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Der Schakal (fm:Dominanter Mann, 7535 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 11 2011 Gesehen / Gelesen: 33007 / 27505 [83%] Bewertung Geschichte: 9.44 (172 Stimmen)
Mary ist auf der Jagd nach einem Attentäter. Die erste Kontaktaufnahme läuft etwas anders, als sie es sich vorgestellt hatte...

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© C.A. Silel Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Mary ließ ihren Blick über die Plaza San Marco schweifen. Zahlreiche Leute schoben sich durch die Arkaden, an den zahlreichen Cafés vorbei. Ein paar ganz mutige schlugen den direkten Weg über den Platz ein und scheuchten dabei Myriaden von Tauben auf. Ihr Blick schweifte über den Geschäftsmann im Anzug, über die junge Frau mit dem Kind an der Hand, über den dicken Touristen mit der protzigen Spiegelreflex-Kamera um seinen Hals. Mary seufzte. Es waren einfach viel zu viele Menschen. Sie würde ihn nicht ausmachen können, selbst wenn sie gewusst hätte, wie er aussieht. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig. Sie ging durch die Arkaden auf das Café Quadri zu. Es standen zahlreiche Tische außerhalb der Arkaden im Freien, durch einige bunte Sonnenschirme vor der heißen italienischen Mittagssonne geschützt. Ein kurzer Blick bestätigte Mary, dass noch genügend Tische frei waren.

Ihr Herz begann langsam stärker zu klopfen. Würde er tatsächlich da sein? Sie zwang sich zur Ruhe und atmete tief durch. Noch nicht.

Anstatt sich einen Platz im Schatten der Sonnenschirme zu suchen, ging sie durch die weit geöffneten Türen ins Café. Hier drinnen war es unerträglich warm und die langsam drehenden Deckenventilatoren verbesserten die Situation nicht wesentlich. Sofort bildeten sich kleine Schweißperlchen auf Marys Stirn. Schnell ging sie durch den Raum und steuerte auf die Toiletten zu.

Der gepflegte, weiß geflieste Raum empfang sie mit einer angenehmen Kühle. Am hinteren Ende des Raumes war ein Fenster weit aufgerissen. Fast schon automatisch taxierte Marys Blick in Sekunden den Raum und als sie keine Überwachungskameras entdecken konnte, schlüpfte sie schnell in die hinterste der vier Kabinen und schloss ab. Sie lehnte von innen an die Tür und schloss die Augen.

"Ruhig, Mary...", versuchte sie ihre Aufregung unter Kontrolle zu bringen.

Fünf Jahre hatte sie auf diesen Moment hingearbeitet. Sie war perfekt vorbereitet - alles war perfekt vorbereitet. Sie durfte unter keinen Umständen zulassen, dass ihre Aufregung alles zunichte machte. Sie atmete einige Male tief durch und zwang ihr Herz zu einem ruhigeren Rhythmus. Schließlich gab sie sich einen Ruck und raffte ihren schwarzen, eng anliegenden Rock zu ihrer Hüfte. Sie löste ihre Glock18 aus dem Halfter an ihrem Oberschenkel und ließ das Magazin in ihre geöffnete Hand fallen. Sie wusste, dass die Pistole geladen war, aber sie wollte im wichtigsten Moment ihres Lebens keinen Fehler begehen. Sie kontrollierte die Patronen und drückte das Magazin zufrieden zurück in die Waffe. Sie zog den Schlitten etwas zurück, bis sie sehen konnte, dass auch in der Kammer eine Patrone auf den Hammer wartete. Schließlich entsicherte sie die Waffe und steckte sie zurück in die Halterung. Den Halteriemen ließ sie offen und zog anschließend ihren Rock wieder herunter.

Sie suchte das kleine unscheinbare Blümchen aus ihrer Handtasche und steckte sich das Erkennungszeichen durch das oberste Knopfloch ihres Blazers und stellte sicher, dass es nicht herausfallen konnte. Sie öffnete die Tür ihrer Kabine und trat vor die Waschbecken und den Spiegel und kontrollierte ihr Aussehen. Mit ca. 1,75 überragte sie die meisten Einheimischen deutlich. Sie trug einen schlichte Kombination aus einem schwarzen Rock und einem passenden Blazer und darunter eine weiße Bluse unter der sich ihre mittelgroßen Brüste leicht abzeichneten. Ihre langen Beine steckten in einem paar ebenfalls schwarzen Pumps. Die Aufmachung war zwar schlicht aber dafür elegant und einem Betrachter würde bei näherem Hinsehen nicht entgehen, dass die Kleidung aus edlen Stoffen maßgeschneidert worden war.

Sie drehte sich einmal um die eigene Achse und kontrollierte den Sitz ihres Outfits und war zufrieden. Anschließend näherte sie sich mit ihrem Gesicht dem Spiegel. Ihre mittellangen dunkel-blonden Haare waren streng und ordentlich zurückgekämmt und zu einem Zopf gebunden. Sie ließ ihren Blick über ihre zierlichen Gesichtspartien schweifen. Ihre leicht gebräunte, jedoch typisch nordeuropäische Haut war makellos, ihre Augenbrauen waren peinlich genau in Form gezupft, ihre tief blauen Augen hatte sie vorhin mit dezentem Einsatz von Wimperntusche und Liedschatten beeindruckend in Szene gesetzt. Ihr Blick streifte ihre kleine Stubsnase und schweifte hinunter zu ihren vollen, geschwungenen Lippen, die sie mit einem dezenten Rot betont hatte. Sie nahm die riesige Designer-Sonnenbrille aus der Handtasche und setzte sie auf.

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