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Die Kursleiterin (fm:Dominante Frau, 1711 Wörter)

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Veröffentlicht: Apr 27 2024 Gesehen / Gelesen: 7813 / 6282 [80%] Bewertung Geschichte: 8.33 (51 Stimmen)
Ein Kurs in kreativem Schreiben sollte mich auf ganz andere Gedanken bringen, oder geht es doch immer wieder nur um das eine?

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"Am besten, Sie schreiben über eigene Erlebnisse oder nehmen diese zum Ausgangspunkt für Ihre Geschichte," empfahl die Dozentin. Was für Erlebnisse, dachte ich, in meinem Leben passiert doch nichts Erzählenswertes. Jetzt, wo ich Rentner war und Zeit hatte, reifte mein Entschluss, mit dem Schreiben ernst zu machen, und ich entschloss mich schließlich nach langem Überlegen, einen Kurs "Kreatives Schreiben" zu besuchen.

Meine Skepsis gegenüber so einem Kurs war mehr als berechtigt und sie wurde überdies von den Teilnehmerinnen bestätigt. Fast alles Frauen, die sich für kreative und unentdeckte Schreibtalente hielten. AutorInnen im Dornröschenschlaf. Eigentlich war es zum Davonlaufen, aber ich war fest entschlossen, das hier durchzuziehen, schließlich hatte ich irgendwo gelesen, dass man zum Schreiben vor allem Disziplin braucht, eine Eigenschaft, die mir zumindest teilweise abging.

Und dann war da immerhin noch ein Lichtblick: die süße Dozentin, eine zierliche junge Frau, so Mitte bis Ende 30, auf den ersten Blick eher unscheinbar, aber dennoch mit einem gewissen Etwas. "Nicht lange Nachdenken, einfach drauflos schreiben, erst einmal einen ersten Entwurf erstellen, der Kreativität freien Lauf lassen", war ihr Rat angesichts der massenhaften Schreibblockaden über die die schreibwilligen TeilnehmerInnen klagten. Jedenfalls war das ein immer wiederkehrendes Thema: "ich will schreiben, ich muss schreiben, aber dann diese Blockade". Mir ging das Gejammer der MöchtegernschriftstellerInnen mit Binnen "I" und sonstigen "*" ziemlich auf den Geist. Aber da war ja das verständnisvolle Lächeln der hübschen Dozentin, das mich schnell wieder versöhnte.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich mit den Hausaufgaben, die uns die Kleine aufgab doch irgendwie schwer tat. Klar, ich wollte mir diese Blöße nicht geben und mich als schon gar nicht als "schreibblockierter" Autor outen, sah ich mich doch eher als schreibpotenter Hemingwaytyp, der über derartige weibliche Schwachheiten steht, und nicht als zögerliches Schreibsensibelchen.

Sie hatte mich zu meiner Überraschung zu sich eingeladen und wollte mit mir über meine Kurzgeschichte sprechen. Ich war natürlich hocherfreut über so viel Aufmerksamkeit und sah mich schon in den Rang als Schriftsteller und Autor gehoben, als ich mit leichtem Herzklopfen vor ihrer Haustür stand und auf den Klingelknopf drückte. Sie bat mich in ihr geräumiges Arbeitszimmer. In einer Ecke des Zimmers standen zwei bequeme Sessel. "Nimm doch schon mal Platz," sagte sie und verschwand für einen Moment in der Küche. "Ich nehme an, Kaffee ist ok?", sage sie leicht grinsend über diesen Binnenreim, als sie mit zwei Bechern Kaffee zurückkam und sich mir gegenüber auf den Sessel setzte. Mein Manuskript lag auf dem kleinen Tisch, der zwischen uns stand.

Sie lehnte sich entspannt zurück und schlürfte ein wenig an dem noch heißen Kaffee. Sie beobachtete mich und machte keine Anstalten, auch nur irgendetwas zu sagen. "Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für mich nehmen und mit mir mein Manuskript durchgehen wollen," sagte ich, um das Eis zu brechen. "Ich hoffe, es hat ihnen gefallen, was ich geschrieben habe", ergänzte ich. "Um das beurteilen zu können, müsste ich es ja erst einmal lesen, nicht wahr?, entgegnete sie kühl.

Das hatte gesessen. Ich war perplex. Sie lud mich zu sich ein, um mir zu sagen, dass sie meinen Text gar nicht gelesen hatte? Was sollte das? "Und warum bin ich dann hier", sagte ich, "ich dachte, Sie wollten mir ein paar Hinweise und Tipps zu meinem Text geben", sagte ich jetzt doch ein wenig verunsichert. Die Kleine ist in etwa halb so alt wie ich, also kein Grund unsicher zu werden, dachte ich, aber irgendwie...

"Das dachte ich mir schon, dass du nicht begriffen hast, worum es geht. Das zeigt ja auch dein Text, den ich natürlich gelesen habe. Leider, muss ich sagen. Zeitverschwendung. Talentloses Wortgeklöppel. Typisch männliches, präpotentes Wortgeprotze. Wer will so etwas schon lesen?", schleuderte sie mir in deutlichen Worten ihre ablehnende Haltung entgegen. "Aber es ist doch nur eine Übung, ein Text zu der Aufgabe, die Sie uns gegeben haben", entgegnete ich fast kleinlaut und rang um Fassung, denn mit so einer harschen und vernichtenden Kritik hatte ich natürlich nicht gerechnet.

"Vielleicht wäre es besser, du würdest einfach nur Pornos schreiben, denn darauf läuft dein Text doch hinaus, man spürt doch, das sich

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