Gabi Mitterhuber und Inge Meister (fm:Lesbisch, 6089 Wörter) [9/21] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Alberti | ||
Veröffentlicht: Jun 23 2007 | Gesehen / Gelesen: 14278 / 11312 [79%] | Bewertung Teil: 8.93 (29 Stimmen) |
Elfriedes Abschied (korrigierte Version) |
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Dann musste ich dringend auf die Toilette, das Bier tat seine Wirkung. Doch sie verweigerte mein Ansinnen und führte mich zur Wohnungstüre. Sie geleitete mich nach unten, jedoch nicht, wie erwartet, zu ihrem Wagen, sondern in den Park! Hastig wollte ich den Weg zu den Toiletten einschlagen, doch ihr stechender Blick hielt mich davon ab. Statt dessen folgte ich ihr, willenlos wie ein zahmes Hündchen. Auf einem schmalen Seitenweg blieb sie stehen, schaute zuerst auf meine Hose und dann mit lauerndem Ausdruck in meine Augen. Zitternd vor Entsetzen erkannte ich, was sie nun erwartete. Ich kniff meine Beine zusammen und sträubte mich mit aller Macht dagegen. Doch ihrem unheimlichen, hypnotischen Blick war ich nicht gewachsen, mein Widerstand erlahmte. Fassungslos spürte ich, wie es heiss über meine Beine nach unten rieselte...
Danach lachte sie mich aus, das sei nun die Strafe für mein unbeherrschtes Benehmen am Samstag. Sie dürfe mich nicht mehr schlagen, aber es gebe ja noch andere Wege... Dann drehte sie sich um, ging weg und liess mich einfach stehen.
Erst als sie aus meinem Blick verschwunden war, wurde mir bewusst, was ich getan hatte, wozu sie mich gezwungen hatte. Zutiefst beschämt blickte ich nach unten und starrte fassungslos auf die unübersehbaren dunklen Flecke auf meiner Hose. So konnte ich mich unmöglich auf den Heimweg machen, jeder Passant hätte unweigerlich erkannt, was mir widerfahren war.
Wenigstens hatte ich doch noch etwas Glück. Wenige Meter weiter stand eine Bank und im danebenstehenden Abfallkorb fand ich eine alte Zeitung. Ich setzte mich also hin, legte einen Bund auf meine Beine und tat, als ob ich lesen würde.
Doch ich erkannte nicht einen Buchstaben! Meine Gedanken rotierten, mit ihrer heutigen Forderung hatte sie den Bogen eindeutig überspannt! Mit dieser Blamage konnte ich nicht mehr weiterleben! In mir reifte ein unheimlicher Gedanke: ich wollte Schluss machen! Ich steigerte mich richtiggehend in eine Vorfreude hinein, bald alles hinter mir lassen zu können! Ich malte mir in allen Einzelheiten aus, wie ich in einem weissen Traumkleid all meinem Leid entfliehen würde... Nachdem es dunkel geworden war, machte ich mich auf den Heimweg. Ich wich den Passanten bestmöglich aus und erreichte völlig aufgelöst meine Wohnung. Natürlich war an Schlaf nicht zu denken, deshalb verfasse ich nun diesen Brief und plane mit aller Sorgfalt meine letzten Schritte.
Am Freitag werde ich alles geregelt haben. Abends werde ich an einem Ort, an dem ich einmal glücklich war, eine Schlinge um meinen Hals legen und mich dann fallen lassen. Ich hatte einmal gelesen, dass darauf noch einmal besonders intensive Lustgefühle aufkommen würden, bevor es dann zu Ende geht.
Ich kann wirklich nicht mehr, meine Sucht nach Jasmin hat mein Leben völlig ruiniert. Ich spüre, wie ich alles vernachlässige, meine ganze Kraft, mein ganzer Stolz, auch in meinem Beruf, ist verschwunden. Ausserdem war ich in meiner Verzweiflung nahe daran, euer Glück auch noch zu zerstören! Es hat alles keinen Sinn mehr! Das ist die einzige, die beste Lösung für alle!
Bitte verzeiht mir meinen Entschluss. Ich weiss, dass ich euch und allen meinen lieben Kolleginnen nun unsagbare Schmerzen zufüge. Zum Glück waren mir noch einige glückliche Tage mit euch vergönnt, darum fällt mir dieser Schritt gerade jetzt besonders leicht. Ich hoffe sehr, dass mich der Mut nicht noch in letzter Sekunde verlassen wird.
Ich denke ganz fest an euch und wünsche euch in eurem Leben viel Glück.
In ewiger Liebe
Elfriede Obermoser"
Ich konnte den Brief kaum zu Ende lesen, die Zeilen verschwammen vor meinen feuchten Augen. Fassungslos blickten wir uns an und konnten unsere Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich glaubte, der ganze Raum schwanke um mich herum, derart hatte mich diese Nachricht mitgenommen.
Da trat eine ältere Frau an uns heran und blickte uns verwundert an. Renate nahm so etwas wie Haltung an und reichte ihr wortlos den Brief. Diese las und erbleichte ebenfalls. Sie weinte zwar nicht, doch war ihr ihre Bestürzung ebenfalls anzusehen. Renate stellte sie als ihre Vorgesetzte vor. Diese wollte sofort die Polizei alarmieren, damit man gleich Bescheid wüsste, falls Frau Obermoser irgendwo aufgefunden würde.
