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Kerstin & Cedric - Zwei Leben lang - 04 - In die Hölle und zu zurü (fm:Sonstige, 4808 Wörter) [4/4] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Nov 24 2025 Gesehen / Gelesen: 741 / 528 [71%] Bewertung Teil: 9.39 (18 Stimmen)
Für Kerstin bricht eine Welt zusammen, aber sie bekommt unerwartete Hilfe

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© Cedric.Bee Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

Meine Periode ist schon seit drei Wochen überfällig, aber das liegt bestimmt daran, dass ich gerade ein Nervenbündel bin. Ich kann auch kaum noch essen oder schlafen. Schwanger kann ich ja gar nicht sein, ich hatte ja nur mit Ludger geschlafen und der kann ja keine Kinder mehr zeugen.

Mittwoch, 10. September 1986

Liebes Tagebuch,

ich habe heute nach über zwei Monaten Ludger gesehen.

Ich bin schon wieder am Weinen, ich kann nicht mehr schreiben.

Donnerstag, 11. September 1986

Liebes Tagebuch,

ich war gestern in Dortmund, um mich bei der ZVS fürs Studium einzuschreiben, weil am Freitag die Einschreibefrist abläuft.

Danach bin ich noch zum Westenhellweg, der Dortmunder Fußgängerzone, gegangen, um mich beim Shoppen etwas abzulenken. Und dann sah ich ihn.

Liebes Tagebuch, bitte entschuldige die verschmierte Schrift, aber ich musste schon wieder weinen.

Händchenhaltend mit einer anderen sah ich ihn beim Schaufensterbummel. Ich erkannte das Mädchen, sie war eine kleines pummelige Pickelfresse von meiner alten Schule, eine Klasse unter mir.

Mir wurde schwindelig und ich fiel in Ohnmacht.

Nachdem mir ein paar fürsorgliche Passanten wieder auf die Beine halfen, schaute ich mich nochmal um, aber Ludger und seine neue Schlampe waren wie vom Erdboden verschluckt.

Samstag, 18. Oktober 1986

Liebes Tagebuch,

vor drei Wochen hat mein Studium mit den Vorlesungen begonnen. Es macht recht viel Spass, der Stoff ist, noch nicht, so schwer und ich habe ein paar nette Kommilitoninnen gefunden. Von den Jungs halte ich mich erstmal fern, auch oder gerade, weil mir einige schöne Augen machen. Aber gebranntes Kind scheut das Feuer, wie man ja so zu sagen pflegt. Das Schönste am Studium ist aber, dass es mich von dem Arschloch ablenkt, du weisst schon, wen ich meine. Ich musste schon mehrere Tage lang nicht mehr weinen, ich hatte schon fast vergessen, wie schön das sein kann.

Nicht so schön ist es, dass ich in letzter Zeit immer sehr schnell müde werde, ich bin sogar schon mal in einer Vorlesung eingeschlafen. Ausserdem ist mir öfters mal übel und ich muss ab und zu mal kotzen, obwohl ich mich nicht erinnern kann, was Besonderes gegessen zu haben, ausserdem werde ich immer dicker. Gut, ich treibe wenig Sport, aber ich esse auch wegen der Übelkeit nicht mehr als früher. Ich weiss nicht was los mit mir ist, sind das vielleicht immer noch Auswirkungen nach dem Schock wegen dem Arschloch, du weisst schon, wen ich meine.

Ich habe Katja davon erzählt, die mittlerweile meine beste Freundin an der Uni ist. Sie wurde blass als sie das hörte und ihr Blick wurde traurig. Sie sah mich mitleidig an und empfahl mir, doch einfach mal zu einem Arzt zu gehen, der kenne sich besser damit aus. Als ich sie fragte, zu was für einem Arzt, meinte sie, erstmal zum Hausarzt, wobei sie das erstmal komisch betonte. Ich bettelte sie fast an, mir mehr zu sagen, welche Vermutung sie hätte, aber sie wiederholte nur immer wieder, ich solle zum Arzt gehen, sie wolle mir keine unbegründete Angst machen... was sie dadurch aber erst recht tat.

