Susanne kennt keine Tabus - Topless-Power (fm:Dominante Frau, 7266 Wörter) [3/5] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Olli2 | ||
Veröffentlicht: Jan 28 2012 | Gesehen / Gelesen: 18307 / 14802 [81%] | Bewertung Teil: 9.09 (22 Stimmen) |
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hast ganz schön was drauf!" keucht Lars, dessen linke Hand automatisch ihren Schenkel umfasst. Er küsst das Bein. Auf der Schulter spürt er den hohen Stilettoabsatz. "Gleich, Liebes! Bist du soweit?" Silvia stößt kurzatmige Hu- und Ha-Laute aus. Ihre Hände umklammern seine rechte Hand. Sie schreit: "Jetzt! Jetzt! Ja! Ja! Ja!....Iaaaaaaaaaaaaaahhhh!!!" Silvia genießt einen phantastischen Orgasmus. Gemeinsam mit Lars, der wie ein Vulkan kommt, schreit sie hemmungslos ihre Lust heraus.
Um 4:30 Uhr geht Hans auf den Balkon. Rechts hält er eine Tasse Kaffee, links eine Zigarette. In einer halben Stunde muss er zur Arbeit. Noch ist es dunkel. Also doch, denkt er sich. Dieses Gekreische habe ich doch nicht geträumt! Von da drüben kommt das Gestöhne! Links, das offene Fenster, aus dem Licht strahlt. Hans nimmt einen stark oszillierenden Schattenumriss wahr, hört zuerst den erlösenden Stoßseufzer eines Mannes, dann einen spitzen, weiblichen Schrei, und sieht im gleichen Augenblick, wie sich ein graziles Bein gymnastisch senkrecht nach oben schwingt. Ein hochhakiger, glänzender Pumps krönt den Fuß. Hans bekommt einen ordentlichen Ständer! O Mann, schon am frühen Morgen, denkt er, die würde ich auch gerne mal ficken! Die notgeile Blondine von da drüben! Hans weiß nur, dass sie Silvia heißt und aus Düsseldorf kommt. Stinkreich muss sie sein, fährt eine Luxuskarosse: einen palladiumsilbernen Mercedes-Benz E 250 CGI und ein Cabriolet vom gleichen Hersteller! Ein Schluck Kaffee, ein Zug aus der Zigarette. Das Bein bleibt für die Länge des Orgasmus´ oben - dauert ganz schön lange. Am Ende beugt sie es sogar näher zu sich heran, dabei "Hiiiiaaaah!" schreiend. Stellungswechsel! Hans sieht Silvias Kopf samt Korkenzieherlocke. Sie scheint ihren Partner zu küssen, senkt sich mehr und mehr, verschwindet endlich aus dem Blickfeld. Er hört nur noch ein männlich-weibliches Gelächter.
2
Fetziger Punk dröhnt durch die Altbauwohnung. Sie ist ziemlich heruntergekommen, spärlich eingerichtet. Kahle Wände mit Graffiti-Schmierereien. FUCK YOU! steht da zu lesen, oder: NO RESPECT = NO MERCY! Reste von Tapeten mit psychedelischen Mustern aus den 1970er Jahren. Billiges Mobiliar. Schlichtes Geschirr. Etwas Nippes. Ein paar Bücher. Auf dem Boden Kurzhanteln aus Stahl unterschiedlicher Größe. In der Ecke eine multifunktionale Fitness-Power-Station. Daneben eine Langhantel. Ein geflicktes Sofa aus braunem Leder steht zusammen mit zwei schäbigen Sesseln um einen schlichten Holztisch, auf dem sich TV-Zeitschriften, Fernbedienungen und ein geschlossener Laptop befinden. Der Fernseher flimmert: ,Alles Atze‘ auf RTL. Viel behaglicher sieht der Flur auch nicht aus. Sogar die Zimmertüren sind mit Graffiti verziert. Aus dem hinteren Raum zischt es. Eben noch - jetzt nicht mehr. Susanne tritt aus der Dusche. Mit einem Frotteehandtuch rubbelt sie das nasse Kopfhaar notdürftig trocken, den übrigen Körper vernachlässigt sie dagegen. Pudelnass läuft sie raus. Die Füße platschen auf dem Holzboden, hinterlassen Spuren. Beim Gehen reibt sie sich mit der Hand ihre vollbehaarte Vagina.
Das Schlafzimmer! Kein Bett, nur eine große Matratze, softorange bezogen, dazu zwei Kopfkissen. Am rechten Kopfende ein aufgeschlagenes Micky-Maus-Heft in Englisch, daneben ein verwelkter Drei-Groschen-Roman. Links gegenüber verweilt die aktuelle Ausgabe einer deutschlandweit bekannten Sex-Illustrierten, etwas abseits davon eine Kurzhantel aus Chromstahl.
Kurz nach sieben. Die Haut trocknet schnell, über Nacht kühlte es nicht ab. Susanne kam erst gegen vier von einem One-Night-Stand im Freibad nach Hause. Stundenlang trieb sie es mit Hajo, dem Bademeister; zuerst im Becken, dann auf der Liegewiese, dann wieder im Becken, schließlich auf dem Sprungturm und sogar auf dem Endteil der Rutsche. Total vernarrt war er in sie, wollte weder von ihr runter noch ließ er sie von sich absteigen.
Susanne stellt die Stereoanlage leiser. Aus der Schublade einer Kommode entnimmt sie einen türkisen Tanga. Nanu! Was ist denn das? Unter dem Tanga kommt ein silbernes Kettchen zum Vorschein, daran ein kreisrunder Anhänger, der einen Widder zeigt. Susanne lächelt, legt das Kettchen um den Hals an. Zurück zum Tanga. Eben dabei, diesen anzuziehen, macht sich das synthetische Kichern ihres knallpinken Handys bemerkbar. Der Tanga landet auf der Matratze. Sie sucht. Wo ist das Scheißding nur? Ah! In der Obstschale auf dem Küchentisch. Sie nimmt ab. "Ja!...Hi!...Was?...Geil!...Nachher! Wo?...Aha, Münchner Straße!...Ja, geht schon,...geht klar...Okay! Bis dann. Tschau!"
Im Schlafzimmer sprüht sie sich ein. Das Eau de Parfum ist sehr teuer und duftet auch so: nach Sünde!
Der Tanga sitzt. Eine Bluejeans wird aus dem Schrank geangelt. Das Hosenbein ist allseits durchlöchert und zerschnitten, bis kurz unter das Gesäß schimmert viel nackte Haut durch den verwaschenen Stoff hindurch. Der Gürtel, schwarz und sehr breit, ein Punkerkopf prangt auf der Koppel.
Um die Kugelbrüste legt sie einen Push-up-BH mit Vorderverschluss an. Armbanduhr. Drei hauchdünne Armreifen. Zwei Freundschaftsbändchen.
