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Sandstürme - Nachhause (fm:Selbstbefriedigung, 13340 Wörter) [15/16] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Nov 09 2021 Gesehen / Gelesen: 8095 / 7355 [91%] Bewertung Teil: 9.52 (93 Stimmen)
Für Sonja, Zsa Zsa und Martin geht es wieder nachhause. Die Grosswetterlage ist alles andere als ideal. Wird der Rückflug noch Überraschungen für sie bereithalten? Und was erwartet sie in Dubai?

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© Bill Hayman Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

"Ja, als du bei den Sit-ups meine Füsse gehalten hast, gings bei mir los", sagte Sonja.

"Ich fand dich beim Schulterstand unglaublich attraktiv", haute ich mit Ehrlichkeit um die Ohren.

"Ok, dann schliess jetzt deine Augen", sagte Sonja.

"Nein, ich will Zsa Zsa nicht betrügen", sagte ich bestimmt zu Sonja.

"Ich fasse dich nicht an. Ich werde dich nicht mal umarmen, geschweige denn einen 'Abschiedskuss' geben", sagte Sonja und schloss ihre Augen. Sie zog ihre Leggins aus und spreizte ihre Beine. "Und ich sage dir auch nicht, an wen ich jetzt denke", sagte die Bayerin und begann sich noch einmal zwischen den Beinen zu massieren. Sie seufzte leise und wirkte entspannt. Ich legte mich auf die Bettdecke und öffnete den Klettverschluss meiner Badehose und befreite mein Glied.

"Ich werde dir auch nicht sagen, an wen ich denke", sagte ich zu Sonja und begann mein Glied zu verwöhnen. Meine Vorhaut machte ein lautes Geräusch. Ich wollte leiser sein, aber mein Genital wollte nicht. Sonja atmete schwerer. Meine Augen waren geschlossen und doch richtete ich meinen Kopf in Sonjas Richtung. Ich hörte auch ihre Scheide schmatzen. Meine Gedanken schienen zwischen Zsa Zsa und und den Bildern von Sonjas Trainingspose hin und her zu rennen. Sonja stöhnte immer lauter. Auch mein Glied wurde durch die zunehmende Feuchtigkeit akustisch präsenter. Ich spürte wie die Matratze Sonjas Handbewegungen über Vibrationen zu mir transportierte. Sie war unglaublich erregt und schien sich selbst prächtig zu vergnügen. Es war ansteckend. Sonja stöhnte Kraftausdrücke, wie "oh wie geil" oder "ou, jahh" von sich.

Ich öffnete jetzt zum ersten Mal meine Augen und war überrascht, wie Sonjas Blick auf meinem Penis verharrte. Ihre offenen Augen rollten langsam hoch zu meinem Gesicht. Sie hing wieder an meinen Pupillen und rubbelte noch schneller in ihrer Scham. Auch ich atmete schneller und tiefer, mehr wie bei den Übungen. Sonjas Gesicht sah so unschuldig aus. Nun bemerkte ich ihren Intimduft, der mich einzunebeln schien. Zusammen mit ihren keuchenden Lauten der Erregung kam ich nur Sekunden vor Sonja. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich stiess einen sehr femininen, fast schon weichen Laut aus, was auf Sonja wie ein Brandbeschleuniger wirkte. Sie bäumte sich auf. Und wir schauten uns über die ganze Zeit ins Gesicht. Ich ekelte mich vor meinem eigenen Sperma und verschwand unter die Dusche und schämte mich für den Vorfall.

Sonja kam eine halbe Minute später nach und musste Pipi machen. "Ich hab nicht an dich gedacht", sagte sie mit einem Augenzwinkern. "Das muss dir nicht peinlich sein. Wir haben uns nicht einmal ansatzweise berührt", fügte sie hinzu.

"Ja, aber das ist so typisch wir. Immer die Grenzen übertreten..."

"Sag du mir nicht was Grenzen übertreten bedeutet. Du bist mit Zsa Zsa auf unserem Klo verschwunden und bist mit ihrer Flüssigkeit in mich, wo ich dich noch im Halbschlaf in mir spüren wollte. Das ist unterste Schublade. Das ist ein Beispiel für die Grenze von Anstand und Moral zu verlassen. Das hier ist ein Lüftchen. Du hast sie nicht betrogen. Und wir haben es nicht miteinander getan", sagte Sonja energisch.

Innerlich gab ich ihr recht. Ich wollte jetzt nicht Salz in die Wunden streuen, indem ich weiter auf diesen Punkt eingehe.

Nachdem ich mich in der Leistengegend gesäubert hatte, trocknete ich mich ab und legte mich in einer frischen Unterhose zurück ins Bett. Ich schlief schnell ein. Mein Wecker holte mich aus dem Schlaf und Sonja war davon unbeeindruckt und schlief weiter. Ich duschte nochmal um wach zu werden und begann mit meiner Flugvorbereitung. Als ich die Wetterdaten anschaute, musste ich lachen. Es hatte sich noch weiter verschlechtert. Grundsätzlich war das Wetter nur in unserem Streckenabschnitt über Indien und dem Golf von Bengalen vernünftig.

Ich ging die möglichen Routen so durch, als ob ich heute selber fliegen würde, obwohl ich wahrscheinlich der Pilot Monitoring sein werde. Das bedeutet, dass ich mich um die Systeme kümmern und den fliegenden Piloten überwachen werde. Und weil ich neu auf dem Flieger war, nahm ich mir freiwillig im Handbuch noch jeweils einen Punkt vor, in dem ich mich nicht so sattelfest fühlte, um den Flieger immer besser zu kennen und kleine Wissensdefizite zu schliessen. Ich musste dabei an Stacy denken, wie der Flieger zu ihrem Hobby wurde.

Ich zog mir die Uniform an und plötzlich klingelte das Telefon. Es war der Wake-up Call, der uns signalisiert, dass sich die Crew in einer Stunde unten in der Lobby trifft, um gemeinsam in einem kleinen Bus zum Flughafen zu fahren.

"Vielen Dank", sprach ich aufgestellt in den Hörer, doch es war diesmal nur ein automatischer Anruf. In manchen Hotels sind es noch Menschen aus Fleisch und Blut, die diese Anrufe tätigen. Sonja, du musst aufstehen, wir müssen in 45 Minuten los", sprach ich zur dunkelhaarigen Schönheit, die fest in die Decke gekuschelt auf dem Bett lag. Es sah warm und geborgen aus.

"Ohhh, muss das sein, es ist so gemütlich", sprach sie. Es tat mir leid sie aus dem Bett zu quälen.

"Hey, das Bad gehört dir und das Kleid, das du dir für den Flug ausgewählt hast, sieht sehr schön aus", liess ich sie wissen. Sie lächelte verlegen und begab sich ins Bad. Sie duschte und ich entspannte mich und schaute kurz allein diesen Woody Woodpecker an. Ich stellte unsere Koffer beim Eingang ab und hörte im Badezimmer den Föhn. Ich suchte alle Zimmerkärtchen zusammen und checkte, ob ich alle wichtigen Dokumente bei mir habe und alle Unterlagen in meinem Crew Bag verstaut waren. Sonja kam in einem weissen Boho-Kleidchen aus dem Bad und sah wie immer umwerfend aus.

"Meinst du, ich kann so in die Business upgegradet werden?", fragte sie mich lächelnd.

"Sogar ganz nach vorne", sagte ich und meinte damit das Cockpit.

"Ich glaube, ich würde gerne schlafen, wenn es dir nichts ausmacht. Vielleicht würde ich so nach der ersten Hälfte zu dir kommen?", fragte sie mich vorsichtig.

"Alles gut. Dann machen wir das genau so. Ich freue mich auf dich", sagte ich.

"Richard bestimmt auch", sagte sie etwas grinsend.

"Oh, dein Kulturbeutel!", erinnerte ich Sonja, den sie auf den Schreibtisch gelegt hatte. Sie ging zu ihrem Koffer und legte ihn rein. Ich stellte mich vor den Spiegel beim Eingang und musste noch meine Krawatte binden. Ich erinnerte mich, wie mich Sonja gleich nach der Ankunft verführt hatte und ich noch kurz den Teil rund um den Knoten aufbügeln wollte. Das habe ich vergessen. Aber es sah nicht so schlimm aus.

"Narziss, du kannst dich wieder von deinem Spiegelbild trennen. Du siehst gut genug aus", sagte Sonja schmunzelnd.

"Und, haben wir alles, meine Gute!?", fragte ich die Augsburgerin. Irgendwie wusste ich, dass sie bestimmt schon einen Rundgang gemacht hatte. Ich machte meinen und war froh, dass nichts zurückgeblieben wäre. Ich zog meine dunklen Uniformschuhe an und schaute noch ein letztes Mal sentimental zurück ins Zimmer. Ich verliess es mit gemischten Gefühlen. Ich weiss nicht, ob ich mit Freude oder Trauer das Hotel wieder besuchen werde. Mir fiel in dem Moment ein, dass auch Stacys Ex-Mann wohl in diesem Hotel die Ehe versenkt haben musste. Wie es ihr wohl gerade geht?

Ich schloss die Tür, schob die Zimmerkarten in meine Hosentasche und griff zu Koffer und Crew Bag und bewegte mich zusammen mit Sonja zum Lift.

"Wow, mir fährt der Moment gerade richtig ein", sagte Sonja nachdenklich und etwas traurig.

"Du meinst all das Erlebte, was mit dem Hotel verbunden war?", fragte ich, um ihre Aussage richtig einordnen zu können.

"Ja. Und jetzt wird es ernst", sagte Sonja fast wie zu sich selbst.

"Du wirst das mit Singapur schon packen", sagte ich ihr zuversichtlich und lächelte sie an.

Die Lifttür öffnete sich, es war der selbe Lift, den ich mit Zsa Zsa genommen habe, um Sonja zu suchen. Ich ärgerte mich, dass sogar so ein blöder Lift mich gerade etwas sentimental stimmte.

Ich ging mit Sonja zusammen zur Rezeption und wurde von einer netten Blondine empfangen.

"Ich hoffe, sie hatten einen schönen Aufenthalt hier in Bangkok?", fragte die Dame höflich und entspannt ihre Standardfrage in unsere Richtung.

"Ja", sagte ich.

"Nein", entgegnete Sonja zeitgleich und lachte über unsere unterschiedliche Antwort.

"Oh, ich hoffe, dass unser Hotel nichts mit der unangenehmen Erfahrung zu tun hatte?", fragte die Frau überrascht und schaute Sonja an.

"Nein. Und die Zimmermädchen waren immer sehr Aufmerksam", sagte Sonja charmant lächelnd und schien die etwas nervös gewordene Dame wieder beruhigt zu haben.

"Sie hatten Nüsschen, Bier und zwei Jack Daniels Fläschchen aus der Minibar?", fragte die Dame charmant und schaute mich an. Ich blickte wegen dem Whiskey kurz zu Sonja und sie nickte mit einem zusammengekniffenen Gesicht.

"Naja, Martinis kommen selten allein", sagte sie liebenswürdig und charmant.

"Ja, nehmen Sie das alles auf diese Karte", sagte ich der wahrscheinlich aus Dänemark kommenden Dame, sofern man ihrem Namensschild Glauben schenken darf.

"Dankeschön. Ich würde mich freuen Sie eines Tages wieder bei uns begrüssen zu dürfen", sagte die Dame äusserst charmant, was Sonja wieder für ein paar Sekunden ihren Eifersuchtsblick auflegen liess.

"Vielen Dank, Frau Vestergaard! Das Vergnügen wäre ganz meinerseits", sagte ich zurück und blickte ihr in die Augen. Fräulein Vestergaards Blick sank augenblicklich auf den flachen Display ihres Computers und ihre Wangen wurden rot.

