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Harvey war Schuld (fm:Ehebruch, 1888 Wörter)

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Veröffentlicht: May 24 2007 Gesehen / Gelesen: 26287 / 20720 [79%] Bewertung Geschichte: 8.11 (53 Stimmen)
Nach einem Streit laufe ich unzureichend bekleidet in eine Kneipe. Als mich der Gast, mit dem ich vorher einen Runing Gag über den Film -Mein Freund Harvey- machte auf dem Klo geil hernimmt und das auffliegt bekommt natürlich Harvey die Schuld

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Harvey war Schuld

Immer noch Wütend sah ich das Telefon an. Mein Mann hatte wirklich Nerven. Uns stand finanziell das Wasser bis zum Hals und er hat echt nichts Besseres zu tun und kauft sich ein Laptop. Ich war nicht nur Wütend, ich war Stinksauer. Aber vielleicht solle ich erst einmal damit beginnen, dass ich uns vorstelle. Mein Mann, dieser Vollpfosten ohne Sinn und Verstand, heißt Jürgen und ist 35. Das einzige außer ficken was er kann, er kann reden. Das ist auch sein Beruf. Er ist Vertreter. Dadurch ist er aber so Gut wie nie zu Hause. Eigentlich existiert unsere Ehe nur noch alle drei bis vier Wochen, das Wochenende, die wir kaum aus dem Bett kommen und am Telefon. Ich selbst heiße Martina und bin 33. Wer höflich ist, nennt mich griffig. Wer es nicht ist, der sagt ich sei Dick. Allerdings widerspreche ich energisch wenn mich jemand Fett nennt. Noch immer bekomme ich auch bei Karstadt Klamotten. Bis einen Monat vor diesem Telefongespräch war ich in einer Firma am Fließband angestellt. Doch dieses Stück éHumankapital' wurde aus Kostengründen aus den Büchern gestrichen. Mit anderen Worten - Ich bin Arbeitslos. Nun zu der Geschichte, die ich erzählen wollte. Ich hatte nur einen Bademantel an, als mein Mann mir in seiner Dumm-Fröhlichen Art erklärt hatte, dass unsere Schulden schon wieder gestiegen waren. Sicher, es war später Nachmittag, aber ich hatte meiner Mutter im Garten geholfen und zu Hause dann ein wohlverdientes Vollbad genommen. Eigentlich wollte ich zu Hause bleiben. Aber nun rauchte mir der Kopf. Ich ging ins Schlafzimmer und suchte mir Klamotten heraus. Hose? Rock? Egal, ich nahm das erste was mir unter die Finger kam, das war ein halblanger Rock. Dazu einen Pullover. Schuhe an und raus. Erst als ich schon einige Meter gegangen war fiel mir ein was ich vergessen hatte. Unter Rock und Pullover trug ich blanke Haut. Glauben sie mir, ich hatte es wirklich vergessen. Hätte ich mich noch geschminkt, wäre meine Wut wohl verraucht. Doch so hatte ich an nichts mehr gedacht. Eigentlich bin ich eine ruhige Frau. Nur Mein Mann der verbriefte Volltrottel kann mich zur Weißglut bringen. - Aber Egal. - Ich überlegte. Nein ich wollte jetzt ein Bier trinken und der Rock war so lang, dass man nicht darunter sehen konnte und meine Möpse sind prall genug um auch ohne Halter noch gut auszusehen. Also ging ich weiter. Drei Straßen weiter lachte mich das Schild einer kleinen Kneipe an. Ich stutzte. Eigentlich war da doch ein Imbiss gewesen. Da ich aber schon länger nicht mehr los war, hatte ich nicht mitbekommen, dass sich das geändert hatte. Nun, eine Kneipe -Gleich Bier. Ich betrat also den Laden. Hier drin sah es wirklich Neu aus. Ich nenne so was, dem Laden fehlt die Patina. Doch ich wollte ja nur ein Frustbier trinken. So setzte ich mich an den Tresen. Der Wirt hatte noch Kisten in die Kühlung gestapelt. "Sofort", lachte er unter dem Tresen hervor. Ich wartete. Es dauerte auch nicht lange und er stand vor mir. "Was darf es denn sein, damit wir wieder lächeln?", fragte er Väterlich. Das Alter dafür hatte er auch. Wohl so an die 60. Nun merkte auch ich, dass ich wohl noch mein böses Gesicht auf hatte. Ich wechselte es schnell. "Ein Bier bitte", bestellte ich. "Ein Großes." Der Wirt nahm ein 0,4 Glas aus dem Regal und zapfte an. "Gute Idee", rief nun jemand von der Tür. Der Mann war hübsche 1,90 Groß und trug noch Bauarbeiter-Kluft. "Ist hier noch Frei?", fragte er mich. "Tut mir leid", schmunzelte ich, "Da sitzt Harvey." Der Mann stutze einen Augenblick, doch auch er kannte den Film mit James Steward. Lachend bat er den imaginären Hasen aufzustehen. Dieser tat es wohl auch und der Mann setzte sich. Dass er Rolf hieß erfuhr ich gleich danach weil der Wirt ihn nach der Größe des gewünschten Biers fragte. "Ich bin ja auch schon Groß", erklärte Rolf grinsend. Also nahm der Wirt auch für ihn ein solches Glas. "Wie heißt denn Mrs. Dowd mit Vornahmen? Elwood P. passt nicht ganz fürchte ich.", meinte er. "Nein, ich heiße Martina", nahm ich ihm lachend die Illusion. "Ich hoffe damit wird auch niemand versuchen mich in ein Sanatorium zu stecken." "Worüber sprecht ihr eigentlich?", wollte nun der Wirt wissen. "Heinz, sag nicht, du kennst den Film éMein Freund Harvey' nicht", erschrak Rolf. "Man, das ist Kult! 1950. James Steward in seiner besten Rolle." "Nein", gab der Wirt zu, "den Film kenne ich nicht. Klingt aber, als ob ich ihn mal sehen sollte." "Auf jeden Fall", fand auch ich. "Ich kann ihn dir ja ausleihen." "Sag nicht, du hast ihn", wieder staunte Rolf. "Na Sicher", sagte ich. "Auf Video und auf DVD. Aber das Video geht nicht aus dem Haus. Das ist so alt, da würden selbst Mr. Elwood P. Dowd und Harvey zu Mördern werden, wenn es Kaputt geht." Rolf sah ängstlich zu dem Platz, wo er den imaginären 2 Meter Hasen hin gebeten hatte. Wir bekamen unser Bier. Meins trank ich zur Hälfte auf Ex. "Guuut!", strahlte ich nun. "Machst du mir noch eins?" "Mir auch und eines für Harvey. Alle Drei auf mich.", bestellte Rolf. Ohne ein Widerwort zapfte der Wirt die Biere an. Ich bemerkte langsam

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