Im Flur kniet Susanne vor dem Schuhschrank, wirkt ein wenig überfordert. Welche Treter ziehe ich an? Die rosaroten Plateaupumps von gestern? Wo sind die? Ach ja, im Wohnzimmer! Die schwarzen Plateaus vielleicht? Oder die Sneaker hier? Turnschuhe, ja. Welche? Oder doch Ballerinas? Nein! Turnschuhe! Nur welche?
Der Entschluss fällt. Nike! Schneeweiß, knöchelhoch, schwarzer Schweif - vor fünf Monaten während eines Urlaubs in den USA spottgünstig erstanden. Nur die gewöhnlichen Schnürsenkel hat sie gegen neongelbe getauscht. Sie dreht die Schuhe um. Duftsäckchen plumpsen heraus. Aus den oberen Ösen löst sie die Schnürsenkel, zieht die Schäfte weit auseinander und schlüpft mit nackten Füßen hinein. Dieses kühle, leicht feuchte Gefühl. "Geiles Feeling!" haucht sie, und ihre Zunge leckt die Oberlippe, als sie den zweiten Schuh anzieht. Susanne zieht die Laschen weit heraus, wickelt die überlangen Schnüre zweimal um die Schäfte, knotet sie zu und stülpt die verfranzten Hosenbeine über die Schäfte. Wieder im Schlafzimmer streift sie sich ein rosafarbenes, ärmelloses Shirt mit aufgedruckten Stars and Stripes über, das, eng anliegend, dem üppigen Busen volle Geltung verschafft, unten etwas schräg geschnitten ist und großzügig viel freie Bauchhaut präsentiert.
Etwas Rouge auf die Wangen. Etwas Make-up für die sichelförmigen Brauen.
Sie schaltet Stereoanlage und TV aus, nimmt Handtasche, eine Banane und verlässt die Wohnung.
3
Das Bürohaus Münchner Straße 27 steht leer. Alle fünf Stockwerke sind verwaist. An der Fassade preist eine große Tafel hochwertige Flächen für Büros und Arztpraxen an. Susanne zieht die unverschlossene Tür am Haupteingang auf. Der Weg führt durch das Treppenhaus zum Ziel auf der dritten Etage, deren milchgläserne Zugangstür ebenfalls für jedermann offen steht. Es könnte ihre Wohnung sein! Graffitis. Obszöne Zeichnungen. Kaputte Wände und Decken. Lose Elektrokabel. Ausgehängte Türen. Sie läuft durch den Korridor, landet in einem großen, mit Vliesteppich ausgelegten Raum. "Hallo!" ruft ihr eine ruhige, männliche Stimme zu. Susi dreht sich nach links. "Hi!" grüßt sie freudestrahlend. Tobias raucht eine Zigarette. Er rückt sich die Brille zurecht. Susanne geht auf den Vierzigjährigen, der gut zehn bis fünfzehn Jahre jünger aussieht, zu. "Na", sagt sie, "wo drückt den der Schuh?" Tobias blickt auf Susannes Turnschuhe. Er hebt den Kopf wieder und sagt: "Wir haben Neuigkeiten, die dich interessieren dürften."
"Oh, nur für mich alleine?"
"Du arbeitest an dem Fall."
"Welchen denn? Habe zurzeit viele auf Halde."
"Hot Day!"
Susanne verkneift sich das Gesicht und seufzt: "Oje! Starker Tobak!
"Korrekt!"
"Also..."
"In den nächsten Tagen, eventuell noch in dieser Woche, soll die Aktion laufen."
"Was ist geplant?"
"Sprengstoffattentat!"
"Also doch! Wo?"
Achselzucken.
"Verdammt nochmal, wo?" will Susi wissen.
"Wir wissen es nicht."
"Wie heißen die Wichser?"
Achselzucken.
Frustriert wendet sich Susanne von Tobias ab, dreht ihm den Rücken zu. Gedankenversunken, die Arme vor der Brust verschränkt, starrt sie zum Fenster rüber. "Okay!" sagt sie, "ihr vom Verfassungsschutz seit mir schon so`n komischer Verein."
Tobias wiederrum starrt unentwegt auf Susannes Hinterteil. Die nackte Haut, wenige Millimeter unterhalb des Gesäßes, bannt seine Augen geradezu magnetisch. Zwei, drei sehnige Fasern der zerfetzten Jeans umspannen die Haut. Er hingegen ist adrett gekleidet, dunkelblaue Stoffhose, weiß-blau gestreiftes Hemd mit kurzen Ärmeln, Socken und schwarze Lackschuhe. Tobias will wieder einen Zug nehmen und merkt erst jetzt, dass er nur noch den kalten Filter in den Fingern hält. Er wirft die Kippe auf den Teppich und bewegt sich auf Susanne zu. Sie dreht ihren Kopf leicht nach rechts, spürt seinen Atem, ahnt sein Gesicht zwischen Schulter und Wange. "Wenn ich Näheres weiß, werde ich dich rechtzeitig benachrichtigen." Susanne nickt. Sie beißt sich auf die Unterlippe und sagt: "Ich will sie, versteht du?...Ich will die Wichser schnappen und schadlos machen!"
"Ich bin auch einer!" lächelt Tobias und streicht mit der Hand ihre linke Wange, während die Fingerkuppen seiner rechten über Susannes Taillenhaut streifen. "Sei nicht so ehrgeizig", flüstert er ihr ins Ohr. Susis Mimik wechselt von Ernst auf Fröhlich. Ihre Augen leuchten. Spontan nehmen sie sich in die Arme. Susi ergreift die Initiative, beginnt ihn zu küssen. Dabei streifen seine Hände ihr Shirt hoch. Für einen Augenblick lässt sie von ihm ab, damit er ihr das Teil über den Kopf ziehen kann. Susanne öffnet den BH. Sofort liebkost er ihren Busen. Seine Finger schieben sich in jene Öffnungen von Susis Jeans, die er eben noch visuell begafft hatte. Dabei reißt der Stoff ein bisschen auf. Seine Finger packen die untere Partie der Pobacken. Susanne drückt sich an ihn, breitet die Beine aus, reibt ihren Schritt an seinem, wirft den Kopf in den Nacken. Die Lippen gespreizt und mit zugekniffenen Lidern genießt sie die feucht-nassen Begehrungen. Sie hat Gefühle.