Mittwoch, 22. Oktober 1986

Liebes Tagebuch,

ich möchte nicht mehr leben!!!

Ich war heute Morgen bei Dr. Borch, unserem Hausarzt. Er untersuchte mich, nahm mir Blut ab, horchte Brust und Bauch ab, mass den Blutdruck und liess mich auf einen kleinen Plastikstreifen pinkeln. Nachdem er diesen nach ein paar Minuten angeschaut hatte, gab er mir die Hand und sagte:

"Herzlichen Glückwunsch, Sie werden Mutter. Aber um ganz sicher zu sein, überweise ich..."

Als ich wieder wach wurde, lag ich auf der Liege im Behandlungszimmer, nur Frau Leuthner, die nette Sprechstundenhilfe war bei mir. Dr. Borch war wohl schon beim nächsten Patienten. Frau Leuthner sah mich erleichtert an, als ich wach wurde, wischte mir den Schweiss von der Stirn ab und gab mir ein Glas Wasser, bevor sie meine Hand in die ihren nahm und sie beruhigend tätschelte. Von ihr kam kein Glückwunsch, sondern nur Bedauern im Gesicht. Im Gegensatz zu Dr. Borch ahnte sie sofort was in mir vor ging.

Ich konnte danach direkt zu Dr. Westphal gehen, einem Gynäkologen ein paar Strassen weiter. Dr. Borch hatte wohl doch eine Eingebung und Dr. Westphal sofort angerufen und ihm meine Situation geschildert, sodass ich sofort ohne Termin kommen konnte.

Dr. Westphal untersuchte mich nochmal extrem gründlich und bestätigte dann den Verdacht. Nicht nur deshalb war mir die Untersuchung sehr unangenehm, ich lag zum ersten Mal bei einem Frauenarzt auf dem Stuhl, bei jeglichen Problemen "untenrum" vertraute meine Mutter lieber auf Gottes Hilfe als auf einen Arzt, aber so war sie nun mal.

Dr. Westphal bat mich in ein Besprechungszimmer, in dem ich nicht die ganze Zeit den "Pflaumenstuhl", wie er abfällig von meinen alten Klassenkameradinnen genannt wurde, sehen musste. Er sah mich lange eindringlich an und bestätigte dann nochmal seine Diagnose.

"Herr Doktor, das muss ein Irrtum sein. Das Arsch..."

Ich unterbrach mich selbst wegen der unangemessenen Worte dem Arzt gegenüber.

"Mein Exfreund ist zeugungsunfähig, er hat sich vor Monaten sterilisieren lassen. Und ich hatte noch nie Sex mit einem anderen",

schluchzte ich mit Tränen in den Augen.

"Frau Weidner, unbefleckte Empfängnis gibt es leider nur in der Bibel",

sprach er bedauernd, womit er bei meiner Mutter sicher viele Pluspunkte gesammelt hätte. Sie war aber zum Glück nicht dabei, deshalb verzögerte sich ihr Zorn noch um eine Weile. Ich bin mir sicher, er wird unausweichlich sein.

"Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, da ich an Ihrer Reaktion zu erkennen glaube, dass Sie über die Schwangerschaft nicht glücklich sind, bin ich verpflichtet Ihnen das jetzt mitzuteilen: Gemäss § 218 StGB ist ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland strafbewehrt, es sei denn es liegen medizinische Gründe vor, die das Leben von Mutter und Kind in Gefahr bringt. Ich kann Sie zwar später nochmal genauer untersuchen, aber Stand jetzt sehe ich keine Gefahr für Sie. Es gibt zwar im benachbarten Ausland Kliniken, die trotzdem solche Eingriffe vornehmen, aber aus ärztlicher Sicht kann ich Ihnen davon nur abraten. Es tut mir leid."