Da kam mir eine plötzliche Erleuchtung! Elfriede wollte offenbar, dass wir sie finden würden! Deshalb ihr versteckter Hinweis, den ich glaubte, erkannt zu haben. Gabi wollte sofort los, doch mit meinem verheulten Gesicht wollte ich mich niemandem zeigen. Also erfrischte ich mich erst unter kaltem Wasser und trocknete mein Gesicht. Renate holte ihre Tasche und ihre Privatkleidung aus ihrem Spind und wollte uns bei der Suche helfen. Ihre Vorgesetzte und meine Freundin hatten nichts dagegen. In Windeseile fuhren wir nach Hause, um uns für die befürchtete schlimmste Begegnung passend umzuziehen.
Während unserer Fahrt hatte ich nicht verraten, welcher Platz mir spontan eingefallen war. In unserem Zimmer zeigte ich mit zitternder Hand auf den Wald, auf die Baumgruppe, bei welcher wir uns vor wenigen Tagen noch vergnügt hatten. Um sich fallen lassen zu können, musste Elfriede ja erst irgendwo hochsteigen. Und wir waren ja auf dem Baum herumgeklettert! Meine Freundin erbleichte, doch sie stimmte meiner Meinung vollumfänglich zu.
Wir stürzten uns in schwarze Jeans und dunkle Blusen und eilten wieder nach unten, wo unsere Begleiterin wartete. Sie hatte sich ebenfalls umgezogen. In ihren Jeans und ihrer engen Bluse kam ihre traumhaft schlanke Figur besonders deutlich zur Geltung. Sie hätte ohne Weiteres an einer Miss-Wahl teilnehmen können.
In der Nacht hatte es geregnet, deshalb holten wir unsere Stiefel aus dem Gartenhaus. Auch für Renate fand sich ein Paar, damit sie sich in dem Morast ihre gepflegten Schuhe nicht ruinierte.
Durch die hintere Türe unseres Gartens waren es nur wenige hundert Meter zu unserem Ziel. Auf dem schmalen Pfad vom Hauptweg versanken wir tatsächlich knöcheltief in den Pfützen. Verängstigt und in der steten Hoffnung, dass ich mich mit meiner Meinung geirrt hatte, blickten wir nach oben, insbesondere bei dem Baum, den wir damals bestiegen hatten. Bereits wollte ich mich beruhigt abwenden, weil ich nichts entdecken konnte, als Renate einen entsetzlichen Schrei ausstiess! Sofort eilten wir zu ihr hin, sie stand auf der anderen Seite des besagten Baumes hinter einem grossen Gebüsch. Mitten in den dichten Blättern war etwas Weisses zu erkennen!
Nun wieder total verschreckt, bogen wir die Zweige auseinander... und fuhren entsetzt zusammen. Wir blickten direkt in Elfriedes total entstelltes Gesicht, ihre Augen waren zum Glück geschlossen, doch ihr Mund stand offen und in völlig unnatürlichem Winkel unter ihrer zerschrammten Nase. Um ihren Hals hatte sie ein Seil geknotet und sie trug tatsächlich ein Brautkleid!
Mit einem gemeinsamen Aufschrei liessen wir die Zweige zurückschnellen. Renate und ich fielen uns in die Arme und heulten nur noch los. Nur Gabi behielt die Nerven, trat einige Schritte beiseite und sprach in ihr Mobiltelefon.
Während wir uns gegenseitig trösteten, spürte ich urplötzlich eine eiskalte Welle über meinen Rücken gleiten! Hatte mich mein verschwommener Blick nur getäuscht, oder war da etwas? Hatte sich da tatsächlich etwas bewegt? Es war windstill, es war zwar stark bewölkt, regnete aber nicht mehr, auch ein Tier hatte sich offenbar nicht im Gebüsch versteckt. Fast ungläubig blickte ich deshalb nun etwas genauer hin. Und tatsächlich, mitten im Gebüsch bewegte sich ein einzelner Zweig! Mein Freudenschrei liess Renate zusammenfahren, auch Gabi stürmte auf mich zu! "Sie lebt!" konnte ich nur noch rufen und mit zitternder, nein schwankender Hand deutete ich auf meine Entdeckung. Gebannt starrten wir auf die bezeichnete Stelle und bereits waren wieder einige zitternde Blätter zu erkennen!
Gabi ergänzte hastig ihre Meldung und schickte uns an den Hauptweg, um die Rettungskräfte einzuweisen. Bald waren denn auch Sirenen zu hören und blaue Lichtblitze zuckten durch die Bäume. Aus einem Streifenwagen entstiegen zwei Beamte und aus dem nachfolgenden Rettungswagen drei Sanitäter. Zwei holten sofort eine Trage aus dem Wagen, der dritte trug einen grossen Koffer bei sich. Ungeachtet ihrer weissen Kleidung eilten sie unverzüglich in die von uns angedeutete Richtung.
Die Polizeibeamten nahmen es etwas ruhiger. Erst stellten sie sich vor und folgten uns durch den Morast. Zuerst versuchten sie, den schlimmsten Dreck zu umgehen. Doch bald sahen sie ein, dass dieses zwecklos war. Bestimmt beneideten sie uns um unsere Stiefel.
