Ein Date mit Folgen (fm:Romantisch, 13281 Wörter)

Ein Date mit Folgen

Es wieder so weit. Wir treffen uns in einer Kneipe. Uns sind meine 5 Kumpel aus der Clique mit ihren Freundinnen oder Verlobten. Unsere Clique besteht seit der Abiturzeit und hat die Zeit überstanden. Studium in anderen Städten, Auslandsjahre, Wehrdienst und alles Andere. In laufe der Zeit kamen die Mädels dazu, aber die Clique hat Bestand. Und liegt mein Problem ich bin mittlerweile 28 Jahre und noch immer solo. Ich bn an solchen Abenden immer das fünfte Rad am Wagen. Ich hatte bislang erst eine langfristige Freundin, und das während des Studiums. Wir waren 2 Jahre zusammen und dann hat sie nach den Vordiplom die Uni gewechselt und dann war es aus.

Ich habe mein Studienpaktikum für BWL bei einem mittelgroßen Konzern gemacht und mein Studium überaus erfolgreich abgeschlossen. Der Konzern hat mich nach dem Studium geholt und zum Leiter des Einkaufs gemacht. Damit war ich der jüngste Abteilungsleiter und hatte im Einkauf 24 Mitarbeiter. Das ich keine 35 Stundenwoche haben würde, war mir schon Beginn klar, aber der Standard ist eine 55 Stundenwoche, für die ich regelmäßig einen Anschiss von der Personalabteilung kassiere. Mein Gleitzeitkonto platzt mittlerweile aus allen Nähten. Dieser Job behindert meine Aktionen mir eine Freundin zu suchen bzw. beendet sie frühzeitig nach dem 2. Date, wenn ich nie frei habe. So nutze ich die spärliche Freizeit und gehe in die Zappelbude (= Fitness Studio) als Ausgleich für die Bürotätigkeit. Damit sehe ich nicht schlecht aus und bin recht fit. Ich trage eine kurze, fast militärische Frisur und einen kurz getrimmten Vollbart und immer schwarze Kleidung.

So sitzen wir alle in der Kneipe zusammen und sie kommen wieder auf ihr Lieblingsthema.

"Na Ralf, was macht das Liebesleben?" fragt Hannes

"Leider noch immer nichts", muss ich zugeben.

"Das verstehe ich nicht. Du siehst doch gut aus, hast einen tollen Job und bis doch ganz nett" konstatiert Christiane.

"Gerade der Job ist das Problem. Wenn ich immer erst um achte aus der Firma komme, ist der Markt verlaufen."

"Da müssen wir dir unbedingt helfen, Wer weiß denn noch von uns eine Single-Frau, die auch mal einen Freund braucht. Wir könnten dann ja Blind Date arrangieren."

Es werden Ideen und Namen gesammelt und die Diskussion geht wild durch einander. Ich sitze daneben und wundere mich über die Euphorie der Anderen. So richtig meine Wünsche und Vorstellungen einbringen, kann ich nicht. Nach 2 Stunden scheinen sie die Lösung gefunden zu haben.

"Wir haben für dich eine Frau gefunden. Du hast dich am nächsten Samstag um 21:00 Uhr in unserem Lieblingsclub einzufinden. Du trägst natürlich wieder Schwarz. Um neun ist es noch nicht so voll, da könnt ihr euch noch gut unterhalten."

Der Rest des Abends ist noch lustig und 2 Pärchen berichten von ihren Plänen innerhalb Jahresfrist zu heiraten und eine Familie zu gründen. Ich gehe dann recht früh heim, weil mir die Augen zu fallen.

Die Idee eines Blind Dates finde ich interessant. Die Gelegenheit werde ich mir jedenfalls nicht entgehen lassen.

Am nächsten Samstag bin ich überpünktlich in dem Club und setze mich an die Bar. Die Frau, die meine Kumpels für mich ausgesucht haben, erscheint erst um Viertel nach Neun. Sie ist nicht dünn sondern hager und fast so groß wie ich. Sie hat rot gefärbte Haare und trägt total unmodische Kleidung, die wie ein Sack an ihr hängt. Sie macht auf mich den ersten Eindruck einer Landpomeranze, die sich in die Stadt verlaufen hat. Ich stehe auf und will zur Begrüßung umarmen. Sie dreht sich weg und streckt mir ihre Hand entgegen. Sehr herzlich, das fängt ja gut an. Wir versuchen uns zu unterhalten, aber es ist zu laut. Ich brülle ihr fast ins Ohr, ob wir unser Date nicht lieber in die Kneipe an der Ecke verlegen wollen, aber sie schüttelt nur den Kopf und signalisiert mir durch Gesten, dass sie müde sei. Ich nehme einen Zettel aus meiner Tasche und kritzle meine Handynummer und "Freitag,

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