Ex Libris 04 oder 'The Ministry of Silly Walks' (fm:Sonstige, 4468 Wörter) [4/5] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Iron_Duke | ||
Veröffentlicht: Jun 06 2010 | Gesehen / Gelesen: 14684 / 11705 [80%] | Bewertung Teil: 8.85 (33 Stimmen) |
Der 4. Teil des 1970er Jahre Märchens, in dem allerlei Unfug getrieben wird |
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wieder zurück und dann auf den anderen. Der zarte Duft des Öls breitete sich aus. Dann begannen wir beide damit, die Flüssigkeit gleichmäßig über Ingeborg zu verteilen. Ich schaute mir die Technik von Angelika ab, und synchron massierten wir Arme, Beine, Nacken, Rücken und Gesäß. Jetzt im hellen Tageslicht und im Kontrast zur leicht geröteten Haut, fielen die weißlichen Narben noch mehr auf. Ingeborg schnurrte zufrieden wie ein Kätzchen.
»Umdrehen!«, kommandierte Angelika und die Angesprochene drehte sich folgsam auf den Rücken. Erneut wurde sie mit reichlich Babyöl besprüht. Angelika und ich waren inzwischen ein gut eingespieltes Team, massierten Arme und Schultern, hielten uns eine Weile bei den festen, kleinen, spitzen Brüsten mit den großen Nippeln auf und wanderten dann nach unten bis zur Hüfte. Dann nahmen wir uns jeder einen Fuß vor und arbeiteten uns langsam aber stetig bis zur glattrasierten, völlig haarlosen Scham vor. Angelika spendete noch einmal eine reichliche Portion Öl, die wir intensiv einmassierten. Langsam, aber sicher, wurde aus Ingeborgs Vergnügen pure Wollust. Mit energischen Bewegungen drehte und wand sie sich, damit die aus ihrer Sicht richtigen Stellen bearbeitet wurden.
»Brrr! Stop!«, zügelte Angelika ihre beste Freundin. »Nicht so eilig! Andere sind auch noch dran!« und legte sich auf den Bauch.
Ingeborg maulte ein bisschen, raffte sich dann aber auf und begann die Prozedur mit mir zusammen zu wiederholen. Und war nach kürzester Zeit mit Feuereifer bei der Sache. Wieder einmal fiel mir der unglaubliche Kontrast zwischen den beiden besten Freundinnen auf. Hatte ich eben einen festen, sehnigen kleinen Körper bearbeitet, so tat ich es jetzt mit einem warmen, weichen Leib von ungeheuer weiblichen Proportionen. Auch Angelika ließ sich eine Weile von uns verwöhnen, bis Ingeborg entschied, es sein nun genug. Mit einer fließenden Bewegung, die ihre Masse Lügen strafte, kam sie auf die Knie. Die beiden schauten sich an, kicherten wieder und stürzten sich beide auf mich.
Ich lag auf dem Bauch, schloss die Augen und gab mich ganz den streichelnden, knetenden und massierenden Händen hin. Das Damenteam hatte offensichtlich beschlossen, mit noch größerem Körpereinsatz zu arbeiten, als die gemischten Doppel zuvor. Nicht nur vier Hände spürte ich, Brüste und Tittchen rieben an mir, Nippel, Bauch und Bäuchlein, Haarbüsche und glatte Lippen. Ich erschauerte vor Wonne.
»Umdrehen!« Ich gehorchte.
»Huch, muss er schon wieder pinkeln?«
Mädchengekicher.
32. Urknall
Aber schon nahmen die beiden ihre Arbeit wieder auf. Die Welt bestand aus dem Duft nach Babyöl, Händen und Körpern, die sich aneinander reiben. So unvergleichlich, so wunderschön. Meine Erektion zeigte anklagend irgendwo an die Wand über mir. Den kleinen ließ man wieder links liegen, unberührt.
»Und? Bist du so weit?«, fragte Angelika.
éMeint sie mich?‘, rätselte ich.
