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"Das erste mal" (fm:Bisexuell, 2953 Wörter)

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Veröffentlicht: May 18 2010 Gesehen / Gelesen: 33853 / 22528 [67%] Bewertung Geschichte: 8.94 (122 Stimmen)
Das erste Date als Transe mit einem Mann; von zunächst noch vorherrschender Abneigung und Unsicherheit - bis zur totalen Hingabe.

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DAS ERSTE MAL

Freitag, 16 Uhr. Endlich war es wieder soweit. Endlich durfte Sarah wieder zum Leben erweckt werden. Sarah? Eigentlich war mein Name Kevin. Und als solcher wirkte ich alles andere als wie eine Sarah. Trotzdem. Die Türe fiel ins Schloss, und in Vorfreude auf die kommenden Stunden begab ich mich ins Badezimmer. Entledigte mich meiner männlichen Kleidung. Die Prozedur der Verwandlung konnte beginnen.

Ich blickte in den Spiegel. Ja, da stand ein Mann. Eigentlich gar nicht so schlecht aussehend. Jedenfalls männlich. Aber wieso will er jetzt Sarah sein? Das Weiche, Zarte, Sensible, hat mich schon immer gefangen genommen. Klar, im Job stelle ich meinen Mann. Als Bankmanager muss man mit harten Bandagen arbeiten. Und die, grösstenteils, männliche Kollegenwelt zeichnet sich in erster Linie durch deftiges Macho-Gehabe aus. Um nicht aufzufallen, oder gar als "Weichei" abgestempelt zu werden, macht man(n) halt mit. Auch wenn es mir zutiefst zuwider ist. Mit dem Männlichen konnte ich nichts anfangen. Schon als Kind fand ich Gefallen daran, bei, natürlich harmlosen, Rollenspielen die Rolle der Frau zu übernehmen. Das fühlte sich gut an. Und wie viel Bewunderung hege ich beim Anblick einer selbstbewusst wirkenden, aber trotzdem feminin-elegant gekleideten Frau. Klar, das Äusserliche sagt überhaupt nichts über den Charakter aus. Aber diese Ausstrahlung ist faszinierend. Jedoch nicht auf die Art und Weise, dass ich sofort mit ihr ins Bett springen will, wie es vermutlich die meisten männlichen Zeitgenossen im Sinne hätten. Nein. Ich hatte das Bedürfnis, so zu sein wie die.

Ich stieg in die Wanne. Als erstes stand eine Ganzkörperenthaarung auf dem Programm. Leider konnte ich nicht über mangelnde Behaarung klagen, wofür ich von so manchen Zeitgenossen für einen testosterongesteuerten Macho-Sex-Maniac gehalten werde. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Wie oft hörte ich Sätze wie "du kannst mich ruhig fester angreifen", oder "zeig mir, wo es langgeht". Dabei fiel mir gerade das so schwer. Klar, um zu gefallen, versucht man, über seinen Schatten zu springen und der Partnerin diesen Wunsch zu erfüllen. Aber es war nie das, womit ich mich wohl fühlte. Ich war doch derjenige, der verführt werden und beim Sex das Heft aus der Hand geben wollte. Und allzu oft wurde meine Passivität als Desinteresse ausgelegt. "Du begehrst mich nicht", oder "du liebst eine andere". Diese Sätze waren schmerzvoll, wo sie doch nicht im geringsten der Wahrheit entsprachen. Ich hatte lediglich diese völlig "unmännlichen" Gefühle und Bedürfnisse.

Die Haare entfernten sich von meinem Körper, so wie das Gefühl des Männlichen immer mehr schwand. Was glatte Haut so alles bewirken kann. Der Wohlfühleffekt wurde immer grösser. Ja, langsam, aber sicher, näherte ich mich meinem Wunschäusseren. Auch wenn es noch ein langer Weg war. Endlich war die Rasur beendet. Ich stieg aus der Wanne, zelebrierte genussvoll das Eincremen mit einer Mischung aus Babyöl und Bodylotion. Meine Haut fühlte sich nun überhaupt nicht mehr männlich-haarig und rauh an, sondern richtig zart und geschmeidig. Feminin eben.

Jetzt ging es ans Schminken. Mit jedem Schminkschritt blickte mir ein Stück mehr Sarah aus dem Spiegel entgegen, wurde ich entspannter. Dieses Verwandeln war wie eine Sitzung bei einem Psychiater. Nur mit stärkerem Effekt. Einfach erleichternd. So, unzählige Lidstrich-Verbesserungen, Lipliner-Korrekturen und einem Mascara-Unfall später, war ich nach einer guten Stunde mit dem Schminken fertig. Schnell noch die Nägel lackiert, trocknen lassen, dann geht's ans anziehen.

Zunächst das "Spezial-Höschen", das die unerwünschten, männlichen Rundungen verdeckt und nach hinten drückt. Dann der Bügel-BH, in welchen die Silikon-Einlagen gelegt werden. So, und nun? Nach kurzem Überlegen vor meinem Kleiderschrank, entschied ich mich für ein dunkelbraunes, vorne knöpfbares, seidenes Kleid, sowie eine hautfarbene Strumpfhose. Das Kleid war, so fand ich, durchaus akzeptabel, zwar figurbetonend, aber es endete knapp oberhalb der Knie. Nur nicht zu nuttig wirken. Jetzt noch die Perücke durchkämmen und aufsetzen, zurechtzupfen, dann in meine schwarzen Pumps, schnell die wichtigsten Utensilien in meine Handtasche, und es konnte los gehen.

Eigentlich war es ja gegen jegliche meiner Regeln, mich mit einem Mann zu verabreden. Wo ich doch "durch und durch" hetero war, oder, als Frau

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