Die Sanitäter waren gerade dabei, Elfriede aus dem Gebüsch zu heben. Ständig war das Reissen von Stoff zu hören. Dieses Geräusch stach schmerzhaft in meine Seele, war es doch Elfriedes Traumkleid! Doch darauf konnte nun keine Rücksicht genommen werden. In der Tat blieb der grösste Teil des feinen Gewebes in den spitzen Dornen hängen. Elfriede wurde auf die Trage gelegt und die letzten Fetzen ihres erträumten Totenhemdes auch gleich noch von ihrem Körper geschnitten. Sie hatte nichts darunter getragen, sie wollte offenbar das Gefühl ihres Engelskleides auf ihrer gesamten Haut geniessen können. Behutsam lösten sie die zum Glück nur locker sitzende Schlinge von ihrem Hals und warfen diese achtlos ins Gras. Schaudernd betrachtete ich die Schlaufe, mit der sich Elfriede hatte zu Tode bringen wollen. Erstaunt entdeckte ich, dass das andere Seilende einfach abgeschnitten war, nicht etwa gerissen und auch nicht verknotet. Ich konnte mir nur vorstellen, dass Elfriede auf dem Baum ausgeglitten und hinuntergestürzt war, bevor sie das Seil an einem Ast festbinden konnte.
Schnell und geschickt brachten die Sanitäter einige Kabel an ihrer Brust an und deckten danach eine Wolldecke über sie. Eine Maske, über einen Schlauch mit einer blauen Stahlflasche verbunden, wurde über ihr Gesicht gestülpt. Der dritte Mann stach derweilen eine Kanüle in ihren Ellbogen, um eine klare Flüssigkeit aus einem Kunstoffbeutel in ihren Körper einfliessen zu lassen. Gebannt starrte er danach auf seinen Koffer, aus dem ein unregelmässiges Piepsen erklang. Auf seine Anweisung hin wurde Elfriede festgeschnallt und die Kabel entfernt. Mit eiligen Schritten wurde sie daraufhin weggetragen. Einer der Polizisten wechselte einige wenige Worte mit dem zurückbleibenden Mann, der eilig seinen Koffer aufräumte. Daraufhin eilte auch dieser seinen Kollegen nach.
Kurz darauf hörte ich wiederum Motorengeräusche. Weitere drei Polizisten traten auf uns zu, in weisse Kunststoffmäntel gehüllt. Sie schossen unzählige Fotos, suchten den ganzen Platz nach Spuren ab, zupften mit bedächtiger Sorgfalt die Stoffreste aus dem Gebüsch und packten alles herumliegende in einige Tüten. Einer brachte sogar eine Leiter und untersuchte auch noch den Baum. Unterdessen sprachen wir mit einem der Beamten, erzählten ihm unsere ganze Geschichte und auch von dem Brief, der uns den Weg hierher gewiesen hatte. Der Mann sprach kurz mit seiner Leitstelle, worauf wir aufgefordert wurden, uns am Nachmittag zu einem Gespräch einzufinden. Klar sollte das eine protokollierte Vernehmung werden, doch aus Rücksicht auf das Vorgefallene wurde dieser amtliche Ausdruck nicht genannt. Natürlich sollten wir unbedingt den Brief mitbringen, den wir in der Eile zu Hause vergessen hatten.
Einer der Polizisten fragte uns nach Elfriedes Wagen. Zwischen den Bäumen hätten sie auf der Hinfahrt etwas gesehen. Da wir uns von der anderen Seite genähert hatten, waren wir nicht daran vorbeigekommen.
Es war tatsächlich ihr Wagen. Die Türen waren verschlossen, doch für diese Männer war das kein Hindernis. Elfriedes Kleider samt Unterwäsche lagen, sorgfältig gefaltet auf dem Beifahrersitz. Ihre Schuhe und ihre Tasche lagen im Fussraum. Offenbar hatte sie sich in der Dunkelheit hier umgezogen, das Seil genommen und sich dann auf ihren letzten Weg gemacht.
Darauf machten sich die Spurensicherer wieder an die Arbeit. Da uns die Polizei nicht mehr benötigte, schlenderten wir einfach ziellos durch den Wald. Ich wusste nicht, ob ich nun glücklich oder traurig sein sollte. Der geisterhafte Anblick ihres entstellten Gesichtes hatte sich mir tief eingeprägt. Die Eile, mit der sie daraufhin weggebracht wurde, trug auch nicht gerade zu meiner Entspannung bei. Wir spürten lange Zeit nicht, dass es wieder zu regnen begonnen hatte und wir inzwischen bis auf die Knochen durchnässt waren. Es war uns auch egal, wir waren derart aufgewühlt, dass wir die Kälte gar nicht spürten. Nach einiger Zeit traten wir dann aber doch den Rückweg an.
In unserem Garten entledigten wir uns unserer verschmutzten Stiefel. Renate war einmal ausgeglitten und hatte sich mit dem Morast beschmiert. Sie machte keine grossen Umstände, zog sich Bluse und Jeans aus und stellte sich in Höschen und BH unter die Gartendusche. Sie wusch sich sauber und spülte auch den gröbsten Schmutz von ihren Kleidern. Daraufhin deutete sie fragend auf den Pool. Gabi nickte, worauf sie mit einem eleganten Kopfsprung eintauchte. Offenbar war sie eine gute Schwimmerin, schnell und elegant wie ein Fisch schwamm sie einige Minuten und liess sich dann einen Bademantel reichen. Sie verknotete diesen sorgfältig und entledigte sich dann ihrer nassen Wäsche. Auch wir hatten uns inzwischen umgezogen und zusammen holten wir unser verpasstes Frühstück nach.
