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Telefonauskunft (fm:Sonstige, 3327 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 13 2008 Gesehen / Gelesen: 15835 / 12179 [77%] Bewertung Geschichte: 8.55 (38 Stimmen)
Lustvolle Begegnung mit einem Unbekannten, der, wie sich im nachhinein herausstellte, gar nicht so fremd war.

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© sandy Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Seit Wochen klingelte bei mir immer wieder mal am ziemlich späten Abend das Telefon. Da ich eine bekennende Nachteule bin schlief ich meistens noch nicht. Teilweise war es so, dass sich niemand meldete, ich aber das Gefühl hatte, am anderen Ende würde jemand aufmerksam lauschen. Ich war abwechselnd belustigt oder genervt. Manchmal fing sofort jemand zu stöhnen an, kaum das ich mich gemeldet hatte. Na ja, ich fand es nicht so wahnsinnig erotisch, jemanden am Telefon stöhnen zu hören.

Ich hatte mich bei einer Freundin, die Kripobeamtin ist schon mal erkundigt, wie man mit telefonischer Belästigung perverser Natur am besten umgehen sollte. Sie gab mir einige Tipps, machte mir aber nicht viel Hoffnung auf polizeilichen Großeinsatz. Die meisten meiner Freundinnen kannten das Problem, hatten auch schon mal einen Telefonwichser am Ohr gehabt. Stine hatte natürlich die beste Idee, sie riet mir "Kommissar Rex" zu einzuschalten.

Elke meine Polizistenfreundin schenkte mir irgendwann eine Trillerpfeife. Aber irgendwie hatte ich sie nie zur Hand, wenn das Telefon läutete. Und nachdem ich einmal einem Freund, der sich nicht gleich meldete fast das Trommelfell gesprengt hätte, war es mir auch unheimlich sie zu benutzen. Ich habe sie irgendwann meiner Mutter gegeben um ihren Hund zu bändigen, hat aber auch nicht viel geholfen.

Ich wollte den Eintrag im Telefonbuch ändern lassen. Wegen der zunehmenden Anrufe, wollte ich wenigstens meine Adresse gelöscht haben. Ich wusste ja nicht ob es immer wieder der Gleiche war der anrief oder ob mehrere Typen Spaß daran hatten mir ins Ohr zu stöhnen.

Eine zeitlang war Ruhe, ich wog mich in Sicherheit, und natürlich vergaß ich, den Telefonbucheintrag. Dann fing der Telefonärger wieder an, bekam aber eine neue Qualität, wenn ich auflegte klingelte es kurz darauf wieder, teilweise fünf- sechsmal hintereinander, am anderen Ende nur Stöhnen. Ich war verunsichert und ignorierte alle Ratschläge die mir Elke gegeben hatte. Ich sollte sofort wieder auflegen und nichts fragen, vor allem sollte ich keine Informationen über mich preis geben. Man, wenn er zuhörte konnte er eine Menge über mich erfahren. Und wie sich ein paar Wochen später herausstellte hatte er gut zugehört.

Irgendwann klingelte es und riss mich aus dem Tiefschlaf. Am anderen Ende eine Männerstimme, "Hallo Alexandra, hast du schon geschlafen, tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber ich wollte unbedingt deine Stimme hören." In meinem Tran glaubte ich Bernd zu erkennen, der Wunsch war Vater des Gedankens und so begrüßte ich ihn auch als Bernd, nicht das kleinste zögern von ihm, er stieg voll darauf ein. Ich gestehe es, ich war scharf auf Bernd, kannte ihn aber noch nicht sehr lange und auch nicht besonders gut. Meine Urteilskraft wurde außerdem durch eine Erkältung getrübt. Ich unterhielt mich ungelogen bestimmt 15 Minuten mit ihm, ohne zu checken, das es gar nicht Bernd war. Ich hatte ihm alle Vorlagen gegeben um im Gespräch zu bleiben. Wenn ich heute drüber nachdenke kann ich gar nicht fassen wie doof bzw. naiv ich war.

Ich antwortete doch tatsächlich auf die Frage ob ich nackt schlafe ganz treudoof und wahrheitsgemäß. Ich teilte ihm mit, dass ich oft nackt schliefe aber heute nicht. Er fragte warum, ich erklärte, dass ich erkältet sei. Dann wollte er wissen was ich denn dann heute anhatte, da wurde ich dann zögerlich. Als er es bemerkte, sagte er, vielleicht sollte ich noch vorbei kommen und nachsehen. Das war mir dann doch zu seltsam, er bemerkte es aber gleich und steuerte in eine andere Richtung. Er verabschiedete sich, wünschte mir noch gute Besserung und eine gute Nacht und versprach sich wieder zu melden. Welche Ironie. OK die Frage nach meiner momentanen Bekleidung erschien mir für unseren Bekanntheitsgrad unpassend und ein wenig zu intim, aber ich hatte auch nicht spießig erscheinen wollen.

Ich sehe schon die Zweifler ungläubig mit dem Kopf schütteln - nein ich war nicht betrunken und noch mal nein, ich stand auch nicht unter irgendwelchen Drogen.

Einige Tage versuchte ich Bernd zu erreichen, mir waren dann im wachen Zustand schon erhebliche Zweifel an der Echtheit des Anrufs gekommen. Dann traf ich ihn zufällig, unsere Begegnung verlief nicht gerade erfolgreich, er war nicht sehr gesprächig. Aber immerhin erfuhr ich, dass er einige Tage weg gewesen war. Und mir wurde schnell klar, dass die Zuneigung einseitiger Natur war und er auf gar keinen Fall der nächtliche Anrufer gewesen sein konnte. Ich kam mir wirklich

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