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Haxnbruch (fm:Romantisch, 5841 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 25 2012 Gesehen / Gelesen: 24240 / 19879 [82%] Bewertung Geschichte: 9.60 (260 Stimmen)
Die Geschichte hatte ich vor einiger Zeit schon einmal hier eingestellt. Nach ein wenig Überarbeitung soll Jörg wieder auf die Piste, bzw. in die Loipe. Er kennt sich da bestens aus und auch manche Leute trifft er wieder...

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Er kannte dieses Gesicht! "Was ist, brauchst du die Skier auch, die passen aber noch weniger"? Er hatte sich endlich gefangen. "Nein - äh danke - äh doch.- also ja - ich meine - die Stöcke würden reichen". Er stammelte schlimmer als sein dreijähriges Patenkind, das mit dem Finger im Schokoladenglas erwischt wurde.

Irene reichte ihre Stöcke, die zwar etwas kurz waren und nahm dafür seine entgegen. Sie hätte ihm auch Zahnstocher geben können, er hätte alles genommen! "Wann bist du wieder zurück? Um halb sechs?" "Ja, wo denn? Wie denn? Ich meine, wo treffe ich dich"? "Drüben im Berghof" sie deutete auf den Gasthof hinter dem Parkplatz, dann drehte sie sich um und ging einfach los.

Mein Gott ist der süß, so schüchtern hätte sie ihn gar nicht eingeschätzt. Und ihre Aufdringlichkeit überraschte sie mehr als Ulf. Der schaute ihr sprachlos hinterher. Sie war etwa eins siebzig groß, schmal, aber kräftig gebaut mit einer atemberaubenden Silhouette, die sich durch ihren körperengen Langlaufanzug gegen den Schnee deutlich absetzte. Nach einigen Schritten drehte sie sich um und rief ihm lachend zu: "Jetzt fahr endlich los, Beleuchtung habe ich nicht dabei".

Recht hatte sie. Er tobte los. Während er durch die Loipe skatete, ging ihm die ganze Situation immer wieder durch den Kopf. Verdammt, er hatte überhaupt nicht nach ihrem Namen gefragt! Da passte ja alles genial zu diesem perfekten Tag. Wie ein Volltrottel hatte er sich benommen. Er ist ihr hier schon so oft begegnet, hat sich an den Aufstiegen nicht nur aus sportlichem Ehrgeiz von ihr abschütteln lassen, nur bei den Abfahrten und das äußerst ungern! D I E ist das! Plötzlich war alles klar. Schon oft sind sie sich begegnet, daher kannte er das Gesicht. Mein Gott, heute fiel der Groschen nicht spät, er segelte in Extremzeitlupe zu Boden! Ein kleiner Wehrmutstropfen mischte sich jedoch in seine freudige Erkenntnis. Oft zog sie einen winzigen Schlitten hinter sich her! Mit einem winzigen Menschlein darin!! Eine sportbegeisterte Mami, mit ihrem Kind!!? Egal, sie war immer allein mit dem Zwerg unterwegs und ihr Anblick, wenn er so manches mal fast schon auf dem Zahnfleisch hinter ihr her hechelte, der hatte sich unauslöschlich in seinen Speicher eingebrannt. Ein seltsames angenehmes, vergessen geglaubtes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Vor vielen Jahren hatte es ihn schon einmal übermannt, ihm viel Glück und noch mehr Leid bereitet. Bisher hatte er es erfolgreich kontrollieren können. Doch jetzt, jetzt erhoben sich die Schmetterlinge wieder in seinem Bauch, sie begannen los zufliegen und er konnte sie nicht mehr aufhalten. Ihm fehlte allerdings auch jeglicher Wille.

