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Ach komm schon (fm:Sonstige, 7077 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 07 2011 Gesehen / Gelesen: 21908 / 16555 [76%] Bewertung Geschichte: 9.07 (67 Stimmen)
bei zünftiger Blasmusik werden Helmut die Flötentöne so richtig beigebracht

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"Ach komm, so schlimm wird das schon nicht, die spielen ja nicht in einer Tour durch" drängelte Marianne, die unbedingt auf das Weinfest in unserem Dorf wollte. Was mich so abschreckte war die unvermeidliche Blasmusik, die meine Ohren, oder besser mein Hirn, gefühlte Unendlichkeiten malträtieren würde. Blasmusik war für mich, als würde das Top-Menü eines Sternekochs mit dem Püree-Stab in schnabeltassengerechte Konsistenz gebracht und dann als Delikatesse serviert. Marianne kannte meine Abneigung und versprach, es auch wieder gut zu machen, wobei sie "gut" besonders lang und sinnlich betonte. Allerdings war mein Lager mit diesen "guts" bereits sehr gut gefüllt und eigentlich wollte ich den Lagerbestand nicht weiter erhöhen. Eigentlich! Doch wie sinniert der grenzenlose Optimist so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt.

Nun ich würde den wirklich guten Tropfen auf keinen Fall tröpfeln lassen! Dann habe ich morgen zwar auch Kopfweh, aber erstens erst am nächsten Tag und zweitens durch wahren Genuss verursacht. Heute würde die Musik schneller erträglich und der Gaumenkitzel wäre es ohnehin wert. Wir brachen auf, halb zog sie ihn, halb sank er hin... Auf dem Fest ging es schon hoch her. Ein heißer Junitag neigte sich dem Abend zu, der Platz lag schon im Schatten der Kirche und die Musik zerrte und riss an allen meinen Plomben und Brücken. So sah ich zumindest aus, meinte Marianne. Also her mit dem Narkotikum, am besten intravenös.

Marianne bugsierte mich zu einem der wenigen leeren Sitzplätze, die Britta, ihre Arbeitskollegin scheinbar für uns freigehalten hatte. Aha, also auch noch ein Komplott. Die gesamte böse Welt hatte sich auf das Grausamste gegen mich verschworen. Brittas Mann Jochen saß mit sich schlagartig aufhellenden Gesichtszügen neben seiner Frau, mir gegenüber. Wir fanden schnell heraus, dass die Verschwörung zwei Opfern galt und beschlossen spontan, dass Beste daraus zu machen. Unsere Gesprächsthemen waren schnell bei Autos, Motorrädern, Sport allgemein und Fußball im Speziellen. Wir hatten unsere Frauen komplett ausgeblendet. Nach einer geraumen Zeit, zeugten unsere leeren Flaschen von einem gewissen Pegel, der unser Gespräch in einer schnell enger werdenden Spirale von Thema zu Thema hasten ließ.

Ob das der Grund war, oder die Leere der Flaschen weiß ich nicht mehr, jedenfalls stand Marianne auf, ging zu Jochen, besprach kurz irgendetwas mit ihm, um mit ihm und dem Leergut zu entfleuchen. Auch gut. Britta rutschte auf der Bank ein Stück herüber und saß mir nun direkt gegenüber. "Gefällt es dir hier nicht? Wo ich mich doch extra für dich so hübsch gemacht habe?" Dabei schob sie mit ihren Oberarmen die herrliche Einlage in ihrem knappen Spaghetti-Top sehr dekorativ zurecht. Mir wurde ganz warm in der Hose. Dass ich das überhaupt nicht bemerkt habe, muss wohl an der Blasmusik gelegen habe. Das sagte ich ihr auch so, quasi als Entschuldigung. "Ja, der Gedanke ans Blasen kann einen schon verwirren" kam es postwendend zurück. Mann oh Mann, bin ich schon so besoffen, dass ich nur noch dralle Brüste vor meinen Augen tanzen sehe und mir Angebote zum Blasen offeriert werden?

"Na, du amüsierst dich ja prächtig, wie mir scheint" Mariannes Stimme holte mich auf die Erde zurück. Mein Mund öffnete sich wie bei einem Karpfen auf dem Trockenen und es war weder mir, noch den anderen klar, ob das Kaubewegungen oder ein Versuch zum Sprechen werden sollte. Die Gläser wurden frisch gefüllt, wir stießen an, glühende Augen funkelten mich an, ich gönnte mir, auf das Höchste irritiert, einen guten Schluck. Britta saß mir weiterhin gegenüber und es entstand ein Gespräch über die Arbeit, die Musik (wenn man das Getöse hier überhaupt so bezeichnen kann) und Gott und die Welt. Der Abend und der edle Rebensaft plätscherten so vor sich hin. Mittlerweile war es dunkle Nacht, gerammelt voll und immer noch sehr warm. Zusätzlich heizte Britta mit ihren funkelnden Blicken meine Kesseltemperatur auf gefährlich hohe Werte. Mein Manometer stand nahe an der Berstgrenze. Dennoch begann meine Blase ganz schnöde zu drücken. Ich wollte es ignorieren, wollte nicht von Britta weg, ihr Feuer erzeugte in mir eine so angenehm prickelnde Hitze, doch es half alles nichts, die Natur wirkte überwältigend auf mein Organ.

Umständlich erhob ich mich von der wackeligen Bierbank, wollte los. "Was ist, wo willst du denn hin? Wein haben wir doch noch reichlich". "Aber der kleine Königstiger muss mal die Kobra würgen, sonst brauchen wir doch noch eine Arche", "Angeber". "Helmut, warte bitte, ich muss auch in die Richtung". "Du hast doch gar keine Kobra, ha, ha, ha", spottete Jochen schon reichlich bedudelt. "Ich bin auch nicht für euren

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