Ich erkannte, dass sein bedauernder Blick ehrlich gemeint war, was mir aber auch nicht half nicht erneut in Tränen ausbrechen. Er griff in seine Schublade und reichte mir wortlos ein Stofftaschentuch, welches ich schnell vollrotzte. Er schob es beiseite und gab mir ein neues mit den Worten, ich dürfe es gerne behalten.

"Frau Weidner, falls Sie mir genügend Vertrauen entgegenbringen, würde ich mich freuen Ihre Schwangerschaft ärztlich zu begleiten. Meine Sprechstundenhilfe gibt ihn aber trotzdem gerne eine Liste mit weiteren Ärzten und Ansprechpartnern in der Nähe, sie schreibt Ihnen auch die Kontaktdaten von pro familia auf, eine professionelle Beratungsstelle für sämtliche familiäre Angelegenheiten, auch ungewollte Schwangerschaften."

Er stand auf und reichte mir mit bedauernden Blick die Hand.

"Es tut mir leid, dass ich im Augenblick nicht mehr für sie tun kann!"

Als ich die Praxis verliess, hatte ich eine lange Liste mit Ansprechpartnern, Adressen und Telefonnummern in der Tasche. Ich muss morgen wohl die Vorlesungen schwänzen, ich hatte sehr viel zu tun.

Aber leben möchte ich mit dieser Schande trotzdem nicht mehr!

Donnerstag, 23. Oktober 1986

Liebes Tagebuch,

ich habe jetzt eine Nacht über meine Situation geschlafen, aber meine Meinung hat sich nicht geändert. Mein Leben ist vorbei! Ich bin nur ein zu grosser Schisser, um es selbst einem Ende zu setzen.

Ich habe heute früh als erstes pro familia angerufen, die konnten mir aber leider erst einen Termin in zwei Wochen in Dortmund anbieten. In Köln wäre zwar etwas nächste Woche frei gewesen, aber den Fahrstress wollte ich mir nicht antun. Ausserdem dauert eine Schwangerschaft 9 Monate, da kommt es auf die knappe Woche auch nicht mehr drauf an. Und mein Leben war ja jetzt sowieso vorbei.

Ich musste nicht lange überlegen, um mich für Dr. Westphal als schwangerschaftsbegleitenden Arzt zu entscheiden. Aus meiner Sicht machte es jetzt überhaupt keinen Sinn noch zu wechseln, er schien sehr verständnisvoll und einfühlsam. Ich habe also heute Morgen in der Praxis angerufen und Bescheid gesagt.

Das schwierigste steht mir aber noch bevor, die Beichte vor Mom und Paps. Mom wird sicher wegen ihrer Frömmigkeit das grössere Problem, deshalb werde ich erstmal alleine mit Paps sprechen. Er findet immer Lösungen!

Freitag, 24. Oktober 1986

Liebes Tagebuch,

muss ich nochmal extra erwähnen, dass ich nicht mehr leben will? Es ist alles noch schlimmer geworden! Viel schlimmer!

Ich hatte gestern Abend mit Paps ein Vier-Augen-Gespräch, in dem ich ihm alles gestanden habe, wirklich alles. Naja, die Sache mit der kleinen versauten Schlampe im Wochenendhaus natürlich nicht. Alles über Ludger, dass er 20 Jahre älter und verheiratet ist, ich total in ihn verliebt war, er sich scheiden lassen wollte usw. Auch die Sache mit der angeblichen Sterilisation natürlich, was Paps so wütend machte, dass ich mir ernsthafte Gedanken um seine Gesundheit machte. Er war sehr verständnisvoll, nahm mich immer wieder in die Arme und trocknete meine Tränen, als ich ihm alles erzählte. Er ist ein Vater wie man ihn sich besser nicht wünschen kann. Zum Abschluss unseres Gesprächs sagte er, er kümmere sich um Mom und versuche ihr das schonend beizubringen, auch wenn es ein hartes Stück Arbeit wäre. Aber er hatte es bislang immer geschafft, auch wenn das nun eine ganz besondere Herausforderung war. Ich solle morgen wieder zur Uni gehen und wenn ich wiederkomme, wäre sicher alles geklärt. Er gab mir noch einen väterlichen Kuss auf die Stirn und ich konnte endlich mal wieder ruhig einschlafen, Paps war mein Superheld, der alle Probleme lösen kann.

