Eine harte Zeit im Krankenhaus (1. Teil) - Die ersten Tage (fm:Sonstige, 3220 Wörter) [1/4] alle Teile anzeigen | ||
Autor: CalmBeforeStorm | ||
Veröffentlicht: May 31 2023 | Gesehen / Gelesen: 20928 / 18378 [88%] | Bewertung Teil: 9.18 (137 Stimmen) |
Ein Unglück beim Sport bringt unseren Protagonisten in unangenehm-angenehme Situationen im Krankenbett. |
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Eine harte Zeit im Krankenhaus - Die ersten Tage
Dieser Moment verfolgt mich heute noch, vor allem im Schlaf. Mittlerweile hatte mein Gehirn die Teile, die verschwunden waren, wieder ergänzt. Ob die Ergänzungen der Wahrheit entsprechen, weiß ich nicht. Aber es ist ein Film ohne Lücken, der mich heimsucht. Ein kurzer Film zwar, aber ein intensiver. Ich kann davon mitten am Tag aufwachen oder er sucht mich in Ruhephasen heim, nach der Sauna oder vor dem Fernseher.
Von vorne. Mit zwei Freunden hatte ich mich zu Beginn unserer Sommer-Radsaison verabredet und wir waren an einem Nachmittag Ende April losgefahren. Getroffen hatten wir uns bei einem der beiden Freunde, der am Rande des Taunus wohnt. Am eher südlichen Rand. Von dort aus ging es in die Berge, ohne langes Warmfahren in der Ebene. Das war in Ordnung, wir fuhren langsam und nicht auf Zeit und auch den Winter über nutzen wir bessere Tage für Training auf den Rädern. An schlechteren Tagen saß ich trotzdem im Sattel, dann auf der Rolle in meinem Keller. Keller klingt trist, es ist eher ein Untergeschoss mit Trainingsraum, Geräten und einer Sauna. Es ist nicht so, dass es mir an vielem mangelt, im Gegenteil. Wenn ich nicht gerade in einer blöden Situation feststecke. Dazu gleich mehr.
Wir fuhren also mit unseren nicht elektrifizierten Mountain Bikes los, wechselten uns bei wenig Steigung in der Führung ab. Wenn es stärker bergauf geht, fährt jeder sein Tempo. Wir sind unterschiedlich gut in Form, ich befinde mich in der Mitte. Der Stärkere von beiden würde mich in Grund und Boden fahren, dem Schwächeren ginge es so mit mir. Aber die meiste Zeit funktioniert es seit Jahren blendend und so sind wir gemeinsam nicht nur im Taunus gefahren, sondern auch in anderen Gegenden Deutschlands und Europas. Einer der beiden ist verheiratet, tatsächlich mit einer Frau, mit der ich auch einmal etwas hatte, vor deren Ehe. Der andere ist geschieden und ich bin irgendetwas dazwischen. Manche der Leserinnen und Leser kennen meine Geschichte, soweit ich sie bisher erzählt habe oder erzählen ließ.
In unseren kleinen Rucksäcken befand sich Proviant, Flüssigkeit vor allem und ein paar Riegel. Kein Alkohol, das ist wichtig und ich musste das im Nachgang auch bestätigen. Nicht unter Eid, aber fast. Aus versicherungsrechtlichen Gründen. Nach insgesamt eineinhalb Stunden mehr oder weniger Bergauffahrt legten wir eine Pause ein, um durchzuatmen, die Beine zu lockern, etwas zu trinken. Sehr viel geplaudert wird an diesen Tagen nicht, in erster Linie geht es uns um die sportliche Betätigung. Wir sind in einem Alter, in dem Bergauffahren nicht leichter wird und Downhill nicht mehr sein müsste. Aber Männer im besten Alter treffen nun mal nicht ausschließlich rationale Entscheidungen. Und wir lieben alle das Adrenalin, wenn es den bezwungenen Berg wieder hinunter geht, im Wald auf speziellen Pfaden und Strecken noch viel mehr als auf Asphalt.
Wir setzten unsere Helme wieder auf und zwei von uns schützten sich zusätzlich mit Protektoren, auch wenn wir selbstverständlich niemals so wild fuhren, dass diese benötigt wurden. Dachten wir. Der dritte fuhr ohne, allerdings auch langsamer als wir. Wir nickten uns zu, um die erste Abfahrt in Angriff zu nehmen, ein steiles Stück unterhalb des Gipfels. Bergab sind Gleichgewicht beziehungsweise Gewichtsverlagerung, Vorausschau und richtiges Bremsen gleichermaßen wichtig. Wir beherrschen nach vielen Jahren Erfahrung unsere Bikes sehr gut und dennoch sind kritische Situationen nicht ganz zu vermeiden, wenn man im Straßenverkehr zu den schwächeren Subjekten zählt. Vorsicht vor allem, was vier oder mehr Räder hat. Aber auch E-Skooter, Roller und E-Bikes haben das Leben auf der Straße nicht einfacher gemacht. Im Wald ist es übersichtlicher, aber vor allem Fußgänger auf kombinierten Wegen und erst recht auf ausgewiesenen Bike-Strecken können zur Herausforderung werden.
Und dann gibt es im Wald noch Vierbeiner. wir hatten die erste Abfahrt genossen und sammelten uns erneut für die zweite, längere. Nicht mehr so eng, nicht mehr so steil. Aber schneller zu bewältigen. Und Geschwindigkeit ist einfach ein Adrenalin-Bringer. Bei mir auf jeden Fall. Und so ließ ich es laufen, so schnell, wie ich das Gefühl hatte, mein Bike in jeder Situation noch zu beherrschen. Das Wildschwein, das von rechts ohne Vorankündigung aus dem Unterholz kam, zählte zu den unbeherrschbaren Situationen, von denen jeder Downhill-Fahrer einfach glaubt, dass sie ihm nicht passieren.
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