Wir kamen dabei ins Gespräch, Elfriede war Renates Lehrmeisterin im Modehaus, sie mochte sie sehr und sie sei unheimlich glücklich, dass Elfriedes unverständliche Kurzschlusshandlung hoffentlich gerade noch einmal gut ausgegangen war. Ich konnte es nicht lassen, sie auf ihre tolle, sportliche Figur anzusprechen. Sie strahlte mich förmlich an, offenbar war sie sehr stolz darauf. Sie habe auch schon Modell für einige Kleiderkataloge gestanden. Sie sei eine begeisterte Wasserratte und trainiere regelmässig in einem Schwimmverein im Nachbarort. Deshalb könne sie kaum widerstehen, wenn sie irgendwo Wasser sehen würde.
Renates Wäsche hatte inzwischen in unserer Maschine trocknen können. Darüber zog sie sich wieder ihre elegante Arbeitskleidung an. Pünktlich zur angegebenen Zeit fanden wir uns bei der Polizei ein. Ein älterer Beamter nahm uns in Empfang, startete ein Tonbandgerät und fragte uns aus. Bei der Aufnahme unserer Personalien erfuhren wir, dass Renate fast auf den Tag genau zwei Jahre jünger war als ich, also etwas über neunzehn. Sie wohnte mit zwei Kolleginnen, welche ebenfalls im Modehaus arbeiteten, in einer Wohngemeinschaft und einen Freund hatte sie nicht. Discobekanntschaften interessierten sie nicht, sie wolle unbedingt auf den Richtigen warten, erklärte sie. Wir erzählten also unsere Geschichte, der Beamte las den Brief und fragte dann natürlich nach Jasmin. Wir gaben die nötigen Auskünfte, soweit möglich. Leider mussten wir allerdings erwähnen, dass sie offenbar nicht zu Hause war, da wir sie bereits mehrmals vergeblich anrufen wollten. Doch er fand das nicht weiter schlimm. Alle Spuren deuteten eindeutig auf einen Selbstmordversuch hin, ohne Fremdbeteiligung. Frau Waurich würde bestimmt wieder auftauchen und dann ihre Aussage machen können.
Nervös fragten wir nach Elfriedes Zustand. Der Beamte erinnerte uns an seine Schweigepflicht. Wir erfuhren aber dennoch, dass sie in Lebensgefahr schwebe. Doch ohne unser schnelles Eingreifen wäre die Hilfe bestimmt zu spät gekommen. Die sichtbaren Verletzungen seien vergleichsweise harmlos, nur zwei Knochenbrüche. Doch sie sei stark unterkühlt und hätte eine schwere Medikamentenvergiftung. Zum Glück fanden sich die leeren Kartons in ihrem Auto, so dass die Aerzte im Krankenhaus sofort reagieren konnten. Gemäss den Aufklebern hätte sie diese Beruhigungsmittel in verschiedenen Apotheken der Stadt zusammengekauft und dann alle auf einmal eingenommen.
Erstaunt fragte ich nach ihrem schiefen Gesicht. Doch der Mann erklärte, so ein Kieferbruch sehe furchtbar aus, sei aber meistens nicht lebensgefährlich. Das beruhigte mich ungemein, ich hoffte nur, dass mich ihr vielleicht letzter Anblick nicht bis in meine Träume verfolgen würde.
Danach fuhren wir sofort ins Krankenhaus. Die Empfangsdame wollte uns nicht sagen, wo wir unsere Kollegin finden würden. Doch Gabi liess nicht locker, so dass wir wenigstens die Abteilung in Erfahrung bringen konnten. Dort trafen wir einen älteren Arzt, der leider nur bedauernd die Schultern zuckte. Erst Gabis Hinweis, dass sie ohne unser Zutun wahrscheinlich nicht mehr am Leben wäre, erweichte ihn etwas. Immerhin durften wir einen Blick durch eine Glasscheibe werfen. Nur das Namensschild an der Türe bewies, dass wir ins richtige Zimmer hineinschauten. Von ihr konnten wir praktisch nichts sehen, um sie herum standen jede Menge Apparate, zahlreiche Schläuche und Kabel führten zu ihrem dick eingepackten Körper. Der Arzt erklärte, dass wir sie tatsächlich in letzter Minute gefunden hätten, aber es sei noch keineswegs sicher, ob sie die nächsten Stunden überleben werde und ob danach wieder alles in Ordnung komme.
Fast wieder glücklich über diese Nachricht fuhren wir anschliessend Renate nach Hause, wo sie uns voller Stolz noch ihre Bilder aus dem Modekatalog zeigte. So toll zurecht gemacht, sah sie in der Tat umwerfend aus. Ihre eine Kollegin war übers Wochenende nach Hause gefahren. Doch die andere war furchtbar aufgeregt. Sie hätte mehrere Anrufe von Kollegen und Kolleginnen aus dem Modehaus erhalten, welche gerüchteweise etwas erfahren hatten und sich nach Einzelheiten erkundigt hätten. Doch da sie als Buchhalterin am Samstag nicht arbeitete, hatte sie leider keine Ahnung von dieser Tragödie. Natürlich mussten wir ihr die ganze Geschichte erzählen, doch da wir das vorläufige HappyEnd bereits vorweggenommen hatten und sie Elfriede nicht persönlich gekannt hatte, hielt sich ihre Bestürzung in Grenzen. Mit dem Versprechen, bei irgendwelchen Neuigkeiten sofort anzurufen, verliessen wir die beiden Frauen und fuhren nach Hause.