»Ja... Weiß nicht...«, kam eine Antwort.
éAnscheinend nicht.‘ dachte ich.
»Na dann: Versuch macht kluch!«
éWas kommt denn jetzt? Fragen über Fragen!‘
»Nun stell dich doch mal gerade hin!« Angelikas Hand schloss sich fest um den kleinen Oliver und richtete ihn auf. Etwas Öl tropfte auf meine Eichel. Ich öffnete die Augen und sah geradewegs in Ingeborgs rehbraune Augen, wie sie, die Arme fest auf die Oberschenkel gestemmt, ganz langsam nach unten kam. Ihr Gesicht spiegelte gleichzeitig, Neugierde, Geilheit und Konzentration. Ich fühlte einen Lachimpuls in mir aufsteigen, der sofort von einer Welle der Wollust weggespült wurde. Wahnsinn! Ingeborg! Ich konnte, durfte, sollte, wollte, Ingeborg bumsen!
Ich fühlte und sah meine Eichel langsam in ihre Spalte eindringen. Heiß fühlte es sich an. éGleich zischt es!', schoss es mir durch den Kopf. éJetzt heiß und eng, sehr eng.‘
»Uugh«, sagte Ingeborg und meinte das auch so. Zu den schon genannten Emotionen in ihrem Gesicht, kamen jetzt noch Anstrengung und ein Hauch von Furcht hinzu. Sie begann jetzt, ganz sachte, aber nachdrücklich zu wippen und ich spürte, wie ich bei jedem mal ein kleines bisschen weiter in sie eindrang.
»Gnnnaahh«, stieß sie hervor. Mit einem Ruck drang ich ein Stück weiter ein. Angelika begann jetzt mit meinem Schwanz kleine Drehbewegungen auszuführen die von Ingeborg mit gegenläufigen Beckenbewegungen beantwortet wurde. Der arme pochte heiß in der feuchten Wärme und wenige Zentimeter tiefer fühlte es sich an, als sollte die Haut in einem Stück abgerissen werden.
»Aaauaach«, sagte ich.
»Das ... ist ... der ... ab ... so ... lu ... te ... Wahn ... sinn«, schilderte Ingeborg ihre momentanen Empfindungen. Sie wippte und kreiste bei jeder Silbe und tatsächlich ging es jedes Mal ein Stückchen weiter. Plötzlich wurde sie von wilden Spasmen durchzuckt, sie war gekommen! Wenn Angelika sie nicht festgehalten hätte, wäre sie wahrscheinlich umgekippt. Ächzend stemmte Ingeborg sich wieder hoch. Ihr klarer Honig rann aus ihr heraus und verteilte sich auf die Eichel, den Schwanz und die schwanzhaltende Hand. Der Duft von Babyöl war nun fast vollständig von Ingeborg verdrängt.
»Mehr!«, keuchte Ingeborg auf, spreizte die Beine noch mehr und kam wieder nach unten. Die entkrampfte Scheidenmuskulatur und das Hochleistungsgleitmittel hatten gewirkt.
»Jaaa!«, riefen wir beide im Chor. Angelika zog ihre Hand weg, hockte sich dicht hinter Ingeborg und begann sie zu streicheln. Ingeborg begann jetzt zu reiten, und ich fing an, zurückzustoßen, erst noch sachte, dann stärker, Die neuerlichen Schmerzen mischten sich mit Wollust und wurden Teil davon. Jetzt es ging immer besser. Die Wollust ging in Geilheit über und die Geilheit steigerte sich schließlich in pure Raserei.
»Ja!«, schrie sie. »Ja!« - »Jaa!« - »Los!« - »Fick mich!« - »Ganz tief!« - »Ja!« - »Tiefer!« - »Oh Gott« - »Oh mein Gott!« Ich schrie auch, was auch immer, fast besinnungslos vor Geilheit und Schmerzen. Eins geworden mit der rasenden Ingeborg, fühlte ich wieder den vertrauten Schmerz in den Hoden.