Die Zeit flog nur so dahin, bis er zur verabredeten Zeit den Gasthof betrat. Mit den Stöcken in der Hand betrat er den großen, allerdings recht unübersichtlichen Gastraum. Doch nach kurzem Suchen hatte er "Sie" entdeckt. Irene war aufgestanden und strahlte ihn einfach nur an. Er stürmte auf sie zu, hielt ihr mit einer eher hilflos als elegant wirkenden Bewegung ihre Stöcke entgegen, bis ihm sein überhaupt nicht souverän wirkender Auftritt bewusst wurde.

"Statt Blumen" rutschte es ihm ungewollt heraus. "Sorry, ich bin nicht so der große Mann von Welt und heute ist irgendwie überhaupt nicht mein Tag" er staunte über seinen "Redeschwall" nach dem Auftritt auf dem Parkplatz. "Ich heiße übrigens Ulf und würde mich wahnsinnig freuen, mich bei dir mit einem Apfelstrudel und einem Cappuccino zu bedanken". "Ist das nicht fast schon ein bisschen spät? Ich heiße übrigens Irene" wandte sie lachend ein.

Scheiße, wo ist der nächste Fettnapf?!

"Du siehst, heute gelingt mir einfach alles! Dann lass mich dich zum Abendessen einladen. Bitte lass mich den Abend wenigstens in deiner Gesellschaft zu Ende bringen. Du kannst mir ja helfen, damit mir nicht noch größeres Unheil geschieht". Irene lächelte ihn weiter an, aber nicht aus. Wenigstens schien sie ihn zu verstehen.

"Eigentlich wollte ich mir ja selber was zubereiten, aber ich glaube du hast wirklich dringend erste Hilfe nötig". Sie setzten sich. Irene bestellte sich ein Weißbier, Ulf orderte eine große Apfelschorle und die Abendkarte.

"Eine Apfelschorle? Sportler?" ""Ja, Apfelschorle, Autofahrer und Triathlet" rutschte es ihm heraus.

"Ah, deshalb". "Weshalb"? "Deshalb bin ich dich bergan nie Los geworden". Sie kamen ins Gespräch. Es ging um Sport. Irene war früher im Langlaufkader, in Sonthofen. Der Inhalt des Schlittens war ihr Neffe und sie blieb übers Wochenende in der Hütte ihres Vereinstrainers, die momentan leer stand und der froh war, wenn sie hin und wieder dort übernachtete. Von einem Lebensabschnittsgefährten oder dergleichen erwähnte sie zu Ulfs Erleichterung nichts. Irgendwann gaben sie zwischendrin ihre Bestellung auf. Von Ulf gab es nicht viel zu erzählen. Er machte Triathlon mit Kurzdistanzwettkämpfen, wenn er nicht arbeitete oder trainierte und war schon einige Zeit solo. Heute Abend wollte er noch heimfahren, weil für das Wochenende grausiges Langlaufwetter angesagt war.

Eine kurze Gesprächspause wurde urplötzlich von einer dröhnenden Stimme unterbrochen.

"Grüß dich Irene, ich hab gerade gehört, dass du dich da mit deinem Freund niedergelassen hast". Ein Urviech von Kerl mit Rauschebart, buschigen Augenbrauen und wettergegerbtem Gesicht hatte Irene im selben Augenblick, als sie freudestrahlend auf stand im Arm und begrüßte sie auf das Herzlichste.

Dann wandte er sich Ulf zu. "Nun wer ist der Kerl" grunzte er gespielt grimmig hervor, "muss ich den kennen"? "Franzl, das ist Ulf. Unsere Wege haben sich heute auf dem Parkplatz mal wieder gekreuzt. Ich habe ihm bei seinem gebrochenen Teller ausgeholfen." "Mit deinen Stöcken"? "Ja, warum nicht"? "Ja! Warum nicht"! Franzl bedachte Ulf mit einem sehr langen, sehr nachdenklichen Blick.

Es kam ein lockeres Gespräch auf, was er mache, woher er komme und so weiter. Er gab preis, am Bodensee zu leben, allein zu sein, sich seit einigen Jahren im Triathlon zu tummeln, sein Geld mit Softwareentwicklung zu verdienen und eigentlich Flachlandtiroler beziehungsweise Nordrheinwandale genannt werde und noch nie im Leben auf Alpinskiern gestanden zu haben.

