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Rot (fm:Dominanter Mann, 2579 Wörter)

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Veröffentlicht: Mar 06 2024 Gesehen / Gelesen: 2679 / 1800 [67%] Bewertung Geschichte: 8.79 (19 Stimmen)
Was geschieht, wenn die Sehnsucht einer jungen Frau ein fremdartiges Wesen aus einer anderen Dimension herbeiruft? - Fantasy, bizarr -

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© katalina Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Rot

Es war die dritte Nacht hintereinander, in der sie nicht schlafen konnte. Calinda wälzte sich auf ihrem Laken hin und her. Sie starrte an die Decke. Sie dachte, sie fühlte, aber sie wusste nicht was.

Der Mond stand als mittlerweile volle Scheibe am Himmel, er war blutrot. Verwundert sah sie aus dem Fenster zu dem Trabanten auf. Er schien sich ihrer Stimmung angepasst zu haben, spiegelte ihre Seele wider, er war dreckig rot, genauso wie sie sich fühlte. Fasziniert begann sie, sich in die Scheibe am schwarzen Nachthimmel zu versenken.

Sie wusste nicht, wie lange sie so am Fenster lehnte, ihre Kehle dem Himmel entgegen reckte. Irgendwo zwischen Wachen und Schlafen, in einer fremden Welt, wurde sie dann durch das Heulen ihres Dobermann Rüden aufgeschreckt.

Schnell riss Calinda sich los und eilte zu ihrem geliebten Hund, um nach dem Rechten zu sehen. Attila stand vor der Eingangstür und heulte, als hätte er soeben erkannt, dass er von Wölfen abstammt. Als sie ihn beruhigend streicheln wollte, schnappte er fast nach ihr, weil er sie nicht kommen gehört hatte und erschrocken seinen Instinkten folgte. Beruhigend sprach sie auf ihn ein und nahm ihn in ihre Arme, denn er zitterte und schien sehr angespannt zu sein. Sie wollte ihn wieder zurück an seinen Platz führen, doch er weigerte sich von der Eingangstüre zu weichen.

Verständnislos schüttelte sie den Kopf und kehrte wieder in ihr Schlafzimmer zurück. Nach den vielen schlaflosen Nächten wollte sie nun doch schlafen,,denn sie war so müde, so plötzlich. Sie schaffte es gerade noch unter ihre Bettdecke zu schlüpfen, bevor ihr die Augen zu fielen.

Als Calinda erwachte, sah sie die weiße Zimmerwand leuchten, rot, dreckig rot. Sie richtete sich auf und sah starr auf die Erscheinung, die mitten in ihrem Zimmer schwebte. Sie hatte so ein Wesen noch nie gesehen. Es war rot, unwahrscheinlich rot. Es verband alle möglichen und unmöglichen Rotschattierungen in sich, die Farben leuchteten, lebten, züngelten. Es hatte riesige engelsgleiche Flügel, die das ganze Zimmer auszufüllen schienen. Eine lange, dicke, braunrote Schlange mit drei Köpfen wand sich wie Körperschmuck um den sehnigen und doch weich und wohlgeformten Körper. Es hatte vier Hände, eine Hand schien wie zu einem fremdartigen Gruß auf sie gerichtet, eine deutete ihr liegen zu bleiben, die dritte bändigte die Schlange und die letzte war nach oben gerichtet, als würde sie etwas Höheres preisen. Das Wesen hatte pralle, aber nicht zu große Brüste und war nur spärlich mit einem locker fallendem, roten Tuch bekleidet, das durch eine Wölbung zwischen den Lenden den prächtigen Phallus nicht ganz verheimlichen konnte. Es hatte zusätzlich einen Schweif, den man sonst nur an Abbildern des Teufels ausmachen konnte. Auch sein Gesicht hatte etwas Dämonisches an sich, es war eine verwirrend schöne Mischung eines weiblichen Menschenkopfes, Abbilder der Göttin Kali und etwas wirklich Unbestimmbaren. Die langen gedrehten Hörner eines mächtigen Ziegenbockes standen aus dem wallend langen roten Haaren, die das Gesicht wild, lebendig und dennoch zärtlich umspielten.

Dieses Wesen schwebte vor ihr, erleuchtete den ganzen Raum, sah unverwandt auf Calinda. Sie starrte die Kreatur wie gebannt an und konnte sich nicht rühren. Hätte sie jetzt ihre eigenen Augen sehen können, wären sie rot gewesen, dreckig rot.

Irgendwann schaltete sich dann aber ihr Überlebenstrieb ein und sie riss sich von diesem grandiosen Anblick los. Attila, wo war Attila? Suchend schweiften ihre Augen durch den zu glühen scheinenden Raum. Dann sah sie ihn. Der prächtig gebaute Rüde stand ein paar Meter neben der Erscheinung auf dem Flur. Er starrte das Wesen an. Calinda holte tief Luft und rief nach ihrem Hund, der ihre einzige Chance zu sein schien. Der Dobermann zuckte nicht einmal, als sie ihn beim Namen rief, selbst als ihre Stimme in Hysterie verfiel, schien er keine Notiz von ihr zu nehmen. Er stand nur da und sah zu dem Wesen auf.

Seine Augen waren rot.

Langsam wandte sich Calinda wieder dem Wesen zu und wagte es ihm wieder in die flammenden Augen zu sehen. Dann begann die Kreatur zu sprechen.

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