Urlaub in Frankreich - Teil 1 (fm:1 auf 1, 8670 Wörter) [1/5] alle Teile anzeigen

Marc freute sich auf den Urlaub.

Er war schon lange nicht mehr rausgekommen und als ihm seine Patentante Adrienne angeboten hatte, sie und ihre Tochter Julie in Frankreich zu besuchen, hatte er nicht lange gezögert.

Vor allem da sie nicht irgendwo in Frankreich wohnte, sondern in einem kleinen Ort in der Nähe von Cannes, direkt an der Côte d"Azur.

Adrienne war als Tochter eines französischen Soldaten, der in Deutschland stationiert war, aufgewachsen und hatte in der Schule Marcs Mutter kennengelernt.

Die beiden hatten sich angefreundet und sind es bis heute, weshalb Adrienne dann auch damals seine Patentante wurde.

Jedoch ist sie einige Jahre später nach Frankreich gezogen und sie hatten sich nur noch selten gesehen.

Er hatte sich immer gefreut, sie zu sehen, weil sie so lebenslustig und verrückt war im Vergleich zu seinen Eltern. Zumindest kam ihm das so vor.

Einige Jahre nach Marc, kam Julie zur Welt und die beiden hatten dann auch miteinander gespielt. Er war schon gespannt, wie sie nun aussehen würde.

Er landete am Flughafen in Nizza. Als er aus dem Flugzeug stieg, begrüßte ihn die Sonne.

Ungeduldig wartete er auf seinen Koffer und als er ihn endlich vom Kofferband hob, machte er sich auf den Weg zum Ausgang.

Adrienne wollte ihn vom Flughafen abholen und so sah er sich nach ihr um. Da hörte er schon eine Frauenstimme rechts von ihm seinen Namen rufen: "Marc, hier drüben."

Er drehte sich in die Richtung und erblickte sie. Sie trug ein blaues langes Sommerkleid, ihre brünetten Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Als er näher kam, konnte er schon die ersten feinen grauen Haare darin erkennen.

Ihre hellblauen Augen funkelten ihn strahlend an und sie fiel ihm um den Hals. Ihre zarte Figur schmiegte sich an ihn und er legte seine Arme um sie.

"Bonjour Adrienne", lächelte er sie an.

"Bonjour, Marc", lächelte sie zurück und löste sich aus seiner Umarmung. "Du hast französisch gelernt?"

Er druckste etwas rum. Sprachen waren nun wirklich nicht seine Spezialität. "Sagen wir mal so: Es wäre mir lieber, du redest deutsch mit mir."

Sie lachte: "Nicht mal für deine Patentante kannst du lernen? Deine Maman hatte mich ja gewarnt."

Adrienne ging dann vor zum Auto und setzte sich hinters Steuer. Marc lud seinen Koffer ein und schon brauste Adrienne mit ihrem kleinen Cabrio los.

Sie hatte das Verdeck geöffnet und eine Sonnenbrille aufgesetzt. Bald fuhren sie aus Nizza raus und an einer Küstenstraße entlang.

Adriennes Haar wehte im Wind und sie plapperte drauf los, wie er es gewohnt war. Er kam kaum zu Wort und sah nur immer mal wieder zu ihr.

Ihm war nie aufgefallen, wie attraktiv Adrienne war. Vermutlich war er zuvor einfach zu jung gewesen. Sie hatte trotz ihres Alters etwas jugendliches an sich.

Ihre zarten Gesichtszüge, die kleine Nase, die vollen Lippen und erst recht diese unfassbar blauen Augen, die aufgrund ihres gebräunten Teints noch mehr hervorstachen, zogen ihn in ihren Bann.

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