»Ich komme!«, schrie ich es aus mir heraus. »Ja komm!«, brüllte sie zurück »Komm! Mein Geliebter! Oliver! Gib‘s mir!«
Dann spritzte ich ab, bäumte mich auf. Wieder und wieder. Urknall ... Universen entstehen ... rotieren an mir vorbei ... farbige Nebel ziehen vorüber ... eine Sonne explodiert. Dann Schmerz, Stille und Dunkelheit. Der absolute Blackout.
33. Angelika zieht die Notbremse
»Blutwurst!«, flüsterte eine heisere Stimme in mein Ohr. Angelika! Das B-Wort! Neues Adrenalin wurde durch meine Adern gespült. Ich schlug die Augen auf. Im Hintergrund lag Ingeborg auf dem Rücken, die Beine gespreizt, die Hände an den Unterleib gepresst und zitterte am ganzen Leib. Und direkt neben mir lag Angelika. Tränen liefen ihr über die Wangen, sie war grau im Gesicht, die Augen hatten jedes Strahlen verloren.
»Ach Oliver«, sagte sie kläglich. Dann wurde sie wieder von einem Weinkrampf geschüttelt. Scheiße! Nullkommaeins Tonnen heulendes Elend. Nullkommaeins Tonnen Unfähigkeit, etwas dagegen zu unternehmen. Ich fing ebenfalls an zu zittern, die Überdosis Adrenalin hatte ihre Wirkung voll entfaltet. éScheiße! Scheiße! Scheiße!‘ Nachdem ich nun das letzte bisschen Energie verpulvert hatte, tat ich das, was ich auch beim letzten mal gemacht hatte: ich heulte aus Solidarität mit.
»...« sagte Angelika ganz leise. Tonloses Sprechen hat deutliche Nachteile, wenn man es nicht zufällig im Umfeld von Gehörlosen betrieb. Ratlos küsste ich Angelika ihre Tränen vom Gesicht.
»..rg«, sagte sie noch mal. Ich sah sie mit aufmerksamem Interesse an. Eigentlich konnte es ja nur noch aufwärts gehen.
»E. ge.. ....ach .ich.! Ich bin so ein Idiot!«
Okay, das hatte ich verstanden. Und ich hatte sogar eine Meinung dazu: »Nein, bist Du nicht!«
»Doch klar, wer denn sonst?«
éHmm‘, mir fehlten wichtige Hintergrundinformationen, ich wollte meine alte Angelika zurückhaben. Die, die wusste wo es langgeht. éHa! Idee!'
»Meine Schuld. Es ist alles meine Schuld!«, sagte ich. Bei mir kannte ich mich wenigstens halbwegs aus und der Satz hatte sich in unübersichtlichen Situationen bereits mehrfach bewährt.
»Quatsch! Es war doch meine Idee. Ich hab gedacht, ... gedacht wie schön es wäre. Einfach perfekt. Du und ich und Ingeborg. Und nun kann ich es einfach nicht ertragen. Ich kann es einfach nicht!«
Ganz langsam dämmerte es mir. Mal sehen, ob ich recht hatte:
»Eifersüchtig?«
»Ja!«, schniefte sie.
»Auf Ingeborg?«
»Ja! Und ich hab sie doch lieb! Und dich auch! Aber was da eben passiert ist! Umbringen hätte ich sie können! Die dumme Pute! Einmal mit dir vögeln, und dann so was! Ich habe noch nie erlebt, dass sie so gekommen ist.« Pause. »Oder du!« »Urknall« murmelte ich.