Allerdings hatte ich nicht geahnt, dass er diesmal dem schlimmsten Endboss gegenüberstand, den man sich vorstellen kann...

Als ich aus der Uni heimkam, klemmte mein Schlüssel irgendwie im Türschloss. Ich versuchte es mehrmals, aber er wollte einfach nicht passen. Plötzlich ging die Tür auf und Mom stand vor mir. Sie schien um einen Meter gewachsen zu sein und sah aus wie eine Walküre aus der nordischen Saga.

"Danke Mom, mein Schlüssel klemmt, ich konnte nicht aufschliessen",

sagte ich zu ihr, worauf sie mit einem schneidenden Ton, der mir das Blut in den Adern fast gefrieren liess, antwortete

"Sag nie wieder Mutter zu mir, ich habe keine Tochter mehr. Dafür wirst du ewig in der Hölle brennen!"

Sie schlug mir die Tür vor der Nase zu. Ich versuchte nochmal aufzuschliessen, aber dann lief es mir eiskalt den Rücken runter: Sie hatte das Türschloss ausgewechselt. Ich sank auf den Treppenstufen zusammen und bekam einen Weinkrampf, den schlimmsten seit Monaten.

Eine Stunde später kam Paps von der Arbeit heim und fand mich immer noch paralysiert vor der Tür sitzen. Er sprach beruhigend auf mich ein, führte mich zum Auto und wir fuhren zu seinem Bruder Dieter, der mich erstmal eine Weile bei sich aufnehmen soll, bis Mom sich wieder beruhigt hat.

Liebes Tagebuch, das ist die schlimmste Zeit meines Lebens, vor ein paar Wochen war ich noch so glücklich, und nun das alles. Bitte nimm es mir nicht übel, aber ich muss dich jetzt töten, denn ich will nie wieder an diese Zeit erinnert werden. Lebewohl!

Später

Nachdem Paps mich bei Onkel Dieter abgeladen hatte, fuhr er nach Hause und packte zwei Taschen mit meinen Habseligkeiten und brachte sie mir. Später sagte er mir, Mom hätte die ganze Zeit vor dem Fernseher gesessen und kein Wort gesagt, geschweige denn irgendwie geholfen. Sie meinte es wohl wirklich ernst, ich existierte nicht mehr für sie. Paps hat sich auch selbst eine Tasche gepackt, er quartiert sich auch eine Weile bei seinem Bruder ein um mich nicht im Stich zu lassen. Ich habe den besten Paps der Welt!!! Glücklich bin ich aber natürlich trotzdem noch nicht.

Abends fragte ich Onkel Dieter nach ein paar Kerzen und einem Feuerzeug, er schaute zwar etwas verwirrt, gab mir die Sachen aber trotzdem anstandslos, ohne zu fragen. Ich ging in den Stadtpark, zufälligerweise an die Stelle, an der ich Cedric gebeichtet hatte, als die Welt noch in Ordnung war. Ich stellte die Kerzen im Kreis auf, entzündete sie und legte das Tagebuch, das Paps netterweise auch mitgebracht hatte, in die Mitte. Dann fächerte ich die Seiten auf und zündete sie an, ich schaute zu bis mein geliebtes Tagebuch zu Asche zerfiel.

Es tut mir so leid, liebes Tagebuch, aber es musste einfach sein. Ich weiss du hast Verständnis dafür.

Eine Woche später

Paps hatte sich ein paar Tage frei genommen, um etwas zu recherchieren, sehr erfolgreich sogar. Aber er sagte mir nichts davon, was er getan und herausgefunden hatte, bis er eines Abends zu mir sagte, ich solle ins Auto einsteigen, weil wir beide gleich einen Termin hätten. Ich hatte absolut keine Ahnung, was er im Schilde führte und was zum Teufel das für ein Termin sein könne. Aber ich fragte nicht, ich vertraute ihm vollkommen, dem besten Paps auf der ganzen Welt.