Meine Gedanken an unsere arme Elfriede liessen mich kaum zur Ruhe kommen. Stets schreckte ich wieder auf und sah sie vor mir. In ihrem weissen, mit Engelsflügeln versehenen Kleid schlich sie wie ein Geist, mit ihrem Seil in der Hand, zu ihrem selbst gewählten Richtplatz. Danach sah ich wieder ihr furchtbar entstelltes Gesicht im Gebüsch hängen. Einzig mein unerschütterlicher Glaube, dass alles wieder gut werden würde, bewahrte mich davor, vollkommen durchzudrehen. Also wunderte es mich nicht, dass ich am anderen Morgen fürchterlich ausgesehen haben musste. Aber meiner Freundin erging es offenbar kein bisschen besser...
Voller Angst und Ungeduld riefen wir im Krankenhaus an. Gabi brauchte wiederum ihre ganze Redekunst, um wenigstens in Erfahrung zu bringen, dass Elfriede lebe und dass nun ihre Knochenbrüche operiert würden. Ausserdem hätte sich die Patientin nach uns erkundigt, so dass wir sie am Nachmittag besuchen könnten.
Nach diesem Gespräch fielen wir uns in die Arme und liessen einige Freudentränen fliessen. Sofort riefen wir Renate an und hörten, wie auch sie erfreut aufschluchzte. Sie hätte furchtbar geschlafen, ihre Kollegin wäre auch weggefahren und sie sei ganz allein. Meine Freundin erzählte, dass es uns nicht besser ergehen würde. Sie bot ihr an, doch mit uns zu Frühstücken. Renate wand sich etwas, doch Gabi liess nicht locker und holte sie ab. In der Zwischenzeit machte ich mich in der Küche nützlich, so dass bei ihrer Rückkehr alles bereitstand.
Nach dem Frühstück musste Renate betrübt feststellen, dass das Wetter wieder schlechter geworden war. Meine Freundin hätte ihr angeboten, wieder unseren Pool benutzen zu dürfen. Das sei doch etwas ganz anderes, als sich mit vielen anderen Badenden zu tummeln. Da könne sie ihre Trainings gar nicht richtig durchziehen, da sie ständig auf die anderen Rücksicht nehmen müsse. Nun hätte sie ihre Badesachen mitgenommen, aber offenbar werde nichts daraus.
Wir antworteten nichts, sondern entschuldigten uns kurz und gingen nach oben. Wir zogen unsere Badekleider an und verblüfften damit unsere Besucherin. Dann führten wir sie die Treppe hinunter und betraten unser kleines Hallenbad. Renate stiess einen leisen Pfiff aus, mit leuchtenden Augen umarmte sie uns beide und küsste uns richtiggehend. Während wir uns bereits ins Wasser begaben, verschwand sie in der Garderobe und kam nach wenigen Minuten in einem knappen roten Bikini zurück. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie zwar sehr schlank war, doch an Armen und Beinen sehr muskulös wirkte. Sie schüttelte sich kurz unter der Dusche und hechtete zu uns in den Pool. Sie zog wiederum ihre Runden in atemberaubendem Tempo, vergeblich versuchten wir, ihr zu folgen. Wiederholt ertönte ihr fröhliches Lachen, als sie sich über unsere Bemühungen sichtlich amüsierte. Wir waren ihr derart hoffnungslos unterlegen, dass uns ihr Lachen überhaupt nichts ausmachte. Die Hauptsache war ja ohnehin, dass wir uns etwas ablenken konnten.
Nach einigen Minuten hatten wir uns tatsächlich verausgabt. Wir standen beisammen im hüfttiefen Wasser und schauten fasziniert, wie unser Gast scheinbar unermüdlich eine Länge nach der anderen absolvierte. Doch dann änderte Renate ihre Richtung und drängte sich richtiggehend zwischen uns. Mit je einer Hand umfasste sie uns und erzählte mit fliegendem Atem, wie herrlich das alles sei. Sie hielt uns an den Hüften und legte sich rücklings auf das Wasser. Sanft schaukelte ihr makelloser Körper zwischen uns. Schlangengleich bewegte sie sich auf und ab und rieb sich dabei an unseren Leibern. Gabi und ich schauten uns in die Augen, ich konnte nicht anders, ich zog sie zu mir her und küsste sie. Renate reagierte darauf, indem sie uns noch kräftiger an sich presste.
Schlagartig spürte ich, dass sie es offenbar darauf anlegte, uns zu verführen. Mein Herz schlug bis zum Halse, während ich unschlüssig war, wie ich reagieren sollte. Doch anscheinend empfand meine Freundin ebenso, denn zaghaft berührte ihre Hand Renates Oberkörper. Nun hielt ich mich nicht mehr zurück, ich tat es ihr einfach nach. Renates Augen strahlten, wie sonst nur Kinderaugen an Weihnachten.
