack beim Essen, wir akzeptierten die Hobbies und Vorlieben des oder der anderen, und auch, wenn es um Urlaub ging, waren wir immer einer Meinung. Sowas kann durchaus schwierig werden, wenn der eine ein Winterurlauber und der andere ein Sommerurlauber ist. Auch waren wir uns einig, unseren diesjährigen gemeinsamen Ehrentag, schön begehen zu wollen. Wir hatten im Sommer geheiratet, und auch in diesem Jahr standen die Wetterprognosen gut. Was lag näher, als alle unsere Freunde in ein schönes Gartenlokal einzuladen. Wieder waren wir uns einig.

Jetzt muss ich mal ein kleines bisschen abschweifen, kein Mensch glaubt mir, eine Ehe über einen so langen Zeitraum sei immer völlig reibungslos verlaufen. Wenn man so eine Schnalle wie Lilly geheiratet hat, muss man mit Konkurrenz rechnen. Da kommt dann schon mal Eifersucht auf, wenn gierige Männeraugen ihre Figur abtasteten. Aber auch Stolz gehört dazu, denn sonst hätte ich sie ja nicht geheiratet. Diese Formgebung, die die Natur ihr verpasst hatte, faszinierte wohl jeden Mann. Vorne oben eine deutliche Ausprägung ihrer Weiblichkeit. Hinten in der Mitte eine Fortsetzung der Naturgaben. Getragen wurde das ganze von einem sehenswerten Fahrgestell. Alles hatte sie immer mit ein wenig Sport, ihre Vorliebe gehörte dem Tennis, in Schwung und in Form gehalten. Auch heute noch konnte sie durch ihre bloße Erscheinung jeden Mann überzeugen.

Wo ich gerade Tennis erwähnt hatte, da war dann mal so ein Knackpunkt in unserer Ehe. Der Knackpunkt hieß Dennis und war ihr Tennislehrer. Es ist bestimmt schon zehn Jahre her, aber vergessen habe ich es immer noch nicht. Lilly hatte mitten in der Woche am späteren Nachmittag Unterricht bei Dennis. Ich hatte mich frei gemacht in der Firma, um ihr mal wieder zuzusehen. Meine Sekretärin hatte mir noch viel Spaß gewünscht. Als ich ankam waren weit und breit keine Lilly und kein Dennis zu sehen. Ich fragte im Clubhaus nach, ob jemand wüsste, wo ich die beiden finden könnte. "Sie haben sich entschlossen", kriegte ich zur Auskunft, "an unseren kleinen See zum Schwimmen zu gehen, da es heute so heiß ist."

Als ich den See erreichte, sah ich zwei Köpfe im Wasser. Sie waren zur Mitte des kleinen Sees hinausgeschwommen und küssten sich gerade. Der Tennislehrer, der offensichtlich auch schwimmen konnte, war fünf Jahre jünger als Lilly, wie ich wusste. Natürlich hatte er eine ausgeprägt sportliche Figur, ein Adonis, wie Frauen es mögen. Lilly war zu dem Zeitpunkt also so etwa vierzig und er dann Mitte dreißig. Auch wenn ich nachvollziehen konnte, was ihn bewegte, hielt sich mein Verständnis doch in Grenzen. Nun ist ein Kuss kein Beinbruch, aber was würde folgen? Ich tat etwas sehr unvornehmes, ich versteckte mich. Ein Gebüsch am Rande des kleinen Uferstrandes bot mir Schutz und die Gelegenheit zur weiteren Beobachtung.

Die beiden verließen das Wasser und waren natürlich nackt, denn Badesachen hatten sie ja nicht mit, weil sie eigentlich Tennis spielen wollten. Aber ihre Handtücher, die sie hinterher zum Duschen gebraucht hätten, hatten sie auf dem Sand ausgebreitet. Sie ließen sich, nass wie sie waren, drauf nieder. Es war ja auch warm genug, ohne sich abtrocknen zu müssen. Dennoch bemühte Dennis sich, die Tropfen von der Haut von Lilly, die auf dem Rücken lag, mit den Händen abzustreifen. Also das war jetzt sehr vornehm ausgedrückt, er streichelte Lilly überall. Die Betonung liegt auf "überall". Ihre Arme, ihre Beine, ihr Bauch und auch ihr Busen wurden mit einbezogen. Der Busen wurde besonders sorgfältig umsorgt. War doch wohl klar, oder? Was sollte ich tun, aufbrausen, versuchen, diesen jüngeren Kerl zu verprügeln? Außerdem gehören immer zwei dazu, und Lilly lag reglos auf dem Rücken mit geschlossen Augen. Sie ließ alles mit sich geschehen.

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