Wir fuhren von unserem Heimatort bzw. Onkel Dieters Wohnort in Richtung Süden, durch unsere Kreisstadt Unna und immer weiter. Fröndenberg, Menden bis nach Balve, eine kleine Stadt im Sauerland, die bekannt war für ihre Reiterhöfe, von denen schon einige Olympiasieger stammten. Ganz in der Nähe vom Sorpesee, wo ein kleines Wochenendhaus stand, in dem ich so glückliche Stunden verbracht hatte... bis die Welt über mir zusammengebrochen ist. Aber das Wochenendhaus war nicht unser Ziel. Wir bogen von der Hauptstrasse in eine kleine Nebenstrasse ab, die in den Wald führte. Ich hatte immer noch keine Ahnung was los war, Paps schwieg beharrlich, obwohl ich ihn dauern gefragt hatte. Plötzlich hörte der Wald auf und wir fuhren auf eine Villa zu, nein, das war eher ein Herrschaftshaus mit einer gekiesten Zufahrt. Hier wohnte Geld, wie ich sofort sah. Aber wessen Geld und was taten wir hier?

Paps fuhr auf die Zufahrt, auf der schon zwei Bedienstete warteten, die uns sofort die Autotüren öffneten. Wir stiegen aus, einer der Beiden stieg ins Auto und parkte es irgendwo.

Der andere sagte zu uns mit der Stimme eines Butlers_

"Frau Weinreich erwartet Sie schon, bitte folgen Sie mir!"

Ich hatte vorher keinen blassen Schimmer, wo wir genau waren und was wir hier wollten, aber als ich den Namen Weinreich hörte, stellten sich mir alle Nackenhaare auf: Weinreich, Ludger Weinreich, der Vater meines ungeborenen Kindes!

Mir wurde schwindelig, aber Paps und der Butler bemerkten es und stützen mich, bevor ich wieder in Ohnmacht fallen konnte. Das war auch gut so, denn die Ohnmachtsanfälle waren in letzter Zeit nach meinem Geschmack viel zu häufig.

Wir gingen alle in einen langen Flur, an dessen Ende eine elegant gekleidete Frau, ich schätzte sie Mitte Vierzig, stand, die einladend ihre Arme ausbreitete. Der Butler zog sich dezent zurück und Frau Weinreich, wie ich einfach mal annahm, führte uns in einen Salon und bat uns Platz zu nehmen. Paps nickte sie nur kurz zu, woran ich merkte, dass es hier heute nur um mich ging.

"Sie müssen Kerstin sein. Ich darf doch Kerstin zu Ihnen sagen, oder?",

lächelte sie mich freundlich und absolut nicht feindselig an. Als ich immer noch perplex wortlos nickte, fuhr sie fort:

"Ihr Vater war so nett und hat mir vor ein paar Tagen von Ihrer, nein wir sagen besser unserer Situation erzählt. Aber nehmen Sie doch bitte Platz! Tee? Kaffee? Oder doch lieber was anderes?"

Ich setzte mich und entschied mich für Kaffee, der kurz darauf vom Butler gebracht wurde. So eine Situation hatte ich noch niemals erlebt, aber irgendwie fand ich das cool. Ich wurde lockerer und war gespannt, was nun kommen sollten.

Frau Weinreich fuhr fort:

"Ich bin Ludgers Ehefrau und alleinige Eigentümerin der Weinreich-Gruppe. Falls Sie noch nicht von uns gehört haben, wir sind Zulieferer für die Rüstungsindustrie mit einem Umsatz in Milliardenhöhe. Aber das tut hier jetzt natürlich nichts zur Sache, wir haben uns ja wegen etwas anderem getroffen.

Was immer Ihnen Ludger erzählt haben sollte, es gehört ihm gar nichts an der Firma, er ist zwar ein Geschäftsführer mit einem nicht unerheblichen Gehalt, aber er hat keinerlei Handlungsbefugnis. Die Firma gehört mir, mir ganz alleine. Die wichtigen Entscheidungen werden von anderen getroffen, aber ganz bestimmt nicht von Ludger."