Der kurze Flirt, oder was es auch war, zog mich aus dem sentimentalen Moment und gab mir Selbstvertrauen für den bevorstehenden Flug. Mein Blick überprüfte kurz Sonja die mich neutral anschaute. Unser Purser Renato wartete schon auf uns und mit ihm zusammen war Xavier. Wir gingen zu ihnen und begrüssten uns herzlich. Xavier schaute mich ernst aber ohne Vorurteile an. Ich hatte Bammel davor, ihm nach dem Abend mit Sonja in die Augen zu schauen. Auch Richard kam zu uns und zog mit seinem Gehabe die Blicke von einigen Hotelgästen auf uns.

"Schön Euch zu sehen, meine Lieblings-Crew! Xavier, Harry und Ramon. Alle da", sagte er übertrieben euphorisch und mit seinem australischen Dialekt.

"Ich bin Renato", sagte der Italiener und schmunzelte. Ich sagte nichts zu dem erneuten Harry Potter Joke.

Als nächstes kamen die beiden Britinnen, die ich nicht so gut kannte. Sie brauchten offenbar noch länger an der Rezeption, da mit einem der Zimmer etwas wohl ganz und garnicht in Ordnung war. Die anderen Kollegen und meine Ungarin überholten sie und gesellten sich zu uns.

Zsa Zsa schaute mich mit ihrem roten Lippenstift und ihrer zauberhaften Uniform liebevoll an. Sie sah mit dem roten Mützchen und dem dezent weissen Kopftuch viel älter aus und war ein wahrer Blickfang. Ich musste mich nochmals fragen, wie mir Zsa Zsa damals nicht aufgefallen sein konnte. Ich glaube ich war zu verliebt in Sonja.

Renato zählte zusammen mit Richard all seine Schäfchen durch und brüllte: "Wir sind komplett". "Lasst uns bei diesem 'SchSchSch' Wetter gleich losfahren", ergänzte Richard.

Wir stiegen in den Bus. Der Motor lief die ganze Zeit und es stank nach Diesel. Sonja und ich sassen zusammen in der vordersten Reihe. Sie am Fenster und ich am Gang. Richard setzte sich auf der anderen Gangseite gleich neben mich hin und wir begannen uns ziemlich bald über den Flug auszutauschen. Xavier sass neben ihm am Fenster und verfolgte das Gespräch. Es regnete und blitzte. Gutes Wetter gab es hier nicht. Der Bus kämpfte sich nur langsam durch die Strassen.

"Hast du heut keine Gitarre dabei?", fragte mich Richard und schaute aus dem Bus. Es war so, als ob man durch die Waschanlage fahren würde.

"Nein, wieso meinst du?", fragte ich den Australier.

"Scheisse, wir müssen die Truppenmoral hier stärken. Tanz und Gesang sind ein gutes Mittel dafür", sagte er grinsend.

"Warum hast du mich nicht gefragt?", spielte Xavier die gekränkte Leberwurst.

"Ja hast du denn eine Gitarre dabei?", frage Richard den Spanier mit seinem geilen Dialekt wie ein alter Freund.

"Nein, aber...", sagte Xavier

"... und ich will nicht, dass mir die Crew bei deinem Sound einschläft", sagte Richard neckisch und klopfte ihm grinsend auf die Schulter. Die Situation erinnerte mich an "Hör mal wer da Hämmert", wenn Tim seinen Assistenten Al foppte.

"Hast du nicht so eine Gute-Laune-Playlist auf deinem Handy?", fragte mich Sonja.

"Lass mich kurz schauen", sagte ich in die Runde.

"Harry, ich glaub das ist ein Fall für die Beach Boys", sagte Richard und fragte den Fahrer, ob man was laufen lassen könnte. Der Fahrer hatte ein entsprechendes Kabel und Richard steckte sein Handy ein. Wir hörten von Surfin' Safari bis über I Get Around die grössten Hits der Wilson-Brüder. Richard hatte eine gute Ader, schlechte News auf sympathische Art wiederzugeben. Er bereitete die Crew auf eine saftige Verspätung vor. Wir lachten viel und kamen doch gut gelaunt am Flughafen an. Wir griffen alle zu unseren Koffern und Taschen und begaben uns in einer Kolonne zur Sicherheitskontrolle und warteten an einem Gate auf unseren Bus.

Unser Flieger stand nicht an einer Fluggastbrücke, sondern draussen auf dem Vorfeld. Auch die Passagiere müssen nachher durch den Regen watscheln, um via Treppen ins Flugzeug zu gelangen. Nicht alle werden begeistert und vor allem trocken den Airbus betreten. Wir erreichten das Flugzeug und rannten förmlich in den Vogel. Ich durfte mit Xavier bereits im Cockpit Platz nehmen und den Flieger startklar machen. Die Crew, die den Flieger aus Dubai gebracht hatte, war noch an Board, sodass wir Piloten uns über besondere Vorkommnisse austauschen konnten.

Ich freute mich besonders meinen Instruktor Christopher kurz wiederzusehen, der nun als Kapitän im Einsatz war. Es reichte nicht für mehr als zwei private Sätze, aber es war ein vertrautes Gesicht. Richard musste den Aussencheck machen. Er war nicht zu beneiden. Der Flughafen wurde aufgrund der Wettersituation für rund eine Stunde geschlossen. Das heisst unser Abgang verspätet sich. Richard und Renato entschieden sich, die Passagiere noch nicht Boarden, sondern am Gate warten zu lassen. Wir machten in Ruhe unser Briefing, besprachen alle Optionen. Besonders die Wetterlage in Dubai war interessant.

"Gibst du das gleich der Kabinenbesatzung weiter?", fragte ich den immer noch gut gelaunten Captain.

"Verdammt und wie. Drum liebe ich meinen Job", sagte er fast schon theatralisch.

Wir gingen in die Kabine und sprachen mit der Kabinenbesatzung, nachdem sie ihr eigenes Briefing bereits durchgeführt hatten. Sie sassen in den vordersten Reihen der Economy Class und wir drei standen zusammen mit Renato vor ihnen. Richard ergriff das Wort.

"So, meine Lieben. Fangen wir mal bei den Good News an. Wie einige bereits gesehen haben ist diese Maschine die Alpha Foxtrott. Abgesehen von einem nicht funktionierenden Klo ist alles bestens. Harry, haben wir noch andere Good News für unsere Freunde hier?", fragte Richard und blickte dabei auf mich. Ich sah, wie alle Blicke auf mich gerichtet waren.

"Nein, Richard! Ich glaube das war es auch schon", fügte ich kopfschüttelnd und etwas grinsend hinzu. Sonja schaute mich an und wusste, dass es bunt werden wird.

"Und jetzt zum bittersüssen Zeugs. Der Flughafen ist momentan zu, was sich aber in 30 bis 45 Minuten wieder ändern könnte. Ich denke in 30 Minuten sollten wir mit dem Boarding beginnen können. Wir rechnen aber damit, das wir lange brauchen werden, bis wir zur Piste gelangen. Dann geht es ab durch die Waschküche und den ein oder anderen Umweg müssen wir wegen den Gewittern fliegerisch auch noch mitnehmen. Wie Renato vorhin gesagt hat: mit dem Service müsst ihr wahrscheinlich eine Weile warten. Tja, über Indien dürfte es ruhig bleiben. Aber jetzt kommt noch mein persönliches Highlight. Ein Unwetter kommt ja selten allein. Bei uns in Dubai zieht zur Krönung unserer langen Reise wahrscheinlich ein Sandturm auf. Hahaha. Kein Scherz. Also auch am Zielflughafen würde sich Scheich Zayid im Grab umdrehen. Momentan sieht es so aus, als ob Abu Dhabi unser Alternate wäre. Könnte also schlimmer sein. Wenn dem so ist, müsst Ihr Euch wenigstens keine Gedanken mehr über Anschlussflüge machen. Dann wäre Dubai zu. Bitte verratet den Gästen noch nichts von ihrem Glück. Vielleicht geht es auf und wir kommen noch rein. So siehts aus. Harry, hast du noch was?", spielte mir Richard wieder den Ball zurück.

"Wie gesagt. Klingt alles nicht ganz so optimal. Aber wir werden Euch stets auf dem Laufenden halten und auch heute gilt wie immer Sicherheit geht vor. Und ja, falls einige von Euch mit Passagieren konfrontiert werden, die wegen der möglichen Umleitung nach Abu Dhabi aggressiv werden, könnt ihr argumentieren, dass ein Sandsturm einer Maschine ordentlich zusetzten kann und eine Landung keine Option ist. Richard und Renato. Würde es helfen, wenn ich heute beim Boarding mit der Cabin Crew beim Eingang stehe, damit die Passagiere sehen, dass wir vorne trotz Gewitter relaxed sind?", fragte ich die beiden. Ich sah beide nicken.

"Jepp, wir sind ready. Spricht nichts dagegen", sagte Richard und Renato schien den Gedanken auch zu befürworten. Ich sah von weitem, wie Zsa Zsa mir zulächelte, bevor sie im hinteren Teil des Fliegers verschwand. Sonja machte es sich im Galley der Business Class gemütlich, wo auch Arda und Astrid ihre letzten Handgriffe tätigten.

"Also, dann gehe ich nochmals nach vorne und ich freue mich dann, dich wieder über Indien zu sehen", sagte ich lächelnd zu Sonja.

"Ich mich auch. Bin mal gespannt, was für einen Sitzt ich hier in letzter Minute zugewiesen bekomme", sagte sie nachdenklich aber äusserst freundlich.

"Bis gleich", sagte ich zu Sonja und ging noch nach vorne ins Cockpit, bis mir Renato bescheid gibt, wann er mich braucht. Nun hiess es warten und die jüngsten Entwicklungen mitzuverfolgen. Neben uns stand noch eine Maschine unserer Fluglinie, die mit einer neuen Besatzung weiter nach Australien flog.

Es war schon dunkel und die Busse fuhren vor und auch Renato wollte mich abholen. Ich positionierte mich zwischen einer der Engländerinnen und Renato und begrüsste die Gäste. Zum Glück waren die ersten Gesichter eher fröhlich, dass es endlich los geht. Hin und wieder gab es einen Dämpfer und ein wütender Passagier lies seinen Frust an Renato aus, also ob er das Gewitter bestellt hätte. Bei einem Passagier schaltete ich mich ein, damit Renato sich wieder den anständigen Gästen zuwenden konnte. Der Passagier erklärte mir, dass er um jeden Preis seinen Anschlussflug nach Paris bekommen müsse. Sein aggressives Englisch mit einem französischen Dialekt ging mir auf den Sack. Ich bemühte mich dennoch freundlich zu bleiben und gab ihm ein paar mögliche Lösungsansätze bekannt, die er zu würdigen schien. Er verschwand in der Business Class und ich grüsste ziemlich schnell wieder unsere anderen Gäste und Renato warf mir noch einen ulkigen Blick wegen der Pappnase von vorhin zu. Eine ältere Dame drückte mir ihr Ticket in die Hand und hakte sich bei mir ein und fragte mich, wo sie sich jetzt hinsetzten müsste. Ich ging mit ihr ein paar Meter zu ihrem Sitzplatz. Sie fragte mich nach meinem Namen, und ob ich ihr was zu trinken bringen kann. Ich erklärte ihr, dass der Service später durch meine Kollegen durchgeführt wird und liess durchblicken, dass ich fürs Fliegen bezahlt werde.

"Oh, dann nehmen Sie sich heute bitte vor den Gewitter in Acht", erklärte sie mir. Ich nickte ihr zu.

"Das klingt doch nach einem guten Plan, Ma'am. Genau so machen wir das", sagte ich und verabschiedete mich winkend von der alten Dame.