Ein paar Minuten später knöpfen ihre flinken Finger sein Hemd auf. "Boar!" bemerkt sie entsetzt, "Unterhemd! Bei der Hitze!...Warte!" Sie reißt das Unterhemd auf seinem Leib kaputt. Sie macht seinen Oberkörper vollkommen frei und kitzelt nun seine Brüste mit der Zunge. Tobias ist kitzelig, er lacht und kichert heftig. Indessen nesteln ihre Finger weiter unten am Gürtel. Sie schnallen ihn auf, öffnen den Hosenknopf und ziehen den Reißverschluss nach unten. Tobias´ Füße trampeln ungeschickt aus dem Stoffknäuel heraus. "Ich trag´ meine Schuhe barfuß", sagt sie beim Anblick der Socken. "Das macht mich umso geiler!" ereifert sich Tobias, der nun von selbst die Unterhose runterlässt und somit einen prachtvollen, total erigierten Schwanz am vollbehaarten Hoden entblößt. Susanne wiegt den Penis auf dem Handteller. "Wow! Geiler Apparillo!" Doch Tobias kann sich nicht mehr beherrschen. Sexsüchtig stürzt er auf Susanne. "Huch, Hoppla!" ruft sie. Mit den Händen fängt sie sich rücklings an der Kante eines stehengebliebenen Schreibtisches auf. Tobias umklammert sie und knutscht sie mit weit offenem Mund ab. Susi schafft es noch, ihm von der Brille zu befreien, die sie etwas abseits auf dem Schreibtisch ablegt. Äußerst ungestüm schwingt sein Becken. Er reibt den Penis an Susis linkem Bein. Keine Chance mehr, ihn zu bremsen. Susanne wollte mit ihm schlafen. Doch es kommt wohl nur zum Petting. Tobias´ Rhythmus wird gleichmäßiger, wirkt aber irgendwie abgehakt. Das kommt davon, dass seine Eichel ständig über einen zerfaserten Schnitt an Susis Jeans gleitet. Das dadurch erzeugte Körpergefühl ist so immens, dass sich jeder Muskel anspannt und er, stark schwitzend, mit geschlossenen Augen und verzehrtem Gesicht, bei jedem Kontakt "Ah!...Ah!...Ah!..." stöhnt. Susi küsst ihn, streichelt ihn, patscht mit der rechten Hand sachte auf seinen Hintern. Tobias versucht, dieses unheimliche Gefühl so lange wie möglich zu halten, gleichzeitig den Erguss zu verzögern, was ihm zunächst auch gelingt, aber das Finale ist nur noch eine Frage von Sekunden. Immens laut "Aaaaaaaaaaaah!" schreiend, entlädt er sich. Der heiße Saft schießt auf und in die Jeans. Susi spürt, wie die Brühe an ihrem Oberschenkel runterquillt.
Stark hechelnd löst er sich von ihr. Grinsend betrachtet sich Susanne die besudelte Stelle. "Trocknet wieder!" lächelt sie Tobias zu, der völlig erschöpft mit dem Rücken an der Wand lehnt. Susi zieht sich wieder an. Wortlos beobachtet er sie. Sie drückt ihm einen dicken, feuchten Kuss auf den Mund. "Bis zum nächsten konspirativen Treff", verabschiedet sie sich.
4
Susanne kommt aus einem Büro. Dicht auf den Fersen folgt ihr Kriminalhauptkommissar Mäuler. Sie sprachen gerade über das konspirative Treffen. Mäuler tätschelt sachte auf ihre Schulter, flüstert dabei: "Das bleibt unter uns, Mädchen! Ja? Kein Wort darüber zu den anderen. Ich werde nachher mit Ober vom LKA sprechen. Der wird uns operative Handlungsfreiheit geben." "Klaro, Chef!" antwortet sie selbstbewusst, die Daumen unter dem Hosenbund der Jeans steckend, während die übrigen Finger auf dem glatten Leder des breiten Gürtels ruhen. Am rechten Riemen hängt das Pistolenholster. Aus einem Zimmer dringt drastisches Stimmengewirr. "Was ist jetzt schon wieder los?" seufzt Mäuler. Sie laufen hin. Silvia kommt ihnen entgegen. "Der Typ verweigert den DNA-Test", sagt sie entnervt und fuchtelt mit einem langstieligen Wattestäbchen in der Luft herum. Abermals prustet der gestresste Chef. "Ich mach das schon", sagt Susi und begibt sich mit Silvia in das Zimmer, in dem sich zwei hemdsärmelige Streifenpolizisten und ein Mann befinden. Zirka Ende dreißig ist er, hat ein grimmiges, schlecht rasiertes Gesicht und trägt Jogginghose, T-Shirt und Sneaker. Seine Hände sind am Rücken gefesselt.
Susi nimmt Silvia das Wattestäbchen aus der Hand, sagt: "So, Freund! Du willst also nicht. Erstens bist du überführt. Die Vernehmung hat erwiesen, dass du an der Bildung einer terroristischen Vereinigung aktiv und unmittelbar beteiligt warst und du dich deswegen vor dem Kadi verantworten musst. Sorry, aber du hast eben Scheiße gebaut! Zweitens haben wir ein Recht darauf, dein Erbgut zu kennen, und drittens tut`s gar nicht weh, sieh: Du machst den Mund schön weit auf, und ich fahre mal hier und dort mit dem Bausch in der Mundhöhle herum." Sie führt es vor. Silvia reicht ihr ein frisches Stäbchen, das Susanne, hämisch lächelnd, vor seinem geschlossenen Mund hält. Er schüttelt den Kopf. Das Stäbchen fällt zu Boden. Susanne wühlt in seinem dunklen Kopfhaar herum. "Es gibt auch andere Möglichkeiten, an deine DNA heranzukommen. Eine Haarsträhne, beispielsweise." Aber sie reibt die Fingerkuppen über den Daumen und zeigt mit dieser reinigenden Geste den Verzicht auf die Haarprobe an. Von einem Regal holt sie ein kleines Döschen aus braunem Glas mit flachem Kunststoffdeckel. Silvia schmunzelt. Susanne öffnet den Deckel und deutet den Streifenbeamten mit einer Geste an, den Typ auf die Liege zu befördern. Er widersetzt sich, schabt mit den Füßen, landet unsanft auf der Liege. Das Lösen der Fesseln ist nicht minder problematisch. Die beiden Uniformierten haben, tatkräftig von den zwei vollbusigen Polizistinnen in Zivil unterstützt, alle Mühe, ihn zur Raison zu bringen. Auf einmal schüttelt Susi den Kopf. Ihre unkonventionellen Methoden sind mal wieder gefragt. Sie streift das Shirt bis über die Brüste hoch, öffnet den BH und legt sich auf den Täter, dessen bärtiges Gesicht zwischen den üppigen Melonenbrüsten zu verschwinden scheint. Sofort gibt er nach, macht Stimmen wie: "Mmmm...Mmmm", und Susanne spürt die picksenden Bartstoppeln ebenso wie seine feuchten, am rechten Nippel sich festsaugenden Lippen. Sie petzt die Augen zu und leckt sich mit der Zunge ihre eigenen Lippen. Durch die ungewöhnliche Ruhigstellung gelingt es den anderen endlich, Hände und Füße mit Bändern an die Pritsche zu fixieren. Silvias nackte Fußballen lösen sich dabei aus den goldlackierten Stilettos, die sie in der vergangenen Liebesnacht mit Lars anhatte. Schon rein äußerlich unterscheidet sich die elegante blonde Professoren-und Managertochter vom schmuddeligen Dirty-Girl-Outfit ihrer um ein Jahr älteren, aus dem Arbeitermilieu stammenden Kollegin, die es mit gesellschaftlichen Konventionen nicht so ernst nimmt. Edle Pumps, anthrazitfarbene Businesshose mit dezenten weißen Nadelstreifen, ein cremeweißes Designer-T-Shirt, das immerhin bis zum Nabelpiercing frei liegt, und jede Menge Goldschmuck.