Das waren nun wirklich interessante Neuigkeiten für mich, Ludger hatte es mir gegenüber immer genau andersrum dargestellt.

"Ich habe einige sehr loyale Mitarbeiter, die Ludger seit einiger Zeit beobachten. Seine jetzige Begleiterin, oder soll ich besser Betthäschen sagen, ist zwei Jahre jünger als Sie, die Mädchen werden immer jünger und ich selbst immer älter. Aber so ist das Leben nun mal.

Hat er Ihnen auch versprochen sich scheiden zu lassen? Und auch die Geschichte mit der Sterilisation erzählt? Er wollte immer schon ohne Gummi, sorry, ficken. Sie sind aber die Einzige, die in letzter Zeit Pech hatte. Das tut mir wirklich leid für Sie."

Obwohl sie mir so schonungslos alles erzählte, war ich trotzdem total fasziniert von Frau Weinreich. Sie hatte eine hervorragende Methode, alles glasklar auf den Punkt zu bringen, ohne dass ich mich irgendwie angegriffen fühlte.

"Und ja, ich bin früher selbst auf seinen Charme reingefallen, damals, als er noch auf ältere Frauen stand. Und nochmal ja, er ist fantastisch im Bett, so einen geilen Ficker hatte ich weder vorher und nachher."

Ich mochte sie immer mehr, gerade weil sie so offen redete und kein Blatt vor den Mund nahm. Paps schaute indes etwas verschämt weg.

"Fakt ist: Ich bin damals auf ihn reingefallen, weil meine Pussy die Kontrolle über den Verstand genommen hat, aber ich war doch noch so schlau einen guten Ehevertrag aufzusetzen. Gut bedeutet in dem Fall, gut für mich! Falls wir uns wirklich scheiden lassen würden, was aus bestimmten Gründen nicht in meinem Interesse liegt, bekommt er gar nichts. Nur ein entsprechendes Arbeitszeugnis, das seine Fähigkeiten absolut passend würdigt. Ausser als Callboy bekommt er damit keinen anderen Job mehr."

Ich mochte diese Frau, sie redete sich unverblümt in Rage und liess kein gutes Haar an ihrem Mann. Sowas hätte ich niemals sagen können, abgesehen davon, dass sie eh am längeren Hebel sass. Ich konnte sie nur noch mit offenem Mund bestaunen.

"Und nun zu dir, Kerstin",

begann sie mich ohne Vorwarnung zu duzen, was mir aber jetzt absolut nichts ausmachte, ich fühlte mich sogar geschmeichelt.

"Es ist eine Schande, dass so ein junges hübsches Mädchen wie du in seine Falle getappt ist, mit der schlimmsten Konsequenz, die es in dem Fall geben kann. Was machen wir nun mit dir? Dein Vater hat schon angedeutet, dass eine Abtreibung nicht in Frage kommt, auch nicht in Holland. Es bleibt also noch die Adoption oder du ziehst das Kind selbst alleine auf."

Sie kam zielsicher direkt auf den Punkt. Ich wäre sehr ungern in der Gegenpartei bei Firmen-Vertrags-Gesprächen gegen sie gewesen.

"Ich weiss es nicht",

stammelte ich schüchtern.

"Aber ich weiss es für dich!",

sagte sie rigoros, kaum einen Widerspruch duldend.

"Du bekommst das Kind, ich werde dich dabei voll und ganz unterstützen. Ich kenne eine gute Privatklinik, in der du zur Niederkunft gehen kannst. Mach dir über die Kosten keinerlei Sorgen. Das ist mein Problem, ich fühle mich jetzt für dich verantwortlich, weil ich es vorher nicht geschafft habe, dem Arsch Einhalt zu gebieten.

Wenn das Kind auf der Welt ist, entscheiden wir... NEIN, DU! kurzfristig wie es weiter geht.

