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Cowboy und Indianer (genau wie früher) (fm:Sonstige, 7614 Wörter)

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Veröffentlicht: Nov 12 2022 Gesehen / Gelesen: 14703 / 13483 [92%] Bewertung Geschichte: 9.49 (147 Stimmen)
Valeska ist beruflich in ihrer alten Heimat. Als sie unerwartet auf jemanden trifft, den sie von damals kennt, beginnt eine Reise in die Vergangenheit. Vieles ist gleich geblieben, doch andere Dinge haben sich erheblich geändert.

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© Emily Bloomingdale Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

"Männer sind doch alle Schweine", sagte Irene, nachdem ich mich in der Vormittagspause zu ihr an den Bistrotisch im Vorraum gestellt hatte.

"Manche", gab ich vage zurück. Ich hatte etwas gegen Pauschalisierungen, jedoch grundsätzlich nichts gegen Männer. Es gab halt solche und solche.

"Wir beide sind doch hier nur die Quotenhäschen." Beherzt spülte die braunhaarige Mittvierzigerin ihren Schokoladenriegel mit der Dosen-Cola herunter.

Fast hätte ich gelacht. Ja, wir waren unter den fünfzehn Teilnehmern die einzigen Frauen auf diesem Workshop, aber dass Irene sich selbst als Häschen bezeichnete, war geradezu grotesk. Und wenn, dann war sie der Garfield unter den Hasen. "Ich finde ja auch, dass mehr Frauen verantwortungsvolle Positionen einnehmen sollten. Aber ich denke doch, dass wir aufgrund unserer Leistungen so weit gekommen sind und nicht aufgrund einer Quote."

Irene sah mich an wie eine Kuh mit akuter Verstopfung.

"Was ist?", fragte ich.

"Nun, willst du ernsthaft behaupten, du hättest niemanden zwischen deine schlanken und endlos langen Beine gelassen?" Aus ihrem Mund klang die Beschreibung der unteren Hälfte meines Körpers wie eine Beleidigung.

"Ich habe hin und wieder Sex, falls du das meinst." Bei ihr war ich mir da nicht so sicher, was vermutlich ein logischer Erklärungsansatz für ihre schlechte Laune sein konnte. Vielleicht handelte es sich aber auch gar nicht um eine Laune, sondern um ihre ganz normale Gemütsverfassung. So genau konnte ich das noch nicht beurteilen, schließlich hatte ich meine Kollegin aus Bremen erst vor zwei Stunden kennengelernt.

"Ich meinte beruflich."

Im ersten Moment dachte ich schon, sie wollte mir unterstellen, ich würde nebengewerblich als Prostituierte arbeiten. Dann allerdings kam mir eine andere Vermutung in den Sinn, die mir jedoch kein bisschen schmeichelhafter erschien. "Möchtest du damit andeuten, ich hätte mich hochgeschlafen?"

"Ich will gar nichts andeuten. Aber findest du es nicht auffällig, dass du hier die jüngste Person bist? Und zudem die einzige, die wie eine Nutte gekleidet ist?"

Fast wäre mir mein Frühstück aus dem Gesicht gefallen. "Mein Businessoutfit ist von Dolce & Gabbana!", protestierte ich.

"Aber deine Spitzenunterwäsche scheint eher von Billig & Willig zu sein", konterte Irene, die ihren blauen Hosenanzug nicht nur an den Oberschenkel zu sprengen drohte.

Dass mein roter BH ein ganz klein wenig unter dem schwarzen Blazer hervorschaute, war tatsächlich keine Nachlässigkeit, sondern pure Absicht gewesen. Heute im Laufe des Tages würde auch der Vorstand einen Abstecher zu uns machen und es war nie verkehrt, wenn jemand aus dieser Ebene ein Gesicht zu einem Namen vor Augen hatte. Oder meinetwegen auch ein anderes Körperteil. Dass ich bislang noch nie mit einer Person geschlafen hatte, die meiner Karriere förderlich sein konnte, war keinem eisernen Prinzip geschuldet. Ich hatte es auch so geschafft, durch harte Arbeit. Aber falls sich eine günstige Gelegenheit bieten würde, waren meine Beine ausreichend beweglich, um sie weit genug auseinanderzunehmen. Zwar lebte ich seit vier Jahren in einer Beziehung, diese war jedoch in vielerlei Hinsicht nicht sonderlich befriedigend. Seitensprünge gehörten bei Mario und mir von daher schon länger eher zur Regel als zur Ausnahme. Weshalb wir uns nicht trennten? Nun, wir hatten uns in dieser Konstellation gut eingerichtet und beide keine Zeit für eine aufwendige Vollzeitbindung. "Ach weißt du was, Irene? Fick dich selber", sagte ich und ließ sie stehen.

Ein paar interessierte Blicke, mehr hatte ich von den beiden männlichen Vorstandsmitgliedern nicht ernten können. Aber das machte nichts. Es war ja nicht so, als hätte ich seit zwei Wochen keinen Sex mehr gehabt. In Wirklichkeit waren es nämlich sogar schon vier. Dennoch packte ich

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