One Night Love (fm:Anal, 7794 Wörter) | ||
Autor: Dingo666 | ||
Veröffentlicht: Sep 10 2021 | Gesehen / Gelesen: 24293 / 20678 [85%] | Bewertung Geschichte: 9.69 (185 Stimmen) |
Eigentlich ging es nur um eine schnelle Nacht. Dachten beide. Doch dann entstand doch wesentlich mehr aus dem zufälligen Wiedersehen zweier alter Bekannter... |
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One Night Love
Eigentlich ging es nur um eine schnelle Nacht. Dachten beide.
Dingo666
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"Sammy? Na, das ist ja eine Überraschung! Was machst du denn hier?"
Die Stimme kannte ich doch. Ich drehte mich um, das Glas in der Hand. Eine kleine Rothaarige strahlte mich an. Wer war das noch gleich...? Ah - richtig!
"Hey, Vanessa. Schön, dich mal wieder zu sehen."
Ich legte einen Arm um sie - den rechten, in der linken Hand balancierte ich den Drink - und gab ihr Küsschen links und rechts. Sie war mal mit Bruno zusammen gewesen, einem meiner besten Freunde. Sie kicherte, und ich roch den Alkohol in ihrem Atem.
"Wie geht es Linda?", fragte sie und musste die Stimme kaum heben. Als ich vor einer halben Stunde gekommen war, da konnte man sich nur schreiend unterhalten. Nun wummerten die Elektro-Bassbeats aus dem Nebenzimmer etwas leiser vor sich hin. Gerald hatte zwar die Nachbarn sicher alle eingeladen, aber nach zwei Uhr in der Nacht konnte man nie sicher sein, ob irgendeine Spaßbremse aus der Nachbarschaft die Bullen rief.
"Gut, glaube ich", gab ich zurück und nahm einen Schluck. "Wir sind schon eine ganze Weile nicht mehr zusammen."
"Oh." Sie schaute verwirrt drein und schüttelte dann den Kopf. "Habe ich gar nicht mitbekommen."
"Da hattet ihr euch schon getrennt, du und Bruno."
"Ja, vermutlich. Ist schon zwei Jahre her jetzt." Sie zuckte die Schultern. Nackte Schultern. Das rotweiß gestreifte Top mit den Spaghettiträgern hatte Mühe, ihren vollen Busen zu fassen. Vanessa gehörte zu den Mädels, die man am besten als "drall" beschreiben konnte. Klein und nicht dick, aber auch nicht richtig schlank. Üppige, weibliche Formen, die irgendwie zu groß schienen für den Körper. Sehr aufreizend, für manche.
Nicht mein Typ. Ich stehe mehr auf die Dünnen. Und auf rote Haare sowieso nicht.
"Woher kennst du Gerald?", wollte sie wissen und wiegte die Hüften im Takt der Bassdrum hin und her.
"Noch vom Studium", gab ich zurück und ließ meinen Blick über sie hinweg streifen. Kaum noch Leute da. "Wir hatten ein paar Vorlesungen zusammen. Und du?"
"Über eine Freundin." Sie wedelte wegwerfend mit der Hand. "Ich bin vorhin erst gekommen. Sieht aber so aus, als sei die Fete demnächst vorüber."
"Den Eindruck habe ich auch", seufzte ich. "So ein Mist. Im ´Popocatépetl´ ist heute nicht viel los, deshalb bin ich hierhergekommen. Was mache ich jetzt mit dem angebrochenen Abend?"
Sie lachte. Ein tiefes Lachen, mit einer Art Gurren darin. Ich blinzelte. Moment - diesen Tonfall kannte ich doch!
"Geht mir ähnlich." Sie gähnte und reckte sich, was ihre Brüste hübsch zur Geltung brachte. "Ich bin mit einem Typen hergekommen, der mich eingeladen hatte. Dann hatten wir aber Streit, er ist abgehauen."
"Oh, und jetzt bist du ganz alleine?" Ich schenkte ihr einen Blick tiefsten Bedauerns. Sie lachte, wieder mit diesem Unterton. Ihr Lippenstift war an einem Mundwinkel ein wenig verschmiert. Das machte nichts. Sie hatte schöne Lippen.
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