Ich bin bereit, für deine eigene Ausbildung und die deines Kindes komplett aufzukommen! Deal?"

Mir schossen die Tränen in die Augen, aber diesmal, seit langem wieder, vor Freude.

Ich stand auf, ging zu ihr, umarmte sie glücklich und sagte mit starker und fester Stimme:

"DEAL!"

Aus den Augenwinkeln sah ich Paps wie er sich die Tränen aus den Augen wischte. Ich wusste nun, alles wird wieder gut.

6 Monate später

Elvira hat Wort gehalten. Elvira? Ich meine natürlich Frau Weinrich, mit der ich mich seit einiger Zeit duze. Elvira ist supernett zu mir, man sollte es nicht glauben, obwohl ich das Kind ihres Mannes in mir trage. Bald ist es so weit und ich werde einen kleinen Jungen bekommen. Ich freu mich schon total darauf, auch wenn der Kleine keinen Vater hat und es eine schwierige Zeit für uns werden kann. Aber wir haben ja natürlich noch Elvira in Hinterhand, die mittlerweile meine beste Freundin geworden ist, trotz des Altersunterschieds. Sie kümmert sich fantastisch um uns (ja, uns, obwohl der Kleine noch nicht auf der Welt ist), erfüllt uns jeden Wunsch und finanzielle Probleme kenne ich überhaupt nicht. Ja, sie ist wie eine Mutter für mich, eine die ich in dieser Form nie hatte, sondern nur eine verknöcherte alte Schrulle, der die Meinung des Pfarrers wichtiger war als ihre eigene Familie. Das mit meinem unehelichen Kind, oder Bastard in ihren Augen, war ja schon schlimm, aber ich wage es mir nicht vorzustellen, wenn sie irgendwann mal die Geschichte mit der Beichte von mir und Cedric erfährt. Bei dem Gedanken muss ich immer laut auflachen. Apropos Cedric, ich weiss ja, dass er in Berlin lebt, aber das ist auch schon alles. Ich muss Paps mal bitten, rauszufinden wo genau er ist.

Apropos Berlin, ich erwähne das, weil ich mich in der Uni Dortmund exmatrikuliert habe und auch nach Berlin gezogen bin, denn hier ist hier die Privatklinik, von der Elvira so geschwärmt hat. Sie hat auch eine kleine Wohnung für mich angemietet, damit ich mich hier um nichts anderes kümmern muss als um das Kind zu bekommen.

Oh, ich muss natürlich noch etwas richtigstellen, ich wohne nicht in Berlin, sondern in Spandau, die Spandauer reagieren sehr allergisch, wenn man sie als Berliner bezeichnet. Aber sie sind schon ein besonderes Völkchen und ich kann das absolut nachvollziehen. Beispiele gefällig, wie sich sowas hier bemerkbar macht? An einer Bahnbrücke mitten in Spandau steht in grossen Buchstaben geschrieben: "Es war schon immer etwas besonderes Spandauer zu sein!" Ein Nachbar sagte mir mal, als die Brücke renoviert werden musste, hat es keine zwei Tage gedauert, bis der Spruch wieder dran stand.

Ende April 1987

Ich bin schon etwas überfällig, der Kleine will wohl einfach nicht rauskommen. Ganz im Gegensatz zu seinem Vater, der oftmals viel zu schnell rein wollte.

Ich liege jetzt schon seit einer Woche in einem Privatzimmer im Waldkrankenhaus, die Pfleger und Ärzte kümmern sich rührend um mich, ich kann mir nicht vorstellen, wie es noch besser sein könnte. Elvira besucht mich auch zweimal am Tag, man könnte denken sie wäre die Oma des Kinds. Aber das freut mich sogar, wenn sie möchte, darf sie gerne später die Oma sein. Wenn auch nicht biologisch, passt es wenigstens altersmässig, und ich bin mir sicher, sie wird dem Kleinen auch die nötige Liebe entgegenbringen.