Susanne wendet ihren Kopf zu den schwitzenden und staunend dreinblickenden Kollegen: "Okay, Jungs! Thanks!" "War uns eine Ehre, ihnen Behilflich sein zu können, Frau Kollegin", sagt der eine von ihnen. Breit grinsend verlassen sie das Zimmer, wenden sich in der Tür nochmals um und bekommen mit, wie Susanne sich erhebt und die Lippen des Täters sich dabei mit einem schmalzigen Schmatz von der nassen Brust verabschieden.
Susi steigt ab. Sie macht ihren Oberkörper komplett frei. Sie löst die Schnüre an der grauen Jogginghose des Überführten, der die barbusige Kriminalbeamtin erregt ansieht, und zieht sie bis zu den Unterschenkeln runter. Dann folgt die Unterhose. "Nein!" ruft er verzweifelt. "Doch!" kichert Susi vergnügt beim Freimachen seines Intimbereichs. Das T-Shirt zerreißt sie, grinst ihn frech an und sagt: "Im Knast gibt`s Extraklamotten." Jetzt besteigt sie ihn wieder, diesmal aufrecht auf seinen Beinen sitzend, ihre eigenen baumeln im Freien. Sein Schwanz liegt gut in ihrer rechten Hand, warm und geschmeidig fühlt er sich an und wird von selbst größer und härter. "Ganz schöner Hammer!" sagt Susanne und beginnt zu rubbeln. Er stöhnt sofort. Interessiert schaut Silvia zu. Vorsichtshalber schließt sie die Tür ab. Susanne bearbeitet den Penis mit der Hand, fortlaufend, ohne Unterbrechung. Zwischendrin kitzelt sie immer wieder mit der Daumenkuppe die feuchtglänzende Eichel. Sie verkneift ein Lachen, wendet sich zu Silvia: "Überleg mir gerade, was ich nachher ins Protokoll schreiben soll - etwa: ,Die zum DNA-Screening vorgelegte Probe wurde von der Unterzeichnerin fachtechnisch richtig herbeigeführt‘, oder so!" Silvia hält sich verlegen die Hand vor den Mund. "Na ja", sagt Susi, "der Zweck heiligt eben die Mittel." Zunehmend nässt sich die Eichel ein. "Da kommt schon was", sagt Silvia. "Ist nur Gleitsaft", entgegnet Susi. "Damit kann ich auch nicht geizen. Hatte in der letzten Nacht einen One-Night-Stand mit einem ganz Süßen. Muss nachher unbedingt die Bettwäsche wechseln", sagt Silvia. "Du auch!? Hatte am letzten Samstag einen Boy geritten - Mann, war ich nass! Die Brühe floss zwischen Schwanz und Schamlippen in Strömen. - Kannst aber schon mal das Glas bringen, dauert nicht mehr lange." Der Typ stößt unartikulierte Laute aus: "Aaaaah! Uaaah!", zerrt an den Handfesseln, will sich aufrichten. Silvia zieht ihre Pistole aus dem am Hosengurt befestigten Holster. Susanne macht eine verneinende Geste. Mit der linken Hand drückt sie ihn runter. "Leg dich flach, Freundchen! Sei froh, dass ich dir `nen ordentlichen Handjob verpasse - im Knast kriegst du den Arsch gewienert!" Die blonde Kollegin kommt mit dem Gläschen zur Liege. Mittlerweile ist der Penis so übermäßig dick und stramm wie eine fette Wurst geworden. "Schätze, so vierzehn Zenti wird das Rohr schon haben", sagt Susi zu Silvia. "Warte!" Silvia schnappt sich vom Schreibtisch ein Lineal. "Mano! Du hast ein exzellentes Augenmaß, Susi." Die dunkelrote Kommissarin lächelt, sagt dann: "Das Teil hätt´ ich gern mal in meiner Muschi!" Silvia kreischt, und Susanne spürt, wie sich seine Muskeln plötzlich ungewöhnlich hart anspannen. Sein Stöhnen wird energischer. "Jetzt!" ruft Susanne. Silvia reicht ihr das Glas. Susanne hält es an die Eichel, während die rechte Hand noch immer in Aktion ist. Der Beglückte versucht, sich zu strecken. Der Erguss kommt mit einem Schwall. Susi fängt den Saft auf, kleckert dabei. Eine zweite Ladung, dann noch eine. "Okay, das genügt", sagt sie zufrieden. Sie verschließt das Döschen. Silvia reicht ihr die Hand: "Gib her." "Da klebt Wichse dran", warnt Susi, doch Silvia ist nicht so zimperlich, wie man es ihrem vornehmen Wesen entsprechend ansehen mag. Susanne senkt sich. Mit der Zunge säubert sie seinen Schwanz, der dann für kurze Zeit fast ganz in ihrem Mund verschwindet. "Hm! Ich liebe Eierlikör! Lecker!" Silvia klebt ein zuvor beschriftetes Etikett auf das Döschen. "Bring ich sofort ins Labor", ruft sie Susanne zu, die sich den Mund mit dem zerrissenen T-Shirt abwischt.
Die Tür schlägt zu. Susanne platziert sich in voller Körperlänge flach auf dem Kerl. Sie spüren die jeweils nackte Haut des anderen. Sie sehen sich in die Augen. Sie küssen sich! Susanne spricht: "Wenn du dich kooperativ zeigst,...wir haben Mittel, Wege und Möglichkeiten, dich vom Schlimmsten zu bewahren!" Sie küssen sich wieder. "Spielst du mit?" will Susi wissen. Er nickt. "Okay! Prima! Dann beantworte mir hier und jetzt mal einige Fragen."
5
"Tatsächlich! Sieh mal einer an. Da kann man die ganze Bude umpflügen, doch das Wichtigste liegt unscheinbar vor einem." Strahlend hält sie Silvia eine CD vor die Nase. ,Die schönsten Schlager-Melodien‘. "Hab´ mich damals schon gewundert, dass der so`n krasses Zeug hört", sagt Susi und klappt das Cover auf. Vor einer Woche war sie zuletzt hier, in der Wohnung eines Terroristen, den sie bei seiner Festnahme in einem Geschäftscenter pudelnackt auszog. Hier sieht alles genau so aus, wie sie die Wohnung verlassen hatte. Auch das zerwühlte Bett, auf dem Susanne ein paar Runden mit Kollege Heiko drehte.