Die britische Flugbegleiterin lächelte mir zu und sagte etwas, das ich nicht verstanden habe, weil zwei laute Gäste das Flugzeug betraten.

"Entschuldigung, könntest du das nochmals wiederholen?", fragte ich die Kollegin. Wir gingen aufeinander zu und trafen uns in der Galley, so bezeichnen wir die Bordküche eines Flugzeugs.

"Ja, die hättest du dir gleich ins Cockpit nehmen sollen. Die hätte dir bestimmt viele Tipps geben können", sagte sie amüsiert. Ich musste schmunzeln.

"Das wäre bestimmt lustig gewesen, weil...", sprach ich.

"Martin. Bist du es?", klopfte mir von hinten plötzlich ein Finger auf die Schulter. Ich drehte mich um und konnte es nicht glauben.

"Anna? Was machst du hier? Und ich glaube es nicht. Renata!", sagte ich nun zu beiden, die mich fast mit offenem Mund ansahen.

"Du hier?", fragte mich Renata. Ich nahm beide etwas tiefer in die Bordküche, damit sie nicht den Einstiegsbereich blockierten.

"Ja..., ich meine ihr hier?", fragte ich genau so ungläubig das zweite Mal in Folge. Anna schien weniger überrascht zu sein.

"Weisst du, wir nehmen in Dubai den Anschlussflug nach Milano", sagte Anna höchst erfreut über meine Anwesenheit und schien noch immer entspannt.

"Ich habe gerade eben noch zu Anna gesagt, dass der Pilot heute bestimmt nicht halb so gut ausschaut, wie du", sagte Renata und entlockte mir ein Lachen. Sie wurde rot nach dieser Aussage.

"Da habt ihr euch aber einen tollen Tag ausgesucht, um mit mir zu fliegen", sagte ich lachend. Sie lachten mit mir.

"Wenn uns einer heil hier raus bringt, dann bist es du", sagte Anna völlig übertrieben.

"Ich würde gerne etwas für euch tun, aber wir sind hier ausgebucht und vorne sind wir auch Full House. Aber geniesst den Flug. Renata streichelte mir kurz vor Begeisterung über den Oberarm und die beiden Italienerinnen begaben sich in die Economy. Ich habe mir ihre Sitzreihen gemerkt und rief kurz hinten in der Küche an, ob sie ihnen später eine kleine Aufmerksamkeit geben könnten. Mal schauen, was sie einrichten können. Die Stimmung der meisten Passagiere war tendenziell besser wie erwartet.

Ich wollte mich wieder auf den Weg ins Cockpit machen, doch ich sah, wie sich Anna plötzlich gegen den Strom der einsteigenden Passagiere bewegte. Ich wartete kurz, weil sie wohl zu mir wollte.

"Ciao Bello. Ähm. Wenn man ein und den selben Mann zweimal auf dem Erdball begegnet, sollte man das ernst nehmen. Wow. Du schon wieder. Hier, meine Visitenkarte. Vielleicht können wir uns eines Tages zu einer Tasse Kaffee treffen oder so. Jedenfalls, hat mich sehr gefreut dich wiederzusehen und ich wünsche dir einen guten Flug", sagte sie gut gelaunt.

"Auch dir und Renata einen guten Flug und danke für die Karte. Es wäre schön euch ein drittes Mal zu sehen. Alle guten Dinge sind drei, sagt man bei uns in Deutschland", sagte ich.

"A presto", sagte Anna liebevoll lächelnd und ging zurück an ihren Platz. Ich fühlte mich geehrt, dass sie mir ihre Karte in die Hand gedrückt hat. Ich hätte den Mut nicht gehabt. Ich musste an Zsa Zsa und an Sonja denken. Noch eine Frau mehr, war wirklich nicht das, was ich jetzt gesucht habe. Kurz ging mir durch den Kopf, die Karte in den Müll zu schmeissen. Doch aus irgend einem Grund steckte ich sie in die Hosentasche und machte mich auf den Weg in die Business Class. Ich lächelte und suchte Sonja, doch ich sah sie nirgends.

"Hallo Schatz", erklang es auf Höhe First Class.

"Madam, kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?", fragte ich Sonja, die mich angrinste.

"Renato dachte, wenn schon, dann schon", sagte Sonja sichtlich begeistert.

"Ich freu mich für dich. Zum Glück bist du soweit vorne. Die beiden Italienerinnen von Koh Samui fliegen mit uns mit", sagte ich grinsend und erwähnte nicht die Visitenkarte.

"Hast du Ohropax für mich?", fragte Sonja neckisch.

"Die Kopfhörer werden reichen. Also meine Gute, dann mal bis Indien und einen schönen Flug", sagte ich. Es war komisch sie jetzt zurück zu lassen. Ich bedankte mich bei Renato, für das nette Upgrade und ging ins Cockpit. Richard gab mir ein Update, dass wir wohl in zwanzig Minuten unsere Triebwerke starten können.

Ich war begeistert. Bis jetzt schien alles nicht so Schlimm zu sein, wie wir es erwartet hätten. Jedoch benötigen wir heute mindestens dreissig Minuten, um auf die Startbahn zu gelangen. Richard informierte die Gäste, dass es gleich los gehen kann. Ich schaltete die grosse Beleuchtung im Cockpit aus und wir machten uns bereit zum Rollen. Wir schalteten ein Triebwerk nach dem anderen an und begannen aus eigener Kraft zu rollen.

Die Scheibenwischer surrten laut hin und her und wir konzentrierten uns auf die Umgebung und machten den Flieger startklar. Sollten wir aufgrund von Problemen wieder nach Suvarnabhumi zurückkehren müssen, erklärte Richard nochmals den Ablauf sowie die entsprechenden Flughöhen. Es herrschte eine rege Betriebsamkeit, da viele Flieger verspätet die Hauptstadt verlassen möchten. Wir kommen nur langsam vorwärts und müssen oft stoppen. Nach dreissig Minuten waren wir die Nummer zwei für den Start.

Schön war, dass Richard immer einen Moment für ein Spässchen fand, der die Ernsthaftigkeit unseres Unterfangens aber nicht minderte. Xavier wirkte heute erstaunlich ruhig.

"Before Takeoff Checklist Complete", liess ich Richard vor dem Erreichen der Startbahn wissen, nachdem wir Punkt für Punkt durchgegangen waren. Praktisch zeitgleich erhielten wir die Startfreigabe. Unser Airbus schwenkte auf die Piste und die Scheibenwischer bewegten sich auf Hochtouren. Die Piste wurde von uns als die richtige identifiziert und war frei.

"So Harry, zufrieden mit all dem hier?", fragte mich Richard.

"I'm very happy, Dumbledore", rutschte mir raus, was ihm noch ein breites Grinsen entlockte.

"Also gut, Take-Off!", sprach Richard und drückte die Schubhebel nach vorne und mit etwas Verzögerung heulten die beiden Rolls-Royce Triebwerke laut auf. Sie übertönten die Scheibenwischer.

"Thrust Set", sagte ich. "Hundert Knoten", nannte ich die Geschwindigkeit, die mir Richard mit einem kurzen "Checked" entspannt beantwortete. Auch ich überprüfte laufend die angezeigten Parameter. Alles im gewünschten Bereich.

Nun sprach eine automatisch generierte Computerstimme "V1". Jetzt mussten wir in die Luft, egal was passiert. Richard nahm, wie es sich gehört, die Hand vom Schubhebel.

"Rotate", sparch ich zu Richard, der den Steuerknüppel nach hinten zog. Der Flieger erhob sich mit einer Verspätung von mehr als 1.5 Stunden in den Himmel. Auf Grund der Wetterlage mussten wir während des Steigfluges einige Gewitterfronten umfliegen. Es war ein schönes Gefühl aus den Wolken zu stechen und auf unsere Reiseflughöhe zu steigen. Überall sahen wir unter uns Blitze aufflackern. Es war ein unglaubliches Schauspiel, das mir selbst heute noch den Atem raubt. Plötzlich spürt man wie gross und mächtig dieser Planet ist und wie abhängig wir von ihm sind und wo die Dominanz des Menschen endet. Der Flug blieb anfänglich etwas turbulent.

"Ich mag Nachtflüge", sagte Richard nachdenklich, als er aus seinem Seitenfenster blickte.

"Ist mein erster auf dem A330. Worin besteht für dich der besondere Reiz?, fragte ich den Australier.

"Mich stimmen Nachtflüge erstaunlich philosophisch. Oft gibt es tolle Gespräche und es ist einfach wunderschön die Sterne zu sehen und das Gefühl zu haben, als ob der Mond unter uns liegen würde", sagte Richard ungewohnt ernst und nahbar. Es war fast so, als ob es keine Fassade aus Witzen und blöden Sprüchen bei ihm geben würde.

"Ich weiss woher du kommst. Ist wirklich traumhaft", sagte ich und drehte mich zu Xavier nach hinten um. "Na, noch hier bei uns?", fragte ich ihn.

"Yes Sir", kommentierte er knapp und wach. "Wäre schön jetzt Musik zu hören", fügte er hinzu.

"Und bei dir alles ok, Richard?", wollte ich wissen, weil er wie gebannt aus dem Fenster blickte und die funkelnden Blitze um uns herum anschaute.

"Ja, ist es. Mir geht es gut. Es ist nur... Es war ähnliches Wetter, als ich vor fünf Jahren von Auckland zurück nach Sydney geflogen bin. Als ich am Abend nach dem Flug in meine Einfahrt fuhr, warteten zwei Polizisten auf mich, mit der Nachricht, dass meine Frau versucht hat einem Hindernis auszuweichen und mit dem Auto und meinen beiden Töchtern in einen Baum gefahren ist. Sie konnten nichts mehr für sie tun. Sie haben noch vergeblich versucht meine grosse Tochter am Leben zu halten, aber die Ärzte konnten nichts mehr für sie tun. Das kommt manchmal hoch", sprach Richard sichtlich berührt.

"Sorry Richard, das muss die Hölle auf Erden gewesen sein. Oh Gott, das tut mir so leid", sprach ich tief betroffen. Ich streckte ihm meine Hand entgegen, nach der er dankend wie nach einem Rettungsring griff. Obwohl ich ein distanziertes Verhältnis zu ihm hatte, war ich ihm in diesem Moment unglaublich nahe. Er kniff die Lippen zusammen und versuchte stark zu bleiben.

Xavier stand vom Jumpseat auf und streichelte Richard über den Rücken und klopfte auf die Schulter. "Hey, wir sind für dich da", sagte der Spanier wie ein Fels in der Brandung. Er hatte diesen Tonfall in der Stimme, der einem Hoffnung und Zuversicht schenkte. Ich hoffe, dass ich auch eines Tages eine solche Reife wie Xavier erreiche. Auch für Richard war Xaviers Stimme wie ein Lichtblick. Er fing sich wieder.

"Kennt ihr Pappnasen eigentlich Teardrop von Massive Attack? Dieses Lied hat mich damals weitermachen lassen", sagte Richard verlegen in Xaviers Richtung und versuchte kurz den Starken zu mimen. Vielleicht hat die vorherige Aussage des Spaniers, dass es schön wäre, Musik zu hören in Kombination mit dem Wetter bei Richard diese traurige Erinnerung geweckt. Für mich war es ein unglaublich intimer Moment und der blosse Gedanke an diesen Schicksalsschlag liess mich erschaudern. Ich erinnerte mich an den Song und begann den Takt von Teardrop mit der flachen Hand auf dem Panel über dem Autopiloten zu klopfen und den letzten Takt klopfte ich auf den Oberschenkel.