Samstag, 25. April 1987

Liebes Tagebuch,

mögest du in Frieden ruhen, es tut mir immer mehr leid dich getötet zu haben. Aber es ist mir jetzt ein tiefes Bedürfnis, wieder mit dir zu reden, als gebe es dich noch.

Ich glaube ich bin mittlerweile die glücklichste Frau der Welt, obwohl das wohl alle Frauen sagen, die eben ein gesundes Kind zu Welt gebracht haben. Aber bei mir stimmt das wirklich. Du erinnerst dich bestimmt noch, dass ich nicht mehr leben wollte, weil meine Welt zusammengebrochen war. Aber nun halte ich meinen kleinen Sonnenschein in den Armen, der mich die ganze Zeit anlächelt, auch wenn es ihm mal nicht gut geht und er schreit. Aber dann lächle ich ihn an und alles ist wieder gut. Hatte ich schon erwähnt, wie glücklich ich bin? Nein? Dann hole ich das jetzt mal nach: ICH BIN DIE GLÜCKLICHSTE FRAU DER WELT! SO!

Die Geburt war etwas anstrengend, aber die Schwestern haben mir gesagt, ich solle mich nicht so anstellen, das wäre völlig normal. Ich erinnere mich daran, dass das machen des Kindes wesentlich angenehmer war, aber die Umstände dazu sollte ich endlich mal verdrängen. Ich habe jetzt ja kein Tagebuch mehr, das ich verbrennen könnte, lach.

Als ich aus dem Kreißsaal kam, erwartete Elvira mich schon im Zimmer. Ich nahm sie kaum wahr, denn ich schlief vor Erschöpfung schnell ein. Als ich wach wurde, sah ich ihr strahlendes Gesicht und musste auch sofort lächeln. Und noch mehr mussten wir lächeln, als kurz darauf eine Schwester mit einem kleinen Stoffbündel kam, dass sie in meine Arme legte, ebenfalls lächelnd. Ich schlug etwas die Decke auseinander und schaute in das süsseste Gesicht, das es auf der Welt gab.

Elvira beugte sich über uns, um ihn auch zu sehen und fragte mich leise:

"Und hast du schon einen Namen für den Wonnepropen?"

Ich schaute den Kleinen glücklich an und sagte:

"Herzlich Willkommen auf der Welt, kleiner Cedric!"

Schon wieder musste ich weinen, aber diesmal vor Glück.

Dienstag, 27. April 1987

Wir blieben noch ein paar Tage zu Nachuntersuchungen in der Klinik, dann wurde es Zeit Abschied zu nehmen. Nachmittags kam Elvira vorbei und holte den kleinen Cedric und mich ab.

Als grosse Überraschung hatte sie uns eine grössere Wohnung besorgt, aber nicht nur gemietet, sondern gekauft. 1987 eine Wohnung kaufen! In Berlin! Sorry, in Spandau bei Berlin! Die Frau hatte einen Knall, aber einen sehr liebenswerten. Als ich sie tadelnd anschaute, meinte sie nur, das wäre Cedrics Wohnung, als Startkapital in sein neues Leben. Ich musste Elvira einfach glücklich umarmen, ich habe weder vorher noch später eine so liebe nette Frau kennengelernt, schade dass sie... aber das ist Thema eines späteren Kapitels :'(

Wir kamen zu dritt aus der Klinik und gingen zu Elviras Auto, als wir plötzlich Lärm hörten und wir uns erschreckt umdrehten. Ein Fahrradfahrer war gestürzt und schien sich verletzt zu haben. Elvira fragte mich, ob wir ihm vielleicht helfen sollten, aber ich sah nur kurz hin und meinte zu ihr:

"Das ist wohl nicht nötig, schau mal, seine Freundin kümmert sich schon um ihn. Und gibt es einen besseren Ort für eine Kinnbremse als direkt vor einem Krankenhaus? Oder einen Unfall mit einem Krankenwagen?"

Wir stiegen ins Auto und fuhren los.

Erst Jahre später erfuhr ich, wie doof ich war. Aber auch sowas von doof...

[t.b.c.]



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