"Jetzt wird mir einiges noch klarer" stöhnte Irene. Erstaunte Blicke hefteten sich an ihren Mund. "Na, warum ich ihn bergauf immer an den Hacken habe und beim Abfahren so zersäge"! Franzl war der Inhaber des Gasthauses und hatte früher als sportlicher Leiter, ein wohl sehr inniges, aber wirklich väterliches Verhältnis zu Irene. Dies zeigte sich heute noch sehr deutlich. Schmunzelnd hatte er Irene zugehört.

"Aufgepasst, jetzt müssen wir den Preußen aber erst einmal taufen, wenn er schon nicht Ski fahren kann. - Resi"! Die Bedienung tauchte sofort auf. "Bring uns mal jedem einen Enzian"! Der Enzian kam umgehend. "Ich bin der Franzl" er hielt mir den Schnaps zum Anstoßen hin. "I bin der Prussn-Ulf"! Franzl grinste von einem bayerischen Ohr zum anderen über Ulfs linguistische Gehversuche. Die Gläser klickten aneinander, Ulf schüttete den Schnaps in seinen Hals und erwartete für den nächsten Moment sein Ableben. Mein Gott war das ein grausiges Gesöff. Der Geschmack erinnerte ihn an den Geruch von Spiritus. Es schüttelte ihn vom Kopf bis zu den Zehenspitzen und wieder zurück auf das Heftigste durch. Franzls dröhnendes Gelächter füllte den Raum. " Das war wohl noch nicht genug Taufwasser, Bayer bist du erst, wenn du dabei ruhig hältst. "Resi"! eine unmissverständliche Geste in ihre Richtung ließ Ulf erschaudern. Gern hätte er auf die zweite Staatsbürgerschaft verzichtet. Die zweite Lage, der zweite Schüttler, allerdings schon deutlich abgeschwächt. Nach dem Dritten, erkannte er die herbe Würze des Enzians und wurde mit der bayerischen Ehrenbürgerschaft bedacht.

So weit so gut, die Wirkung des Alkohols auf den leeren Magen nach dem Sport lockerte ihn enorm. Nach einer Weile, das Essen war noch immer nicht da, schickte Franzl Irene mit den Worten: "geh, schau mal wo euer Essen bleibt. Rosi wird sich sicher tierisch freuen, wenn du mal zu ihr in der Küche reinschaust. "Das sagst du mir erst jetzt, dass Rosi da ist" beschwerte sich Irene und lief sofort los.

Franzl begann zu reden und brachte das Thema ohne jeden Schnörkel auf den Punkt. "Ulf, jetzt mal von Mann zu Mann. Du musst wissen, dass ich Irene schon sehr lange kenne und schätze. Sie ist fast wie meine zweite Tochter. Irene hat vor drei Jahren eine riesige Enttäuschung erlebt, von einem Kerl, der eine wirkliche Drecksau war. Er hat sie so tief verletzt, dass kein männliches Wesen außer mir, ihrem Bruder und ihrem Neffen näher als zwei Meter an sie heran kamen. Dass Sie dir geholfen hat; hat mich mehr als gewundert! Gut, so weit ich dich kennen gelernt habe und Irene vertrauen kann, ist das wohl in Ordnung. Ich weiß, es ist unnötig, dass ich dir das sage, aber der, der ihr noch einmal weh tun sollte, der überlebt es nicht! Das habe ich mir geschworen."

Franzls Worte wirkten für einen Moment in Ulf nach." Danke, Franzl dass du so offen zu mir bist. Ich denke, du hast mich gleich durchschaut. Ich glaube ich kann nachempfinden was Irene ertragen haben muss. Ich habe etwas Ähnliches hinter mir. Allerdings ist es schon länger her. Und ich gebe dir mein Wort, Irene ist jemand die viel zu schade für Spielchen ist. Ich spiele nicht. Niemals, weder um Gefühle noch um Geld"! Sie schauten sich mit festem Blick in die Augen und erkannten, wie ernst sie es meinten. Beide!