"Love, love is a verb,

Love is a doing word", sangen Richard und ich praktisch zeitgleich. Xavier kannte das Lied, aber offenbar nicht den Text und summte mit. Auch ich kannte den Text nicht sehr genau und summte mit Xavier mit. Letztendlich summten wir alle drei wohl eine Minute lang zusammen diesen Trip-Hop Klassiker und es war wie eine Befreiung für mich.

Ich konnte all den Scheiss, den ganzen Ballast mit Sonja und Stacy zusammen mit dem schlechten Wetter in Thailand hinter mir zurück lassen. Und selbst wenn Zsa Zsa schwanger sein sollte wusste ich, dass ich das hinkriegen kann. Wenn Richard der grösste Schmerz eines liebenden Menschen widerfahren ist und er noch immer lächeln kann, sollten meine Probleme mich nicht aus der Bahn werfen. Ich bewunderte ihn plötzlich ein Stück weit.

"Na, ist zwischen dir und Sonja alles wieder gut?", fragte mich Richard überraschend.

"Nein, wir haben uns getrennt" sagte ich ohne ihm was vormachen zu wollen. Alles andere hätte diesen magischen Moment entweiht. "Wir hatten einen Dreier mit einer anderen Frau und die könnte jetzt schwanger sein. Das gab den Todesstoss", sagt ich so offen, wie Richard zu uns war. Er schaute überrascht aber irgendwie bekümmert aus dem Fenster nach vorne.

"Scheisse, das ist füreuch alle drei ziemlicher Bockmist", sprach Richard Tacheles. Xavier schaute mich komplett fassungslos an. Im Gegensatz zu Richard wusste er, wer die womöglich Schwangere sein könnte. Er war baff. "Liebst du die andere, die du vielleicht geschwängert hast?", fragte Richard mehr wie ein Freund als ein Kommandant.

"Ich kann dir das nicht sagen", sprach ich mein Unwissen aus.

"Kacke, das ist natürlich blöd. Xavier, was meinst du?", fragte ihn Richard.

"Was soll ich dazu sagen. Ich bin schwul. Ich verstehe nicht viel von Geschwängerten und solchen Sachen", sagte Xavier zu Richard.

"Was, du bist ne Schwuchtel? Komm mir jetzt nicht mit sowas! Wirklich? Du?", sagte Richard überrascht. Aber in der scherzhaft ruppigen Äusserung schwang auch ganz viel Anerkennung für seine Offenheit mit.

"Jepp, so ist es", sagte Xavier wie gewohnt sehr ruhig.

"Geil. Wirklich geil, dass du so offen darüber sprichst und mit dir so im Reinen bist", sagte Richard.

"Ja, aber das löst Martins Problem nicht", sagte Xavier ruhig.

Was hast du der Frau wegen der Schwangerschaft gesagt?", wollte Richard wissen.

"Naja, dass ich zu ihr stehen werde. Wegen mir ist sie ja in dieser Situation", sagte ich.

"Gut, du übernimmst Verantwortung. Das machen nicht alle", sagte Xavier.

"Ja, aber ist es gut für das Kind, wenn sich die Eltern nicht lieben?", fragte Richard berechtigterweise.

"Wir sind auf gutem Weg uns zu verlieben", sagte ich.

"Nur so ein Tipp von einem alten Hasen. Als ich meine Frau kennengelernt habe, wusste ich, dass ich Kinder von ihr will. Nachdem sie mir mit meinen beiden Engeln genommen wurde, war der Zug abgefahren. Ich wusste, niemand wird in ihre Fusstapfen treten können. Drum ist das alles nur noch wie ein Spiel für mich. Vielleicht gewöhnt man sich an eine, wie zum Beispiel bei Mila oder so. Aber ein Kind, niemals", sagte Richard gut gemeint.

"Ich habe ein paar Freunde, die verdammt gute Eltern sind, die ursprünglich aus 'Versehen' ein Kind bekommen haben. Es kann auch gut gehen", sagte Xavier.

"Naja, zuerst muss sie mal schwanger sein und dann sehen wir weiter", fügte ich hinzu. Ich wollte garnicht lange über das Thema sprechen, doch trotzdem stellte ich mir die Frage, ob ich Zsa Zsa auch hätte näher kennenlernen wollen, wenn sie nicht schwanger wäre und es weder Sonja noch Stacy geben würde.

"Jungs, können wir all das Besprochene nach der Ankunft hier im Cockpit zurücklassen?", wünschte Richard, was für mich einer Erleichterung gleichkam.

"Ja, so machen wir das", sagte ich. Xavier stimmte zu.

Über dem Golf von Bengalen kam auch schon Sonja zu uns nach vorn, was die Stimmung ungeheuer auflockerte. Es freute mich, sie zu sehen. Richard nahm sein Essen ein und ich überwachte das Flugzeug.

"Na, Sonja. Verwöhnen dich unsere Leute?", fragte Richard, als er sich das kleine Brötchen auf dem Tablett halbierte, dass er zu seinem Meeresfrüchtesalat geniessen wollte.

"Ja, ist ganz nett eure First Class, aber wirkt mit dem Holz etwas altbacken. Aber der Service ist gut", sagte Sonja und liess schmunzelnd ihre Augenbrauen hüpfen.

"Unsere First auf dem A330/A340 ist scheisse. Anderswo ist das eine Business. Aber die Girls leisten gute Arbeit", sagte Richard zustimmend.

"Interessanterweise sind es zwei Männer, die mich bedienen", sagte Sonja herausfordernd.

"Ich dachte, du lässt dich nur von unserem Harry Potter bedienen?", sagte mein Captain schmunzelnd. Ich wusste, dass er jetzt mit ihr spielen wird, weil er wusste, dass wir nicht mehr zusammen sind.

"Nur wenn ich festen Boden unter den Füssen habe", sagte sie und lächelte mich an, als ob wir noch zusammen wären.

"Welche drei Dinge magst du eigentlich am Liebsten an Martin? Ich mag, dass er halbwegs gut fliegt, manchmal einen lustigen Witz bringt und er mir das Gefühl gibt, der beste Pilot hier im Cockpit zu sein", sagte Richard, als er die Butter auf die eine Brothälfte schmierte.

Xavier lachte ironisch auf, was fast schon einen protestierenden Charakter hatte.

"Ich liebe seine respektvolle Art, das Gefühl offen über Probleme reden zu können und noch ein paar andere Features, die ich jetzt nicht auf den Voice Recorder sprechen möchte", sagte Sonja schmunzelnd. Sie sprach damit ein System an, dass die im Cockpit geführten Gespräche der letzten zwei Stunden aufzeichnet. Das ist besonders bei Zwischenfällen für die Ermittler von Bedeutung.

"Erzähl es ihm ruhig, was du alles an mir magst. Das Gerät nimmt nur die letzten zwei Stunden auf, der Anfang wird wieder überschrieben", scherzte ich.

"Was magst du eigentlich an diesem aufmüpfigen Frauenzimmer?", fragte mich Richard.

"Naja, ich mag ihren Charme, den Humor sowie ihren Musikgeschmack", sagte ich nett aber nicht ganz so schwärmend wie Sonja.

"Das mochte ich auch an meiner Oma", sagte Richard grinsend und pikste mit seiner Gabel in den Salat.

"Glaub mir, es gibt noch tausend Dinge an ihr, die dir bei deiner Oma niemals in den Sinn gekommen wären. Und ich bin mir sicher deine Oma war eine tolle Frau", sagte ich und Xavier und Richard lachten.

"Was hat dir an deiner Oma gefallen?", fragte Sonja Xavier und ich legte meine Aufmerksamkeit auf den Navigationsbildschirm und überprüfte danach, ob der Kraftstoffverbrauch im grünen Bereich lag. Alles verlief nach Plan. Im indischen Luftraum versuchte ich noch einige Tricks mit Richard auszuspielen, um etwas von unserer Verspätung gut zu machen.

"Well done, Dude! Du bist fast so eine Legende wie Chuck Norris!", sagte Richard plötzlich mit gespielter Ehrfurcht. "Kennst du eigentlich den schon...", begann er und erzählte mir ein paar Norris Witze, die ich noch nicht kannte. Im weiteren Verlauf des Fluges schauten wir uns die Situation in Dubai an. In Absprache mit der Airline entschieden wir beide, dass wir unseren Ausweichflughafen Abu Dhabi anfliegen werden und die Passagiere wohl oder übel mit Bussen nach Dubai gebracht werden.

Ich hatte tiefen Respekt vor unserer Einsatzleitstelle, die die Planung zu einer solch späten Stunde durchführen musste. Richard teilte den Passagieren die unliebsame Nachricht offen und mit einer Prise Humor mit. Er tat dies auf eine Art, die den Unmut unserer Gäste fast schon in Luft auflösen lies. Ich konnte trotz seines speziellen Charakters sowohl fliegerisch wie auch im Umgang mit Menschen noch einiges von ihm lernen.

Trotz viel Verkehr im Luftraum und ordentlichem Seitenwind setzte Richard die Maschine mit nur noch einer Stunde und 15 Minuten Verspätung in Abu Dhabi auf - also in der erweiterten Nachbarschaft von Dubai. Noch bevor die Maschine am Gate angekommen war, vibrierte mein Handy. Als ich einige Minuten später zum Telefon griff, las ich "Well done, guys!" Es war eine Nachricht von Zsa Zsa. Ich teilte die Message nicht mit Richard, da er sonst eins und eins zusammengezählt hätte. Xavier gab mir Feedback, dass er mit meiner fliegerischen Leistung sehr zufrieden war. Er gab mir noch zwei Empfehlungen mit auf den Weg, die ich künftig beherzigen könnte.

"Und nochmals. Ich bin mit deiner fliegerischen Leistung zufrieden. Auch mit deiner musikalischen. Aber du kannst dir vorstellen, wo ich finde, dass du und ein gewisser jemand, es noch viel besser machen könntet. Sonja ist toll. Und sollte die andere nicht schwanger sein, dann würde ich mich an sie halten", sprach Xavier.

"Yeah. Sonja rockt! Spring über deinen Schatten und nimm sie dir zurück. Sie ist klasse", sagte Richard. Ich hörte, wie Sonja sich in der Küche der ersten Klasse angeregt unterhielt und gelegentlich laut lachte. Sie bekam von der Predigt meiner Kollegen nichts mit. Ich war sauer. Die wissen nichts über die Vorfälle und all den Unmut. Aber ich konnte verstehen, dass sie Sonja niveauvoll und bezaubernd fanden. Aber ich hätte mir gewünscht, dass unsere Dialoge bei fliegerischen und vielleicht auch bei musikalischen Themen geblieben wären.

"Harry, ich weiss, dass es mir nicht zusteht, dir solche Tipps zu geben. Aber irgendwie will ich dir nur klar machen, dass du nur dann Daddy sein solltest, wenn die Mommy für dich die grossartigste Frau im Universum ist. Du musst glücklich sein. Vielleicht Liebe auf den ersten oder zweiten Blick", sprach Richard. Ich blieb nachdenklich und nahm diesen Gedanken mit aus dem Cockpit. Zsa Zsa wartete in der Galley beim Ausgang auf mich und lief zusammen mit mir durch den Fingerdock ans Gate. Sie sprach über zwei laute Italienerinnen, wegen denen andere Passagiere nicht schlafen konnten. Ich schmunzelte in mich hinein und ertastete, ob die Visitenkarte noch in meiner Hosentasche war. Sie blickte verliebt in mein Gesicht und ich lächelte sie an.

Arda und Sonja liefen vor uns und sprachen noch über ihre Lieblingssendungen und ich machte für meine Familie noch ein Selfie von mir allein und eins zusammen mit Zsa Zsa und der Alpha Foxtrott im Hintergrund. Ich weiss nicht warum, aber ich schickte beide Fotos an meine Schwester. Wir waren auf dem zweiten Bild Backe an Backe und meine Ungarin blickte sinnlich in die Kamera. Ihr Anblick auf dem Bild zerstreute alle Zweifel, die ich ich vorhin im Cockpit hatte. Sie war so süss wie Zuckerwatte.