"Und das mit der CD hat dir der Typ gebeichtet?" fragt Silvia, an ihrer langen Korkenzieherlocke zupfend. "Ja! Auf der Scheibe sind Daten und Namen von Verbindungsleuten gespeichert. Die ganze Crew, verstehst du? Wenn wir das virtuelle Pamphlet ausgewertet haben, gehen die alle über den Jordan!" "Puh!" macht Silvia und fügt hinzu: "Hoffentlich hat der dich nicht verarscht, die CD sieht doch mehr als authentisch aus." "Im Tarnen sind die Weltmeister. Und wenn, dann mach ich was mit seinem Arsch, das kannst du mir glauben!" Sie lachen. "Hast du mit ihm geschlafen?" Silvia schaut Susanne mit großen Augen fragend an und spielt wieder mit der Locke. "Beinahe! Konnte mich aber noch beherrschen", grinst Susanne. "Vielleicht fick ich ihn später mal."
Silvia versiegelt die Wohnungstür erneut. Auf der Treppe begegnen ihnen zwei Männer, beide etwa Mitte dreißig, braun gebrannt, groß und sehr athletisch. Die Kriminalistinnen schauen sich skeptisch an, ihre Schritte werden langsamer, am Ende bleiben sie stehen, lauschen. Aus den Handtaschen entnehmen sie die Pistolen, laden sie sachte durch und lassen sie wieder verschwinden. Susi horcht. Dann nickt sie Silvia zu. Sie laufen wieder nach oben. Die zwei hantieren an der Tür herum. Entsetzt drehen sie sich um, als sie die herannahenden Schritte, vor allem die von Silvias Pumps, hören. Einer prescht nach vorne, mitten durch die zwei Beamtinnen hindurch. Kurzschlussreaktion! "He!" schreit Silvia, die er rüde anrempelt. Susanne folgt ihm. Der andere huscht im selben Eiltempo die Treppe hoch. Hinter ihm ist Silvia her.
Er rennt durch den Hof, springt auf eine Mülltonne, überwindet die dahinterstehende Mauer. Auf Turnschuhen sprintet Susi hinterher. Er läuft zu einem Ford, steigt ein, startet und fährt los. "Scheiße!" flucht Susanne. Ihr Dienstwagen, ein metallicgrauer BMW, steht drüben vor der Hofeinfahrt. Hinter ihr vernimmt sie ein knatterndes Geräusch, das sie allzu gut kennt. Mit weit ausgebreiteten Armen stellt sie sich dem Motorrad in den Weg. "Polizei! Runter!" Der Fahrer reagiert total verunsichert. Susi zwingt ihn etwas unsanft von der Maschine, schwingt sich auf die Suzuki und heizt drauf los.
Silvia erreicht das Dachgeschoss. Zehn Sekunden vorher verschwand der andere durch die Holztür zum Speicher. Die Tür hat er wieder abgeschlossen. "Arschloch!" raunzt Silvia. Sie tritt dagegen, einmal, zweimal, beim dritten Mal springt sie aus dem Stand auf, schleudert den rechten Fuß mit dem goldenen Pumps gegen das Türblatt, laut: "Kia!" schreiend. Geht doch! Mit der Pistole in der Hand schreitet sie in den dunklen Raum, der an einem Punkt von grellem Licht erhellt wird. Das Dachfenster steht offen. Mist! Die Dienstwaffe passt nicht in die Tasche der anthrazitfarbenen Businesshose; sie würde herausplumpsen. Sorgfältig versteckt sie die Handtasche, die Pistole und CD beinhaltet, in einem toten Winkel. Silvia befreit ihre Füße von den Pumps. Es ist höllisch heißt, draußen brennt die Sonne. Sie zieht das T-Shirt aus! Barfuß klettert sie die hohe Einholmleiter zum Dachfenster rauf.
Der Verkehr wird dichter. Hunderte von PKWs, dazu LKWs, Busse und Straßenbahnen. Susanne fährt wie vom Teufel geritten, ohne Helm und Nierengurt, ohne Rücksicht auf die Straßenverkehrsordnung. In Sichtweite der Ford auf der vierspurigen Hauptverkehrsstraße in Richtung Stadttunnel. Susanne kalkuliert, riskiert die Abkürzung: Rauf auf den Bürgersteig! Durch die Menge hindurch! Quer über den Museumsplatz! Die Treppe runter! Die Passanten hüpfen, springen, laufen hysterisch schreiend auseinander, schütteln die Köpfe, fluchen, zeigen einen Vogel, zücken Handys, um die Polizei zu verständigen - deren heißestes Geschoss hier eben durchgesaust ist.
In schwindelerregender Höhe nimmt Silvia die Verfolgung auf. Ihr macht das nichts aus. Das Dach ist zum Glück nicht zu steil. Mühelos huschen die nackten Füße über die brandheißen Dachpfannen. Am Ende des Hauses erklimmt er soeben die Leiter zum Schornstein, besteigt die Giebelmauer des Nachbarhauses und verschwindet dahinter. Silvia flitzt hinterher. Das Dach hinter dem Giebel ist zwar viel steiler, hat dafür aber einen schmalen Schornsteinfegersteg. Und wieder überwindet er die nächste Giebelmauer mit Hilfe der Kaminleiter, und wieder läuft ihm die barfüßige Kommissarin auf dem schmalen Metallsteg in gut 20 Meter Höhe mit wippendem BH hinterher.
Ein Hubkonzert sondergleichen. Susanne fährt Parcours, manövriert das Motorrad durch enge Reihen hindurch. Der Ford gibt richtig Gas. Bei Rot über die Ampel! Susanne weicht den entgegenkommenden Fahrzeugen gekonnt aus. Sie ist Motocross-Fahrerin, trainiert unter harten, aggressiven Bedingungen. Aber der Vorsprung ist noch zu groß. Er biegt laut quietschend ab. Auf der stadtauswärts führenden Nebenstraße tritt er voll aufs Pedal. Susanne heftet sich an ihn, nimmt die gleiche Abzweigung, geht dabei tief in die Kurve, holt jetzt das letzte aus der Suzuki raus. Vor ihr die Unterführung der Eisenbahn, hinter der Durchfahrt erhebt sich die bleierne Silhouette der stillgelegten Metallhütte: endlos lange, meterhohe Gebäudekomplexe, Stahlgerüste, Schlote, Kühltürme.