Also wurden wir mutiger. Unsere Hände fuhren weiter über ihren sportlich gestählten Körper, seitlich über ihr Bikini-Oberteil, an ihrer Hüfte entlang nach unten, über die Aussenseite ihrer erstaunlich muskulösen Beine bis zu den Knien und wieder zurück. Mit einer schnellen Bewegung spreizte sie plötzlich ihre Schenkel. Dabei glitten unsere Hände ab und fielen dadurch ungewollt in ihren Schoss. Sofort schloss sie ihre Beine wieder und klemmte uns ein. Erschrocken wollten wir uns zurückziehen, doch ihr keuchender Atemzug und ihr deutlich spürbares Zittern bewies, dass sie diese Berührung bewusst erwartet hatte. Also begannen wir, unsere Finger spielen zu lassen, während sich ihre Schenkel langsam wieder auseinander bewegten. Eine ungeheure Erregung erfasste mich, als meine und Gabis Finger gemeinsam über den schmalen Stoffstreifen zwischen Renates Beinen streichelten, als wir die enorme Hitze spürten, welche trotz des kühlen Wassers darunter hervorquoll. Wie zufällig liess ich meinen kleinen Finger unter den Saum ihres Höschens gleiten. Gabi tat es mir gleich und wir trafen uns genau an Renates Liebespunkt. Diese stöhnte kurz auf, verkrampfte sich und geriet mit ihrem Kopf unter Wasser.
Erschrocken liessen wir los und halfen ihr wieder an die Oberfläche. Sie hatte offenbar Wasser geschluckt, denn sie prustete und hustete sich fast die Seele aus dem Leib. Wir führten sie aufs Trockene und liessen sie auf einer Liege Platz nehmen. Wir knieten uns neben sie und warteten, dass sie sich wieder etwas beruhigen würde. Noch kaum bei Atem, griff sie nach unseren Köpfen, zog sie zu sich und drückte jeder einen Kuss auf den Mund. Dann nahm sie unsere Hände und legte diese genau auf ihr Bikini-Oberteil. Ich hatte bereits bemerkt, wie sich ihre Brustwarzen wie Spitzen durch den Stoff bohrten. Doch jetzt staunte ich wirklich, wie hart diese in Wirklichkeit waren. Sanft kneteten wir ihr straffes Fleisch, was ihren Körper wiederholt in wohligen Schauern erbeben liess. Wiederum stahlen sich unsere Finger unter den nassen Stoff, bis ihre Brüste frei lagen und wir über ihre nackte Haut streicheln konnten. Abwechselnd küssten wir uns gegenseitig, auf die Wangen, auf den Mund, wir spürten, wie Renates Spannung stieg.
Schliesslich griff sie nach unseren Händen und schoben diese nach unten. Wir tasteten uns wieder an ihre heisseste Stelle heran und setzten unser Spiel aus dem Wasser fort. Sofort drängte sie ihren Leib unseren zärtlichen Fingern entgegen und stöhnte nur noch. Unsere Finger trafen sich wiederum unter ihrem Höschen und konnten nun deutlich ihren heissen Saft spüren, der aus ihr hervorquoll.
Gabi löste ihre Hand aus Renates Schoss und griff nach dem Bund ihres Höschens. Ich tat es ihr gleich und gemeinsam schoben wir es nach unten. Renate half uns dabei, indem sie ihren Leib anhob.
Nun hatten wir freien Zugang zu ihrem Allerheiligsten. Auch an dieser Stelle hatte ihr Schöpfer keineswegs an irgend etwas gespart. Alles war makellos, kein Härchen war zu sehen, ihre Schamlippen ebenmässig, wie bei einem kleinen Mädchen. Ausser, dass diese jetzt natürlich durch unsere Streicheleinheiten dick angeschwollen waren und etwas auseinander klafften. Es war tatsächlich ein wahres Vergnügen, diese Schönheit zu geniessen und ganz lieb zu verwöhnen. Sachte glitten unsere Finger in ihr Geschlecht und massierten ihren heissesten Punkt. Wir spürten, wie sich Renates Körper immer hektischer wand, ihr Stöhnen war in kleine Schreie übergegangen. Wir liessen uns dadurch nicht beirren und quälten sie mit unserer Zärtlichkeit immer weiter.
Plötzlich brach es aus ihr heraus! Für einen kurzen Moment verhielt sie sich ganz still, dann holte sie tief Luft... schliesslich schrie sie nur noch, und wie! Mehrere Sekunden gellten ihre Laute durch den Raum, sie schien sich kaum mehr erholen zu können. Schliesslich verebbten diese zu einem leisen Röcheln. Sie kriegte kaum noch Luft, ihr Atem rasselte, wie wenn wir sie soeben vor dem Ertrinken gerettet hätten. Wir lösten sofort unsere Finger aus ihrem Schoss und deckten sie mit einem Badetuch zu. Dann fassten wir ihre Hände und legten unsere Wangen an die ihrigen.
Sie umfasste unsere Köpfe und drückte diese an sich. Wir spürten, wie sie vor Glück und Erschöpfung weinte. Minutenlang blieben wir in dieser Position, bis unsere Knie zu schmerzen begannen. Vorsichtig lösten wir uns von ihr und stellten erstaunt fest, dass sie mit einem seligen Lächeln im Gesicht friedlich vor sich hin schlummerte.