Unsere Crew machte sich zusammen mit Sonja in einem eigenen Bus auf den Weg zurück nach Dubai. Wir waren müde aber happy, doch irgendwie nach Hause gekommen zu sein. Die Fahrt dauerte über eine Stunde und zwanzig Minuten. Und je näher wir Dubai kamen, umso magischer wurde das Wetter. Sonja sass am Fenster neben mir und wir beide fanden die an uns vorbeiziehende Szenerie beeindruckend. Es war windig und wirkte irgendwie nebelig. Der Sand schien im Eiltempo über die Strassen zu tanzen und mit dem Aufgang der Sonne schimmerte der Sand und der Nebel golden.

Sonja und ich sassen weit vorne und Zsa Zsa einige Sitzreihen weiter hinten zusammen mit Csenge. Wir schrieben uns einige Nachrichten und ihre Sehnsucht nach mir schwang in ihren Nachrichten mit. Ich glaube, sie wäre am liebsten direkt mit zu mir in die Wohnung gekommen. Oft hörte ich die Vibration ihres Handys, alsbald eine meiner Nachrichten bei ihr ankam. Ich hatte Respekt, dass wir auffliegen. Plötzlich schoss es mir durch den Kopf, dass sie erst 23 Jahre alt war und ich fragte mich, ob Frauen aus ihrem Jahrgang mehr am Handy kleben, als Frauen mit meinem Geburtsjahr. Ich verwarf den Gedanken.

"Wie gemein, jetzt fahren wir in drei Minuten an meiner Wohnung vorbei und müssen dann alles wieder zurück fahren", sprach ich zu Sonja. Richard hörte das.

"Du wohnst in Marina? Wie hast du das geschafft?", fragte er.

"Lange Geschichte", sagte ich.

"Hey, kannst du meinen Harry hier irgendwo rauslassen?", fragte er den Fahrer kumpelhaft, den er schon von Anfang an duzte und wie ein Mitglied der Crew behandelte.

"Jepp, ich kann ein paar Stopps bis zum Flughafen Dubai machen", sprach der Fahrer mit einem indischen Dialekt.

"Wohnt sonst noch jemand hier?", rief Richard in den hinteren Teil des Busses. Zwei weitere Hände schnellten in die Höhe. Arda und eine der beiden Britinnen. Ich konnte es kaum glauben, dass wir wieder zurück waren und die Crew sich jetzt trennt. Irgendwie fühlte es sich ganz anders als in den drei Jahren in Köln an. Es hatte fast schon was von einer Klassenfahrt. Der Car fuhr von der Autobahn ab und fand einen Busparkplatz. Wir winkten den anderen Besatzungsmitgliedern zum Abschied euphorisch zu.

"Bis zum nächsten Mal", rief ich nach hinten und erntete zusammen mit Sonja ein paar lächelnde Gesichter und Petarden an fröhlichen Abschiedsgrüssen.

Wir holten unsere Koffer aus dem Kofferraum. Die beiden Kollegen, die mit uns ausgestiegen waren, bekamen noch zusätzlich eine Umarmung und los ging es. Sonja und ich spazierten rund acht Minuten durch dieses komische Wetter. Wir zogen uns wegen dem Sand unsere Sonnenbrillen an. Ich fühlte mich kurz wie DiCaprio im Film "Catch me if you can". Meine Handy bimmelte und ich las: "Ich vermisse dich schon jetzt". Auch ich vermisste Zsa Zsa und liess sie es wissen.

"Die hat dich gern, was?", sagte Sonja.

"Ja, ich glaube schon, dass sie sich in mich verkuckt hat", sagte ich neutral.

"Sie hat dich mir weggenommen. Dann wäre das wohl das mindeste", sagte Sonja und klang dabei so ernst wie schon lange nicht mehr.

"Weisst du eigentlich, wie diese Krabbenchips heissen, die ich in Bangkok gekauft habe?", wollte ich das Thema wechseln, um wieder eine bessere Stimmung zu schaffen.

"Warum redest du jetzt über Chips mit mir?", wollte Sonja ganz erstaunt wissen.

"Naja, wir kommen jetzt in die Wohnung und dann sehe ich vielleicht Nelson und kann sie ihm überreichen", sagte ich das, was mir praktisch beim Sprechen in den Sinn kam.

"Um die Zeit wird es eher Fathima sein, weil Nelson doch die Nachtschicht macht", sagte Sonja richtig geschlussfolgert. Ich war so müde, dass ich sofort ins Bett könnte.

Wir betraten das Gebäude und Fathima war nicht am Empfang. Mich störte das nicht und ich schob meine beiden Koffer in den Lift und drückte den 11. Stock.

"Ich kann es garnicht fassen, dass wir wieder zurück sind", sagte Sonja ehrfürchtig.

"Ja. Wir waren ganz andere Menschen, als wir meine Wohnung verlassen haben", sagte ich.

Ich öffnete die Wohnungstür und meine Wohnung wirkte erstaunlich gross und fremd. Das orange-goldene Panorama sah zwar unglaublich spektakulär aus, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, als ob ich wieder in einem anderen Hotel angekommen wäre. Ich sah ein Packet auf dem Esstisch. Ich zog meine Schuhe aus und bewegte mich dorthin, während Sonja das Gästebad aufsuchte. Ich öffnete es mit einem Messer und realisierte, dass es der Plattenspieler war, denn ich mir fälschlicherweise zu meinen Eltern habe schicken lassen, die ihn dann irgendwann nach Dubai weitergeschickt haben.

"Na, ein neues Spielzeug?", fragte mich Sonja, ohne zu wissen was es war.

"Ja, mein Schallplattenspieler ist endlich da", sagte ich begeistert.

"Hey, wie schön! Dann kannst du ja endlich meine Platte hören", sagte Sonja erfreut.

"Ja, aber ich muss ins Bett. Ich bin fix und foxy", sagte ich.

"Geht mir genau so", sagte Sonja.

"Möchtest du noch im Schlafzimmer schlafen oder getrennt?", fragte ich sie.

"Irgendwie hätte ich dich gern in meiner Nähe", sagte Sonja und schaute mich lieb an. Ich wollte ihr den Wunsch nicht abschlagen und wir bewegten uns praktisch zeitgleich ins Schlafzimmer. Ich verstaute die Uniform im Kleiderschrank und legte mich nur in der Unterhose ins Bett. Sonja legte ihre Kleider wieder auf den Stuhl bei der Eingangstür. Ich musste an ihre Ankunft in Dubai zurückdenken. Sie stand nur noch in der Unterwäsche neben dem Stuhl und zog sogar ihren Büstenhalter aus und bewegte sich zu mir.

Ich spürte mein Herz pochen. Sie kuschelte sich in die Decke neben mir und schaute mich an.

"Danke für dieses Abenteuer. Es wird mir immer in Erinnerung bleiben. Ich habe das Gefühl, als ob ich schon Monate weg war", sagte sie.

"Danke für die Lebenserfahrung, die ich durch dein Beisein gewonnen habe", erwiderte ich.

Sie bewegte sich etwas ruppig und schob ihren Arm unter meinen Nacken.

Sonja drückte mich zu sich und ihr Kopf kam meinem näher. Ihre Lippen berührten ganz sanft meine und sie küsste mich und ich erwiderte ihren Kuss, mehr aus Gewohnheit als aus Lust. Sie legte nach und der Kuss wurde intensiver. Bei mir leuchteten die roten Lämpchen auf. Das war nicht im Sinne von Zsa Zsas Vereinbarung. Ich musste das beenden. Plötzlich zog Sonja ihren Kopf von selbst zurück und beendete diesen Moment.

"Oh mein Gott! Entschuldigung. Tut mir leid, Martin!", sprach Sonja hektisch und wirkte wie neben den Schuhen. Sie legte ihre flache Hand auf meine Lippen und danach beide auf meine Backen. "Ich war gerade fest entschlossen, dich wieder zurückzuerobern, dich Zsa Zsa auszuspannen. Aber ich kann nicht. Ich... ich will niemandem mehr weh tun. Sorry!", sagte Sonja und hatte wieder feuchte Augen. Sie schämte sich.

"Ich hätte auch gerade interveniert, auch wenn es sich schön und vertraut angefühlt hat", sagte ich und bereute gerade so ehrlich zu ihr gewesen zu sein.

"Empfindest du denn noch etwas für mich?", fragte Sonja.

"Ja, aber was würde das ändern? Wenn Zsa Zsa schwanger wäre, dann... weisst du, ich werde immer an dich denken müssen. An die schönen und die traurigen Momente unserer kurzen Beziehung. Ich glaube aber, dass uns der Abstand gut tun wird. Willst du mich wieder zurück?", war ich plötzlich neugierig.

"Ganz ehrlich? Ich weiss es nicht. Seit wir nicht mehr miteinander schlafen, nehme ich nur noch diesen tollen Typen wahr. Diesen netten Martin. Und obwohl ich innerlich total sauer auf Zsa Zsa bin, finde ich grossartig, dass du zu ihr stehst. Du bist eigentlich ein toller Typ. Aber ich weiss, dass das nur die eine Seite unser Münze ist. Die andere macht uns nur fix und fertig", sagte Sonja.

"Ich weiss. Seit es vorbei ist nehme ich wieder deine unglaublich grosse Persönlichkeit war und zwar die, in die ich mich damals verliebt habe", sagte ich und Sonja grinste mich mit ganz feuchten Augen unglaublich breit an und streichelte gerührt meine Schulter.

"Es geht im Guten auseinander. Das schaffen nicht viele", sagte sie und gähnte mir mädchenhaft ins Gesicht. "Entschuldige, Martin! Das hat Zsa Zsa bestimmt auch nicht gern, wenn ich dir ins Gesicht gähne", sagte sie etwas spöttisch.

"Hey! Immerhin erlaubt sie uns nebeneinander im Bett zu liegen. Oder würdest du mir erlauben, neben meiner Ex-Freundin zu schlafen?", fragte ich sie auffordernd.

"Nur wenn sie keinen Puls mehr hätte", sagte Sonja hämisch.

"Diese Aussage grenzt ja schon fast an Nekrophilie", provozierte ich weiter.

"Also wirklich, dein Humor lässt manchmal echt zu wünschen übrig", sprach Sonja leicht geschockt aber konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Sie klopfte mir plötzlich auf die Schulter. "Ohhh, weisst du noch, wie du Astrid gesagt hast, dass sie mit dem Wettergott schlafen soll, dass wir schneller nach Hause kommen. Ich hab mir fast in die Hosen gemacht aber konnte es nicht glauben, dass du das wirklich ausgesprochen hast. Das war ja mal was", sagte sie und musste laut lachen.

"Schön, dass ich das noch drauf hab, dich zum Lachen zu bringen", sagte ich.

"Spinner", fügte Sonja knapp hinzu.

Wir lagen kurz schweigsam im Bett und schauten uns an. Ich bemerkte, dass ich mit freiem Oberkörper neben ihr lag und zog meine Decke nach oben.

"Ich will dir noch was sagen. Und das meine ich wirklich platonisch. Ich finde noch immer, dass du unglaublich sexy bist. Ich wollte dir das einfach mal sagen. Rodion ist keineswegs hübscher oder mehr mein Typ. Es ist mir unglaublich wichtig, dir das zu sagen", erzählte mir Sonja wohl als Reaktion auf mein Zudecken.

"Wieso willst du mir das sagen? Das Thema mit Rodion ist für mich durch", sagte ich.