Nach vier Spitzdächern endlich ein Flachdach! Die Überwindung der Trennmauern kostet Kraft. Doch alles geht blitzschnell. Die zwei sind in bester Kondition - trotz Gluthitze. Die Hausbewohner, die Leute in den Büros, Praxen, Kanzleien, Werkstätten und Labors bekommen nicht die Spur mit, was sich über ihren Köpfen unter dem klaren, heißen Himmel eben abspielt. Silvia läuft gerade über das vorletzte, mit Kieselsteinen bedeckte Dach. Ein kurzer Anlauf - ein Sprung - mit beiden Armen hievt sie sich an der Mauer zum nächsten Dach hoch. Sie springt auf den mit schwarzem Asphalt ausgekleideten Boden runter. Hitze flimmert ihr entgegen. Der Flüchtige rüttelt an einer Tür des Dachaufbaus. Silvia rennt auf ihn zu. Von der Tür aus eilt er zur freien Mitte. Zum Kampf bereit stehen die beiden sich gegenüber. "Schluss jetzt!" ruft sie ihm mit fester, entschlossener Stimme zu. "Kriminalpolizei! Was wolltet ihr in der Wohnung? Sag schon!" Sein kantiges Gesicht schneidet eine spöttisch grinsende Grimasse. "Etwa ,Die schönsten Schlager-Melodien‘?!". Damit hat sie ihn gereizt. Spontan reißt er die Augen auf - und stürmt auf sie zu. Silvia fängt seinen Arm ab. Er wirbelt durch die Luft, knallt auf die heiße Asphaltpappe. Er rafft sich auf. Vier Schritte weiter entblößt Silvia ihren straffen Busen!
Unbarmherzig laut heult der Motor. Ohrenbetäubend! So geländetauglich wie Susis Kawasaki ist die Maschine nicht. Vor ihr saust der Ford auf der Werkstraße. Er biegt nach links ab in eine leergeräumte Halle, durchfährt die 40 Meter bis ans entgegengesetzte Ende und bleibt stehen. Hals über Kopf verlässt er das Auto mit laufendem Motor und verschwindet in einem Verbindungsgang. Susi reißt die Maschine hoch, braust auf dem Hinterrad, das immens viel Staub aufwirbelt, hinterher. Allerlei Gerümpel macht die Durchfahrt ab der Mitte des Korridors unmöglich. Susanne steigt von der halbwegs noch fahrenden Suzuki ab und hechtet zu Fuß zur Nachbarhalle weiter.
Ihr Gegner ist gut in Form, doch sie ist besser! Silvia, barfuß und oben ohne, weicht den Kicks und Schlägen gekonnt aus. Jetzt verpasst sie ihm einen Frontkick gegen den Brustkorb, der ihn zurückwirft. Doch gleich darauf kommt er wieder nach vorne. Sie dreht eine halbe Pirouette, schert mit dem linken Bein aus, haut den nackten Fuß gegen seine Wange. Tausende von Schweißtropfen spritzen von seinem Kopf. "Aaaah!" schreit er - und: Ups! Nur ein Moment! Sie hat für einen Moment nicht aufgepasst! Hinter ihr stehend schlingt er seinen Arm um ihren Hals, während die linke Hand ihre Brust grabscht.
Klirrend fällt das Gittertor ins Schloss. Susanne schnaubt und stampft mit dem Fuß, als er ihr hinter dem Gitter selbstgefällig den Stinkefinger zeigt. Dann läuft er, vergnügt winkend, auf dem abschüssigen Betonweg weiter. Fluchend rüttelt Susi am Tor. Er haut ab. Wohin? Sie schaut sich um. Der Seitenbereich der Halle ist komplett vergittert. Durch großflächige Dachverglasungen dringt Tageslicht ein. Sie läuft in die andere Richtung. Eine Wendeltreppe, die hoch zur Bühne führt, davor ein Warnschild: EINBRUCHGEFAHR! Es fehlen schon Stufen. Keine Chance! Oder doch! Susanne atmet nochmal laut auf. An einem Haken hängt sie die Handtasche auf, die sie die ganze Zeit mitgeführt hat. Die Pistole lässt sie drinnen. Sie zieht das schweißnasse, rosa Shirt mit dem US-Emblem aus. Sie blickt nach oben, öffnet gleichzeitig den Vorderverschluss des Push-up-BH, den sie ebenso selbstverständlich vom Oberkörper abstreift. Ein kühler, erfrischender Luftzug säuselt um die verschwitzte Haut. Zirka drei Meter weiter links von der Treppe führt eine freistehende Kabelleiter zur Bühne hoch. Susanne besteigt sie! Dem Warndreieck mit rotem Blitz auf gelben Grund zollt sie keinen Respekt. Hände und Füße greifen und treten auf die Sprossen zwischen armdicken, schwarzisolierten Kabelsträngen. Mit wippenden Kugelbrüsten überwindet die durchtrainierte Extremsportlerin in zerfetzten Jeans und Turnschuhen mit neongelben Schnürsenkeln laut atmend spielend leicht den Höhenunterschied von fünfeinhalb Metern. Seit Beginn der Verfolgungsjagt peitscht in ihr endlos das Adrenalin. Oben angekommen übersteigt sie die Brüstung und betritt die Bühne, auf der sie entlangläuft. Sie vernimmt ein Geräusch. Da unten ist er! Er kommt gerade um die Ecke, immer noch auf dem abschüssigen Betonweg, der hier so ähnlich verläuft wie die Straßenführung einer Tiefgarage. Susanne schielt nach rechts. Am Geländer hat sie was Hilfsreiches entdeckt.
"Lass los! Lass mich los, verdammt noch einmal!" Sie hört ihn nur lachen. Silvia beißt die Zähne zusammen. Er lacht. Er zieht seinen Arm an, drückt sie fester an sich, grabscht dabei fortwährend ihre Brust. Silvia schleudert das rechte Bein weit nach oben, trifft seinen Kopf. Er lässt los. Sie greift ihn und wirft ihn über sich. Sofort rafft er sich auf und kickt auf sie zu. Silvia erwidert die Attacken, stößt Kampfschreie aus: "Hi!...Hu!...Ha!...Ki!" Mit ebenso geschmeidigen wie dynamischen Karatetritten drängt sie ihn längs des Daches zur Brüstung rüber, woher sie zuvor kamen. Die Blondine ist wütend. Waren die ersten Tritte mehr oder weniger kontaktlos, steigert sich nun ihre Aggression gegen den Kerl enorm, der rundum ihre blanken, aber harten Füße zu spüren bekommt. "Hi!...Hi!...Ki!" schreit sie, "Aah!...Uah! wiederum er. "Aua!" schreit Silvia, zurücktaumelnd. Gegen die Brust! Er hat ihr einen Hieb gegen die rechte Brust verpasst. Er grinst frech. In Silvia brennt der reine Zorn. Sie pustet gegen die blonde Korkenzieherlocke, die vor dem linken Auge pendelt. Silvia nimmt Anlauf, springt mit dem rechten Fuß auf einen Abluftstutzen, dessen Haube leicht gewölbt ist, und steigt von hier ab weit hoch in die Luft. Im Flug verlagert sie die Körperlage ein wenig, fährt ihr Fahrgestell aus, den linken Unterschenkel etwas angewinkelt, das rechte Bein dagegen schnurgerade ausgerichtet. - Viel später wird er sich nur noch an das schrill gebrüllte "Kiiiiiiaaaaaaaa!" erinnern!