»Ja! Eben! Ihr habt jetzt euch, und ich bleib alleine! Und ich fädele das auch noch ein!«
»Blödsinn! Erinnerst du dich noch daran, was Ingeborg gestern Abend als letztes gesagt hat?«
»Ja. Schon.«
»Und du glaubst jetzt, DAS zählt auf einmal nicht mehr?«
»Hm ...«
»Und du glaubst echt, du wirst mich so einfach wieder los?«
»Na ja ...«
»Ich hab dir doch gesagt, entweder du schickst mich weg oder du erschießt mich!«
»Aber ich dachte ... Ich hab doch...«
»Sie ist zu klein für mich. Mir tut alles weh! Schau doch selbst.«
Angelika schaute sich den kleinen Oliver an. Unter den Schleim- und Spermaresten waren geplatzte Äderchen zu sehen und ein paar Stellen schimmerten rot und wund. »Du Armer!«
»Das dauert Tage, bis ich wieder ohne Schmerzen laufen kann, von anderen Sachen mal ganz abgesehen.«
»Ja!«
»Und du denkst ernsthaft, ich möchte das jetzt immer so?«
»Glaub nicht!« grinste sie.
»Und Ingeborg? Schau sie doch mal an.«
34. Ground Zero
Angelika drehte sich um und sah Ingeborg da liegen - immer noch so wie eben. Die Erdmutterinstinkte brachen auf. Noch etwas schwerfällig, aber zielstrebig wandte sie sich dem zuckenden Bündel zu, setzte es auf und zog es an sich. Sie wiegte Ingeborg in ihren Armen und redete beruhigend auf sie ein. Langsam hörte das Zittern auf und der schmächtige Körper entspannte sich. Dann begann sie zu beben und Tränen begannen zu fließen. Das Beben wurde immer schlimmer, und sie krümmte sich in Angelikas Armen.
»Ob sie sich wohl ernsthaft verletzt hat?«, dachte ich laut, unfähig mich zu rühren. Ingeborg öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen. Und dann brach es aus ihr heraus. Gelächter. Unbändiges, haltloses, unkontrollierbares Lachen. Die Hände fest auf den flachen Bauch gepresst, lachte sie, zuckte und wand sich in Angelikas Armen und brachte auch bei der einiges in Bewegung. Schließlich ebbte der Lachkrampf etwas ab.
»Aua, aua, aua mein Bauch«, jammerte Ingeborg und rang nach Luft. »Es geht nicht!«, stieß sie zwischen zwei schwächeren Lachanfällen hervor. »Es geht nicht! Nie mehr!« Ingeborg sah mich an. »Oliver!« Giggelpause. »Das war ...«
»Der Urknall?«, fragte ich mit Reibeisenstimme.
»Ja! Ich bin völlig durch den Wind. Und es war zuviel. Du warst auch zuviel. Alles war zuviel. Mir tut alles weh, nicht nur der Bauch vom Lachen«. Sie sah zu mir, ihre Hände wanderten unbewusst vom Bauch zu ihrer Scham. Dann wandte sie sich Angelika zu.
»Angelika, ich weiß, du hast es gut gemeint. Und es war einfach unbeschreiblich, so, wie Oliver gesagt hat: Urknall! Oliver war auch toll. Aber ich kann das nie wieder tun! Genauso wenig, wie ich es jemals vergessen werde. Angelika, ich weiß auch, du hast es dir so schön vorgestellt, du und ich und Oliver. Ich mag euch beide und ich mag auch Kuscheln, Knutschen, Streicheln, Küssen, Lecken, Blasen, Duschen. Ich mag das alles sehr. Ich liebe es, so, wie ich euch beide liebe. Aber das war echt mehr als eine Nummer zu groß! Weißt du noch, wie ich mir vier Tafeln Schokolade hintereinander reingestopft habe?«
»Ja.« Angelika lächelte.