"Schon, aber das ist für mich mehr ein Martin Thema", sagte Sonja.

"Ein Martin Thema?", fragte ich überrascht nach.

"Ja, ein Martin Thema. Weil Typen, die so gut aussehen wie du, meist ein riesiges Ego haben und das auch genau wissen. Du bist anders und ich mag das an dir. Als ich mit Stacy in der Mall ein Milchshake getrunken habe, meinte sie, dass ich glücklich sein dürfte, weil du so blöd bist und gar nicht weisst, wie hübsch du eigentlich bist. Ich fand, das beschreibt dich ganz gut. Bleib wie du bist", sagte Sonja.

"Ich soll also blöd bleiben?", fragte ich zurück und erhielt nur ein Grinsen als Antwort. "Darf ich dich was fragen? Es ist doof, aber es geht in die gleiche Richtung. Weisst du eigentlich, wie hübsch du bist?", fragte ich, weil ich schon immer wissen wollte, wie sich bezaubernd schöne Frauen selber sehen. Mit Sonja war ich direkt an der Quelle.

"Mir fiel als kleines Mädchen auf, dass mich die Leute immer nur als ein schönes und nicht als schlaues oder intelligentes Mädchen bezeichnet haben. Naja, im Gymnasium ging es dann mit den Jungs los und dann habe ich gemerkt, dass ich wohl gut bei ihnen ankomme und auch die hübschen Jungs bei mir landen wollten. Und später hatte ich das Gefühl, immer dumm angemacht zu werden oder bei jedem dritten Flug macht mir ein männlicher Passagier plumpe Komplimente oder sogar Avancen. Ich denke, ich komme ganz gut an. Okay, ich bin schon ziemlich ein heisser Feger", sagte Sonja und lachte am Schluss laut und liess die Katze aus dem Sack.

"Setzt du dein Wissen auch kalkuliert ein?", wollte ich wissen.

"Du meinst für Rabatt auf einen 4K-Fernseher zum Beispiel? Nein, das wäre mir zu billig. Naja, jetzt muss ich meine Aussage relativieren. Einmal bin ich mit einem Berufskollegen von dir ins Bett gegangen obwohl er verheiratet war. Ich habe gespürt, dass er offen für mich ist und dann habe ich die Initiative ergriffen und ihn verführt. Wäre ich mit Warzen übersäht gewesen, wäre es mir wahrscheinlich nicht gelungen", sagte sie wertneutral. Ich fand die Vorstellung, dass meine Ex-Freundin einen Mann zum Ehebruch verführt hatte, alles andere als integer.

"Sowas ist doch ganz normal für euch Juristen", sprach ich ihr Fehlverhalten durch die Blume an.

"Wo kein Kläger, da kein Richter. Gilt offenbar auch bei Piloten", sagte sie schmunzelnd.

"Menno, bin ich müde", gähnte ich in die Welt und streckte mich aus.

"Schlaf schön", sagte Sonja und es wurde langsam ruhig. Plötzlich vibrierte ihr Handy. "Hahaha, wie geil", sagte Sonja begeistert. "Stacy heisst uns willkommen zurück und geht am Montag mit Philippe frühstücken. Das war doch dein Instruktor, oder?", fragte sie begeistert.

"Jooo", sagte ich und war sauer, dass sie Stacys Handynummer hatte und meine Britin ihr zuerst geschrieben hatte.

"Hast du während unserem Aufenthalt in Thailand mit ihr geschrieben?", wollte ich wissen. Ich sah, dass Sonja schon einen Scherz auf den Lippen hatte.

"Nein, wir haben nur unsere Nummern getauscht und das wars", sagte Sonja und verzichtete wohl auf den Spruch.

"Wow, morgen ist schon Sonntag und am Montag fliegst du schon. Was möchtest du noch tun?", gähnte ich mehr als ich sprach.

"Schoppen, Singapur voranbringen und vielleicht noch was mit dir oder Arda machen. Er hat mir angeboten, mit mir noch eine kleine Führung durch Dubai zu machen", sagte Sonja und gähnte ebenso.

"Eine kleine Führung durch Dubai? Ist das überhaupt möglich?", fragte ich ungläubig.

"Bin auch gespannt. Wird bestimmt schön sein, ich mag ihn", sagte sie.

"Dürfte ich in der Zeit was mit jemandem unternehmen, denn du nicht magst?", fragte ich Sonja.

"Was willst du jetzt plötzlich von Mila?", neckte mich Sonja.

"Ok, der war gut!", sagte ich und musste schmunzeln. "Wenn es dein Wunsch ist, Arda zu sehen, dann mach es. Ich wollte dich nicht allein lassen, weil du extra wegen mir hierher gekommen bist", sagte ich.

"Das ist sehr lieb. Ich muss halt mal den Kopf durchlüften und Arda ist dafür genau der Richtige. Wenn ich bei dir bin, habe ich noch immer tausend Gedanken und ich glaube, ich sollte nach vorne schauen und mich nicht ablenken", sprach sie und ich verstand sie auch, fühlte mich aber etwas gekränkt. Warum ich mich so fühlte, konnte ich mir nicht beantworten.

"Willst du schon morgen was mit Arda unternehmen?", wollte ich wissen.

"Ja, vielleicht am Nachmittag zum Lunch?", fragte sie mich.

"Warum nicht?", sagte ich.

"Dann schreibe ich ihm kurz", sagte Sonja glücklich.

"Gibt es jemanden, von dem du nicht die Nummer hast?", fragte ich kühl temperiert.

"Ja, von Zsa Zsa", antwortete die Augsburgerin beiläufig und textete in ihr Smartphone.

"Stimmt, diese Nummer hab ich ja", entgegnete ich zügig.

"Wir zwei ergänzen uns prima", sprach Sonja sarkastisch und praktisch ohne Pause auf meinen vorherigen Satz. Sie grinste vor sich hin und ich musste lachen.

"Du bist ja eine", sagte ich und wusste nicht, was ich ihr entgegnen sollte.

"Du wirst mich vermissen, oder?", fragte mich Sonja schelmisch.

"Bestimmt!", lautete meine Antwort.

Es war wieder ruhig im Schlafzimmer und ich kuschelte mich ins Kissen. Sonjas Handy begann zu vibrieren. Arda schien wohl zu antworten. Das Handy klingelte und vibrierte zwei Minuten im Dauertakt. Er schrieb jeden Gedanken, jeden Satz in einer einzelnen Message. Es nervte mich.

"Können sich deine 'Kollegen' nicht kurz halten?", fragt ich sauer.

"Schreib doch deiner Freundin und lade sie zu einem Gulasch ein", sagte Sonja trocken.

"Was soll diese Aussage?", sagte ich genervt und war sauer, dass sie auf die Nationalität meiner "Freundin" spielt.

"Wenn du dich Klischees bedienst, darf ich das wohl auch, oder?", antwortete Sonja überheblich mit einem Schuss Zynismus.

"Wegen?", fragte ich ungläubig.

"Nur weil er Schwul ist, heisst das noch lange nicht, dass er sich nicht kurz halten kann", fuhr Sonja fort.

"Scheisse, so habe ich das garnicht gemeint. Ich dachte einfach, dass er viel labert. Das war alles. Hat ja nichts mit seiner Orientierung zu tun", sagte ich bestimmt.

"Oh. Mist", Sonja lachte tierisch auf. "Oh Gott, das tut mir Leid wegen dem Gulasch und deiner Freundin. Das kam wohl für dich aus dem Nichts", sagte sie und lachte mir ins Gesicht. Ich fand sie sah süss aus.

"Also, ich schreib ihr mal, ob sie mit mir Gulasch essen will", sagte ich. In Tat und Wahrheit schrieb ich, ob sie mit mir zu Mittag essen möchte und wir den Nachmittag zusammen verbringen wollen. Ich legte das Handy zur Seite und war gespannt, wie lange ich auf ihre Antwort warten muss.

Ich drehte mich wieder zu Sonja und sah, das sie am Wegknicken war. Plötzlich der gleiche Lärm wie vorhin bei Sonjas Telefon. Zsa Zsa schickte mir ein Party-Emoji. Ich las: "Ja, das wäre wunderschön. Komm doch zu mir und ich zeige dir meine Wohnung". Danach folgten Herzchen und eine Kusslippe. Sonja schlief unbeeindruckt weiter. Ich war beschwingt und schlief ebenso schnell ein.

Irgendwann während der Abenddämmerung wachten wir auf.

"Weisst du was? Ich hole noch kurz was in der Mall zum Snacken. Kommst du mit?", fragte ich Sonja. Ich war sicher, sie für etwas Bewegung zu motivieren.

"Nein, ich würde dann meinem Vater eine Mail mit paar Fragen zu meiner neuen Aufgabe schicken", sagte Sonja. Irgendwie nahm ich die Ablehnung persönlich, tat aber so, als ob ich Verständnis dafür haben würde.

Ich nahm eine Packung der Hummerartigen-Chips aus Thailand mit, falls ich Nelson begegnen würde. Ich fuhr mit dem Lift ins Erdgeschoss.

"Guten Abend, Martin", sagte Nelson sichtlich stolz, dass er mich auf Anhieb geduzt hatte. Ich freute mich ihn wieder zu sehen. "Ich hoffe, Sie hatten einen guten Flug mit Ihrer Freundin?", fragte Nelson sichtlich interessiert.

"War sehr speziell", sagte ich.

"Ich verstehe", entgegnete er knapp. Er war zu höflich, als dass er seiner Neugier nachgegeben hätte.

"Übrigens, ich habe dir eine Kleinigkeit mitgebracht. Für die Nachtschicht", schmälerte ich die Erwartungen an mein Mitbringsel und überreichte ihm die Packung Chips. Plötzlich war es mir peinlich, ihm etwas derart triviales mitgebracht zu haben. Ich schämte mich ungeheuer.

"Das wäre aber nicht nötig gewesen", sagte Nelson begeistert und und völlig von den Socken. "Kommen Sie mal zu mir rüber", sagte er und winkte mich zu seiner Seite des Empfangs. Ich war erstaunt über die vielen Bildschirme, die ihn über das Treiben in den Gängen und im Eingangsbereich auf dem Laufenden hielten. Er öffnete eine Schublade, wo sich mehrere Chips-Tüten und Salzstangenverpackungen befanden. "Das bekommt hier einen Ehrenplatz für mich und Fathima", sagte Nelson, der sichtlich gerührt war. "Wenn ich mal irgendwo hin fliegen muss und du einen Wunsch von dort hast, lass es mich wissen", bot ich ihm an. Er winkte zufrieden ab und sagte, dass das wirklich nicht nötig sei.

"So, jetzt muss ich noch was für mich und meine Kollegin zu Essen besorgen", sagte ich, um los zu kommen.

"Ich kann Ihnen auch was bestellen, damit Sie nicht durch das schlechte Wetter spazieren müssen, Martin", sagte er fürsorglich.

"Ein paar Meter zu Fuss tun mir bestimmt gut", sagte ich und wünschte ihm einen schönen Abend, sofern wir uns nachher verpassen sollten. Ich war noch in Urlaubsstimmung und besorgte ein paar Kleinigkeiten im Caffe Nero in unserer Mall. Ich wollte irgendwie schnell aus diesem Konsumtempel und noch etwas laufen. Mir kam der Gedanke meinen Rückweg so zu legen, dass ich noch schnell bei Stacy vorbeischaue und ihr kurz "Hallo" sage.

Ich betrat den Eingangsbereich ihrer Wohnung und fuhr mit dem Lift in den 14. Stock und klingelte an ihrer Tür. Es dauerte, bis ich Schritte hörte. Die Türe öffnete sich und ein attraktiver Herr mit graumelierten Haaren stand vor mir.