Leise schlichen wir hinaus, duschten kurz und zogen uns wieder an. Für einen Besuch bei Elfriede war es noch etwas zu früh, deshalb setzten wir uns ins Wohnzimmer und redeten über das Erlebte. Wir fanden, dass Renate ein wunderhübsches und sehr liebes Mädchen sei und dass diese für unsere Liebe gefährlich werden könnte. Meine Freundin meinte allerdings, dass Renate Lust und ernsthafte Liebe noch nicht auseinanderhalten würde. Sie erwartete, dass Renate uns ganz schnell vergessen würde, wenn ihr der ersehnte Traumprinz über den Weg laufen sollte. Renate machte es jedoch ganz geschickt: sie sah uns als gleichberechtigt an, sie bevorzugte keine von uns, sie mochte uns beide. Deshalb versprachen wir uns, dass sich nie eine von uns alleine mit ihr treffen würde. Wir würden sie natürlich gerne wieder in unserer Mitte haben, ihr aber klar zu erkennen geben, dass wir zusammen gehörten.
Nach einiger Zeit gesellte sich Renate wieder zu uns. Sie hatte sich angezogen, bedankte sich überschwänglich und drückte uns nacheinander je einen scheuen Kuss auf den Mund. Ich dachte beinahe, dass sie unser Gespräch mitgehört hätte, doch ihre absolut natürliche, ehrliche Art, sich auszudrücken, konnte nicht gespielt sein. Ich verspürte keinerlei Angst, dass sie beabsichtigte, sich in unser Glück hineinzudrängen. Sie fühlte sich bei uns einfach wohl, und das war doch bestimmt nicht falsch. Klar juckte es mich, ihren wundervoll sportlichen Körper zu berühren, zu streicheln, sie glücklich zu machen, aber das war eigentlich nur eigene Lust, oder Spielerei. Ganz klar spürte ich, dass mir Gabis Liebe weit mehr bedeutete. Sie half mir, wenn ich ein Problem hatte, sie hörte mir zu, wenn ich etwas bereden wollte. Sie gab mir Halt, wenn ich diesen nötig hatte, während unsere Spielchen für Renate wohl nur ein lustvolles Abenteuer waren, oder bestenfalls eine neue Erfahrung in ihrem jungen Leben.
Meine Freundin blickte zur Uhr und meinte, dass wir uns nun auf den Weg zu Elfriede machen könnten. Also fuhren wir los und suchten die Intensivstation auf. Doch der junge Arzt erklärte uns, dass sie nun ein Stockwerk tiefer in der Normalabteilung liegen würde. Nach einem Blick in einen Papierstapel nannte er uns noch die Zimmernummer. Deutlich beruhigt stiegen wir wiederum über eine Treppe hinunter.
Wir gingen durch einen langen Gang zur angegebenen Nummer. Plötzlich blieb Gabi stehen, umarmte mich und drückte ihre Lippen auf die Meinen. Ich war völlig überrascht von ihrem Gefühlsausbruch, doch als sie auf eine Türe neben uns zeigte, erinnerte ich mich wieder: Vor einigen Monaten hatten wir uns genau in diesem Zimmer kennen gelernt. Renate war natürlich auch überrascht worden, deshalb erzählte Gabi ihr in wenigen Worten von unserem damaligen Schicksal. Wir mussten allerdings noch einige Türen weiter, bis wir vor der richtigen angekommen waren.
Nach kurzem Anklopfen traten wir ein und sahen einen dick einbandagierten Körper im einzigen Bett des Zimmers liegen. Erst bei näherem Betrachten erkannten wir Elfriede. Einzig Mund, Nase und ihre erschreckend schuldbewussten Augen waren zu erkennen. Ihr linker Arm war an einem Gestell über ihrem Bett aufgehängt, nur ihre rechte Hand ragte unter ihrer Decke hervor. Ich fasste sofort danach und spürte, wie sie meine Hand ergriff und zitternd drückte. Sprechen konnte sie jedoch nicht, da sie ihren Mund kaum bewegen konnte. Sie krächzte nur einige fast unverständliche Worte, welche mich jeweils bis in die Seele schmerzten. Nach einigen Minuten trat eine Pflegerin ins Zimmer und bat uns, Frau Obermoser nun wieder ruhen zu lassen. So kurz nach der Operation sei sie noch zu schwach für einen längeren Besuch. Also versprachen wir ihr, bald wieder zu kommen und verliessen das Krankenhaus.
Dann wollten wir Renate nach Hause fahren, doch sie lud uns aus Dankbarkeit für unsere Gastfreundschaft zum Essen ein. Allerdings war es für das Abendessen noch zu früh, also fuhren wir wieder zu uns. Dort, kaum angekommen, klingelte das Telefon.
Gabi hob ab und schaltete sofort auf Lautsprecher. Jasmin war dran und fragte mit sichtlich erboster Stimme, ob wir sie nun doch angezeigt hätten, Sie hätte einen Kleber an ihrer Türe vorgefunden, welcher auf eine wichtige Nachricht in ihrem Briefkasten hingewiesen hätte. Diese besagte, dass sie sich am Montag bei der Polizei melden solle. Ausserdem sei Elfi nicht zu Hause, ob sie vielleicht wieder bei uns sei? Auf Jasmins trotzige Fragen antwortete meine Freundin ganz trocken mit "Nein". Ein Moment war Stille, dann ertönte wieder ihre herrische Stimme. Sie verlangte eine Auskunft, wenn wir etwas über Elfi wüssten. Doch da kam sie meiner Freundin gerade recht! Sie erklärte, dass wir tatsächlich etwas wüssten, das aber nicht am Telefon erläutern würden. Sie solle doch einfach herkommen.