»Okay, dann waren das hier eben zehn Tafeln von meiner Lieblingssorte. Nie mehr wieder! Und gepinkelt habe ich auch noch!«, stellte sie mit einem Blick nach unten fest. »Ich dachte immer, das wäre nur so eine Redensart. éSich vor Lachen anpissen ...‘«
35. Der Lohn der Angst
»Da mach dir mal keinen Kopf«, sagte Angelika und zeigte auf die Matratzen. »Das ist ja nicht die erste Überschwemmung hier. Drei Lagen Moltontuch! Die Verkäuferin im Laden hat wahrscheinlich gedacht, ich mache ein Kinderheim auf.« Sie war wieder die Ruhe selbst, hatte alles unter Kontrolle. »Aber wir werden nachher waschen müssen.«
Nun endlich ließ auch meine Anspannung nach. Eigentlich war alles wieder im Lot, die Kollateralschäden hielten sich Grenzen. Nur das Gehen würde in den nächsten Tage etwas Mühe machen. Ich schaffte es gerade noch ins Badezimmer, beugte mich über die Schüssel und kotzte mir die Seele aus dem Leib. Ich zog die Spülung. Mit zitternden Beinen setzte ich mich auf die Brille und dachte über heute Morgen nach. Mann, das war es wirklich wert gewesen!
Ich ging langsam durch die Küche und schaute in den Salon. Die beiden schauten zurück.
»Alles in Ordnung?«
»Ja, mir ist schlecht geworden, es war alles etwas stürmisch heute. Ich geh duschen, kommt wer mit?«
»Klar! Zum Waschen wird es hoffentlich schon wieder reichen.« meinte Ingeborg.
»Geht ihr mal, ich hab gerade keine Lust«, sagte Angelika.
Das Duschen war eine echte Wohltat. Leider hatte der vorsintflutliche Boiler nicht allzu viel warmes Wasser produziert und wir mussten die letzten Seifenreste mit kaltem Wasser abduschen. Danach war Trockenrubbeln unter Berücksichtigung kritischer Zonen an der Reihe. Verträumt fuhr ich mit einem Finger eine Narbe entlang und stupste einen von Ingeborgs stramm aufgerichteten Nippeln an.
»Hey, Ingeborg?«
»Ja, Oliver?«
»Aber irgendwie war es auch toll, oder?«
»Toll ist gar kein Ausdruck.«
»Ich werde das im Leben nicht vergessen.«
»Hihi, glaubst du, ich vielleicht?«
»Meinst du denn ...«
»Wenn ich 2 Kinder auf die Welt gebracht habe, kannst du gern noch mal nachfragen.«
»Okay, das hab ich verstanden. Ich wollte aber eigentlich was anderes fragen.«
»Was denn?«
»Was du gestern mit Angelika gemacht hast ... am Ende ... du weißt schon ... mit der Hand. Kannst du mir zeigen, wie das geht?«
»Faustfick? Klar kann ich. Solange du das nicht bei mir machen willst. Heute jedenfalls... Und die Arme hat ja auch viel weniger Spaß gehabt als wir. Komm!«
36. Olivers Expedition ins Unbekannte
Wir sausten in den Salon. Angelika hatte ein wenig umdekoriert, eine trockene Stelle auf der Liegewiese gefunden und schaute nachdenklich in den verwilderten Garten. Sie hatte Rick Wakeman aufgelegt, The Six Wifes of Henry VIII. Unglaublich, was der Yes Keyboarder aus den Tastaturen seiner klassischen und elektronischen Instrumente herausholte. Nicht gerade Kuschelmusik, sondern neben den klassischen Elementen und Passagen immer wieder hart, wild und herausfordernd.
Ingeborg und ich ließen uns davon nicht stören. Wir stürzten uns auf Angelika, die nach einer kurzen Schrecksekunde auf unser Spiel einging. Wir balgten uns eine Weile herum, bis die Griffe immer eindeutiger wurden und das gegenseitige Verlangen größer. Da es ja nicht jeder gegen jeden ging, sondern zwei gegen eine, lag Angelika schließlich auf dem Rücken und musste sich ergeben. Die Musik brach ab. éSchallplatten sind nicht das Wahre' dachte ich mir.