"Sie wüschen?", sprach er mit einem britischen Akzent.

"Oh, ich muss mich entschuldigen", sagte ich zu dem Mann. Ich dachte, ich hätte mich im Stockwerk vertan und blickte nochmals kurz auf die Klingel. S. Johnson las ich und verstand wohl nur langsam, was sich hier abspielte. "Ist Stacy da?", wollte ich von dem Herrn wissen.

"Darling, da will dich ein netter Herr sprechen", rief er ins Wohnzimmer. Ich hörte eine Show im Fernsehen und vernahm, dass Stacy zu uns lief.

"Hey Martin! Willkommen zurück!", sprach Stacy begeistert. Der ältere Herr fühlte sich wohl etwas deplatziert und verschwand im Wohnzimmer, ohne sich zu verabschieden.

"Sorry, war so ne spontane Idee. War gerade bei..."

"...Caffe Nero und warst auf dem Heimweg. Verstehe!", sagte Stacy lächelnd und wie gewohnt leise und mit einer zarten Stimme. Sie freute sich wohl sehr mich zu sehen.

"Ich will dich nicht länger Aufhalten und dich von deinem Besuch losreissen", sagte ich.

"Dienstag Vormittag wäre gut oder am Abend. Da habe ich noch nichts vor", sagte Stacy.

"Ok, dann heule ich mich am Dienstag bei dir aus", scherzte ich. Hoffte ich zumindest.

"Tu das! Dafür sind Freunde ja da", sagte Stacy fürsorglich.

"Ja! Und grüsse mir Philippe", sagte ich.

"Tue ich. Oh, und ich hoffe, ihr hattet eine so richtig dreckige Zeit in Thailand, du Ferkel!", sagte Stacy und grinste mich wieder breit an. Ich hatte dieses Grinsen vermisst.

"Es war dreckig. Mehr dazu am Dienstag", sagte ich und winkte ihr verlegen zu.

Ich fragte mich auf dem Rückweg, wer dieser Mann war und warum sie mir nichts von ihm erzählt hat. Kannte sie ihn schon früher. Ihr Umgang wirkte vertraut. Sie musste ihn schon länger kennen. Hatte sie mit ihm eine Affäre und schlief auch noch mit mir? Mich überkam ein ungutes Gefühl. Als ich nach Dubai kam, stand ich zwischen diesen beiden Frauen und jetzt fühlte ich mich allein gelassen. Sonja macht was mit Arda und Stacy hat wohl was mit einem anderen Mann.

Ich wäre am liebsten direkt zu Zsa Zsa gegangen. Als ich in meinem Appartement ankam, hörte ich Musik von Mike Oldfield. Es war die Schallplatte, die mir Sonja, beziehungsweise meine letzte Crew in Köln geschenkt hatte.

"Hast du den Schallplattenspieler zusammengebaut und angeschlossen?", fragte ich Sonja.

"Ja, war garnicht so schwer. Für irgendetwas machen sie ja diese netten Betriebsanleitungen", sagte Sonja und tanzte zu "Family Man". Ich tanzte mit.

"Und du hast deinem Vater geschrieben?", wollte ich wissen.

"Nein, das mache ich morgen. War zu verschlafen", sagte Sonja fast so laut wie in einer Disco um die Musik zu übertönen.

Wir tranken Wasser, assen einen Happen und hörten noch eine Stunde Musik. Das war alles, was wir brauchten. Irgendwie redeten wir noch viel über die schönen kleinen Momente der Reise, wie zum Beispiel den Ausflug zum Floating Market und das Kokosnusseis. Auch an Herb und Scarlett mussten wir denken und wie wir zu Marlene Dietrich getanzt haben.

"Weisst du, wen ich noch hundertmal lieber habe wie Marlene Dietrich?", fragte mich Sonja.

"Bestimmt Zarah Leander?", fragte ich sie zurück.

"Du kennst Zarah Leander?!", fragte mich Sonja völlig neben den Schuhen. Sie war begeistert.

"Ich hatte ja schliesslich auch mal einen Opa", sagte ich.

"Nein, aber ich liebe den Heinz Rühmann", sagte sie so begeistert, wie damals bei Woody Woodpecker. Ich bekam fast feuchte Augen.

"Ja. Ich habe geliebt, wie er immer Weihnachtsgeschichten vorgelesen hat", sagte ich.

"Oh ja... Oder La Le Lu. Das hat mir meine Mama immer gesungen", sagte sie begeistert.

"Wollen wir mal schauen, welche Filme mit ihm wir hier streamen können?", fragte ich die Augsburgerin.

"Wow, das habe ich noch nie gemacht, mit einem heissen Typen in der Wüste einen Rühmann-Film geschaut.

"Ich kriege nur Quax, der Bruchpilot oder Die Drei von der Tankstelle rein. Was meinst du?", wollte ich wissen.

Wir entschieden uns für letzteren und assen Krabbenchips und kuschelten auf dem Sofa. Es hatte etwas freundschaftliches und nicht mal ansatzweise etwas erotisches. Wir hatten beide ein Grinsen im Gesicht und schauten den Film. Wir versuchten die Chips ganz ruhig zu kauen, um den anderen nicht zu stören.

"Alles ok, du bist auf einmal so steif? Fühlst du dich unwohl in meinen Armen?", wollte ich wissen.

"Nein, drückst du mal schnell auf Pause. Ich muss wegen den Krabbenchips kurz austreten", sagte Sonja und schämte sich etwas. Sie ging aufs Klo und liess Wasser laufen und pupste sich aus.

"Hast du was gehört?", fragte sie mich mit etwas Hemmungen, als sie wieder zurück kam.

"Nein, nur das fliessende Wasser", log ich sie an.

Sie kuschelte sich nun wieder entspannt zu mir aufs Sofa und wir schauten weiter. Ohne Krabbenchips. Ihre Augen glänzten im Lichte des Fernsehers.

"Alles ok, deine Augen funkeln?", fragte ich Sonja.

"Schon verrückt, dass wir zwei in der Wüste deutsche Kulturgeschichte ansehen. Sowas kriegen auch nur wir zusammen hin. Ich finde es magisch und fühle mich wie zwölf", sagte sie. Ich streichelte ihr freundschaftlich über den Rücken und schaute weiter.

Ich wachte am nächsten Morgen auf dem Sofa auf und Sonja grüsste mich von Hinten. Sie sass schon am Esstisch mit ihrem Laptop und hatte einen Kaffee in der Hand.

"Danke für den schönen Abend", sprach Sonja.

"Der war toll, ja", sagte ich.

Ich begab mich ins Bad und duschte. Ich setzte mich zu Sonja und trank auch noch einen Kaffee.

"Übrigens. Eigentlich müssten wir zusammen sein", sagte Sonja.

"Wie bitte? Meinst du wegen gestern?", fragte ich.

"Nein. Xavier Naidoo hat schon über den Wolken gesungen. Hier. Ein Reinhard Mey Tribute, siehst du?", sagte Sonja und drehte ihr Notebook zu mir und zeigte das Cover.

"Sind wir jetzt zu früh oder zu spät?", wollte ich von ihr wissen.

"Ich glaube noch immer zu früh. Ich habe es noch nicht gehört. Gibt sicher einen Grund, warum sie es nicht im Radio spielen", sagte Sonja grinsend.

"Time will tell", sagte ich.

"Ich werde warten", sagte sie schmunzelnd. Ich wusste nicht was ich sagen soll und im Grunde wusste ich auch nicht, was ich wollte. So machte ich das, was ich immer tue. Ich wechselte das Thema.

"Wollen wir noch was zusammen Frühstücken gehen?", wollte ich von ihr wissen. "Hab leider nicht viel im Kühlschrank"

"Ja, können wir schon machen", sagte Sonja nicht ganz so motiviert, wie ich sie schon erlebt habe.

"Wir können, müssen aber nicht. Wenn du lieber was alleine machen möchtest, dann ist das auch gut", sagte ich und witterte die Chance, früher zu Zsa Zsa zu gehen.

"Ja, das täte mir vielleicht gut. Bitte nimm es nicht persönlich. Der Abend gestern war unglaublich schön. Aber ich kann hier nur schwer abschliessen, wenn ich die ganze Zeit mit dir zusammen bin", sagte Sonja.

"Ich verstehe nicht ganz", liess ich durchblicken.

"Ich hab es gestern Abend schon angedeutet. Im Moment sehe ich nur die schöne Seite mit dir. All das, aus dem damals meine schönsten Tagträume von dir waren. Du bringst alles mit, was ich an meinem Traummann erträumen und auf einer Wunschliste ankreuzen würde. Aber sobald der Sex dazu kommt, scheint in uns eine dunkle Seite emporzusteigen, die all das Schöne in den Schatten stellt. Unser Sex ist so gut, dass in mir alle Hemmungen und Grenzen verwischen und ich nur noch der Lust frönen möchte. Die Gier überwältigt die Romantik und die Lust den Verstand. Es geht uns beiden so. Und jetzt ist nur noch die Romantik übrig geblieben und mein Verstand fragt sich, warum wir aufhören. Es gibt noch eine Chance, dass meine Träume war werden. Aber die Situation lässt es gerade nicht zu. Ich muss mich von dir losreissen", sagte Sonja nachdenklich.

"Ich weiss was du meinst. Aber wir müssten lernen unsere Gier zu beherrschen, Zsa Zsa dürfte nicht schwanger sein und Naidoos' Version von über den Wolken müsste endlich Beachtung finden. Ich glaube, dass ist ein bisschen viel verlangt", versuchte ich scherzend aufzuzeigen. Ich war mir auch nicht sicher, ob es das wert war, diesem Traum nachzujagen. "Wenn du jetzt allein unterwegs sein möchtest, muss uns Fathima sagen, ob wir für dich einen zweiten Schlüssel bekommen. Das sollte eigentlich gehen", sagte ich und sah Sonja lächeln. Sie richtete sich nun und ich schrieb meiner Ungarin, dass ich schon bald zu ihr kommen kann.

"Wie schön. Ich bin bereit. Soll ich dir was zum Frühstück machen?", schrieb mir Zsa Zsa über WhatsApp mit ein paar Herzchen und anderen Emojis gefühlt zwanzig Sekunden später. Ich verneinte und bestellte ein Taxi. Sonja und ich bekamen wie erwartet einen zweiten Schlüssel und ich war über das Ausmass der Bürokratie überrascht. Es brauchte drei Unterschriften von mir und zwei von Sonja inklusive Passkopie.

Ich kaufte mir noch zwei Sandwiches, die mich an Bangkok erinnerten, die ich zusammen mit Zsa Zsa auf dem Zimmer gegessen hatte. Sonja verabschiedete sich und ging wohl zur Marina Mall, die in 15 Minuten ihre Pforten öffnete.

Die Fahrt dauerte rund 55 Minuten und das Wetter war schon deutlich besser wie gestern. Offenbar war man sich in Dubai schon gröberes gewohnt, erklärte mir der Taxifahrer. Wir kommen der Crew Residence immer näher. Ich war über die Monotonie der Gegend überrascht und fragte mich, ob ich mich wegen dem Wetter mental nicht darauf einlassen konnte, aber es hatte einen völlig anderen Charme wie Marina, wenn man überhaupt von Charme sprechen wollte. Das Gebäude Al Qamzi sah von weitem nett aus, war jetzt aber auch nicht eine Augenweide. Der Taxifahrer verlangte rund 110 Dirham. Ich rundete auf 115 auf und ging um das Gebäude und wunderte mich, warum Zsa Zsa dort bleiben wollte. Ich rief Zsa Zsa an, da es verschiedene Läden und Eingänge gab. Drei Minuten später erblickte ich ihr schönes Gesicht. Sie war sehr leger gekleidet und sah trotzdem süss aus. Wir umarmten uns und sie nahm mich bei der Hand und führte mich durch einen schmalen gang und wir stiegen in einen Lift und fuhren in den sechsten Stock.