Den linken Turnschuhfuß im V-Ausschnitt des Fachwerkgeländers gestützt, schnürt Susanne ein dickes Tau auf, das am Handlauf befestigt ist. Sie prüft die Länge. Reicht aus. Sie zieht. Das Tau, irgendwo am Dach verankert, hält. Susi formt eine Schleife, knotet sie zu. Rauf auf das Geländer. Längst hat der Typ sie entdeckt. Er rennt. Susanne springt, lauthals "Hiiiiaaaahh!" schreiend. Wuchtvoll streifen die Turnschuhe die Schultern des Flüchtigen, werfen ihn nieder. Susanne lässt los, rollt ab. Fast zeitgleich stehen die beiden wieder auf den Beinen - und absolut zeitgleich greifen sie sich gegenseitig an. Im Gegensatz zu Silvia kämpft Susanne nicht mit Handkanten, sie schlägt mit geballten Fäusten zu. Kraftvoll, dynamisch, ausdauernd, effizient. Dazu kommen beinharte Kicks. Er kontert, Susanne bekommt ihre Ration ab. Aber sie kämpft, dreht sich um die eigene Achse, ehe sie zutritt. Frontkicks, Sidekicks, stehend, drehend, angesprungen, gesprungen - einzeln oder kombiniert ausgeführt. Mit den Fäusten bekämpft sie ihn, mit den Knien, den Ellbogen. Sie zwingt ihn in die Enge. Sie springt hoch, dreht sich in der Luft blitzschnell um 360 Grad, schleudert ihre Füße gegen ihn. Rücklings auf dem Boden erkennt er seine Ohnmacht durch die auf ihn kniende Siegerin an. Er sieht ihre Brüste, von denen Schweiß tropft. Sie hält ihn an den Handknöcheln, drückt seine Arme runter, fällt dabei auf ihn. Ihr Geruch, das schwere, schwülsüße Parfüm durchmischt mit Schweiß, dringt unweigerlich tief in seine Nase ein. Auf seinem Gesicht ihre Brüste. Was er in der Wohnung wollte, fragt sie ihn wiederholt, und das er festgenommen ist. Er ist erschöpft, vernimmt alles wie durch einen Schleier. Das Bild geht ihm durch den Kopf. Das Bild von dieser dunkelroten Polizistin, viel jünger als er selber, in zerfetzten Jeans, den Hosengürtel mit Punkerkopf, Turnschuhen und - nackten Oberkörper. Er versucht sich zu erinnern, zieht sein Resümee, sieht sie auf dem Motorrad, auf der Bühne, am Tau, hier unten kämpfend auf dem Gang.
6
Jan schließt hinter sich die Tür. Die Wohnung ist abgedunkelt. Alle Jalousien sind unten. Der 28-Jährige wirkt ermattet, die Hitze laugt ihn aus. Mittelgroß und hager ist er, ein echter Schwiegermutter-Favorit. Glatt gekämmtes Blondhaar, seitlich akkurat gescheitelt, und die goldene Brille verstärkt geradezu seine intellektuelle Ausstrahlung. Für manche Frauen eher ein Langeweilertyp.
Durst! In der Küche knipst er das Licht an und erfrischt sich mit gekühltem Mineralwasser. Rülps! Ein Blick zur Küchenuhr: zwanzig vor sechs am Abend. Jan nimmt die Brille ab und knöpft das durchnässte Hemd auf. Blassweiße Haut kommt zum Vorschein. Er schnuppert, setzt einen gedankenversunkenen Blick auf, schüttelt den Kopf. Die Aktentasche stellt er am Schreibtisch im Arbeitszimmer ab. Er geht rüber ins dunkle Schlafzimmer. Er zieht das Hemd vom Leib. "Hallo, Jan!"
Jan erstarrt, dreht sich dann aber blitzartig zum Bett um. Jemand schaltet die Nachttischlampe ein. "Susanne! Du!" Splitternackt rekelt sie sich auf Jans Bett, das längs an der Wand steht. "Ich! Oder hattest du etwa deine neue Schnecke hier erwartet und bist nun enttäuscht?" Jan legt das Hemd auf eine Stuhllehne. "Wie bist du reingekommen?" Susi antwortet nur mit einem coolen Blick.
"Was frage ich, wenn ich eine staatlich bestallte Einbruchspezialistin im Bett liegen habe!"
"Und, ist dein Schloss futsch?"
"Nein!"
Susanne streckt alle viere aus und macht es sich auf der rechten Körperseite bequem.
"Dann habe ich mir eben doch nichts eingebildet, meinte nämlich, dein Parfüm gerochen zu haben. - Hast du dich wieder gekloppt?" Er deutet auf die blauen Flecken auf Susannes Arm und entdeckt einen weiteren im Bereich der Lende.
"Gehört zum Job", rechtfertigt sie sich und fügt hinzu: "Solltest mal meinen Gegner sehen, der kühlt jetzt noch seine Blessuren, und Silvia - die kennst du doch, die Blonde mit der Locke - schlug einen regelrecht krankenhausreif; der Kerl war selbst schuld daran. Immerhin haben wir zwei weitere Terrorhelfer festgesetzt. Okay, es geht auch anders, klar, nur: was willst du machen, wenn einer flitzt und ausnahmsweise kein SEK zur Stelle ist? Ihn laufen lassen? Nein! Dafür arbeite ich schließlich, und dafür trainiere ich überaus hart."
Jan schmunzelt und sagt: "Fiat Justitia, et pereat mundus!"
"Ach, Jan! ,Gerechtigkeit werde geübt, und sollte die Welt dabei zugrunde gehen!‘ - Das liebtest du doch so an mir, dass deine kickboxende Freundin mit deinem Latinum mithalten kann. Ich beherrsche beides, du nur das eine!"
Der Diplom-Bibliothekar setzt sich auf die Bettkante. Annähernd zwei Wochen sind vergangen, als die beiden sich trennten. Susanne hat es gewollt, Jan war unentschlossen. Er betrachtet sie. Sein Blick streift über ihren Körper, den er in den zwei Jahren fester Partnerschaft unendlich oft und lang lieben durfte. Und er liebte sie wegen ihrer Coolness, ihrer Intelligenz, ihrer verbalen wie physischen Schlagfertigkeit, ihrer Fähigkeit, allen Situationen gewachsen zu sein, diese sonderbare und eigentlich unvereinbare Mischung aus kaltem Kalkül und irrationaler Spontanität. In der Tat hatte Susanne es einmal geschafft, eine Integralrechnung zu lösen, während Jan, es war hier in seinem Bett, sie in der Hündchenstellung energisch poppte.