»Gib auf!«, keuchte Ingeborg »Gegen uns zwei hast du eh' keine Chance. Du hast verloren und musst jetzt tun, was ich will.«
»Was habt ihr denn vor? Ihr wollt doch nicht? Ich meine, ihr seid doch beide fix und fertig mit der Welt, oder?«
»Oliver soll etwas lernen! Und du bist genau das richtige Demonstrationsobjekt. Also füg‘ dich, sonst bleibt er sein Leben lang dumm!«
Angelika lachte und ließ sich gehorsam in die Kissen zurückfallen. Ingeborg und ich begannen, sie wieder nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Wenn wir in der ersten Runde heute Morgen schon ein brauchbares Team abgegeben hatten, so waren wir jetzt einsame Spitzenklasse. Uns verband etwas Neues, das schwer zu beschreiben war. Nicht mehr nur Sympathie, die Lust am Körperlichen und die bedingungslose Zuneigung zu Angelika, es war eine Art intuitive Harmonie, wie ich sie noch nie zuvor gespürt hatte.
Ingeborg und ich spielten auf und für Angelika unsere Melodie. Einer nahm das Thema vom anderen auf, variierte es, spielte ein Solo und gab ein neues vor. Es war unglaublich intensiv und schön. Begleitet wurde unsere Darbietung von Angelikas Seufzen und Stöhnen, doch im Gegensatz zu sonst sagte sie nichts, so, als wenn sie uns nicht hätte unterbrechen wollen und wurde damit ein Teil vom Ganzen.
Schließlich knieten wir beide zwischen Angelikas weit gespreizten Schenkeln und mein Unterricht begann. Ingeborg machte es vor, dann nahm sie meine Hand und führte mich. Immer noch lief alles mit einer unfassbaren Harmonie ab. Meine Hand war größer als die Ingeborgs, und ich hatte erst einige Mühe, meine Finger so zusammenzulegen, dass es passte. Doch Angelikas relative Weite und ihre bereits reichlich geflossene Essenz ermöglichten mir, tiefer vorzustoßen.
Bald merkte ich, dass bestimmte Bewegungen bei Angelika besonders starke und laute Reaktionen hervorriefen. Das machte Spaß! Ich probierte weiter, verfeinerte mein Repertoire und schließlich gingen die vereinzelten Reaktionen ineinander über. Ingeborg belohnte mich mit einem strahlenden Lächeln, überließ mir den ganzen Platz zwischen den Schenkeln, kam von der Seite und begann Angelikas Klit direkt über meinen Handgelenk mit ihrem Mund zu verwöhnen. Angelika hatte begonnen, ihre Brüste zu streicheln und zu kneten und sang, ja schrie das Lied der Lust. Lauter und lauter, bis zur gewaltigen Explosion eines Höhepunkts. Ganz vorsichtig, begleitet von sanften Bewegungen der Finger zog ich mich zurück, am Ende fast herausgespült von Angelikas Fluten.
Kaum war der Orgasmus etwas abgeklungen, da begann Angelikas Leib wieder zu zittern und zu beben. Der zweite Lachanfall heute! Ingeborg und ich wurden prompt angesteckt und dann lagen wir alle drei neben- und übereinander und lachten, bis uns die Bäuche wehtaten.
»Herzlichen Glückwunsch zur Entdeckung des G-Punkts«, schmunzelte Ingeborg, nachdem wir uns halbwegs beruhigt hatten. »Ich schließe mich den Glückwünschen meiner Vorrednerin an«, kam von Angelika.
Mir wurde ganz warm vor Stolz über das Lob, obwohl mein Erfolg ja auch vorher nicht zu übersehen, oder besser zu überhören gewesen war. Und natürlich lief ich wieder knallrot an. Manche Dinge ändern sich eben nie!
37. Große Wäsche und große Probleme
Wir blieben noch eine Weile liegen. Dann rappelten wir uns mühsam auf und gingen in die Küche. Mir fiel auf, dass nun auch Angelika einen vorsichtigeren Gang an den Tag legte.