Die Fahrstuhltür öffnete sich und ein Gang ohne Tageslicht führte uns zu Zsa Zsas Wohnung. Ich betrat sie und auch dort präsentierte sich mir ein schmaler Gemeinschaftsraum, der jugendlich aber dennoch stilvoll dekoriert war. Nebenan war eine Küche mit einer Essecke, sowie Türen, die wohl zu einem Badezimmer und den Räumen der Mitbewohnerinnen führten. Es wirkte zwar neu, aber die dunklen Holzverkleidungen der Küche und anderen Objekten, liessen die Wohnung älter wirken, als sie wahrscheinlich war. Ich nahm die beiden Sandwichverpachungen aus meiner Tüte.

"Ich habe uns was kleines als Hommage an den schönen Abend im Hotelzimmer in Bangkok mitgebracht", sagte ich zu meiner Ungarin und streckte ihr die Verpackungen entgegen. Sie näherte sich mir langsam und stiess mit ihren zarten Händen die Verpackungen aus meinen. Sie fielen zu Boden und Zsa Zsa machte noch einen Schritt und packte meinen Kopf und begann mich leidenschaftlich zu küssen. Wir schmatzten laut dabei.

"Wir haben die Wohnung heute ganz für uns allein", hauchte sie mir erregt zu. Es gab keine Zweifel über ihre Absichten. Sie nahm mich bei der Hand und führte mich zum Sofa im Gemeinschaftsraum. Ich nahm platz und Zsa Zsa setzte sich zu mir gewandt auf meinen Schoss und gab mir einen langsamen und feuchten Zungenkuss. Es war ein grosses Lümmelsofa und ich lehnte mich nach einiger Zeit etwas nach hinten und Zsa Zsas Körper folgte mir. Sie lag geradezu auf mir. Es war unglaublich bequem und ihre Küsse nahmen mich ein. Wir küssten uns unglaublich lange und Zsa Zsa hielt mich teilweise an den Kleidern.

Erst danach nahmen wir uns Zeit für den nächsten Schritt. Sie streifte sich ihre Trainingshose samt ihrem Höschen ab und ich sah, dass sie ihr durchbrechendes Schamhaar nicht zurückgestutzt hatte. Als ich mit ihr den Dreier hatte, war sie praktisch glattrasiert, jetzt kamen ihre Stoppeln zurück. Es machte sie in meinen Augen weiblicher und erregte mich immens. Ich legte sie auf ihren Rücken und wollte sie oral befriedigen. Als meine Zunge durch ihre stoppligen Schamlippen glitt nahm ich einen leicht säuerlichen aber liebreizenden Geschmack war. Sie atmete auf. "Ich liebe deinen Körper", sprach ich zu Zsa Zsa und sie legte ihre Hände auf meinen Kopf und drückte mich etwas fester in ihre Scham. Ich hatte das Gefühl, als ob die grossen Schamlippen schon sehr geschwollen waren.

Ich nahm kurz meinen Kopf zurück und spreizte mit den Fingern ihr Genital. Es war ein weisser Flüssigkeitsfilm auf ihrem Scheideneingang und um ihre kleinen Schamlippen. Mich machte der Anblick wild. Ich zog rasch meine Hose und anschliessend die Unterhose aus und Zsa Zsa lag mit gespreizten Beinen und ihrem T-Shirt auf dem Sofa und schaute gebannt zu mir. Ihre Augen waren unglaublich gross und weit aufgeschlagen. Ich lehnte mich zu ihrem Gesicht und küsste sie. Ich hielt meine Hand an meinen Penis und zog mich von ihr etwas zurück.

"Darf ich?", fragte ich sie um Erlaubnis, weil sie mir damals gesagt hatte, dass sie nach unserem Sex ihre Grotte noch ein zwei Tage danach spürt. Sie nickte mit einem breiten Grinsen und legte ihre Beine zustimmend noch ein paar Zentimeter weiter auseinander. Ich beugte mich langsam über sie und platzierte mein Glied an ihrem Eingang und schaute ihr nochmals liebevoll in ihr zauberhaftes Gesicht.

"Mach langsam, ja?!", sagte sie und ich drückte meinen Lümmel langsam in ihre Scham. Sie atmete langsam und entspannt aus und schloss ihre Augen. "Oh ja, so ist es gut. Ja, genau so". Ich drückte ihn bis zum Anschlag ganz langsam in ihre enge Vulva.

"Oh ja, das ist so gut", hauchte mir Zsa Zsa zärtlich ins Gesicht und forderte mit ihrer Hand einen Kuss von mir. Ich küsste sinnlich ihre jetzt warmen und trocken Lippen und meine Kleine umklammerte mich mit ihren Beinen.

Ich liess mein Becken auf ihr Hüpfen uns sie genoss es mit allen Sinnen. Ich konnte spüren, wie ihre Vulva Feuchtigkeit produzierte, um mein Glied zu bändigen. Bei jedem Stoss wurde es feuchter. Sie schnaubte immer fester und ich nahm meine Hand und hielt sie so, dass meine Finger ihren Nacken stabilisierten doch mein Daumen berührte noch ihre linke Backe. Ihr Kopf war durch die Position auf dem Sofa meinem Gesicht wie damals im Hotel wieder sehr nah. Ich schaute in ihr nahezu ungeschminktes Gesicht und war von ihrer natürlichen Schönheit total eingenommen.

Sie öffnete ihre Augen und schaute mich verliebt an. "Oh, ich kann nicht mehr lange. Ich kommen gleich", sagte sie. Auch für mich war dieses Körpergefühl unglaublich überwältigend. Ich hatte nahezu das Gefühl, als ob sich ihre Feuchtigkeit tief in ihr staute, weil mein Glied und ihr enger Kanal den Ausgang blockierten. Vor allem bei meiner Eichel hatte ich das Gefühl in einem klebrigen Feuchtgebiet zu sein. Zsa Zsa stöhnte mehrmals laut auf und bäumte sich mir entgegen und ich liess meinem Samen freien Lauf und kam ihn ihr. Ich hatte keine Chance es zu verzögern.

Ich küsste sie und meine Zunge drang tief in sie ein und sie erwiderte diesen Kuss unglaublich sanftmütig und gefühlvoll. Sie nahm über eine Minute später abschliessend ihre Zunge aus meinem Mund und ihre zarten Lippen verliessen meinen Mund über die Unterlippe, die sie genüsslich in die Länge zog. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter auseinander. Ich konnte noch immer ihre schwerfällige Atmung auf meinem Gesicht spüren. Sie schaute mich an. "Ich liebe dich, Martin", sprach die mögliche Mutter meines Kindes. Ich konnte dieser Äusserung nicht wie beim letzten Mal entkommen. Sie sagte es bewusst und in ihrer Stimme lag Güte und Aufrichtigkeit.

Ich brauchte wohl zwei Sekunden, bis ich mir eine Antwort zurechtlegen konnte. Ich griff erneut sanft nach ihrem Gesicht und küsste sie kurz. "Ich dich auch", sagte ich, weil es für mich die einzige Möglichkeit war, sie nicht zu verletzen. Ich wollte es nicht. Ich bekam für meine Aussage einen zärtlichen Kuss und fühlte mich unglaublich schuldig. Ich war noch nicht so weit.

"Ich bleibe noch kurz in dir, damit wir das Sofa nicht schmutzig machen, ok?", sprach ich. Sie nickte lächelnd und ich umarmte sie und richtete die überraschend leichte Frau auf. Sie umklammerte mich noch immer mit beiden Beinen und ich spürte ihre Hand auf meinen Schultern. Nach einem kurzen Ausbalancieren stand ich mit ihr auf meinem Oberkörper auf und ihre Scham glitt langsam runter zu meiner Peniswurzel. Ich hatte plötzlich den Gedanken im Kopf, dass mein Penis jetzt wie ein Korken war, der vom Auslaufen schützte. Ihre Augen hingen an meinen. Wo ist das Badezimmer?", wollte ich wissen.

"Vorne, erste Tür links", sagte sie und ich bewegte mich mit ihr dort hin. Dort angekommen begann Zsa Zsa wieder ihr Becken zu bewegen. Die Kraft kam von ihren Beinen, die mich umschlangen.

"Oh Zsa Zsa, Darling! Das ist so schön", schnaubte ich.

"Lass es einfach zu", sagte sie zärtlich.

"Ja", hauchte ich ihr zu und bemerkte, wie sich Feuchtigkeit aus ihrer Spalte löste. Noch hing sie zwischen unseren Genitalien. Sie genoss den Akt und es flutschte auch unglaublich gut. Es war keine Reibung spürbar. "Tut dir nichts weh?", wollte ich von ihr wissen.

"Nein, alles gut. Mach genau so weiter... bitte", sagte sie etwas abwesend wirkend. Um sie zu stabilisieren bewegte ich mich zum Türrahmen und stützte sie dort ab. Dies erzeugte einen neuen Winkel, den sich die Ungarin zu Nutze machte. Es war wohl eher zu ihrem Vorteil. Auch ich konnte nicht mehr und kam kurz vor Zsa Zsa tief in ihrer Grotte. Sie explodierte förmlich, als sie auf mir kam. Sie japste wild und liess ihre Beine langsam wieder nach unten gleiten und stand ab. Ich zog meinen Penis aus ihr. Ich war überzeugt, dass sich ein Schwall lösen würde, tat es aber nicht. Die Feuchte sickerte aus ihrer Mumu. Sie setzte sich aufs Klo. Ich tupfte mit Klopapier mein Glied mehr oder weniger sauber aber in meiner Leistengegend war es unglaublich nass. Ech entschied mich, kurz unter die Dusche zu springen und mich abzuspritzen.

Zsa Zsa schaute mich dabei an und gab mir ein frisches Badetuch. Ich küsste sie zum Dank und schaute ihr in die Augen.

"Du hast kein Kondom benutzt", sprach mich Zsa Zsa darauf an. Ich fühlte mich augenblicklich dreckig, sie nicht geschützt zu haben, weil ich es in der Hitze des Gefechts vergessen hatte.

"Warum hast du nichts gesagt?", fragte ich, als ob sie und ich es verbockt hätten. Ich wusste, dass es meine Schuld war.

"Du bist mein Freund. Es war so ok für mich. Ich vertraue dir", sagte Zsa Zsa. Ich hoffe für sie, dass es kein Fehler war.

FORTSETZUNG FOLGT

Liebe Leser*innen. Als ich mir vor zwei Wochen den letzten Teil nochmals durchgelesen habe, war ich nicht zufrieden, wie er geschrieben war und wusste, dass ich diesen in zwei Teile gliedern kann. Das bedeutet, der nächste und letzte Teil wartet noch auf Euch. Ich entschuldige mich, für die falsche Erwartungshaltung, die ich mit meinem letzten Post erweckt habe. Ich wollte nicht durch das Ende eilen und hoffe, dem ein oder anderen Leser mit dieser Ankündigung auch eine Freude bereitet zu haben. Es kann vielleicht noch zwei Wochen dauern, bis der letzte Teil hier veröffentlicht wird. Momentan ist gerade viel los. Ich hoffe, dass Euch das Lesen der langen Geschichte Spass gemacht hat und der ein oder andere das Gefühl hatte, den Nachtflug zusammen mit Martin im Cockpit verbracht zu haben und bei Heinz Rühmann auf der Couch lag. Ich freue mich wie immer über Eure Rückmeldungen. Habt eine tolle Woche und bis bald, Euer Bill



Teil 15 von 16 Teilen.
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