In der Tat, sie kam wenige Minuten später. Mich begrüsste sie mit Küsschen links und rechte, Gabi mit einem Händedruck und Renate nur mit einem knappen Nicken. Dann verlangte sie eine Antwort auf ihre Frage nach Elfis Aufenthaltsort. Gabi reichte ihr wortlos eine Kopie ihres Abschiedsbriefes.
Jasmin las und ich erschrak, wie sie sich dabei veränderte! Zuerst wurde sie kreidebleich, dann total grau im Gesicht. Renate erkannte, dass ein ernsthaftes Problem anstand und holte sofort eine Liege aus dem Garten. Sie empfahl Jasmin, Platz zu nehmen, was diese auch mit ihrer Hilfe tat. Was heisst Hilfe, sie trug die viel schwerere Frau praktisch mühelos und legte sie hin. Danach versuchte sie, mit ihr zu sprechen, doch es kam nur Unverständliches aus ihrem Mund. Renate fasste nach Jasmins Handgelenk, legte ihre Finger auf eine Stelle hinter ihrem Daumen und erschrak. Sofort verlangte sie nach einem Arzt! Jasmin hätte einen Schock erlitten, der lebensgefährlich sein könne!
So, wie wir Renate inzwischen kannten, glaubten wir ihr dies unbesehen. Deshalb zögerte Gabi keine Sekunde, zum Hörer zu greifen. Der Arzt aus der Nachbarschaft kam denn auch wenige Minuten später, verabreichte Jasmin nach kurzer Kontrolle eine Spritze und rief einen Krankenwagen herbei. Dann fragte er, wer von uns denn ihren gefährlichen Zustand korrekt erkannt hätte. Als Renate nicht antwortete, zeigte Gabi auf sie. Der Arzt gratulierte ihr dafür, und so erfuhren wir, dass Renate vor wenigen Wochen die Prüfung als Rettungsschwimmerin der DLRG geschafft hatte. Und dazu gehörten auch einige Kenntnisse in Erster Hilfe.
Unsere Hochachtung vor unserem blutjungen Gast stieg dadurch natürlich noch weiter. Doch als Jasmin abgeholt worden war und wir wieder alleine waren, war unsere Stimmung deutlich getrübt. Zuerst Elfriede, nun auch noch Jasmin im Krankenhaus, wir hatten an diesem Wochenende die Rettungskräfte schon etwas beansprucht. Ich spürte, dass sich Renate nicht mehr sehr wohl bei uns fühlte. Gabi wollte sie nach Hause fahren, doch unser Gast blickte verträumt auf den nun besonnten Gartenpool, deshalb genügte ein Wort, und sie holte sogleich wieder ihre Badetasche.
Sie zog sich ungeniert vor uns aus und wollte in ihr nasses Höschen schlüpfen. Angewidert verzog sie ihr Gesicht, doch Gabi meinte, dass sie auch ohne könne. Strahlend warf sie das nasse Teil wieder in die Tasche und rannte nackt in den Garten. Nach kurzer Dusche schwamm sie daraufhin unermüdlich ihre Runden.
Nach längerer Zeit kam sie wieder zurück, trocknete sich ab und holte eine Tube mit einem Hautpflegemittel aus ihrer Tasche. Gabi stand sofort auf und nahm ihr diese aus der Hand. Ganz kurz wallte ein Anflug von Eifersucht in mir auf, doch Gabi lächelte mir zu und führte Renate zu der Liege, auf welcher zuvor noch Elfriede gelegen hatte. Da stand ich ebenfalls auf, wir knieten uns hin und verwöhnten unseren Gast gemeinsam. Rasch rieben wir ihren vor Erschöpfung und Kälte zitternden Körper ein und breiteten eine Decke über sie.
Inzwischen war es später Nachmittag geworden und mein Magen knurrte schon seit längerer Zeit. Renate zog sich wieder an und führte uns zu ihrem italienischen Stammlokal. Das Essen schmeckte ausgezeichnet, mit Vor- und Nachspeise kam daher auch einiges zusammen. Deshalb liess meine Freundin nicht zu, dass unser Gast die Rechnung übernehmen wollte. Heimlich übergab sie der Bedienung ihre Kreditkarte. Als Renate das merkte, war sie sichtlich enttäuscht, sie wollte sich doch für unsere Gastfreundschaft bedanken. Es entbrannte fast ein Streit, wer sich denn nun bei wem zu bedanken hatte. Schliesslich einigten wir uns darauf, dass wir später einmal etwas zusammen unternehmen würden, gemeinsam mit Elfriede, wenn sie wieder genesen sei.
Danach brachten wir Renate nach Hause. Sie begrüsste ihre beiden Kolleginnen mit Küsschen und musste dann natürlich alles erzählen. Mir fielen fast die Augen zu, so erschöpft war ich inzwischen. Darum fuhren wir bald nach Hause und gingen früh zu Bett. Nach wenigen Minuten war ich eingeschlafen und erwachte erst wieder, als der Wecker summte.
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