»Hier geht's ja zu, wie im Ministry of Silly Walks!«, meinte ich lachend. Auch wieder so ein völlig irrwitziger Monty Python Sketch. Die Mädchen lachten und wir begannen, uns gegenseitig mit den ausgefallensten blödsinnigen Gangarten zu übertreffen. Wir alberten noch einer Weile herum und kümmerten uns dann um das Essen.
Ich bekam morgens eigentlich nie etwas herunter und ließ dafür das Mittagessen ausfallen. Meine Mutter wäre erstaunt und erfreut gewesen, wenn sie von meiner Spachtelei hier gewusst hätte.
Der restliche Tag verging mit Aufräumarbeiten. Die Spielwiese hatte unter den diversen Aktivitäten dieses Wochenendes stark gelitten. Wir stopften Laken, Kissen- und Deckenbezüge, sowie eine Unmenge Moltontücher in mehreren Chargen nacheinander in die ältliche Waschmaschine und hängten nach der Wäsche die Sachen in der Küche und im Bad zum Trocknen auf. Aus der eher trockenen Hitze in Angelikas Reich wurde eine subtropische. Insgeheim war ich meiner Mutter dankbar, dass sie mich so oft damit genervt hatte, ihr im Haushalt zur Hand zu gehen. So konnte ich mit den beiden locker mithalten und fiel nicht durch Ungeschicklichkeit oder Unkenntnis auf.
Durch die diversen Aktivitäten kam es, dass Angelika und ich eine Weile allein waren.
»Siehst Du, Angelika«, sagte ich. »nun ist es doch noch schön für uns alle geworden.«
»Ja, Oliver. Das ist es. Aber mir ist auch klar geworden, dass es zu dritt wesentlich schwieriger werden wird, als ich es mir vorgestellt hatte.«
»Aber es war doch so unglaublich harmonisch zwischen uns allen, das musst du doch auch gespürt haben. Es ist wie ein Band zwischen uns dreien, jeder gibt an alle und jeder bekommt etwas von allen«
»Hab ich auch. Es ist sehr, sehr schön und genieße jede Minute mit euch beiden. Aber mir ist auch klargeworden, dass ich mit dir érichtig' zusammensein muss, damit es funktioniert. Und jedes Mal, wenn wir miteinander schlafen, ob Ingeborg nun dabei ist oder nicht, hätte ich das Gefühl, ihr etwas vorzuenthalten oder wegzunehmen. Und gleichzeitig würde ich es nicht wollen.«
»Das klingt kompliziert.«, sagte ich.
»Ist es auch. Es müsste dich zweimal geben, in einer Taschenbuchausgabe für Ingeborg.« »Du meinst jemanden, der bei uns einsteigt? Den vierten Mann zum Doppelkopf?« »Ich hätte das jetzt nicht so formuliert, aber im Prinzip hast du Recht. Jemand, der Ingeborg und mich so akzeptiert, wie wir sind. Jemand, der versteht, was wir drei für einander empfinden. Jetzt, wo ich dich gefunden habe, müsste sich doch noch jemand finden lassen. Oder bin ich jetzt völlig daneben?«
Ich dachte nach: éUngefähr so gestrickt wie ich, einer, mit dem man Lachen kann oder auch mal ernst sein. Jemanden, den ich mir mit uns auf der Liegewiese vorstellen kann, ohne einen Tobsuchtsanfall zu bekommen. Da scheiden schon mal alle Kumpel aus. Jemanden, der Ingeborg so sehen kann, wie ich sie sehe. Jemanden, den ich vielleicht unter Umständen auch in Angelikas Armen akzeptieren könnte. KÖNNTE.‘
»Thorsten«, sagte ich.