Verträumt fährt sein Blick zu Susannes Kopf zurück. Vor seinen Augen blitzt unerwartet etwas Silbernes. Das Kettchen mit dem Sternzeichen, das sie am Morgen unter dem Tanga gefunden hatte und den ganzen Tag am Leib trug! Sie hält es ihm vors Gesicht - sein Kettchen mit seinem Sternzeichen, dem Widder!
"Ich möchte es dir zurückgeben, Jan."
"Wäre dir nicht böse, wenn du es behalten würdest."
"Komm! Jan! Für´s nächste Mädel! Hm! Sie wird sich freuen, bestimmt."
Er lächelt milde. Susanne öffnet den Verschluss und legt das Kettchen um Jans Hals. Dann streicheln ihre Hände seine Schulterblätter. "Ich hab aber noch kein neues Mädel gefunden." Susi kichert und stupst seine Nasenspitze. "Kommt noch! - Allerdings..." "Was, Susi?" Susanne reckt ihren Oberkörper und umschließt mit beiden Armen seine Schulter. Eng drückt sie sich an Jan heran, ganz eng! Sie sehen sich in die Augen, deren Pupillen immens groß werden.
"Hast du Lust auf mich, Jan?"
"Ja!"
"Ich habe zuletzt mit mehreren Typen gepennt, immer ohne Gummi! Hast du welche?"
"Nein!" Jan schaut betrübt nach unten, so, als hätte er vergessen, eine wichtige Zutat für ein leckeres Menü zu besorgen, doch Susannes Finger heben das Kinn wieder ermutigend an. "Ich will mit dir schlafen, Susi!" haucht es leise, aber entschieden aus ihm. Just in diesem Moment spürt er ihre feuchten Lippen auf den seinen. Ihre Arme umklammern seinen Rücken. Sie zieht Jan zu sich runter.
Jan küsst. Er liebkost ihren Mund, die Wangen, die Augen, die Stirn, wieder die Wangen, den Hals, die Schultern, Arme und Hände, den Oberkörper, die Brüste, an denen er sich verbissen festsaugt, den Bauch. Seine Zunge bohrt sich in Susannes Nabelkuhle. Sie stöhnt leise, schnurrt wie eine Katze. Während er sie küsst, streichelt sie seinen Kopf, die Schultern, den Rücken. Sie können und wollen nicht aufhören. Wieder mit Susis Brüsten beschäftigt, löst Jan den Gürtel und öffnet seine Hose, die ein wenig rutscht, jedoch noch am Mann bleibt. Es geht wieder abwärts, tiefer, ja, weiter nach unten, alles in reiner Mundarbeit, und Susanne beginnt mehr und mehr zu vibrieren je tiefer er vordringt. Sie piksen, ihre Schamhaare. Jan fühlt sich wie in alten Tagen. Die Zunge - rein mit ihr ins feuchte Vergnügen! Damit ist der neuralgische Punkt erreicht, den Susanne voll elektrisiert. Sie windet sich, bäumt sich auf, fällt sofort wieder nach hinten. Sie stöhnt und ächzt, spreizt die Beine, schlägt mit den Armen nach allen Seiten aus. Sie sieht nichts mehr, sie fühlt nur noch. Er geht ins Ganze. Susannes Beine umschlingen seinen Kopf, lösen sich wieder, damit sie ihre Füße auf seinem Rücken reiben kann, schlingen sich abermals um ihn, ehe die Füße wieder über Jans Rücken gleiten.
Das Vorspiel dauert lang, immens lang sogar. Ständig beginnt Jan von vorne, kennt den Punkt, an dem Susanne überkritisch wird, wechselt dann von der Vagina zum Bauch oder den Beinen, lässt sie ein wenig verschnaufen und tastet sich millimeterweise wieder an ihre Lustpforte heran. Unter den Gefühlswallungen kommt sie fast um. Beinahe versagt ihre Stimme, kann nur noch hecheln. Endlich geht Jan zum Hauptakt über. Voller Erwartung sieht sie zu, wie er sich auszieht. Jan legt sich auf sie. Er steckt! Susi belohnt ihn mit saftigen Dauerküssen. Beide richten sich auf. Aufrecht sitzend schlingt sie die Beine um Jans Rumpf, küsst ihn, spürt ihn in sich, dieses altvertraute, Garantie versprechende Gefühl. Nun aber tritt Susanne in Aktion, fährt ihr Becken vor und zurück, die Pobacken weiten und verengen sich. "Ah!...Ah!...Ah!...Ah!..." stöhnt sie gleichmäßig im Stakkato. Für die ersten Minuten verbleibt sie beim eingeschlagenen Tempo, erst jetzt legt sie einen Zahn zu. Entsprechend verlängert sich ihr Stöhnen: "Aaah!...Aaah!...Aaah!...", wobei Jan sehr intensiv atmet. Susanne steigert das Tempo, ändert dabei ihre Bewegung von der Horizontalen mehr in die Vertikale. Sie streckt ihren Oberkörper, ihr Stöhnen verstärkt sich. Zunehmend beginnt sie sitzend zu hüpfen. "O nein! O nein!...Geil!...Geil!...Geil!", ruft sie. Plötzlich verharrt sie, die Pobacken ungemein lange zusammengepetzt. Susannes Muskeln sind angespannt, sie hebt den Kopf, wirft ihn tief in den Nacken, macht ein Kohlkreuz, und aus Lars dringt ein entsetzlicher Schrei hervor, der sich im Widerhall von Susannes orgastischem Gestöhne durchkreuzt. Lars feuert eine volle Gallone in seine Ex hinein. Susanne stützt sich mit der linken Hand auf dem Bett ab, die rechte spürt Jan auf seinem Rücken. Mit geschlossenen Augen und laut hechelnd zieht sie Jan behutsam nach unten. Auf ihr liegend küsst er ihre Brüste, streicht durch Susannes dunkelrotes Haar. Sie seufzt milde, blinzelt mit den Augen.
Jan gießt Milch in ein Glas. Sie hat ihn darum gebeten. Den angebotenen Champagner lehnte sie ab. Sie telefoniert gerade. Noch während er auf ihr lag, meldete sich das synthetische Kichern ihres knallpinken Handys. Er lauscht um die Ecke: "Wann?...Scheiße! Äh!...Natürlich komme ich.... Ja, Chef!"
Er reicht Susanne, die einen zerknautschten Mund macht, das Glas. . "Musst du weg?" fragt Jan. Susi trinkt, nickt und sagt: "Wenn du willst, bleibe ich bis vier bei dir." "Nur bis vier?" Susanne stellt das Glas weg und breitet sich rücklings auf dem Bett aus. Jan folgt, legt sich auf sie, fährt in sie rein, merkt, wie ihre Beine ihn umschlingen. Sie haben noch ein paar gemeinsame Stunden, immerhin, und die wollen beide bis ins Unendliche genießen.
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