»Der aus der Bibliothek?«
»Ja.«
»Lieb ist er ja. Aber so gar nicht mein Typ.«
»Wir denken auch gerade nicht über meinen Nachfolger nach, oder?« Angelika lachte: »Nein, definitiv nicht. Wegschicken mag ich dich nicht und erschießen ist so eine Sauerei.«
»Thorsten und ich kennen uns schon seit der 5. Klasse und waren früher enge Freunde. Aber weil er nie was trinkt und er von der Clique nicht akzeptiert wurde, sind wir nicht mehr so viel zusammen.« Ich grinste. »Und seiner ist nicht so dick. Es sei denn, er wäre in den letzten drei Jahren furchtbar angeschwollen.«
Dann fragte ich: »Meinst du nicht, Ingeborg hätte da auch noch etwas dazu zu sagen? Sie ist ja keine Schachfigur, die man einfach rumschiebt.«
Angelika schaute mich ernst an. »Das würde ich niemals tun! Mit dir nicht und mit ihr nicht! Aber ich muss etwas unternehmen. Ich bin doch auch die Ursache für das ganze Durcheinander.«
»Dann sprich mit ihr, nachher, wenn ich gegangen bin. Ich muss mich mal zu Hause sehen lassen, brauche frische Klamotten und muss meine Sachen für die Schule zusammenpacken. Und dann muss ich meine Eltern schonend darauf vorbereiten, dass ich nicht mehr so oft zu Hause übernachten werde wie bisher.«
»Das hast du schön gesagt«, meinte Angelika. »Ich mag so gerne morgens mit dir aufwachen, auch wenn du dann nicht wirklich ansprechbar bist.«
»Noch etwas, was wir gemeinsam haben. Ich wache nämlich unheimlich gerne neben dir auf, auch wenn du dann so ekelhaft lange und komplizierte Sachen sagst und unerträglich fröhlich sein kannst. Ich liebe dich, Angelika.«
»Und ich liebe dich, Oliver.« Dann umarmten wir uns und sagten eine ganze Weile gar nichts.
Einige Zeit später hatten wir drei Angelikas Salon auf Vordermann gebracht. Ich verabschiedete mich liebevoll und zärtlich von den beiden und machte mich auf den Heimweg.
38. Liebestrunken
éZwei Tage‘, dachte ich, während ich zufrieden vor mich hin summend durch das Villenviertel in Richtung des Neubauviertels ging, in dem ich bei meinen Eltern wohnte. Nur zwei Tage sind vergangen, seit Angelika mit den Worten éAnd now for something completely different‘ meine kleine und überschaubare Welt völlig auf den Kopf gestellt hatte. éAlles ist möglich! Wenn einer wie ich in so kurzer Zeit so unglaublich viel erreichen kann, was würden wir dann alle gemeinsam auf die Beine gestellt bekommen? Was Angelika und Ingeborg wohl jetzt zu besprechen hatten?‘ Allein der Gedanke an die beiden ließ wohlige Wärme in mir aufsteigen. Die Göttin und die Kriegerin, meine zwei Freundinnen und Geliebten mit dieser ganz besonderen Beziehung. In meinem Kopf entstand ein Bild von den beiden: Sie reden miteinander, nackt und entspannt mit einer Tasse Tee auf der Liegewiese. Teelichter sind im Raum verteilt und die Körper der beiden sind mit vielen kleinen Lichtpunkten übersät. Angelika spricht viel, erklärt, fragt, erklärt wieder. Ingeborg hört zu, kommentiert, fragt zurück. Dann küssen sich die beiden und nehmen sich in die Arme.
Bremsen kreischten, blockierte Räder pfiffen auf Asphalt. Erschrocken riss ich die Augen auf und sah einen altertümlichen Tempo Matador Lieferwagen auf mich zuschlingern.
Wie versteinert stand ich da, unfähig mich zu rühren. Mein Gedächtnis spuckte wichtige Informationen aus: 4-Zylinder-Reihenmotor - 54 PS bei 4000/min - Frontantrieb, 4-Gang - Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h. Beim Autoquartett hatte man mit diesem Teil die absolute Arschkarte gezogen. Ich schloss die Augen, dachte an Angelika und wartete auf den unvermeidlichen Zusammenprall.
Teil 4 von 5 Teilen. | ||
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