In dem Augenblick, als sie sich aus einem Gefühl der Übereinstimmung wortlos und fest die Hand gaben, betrat Irene mit einem dampfenden Tablett den Gastraum, sah die beiden Männer sich mit ernster Mine gegenüberstehen, wie sie ihre Hände drückten und erfasste die Situation mit einem Blick.

Das Essen wurde aufgetragen. "Jetzt kann ich euch noch einen hervorragenden Roten empfehlen. Findet mal selber raus was das für einer ist. Quasi maskierte Weinprobe". "Ich wollte eigentlich heute Abend noch nach Hause..." Ulfs schwacher Einwand wurde weggebügelt. Jede Menge Zimmer frei, Platz genug, Superrotwein, Sünde ihn stehen zu lassen; all das eliminierte seine letzten zaghaften Gedanken an die Heimfahrt.

Das Essen war hervorragend, der Wein ein Traum, die Stimmung ausgelassen und locker. Während des Essens kam es Ulf ein paar Mal vor, als berührte er Irenes Arm. Ein angenehmer, warmer Hauch schien ihn zu streifen. Sie sahen sich erstaunt, ja überrascht an um festzustellen, dass eine Berührung des Anderen völlig ausgeschlossen war.

Mitten in die heitere Runde kam Resi mit dem Telefon. "Franzl, der Luggi braucht dich. Dringend"! Franzl stand auf ging in eine ruhige Ecke zu telefonieren. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich im Laufe des Gesprächs zusehends. Nach einer Weile kam er an den Tisch zurück.

"Tut mir Leid ihr Lieben, ich muss zum Luggi. Sein Antrieb am Hörnerlift ist ausgefallen und er kommt allein nicht weiter. Ich wünsch euch noch einen schönen Abend. Ulf, wir sehen uns spätestens zum Frühstück". Er zwinkerte ihm zu und stapfte zur Tür hinaus. "Schade, dass er weg muss. Er ist ein richtiges Unikum".

"Ja wirklich schade, ich habe ihn jetzt bestimmt zwei Jahre nicht mehr gesehen. Ich habe es einfach nicht geschafft hierher zu kommen". Es klang nicht nur wie eine schwache Ausrede. Irgendjemand hatte in der Zwischenzeit den Kamin angezündet. Die Holzscheite brannten in einem prasselnden Feuer, dessen Wärme den Gastraum vollständig ausfüllte.

Schweigsam schauten sie in die Flammen, die sich wie ein lebendiges Wesen zuckend und ab und zu zischend und fauchend in das Holz fraßen.

"Hat Franzl dir von früher erzählt"?

"Ja, ich denke das Wesentlichste schon".

Irene ergriff Ulfs Hand und drückte sie ganz fest.

"Ich glaube, das war nicht alles. Peter, also mein verflossener, hat mein Leben fast aus der Bahn geworfen. Er nahm mir alles. Meine Zukunft, meine Selbstachtung, einen Teil meines Lebens". Eine schweigsame Pause folgte, die Ulf nicht zu unterbrechen wagte. "Ich war damals auf dem Weg in die Nationalmannschaft, wir waren bei den Deutschen Meisterschaften in Oberstdorf. Ich teilte mit meiner besten Freundin ein Zimmer, Peter war unser Waxexperte und wir beide ein Paar. Am Abend vor der Meisterschaft, es war schon spät, ging ich noch einmal in den Waxraum um meine Bindung zu kontrollieren. Irgendetwas hakelte da beim Training und ich wollte kein Risiko für den nächsten Tag eingehen. Als ich also zum Waxraum ging, hörte ich leise Stimmen, stöhnen, also ziemlich eindeutige Geräusche. Eigentlich wollte ich nicht spannen, aber es interessierte mich schon, wer da am Vorabend im romantischen Waxraum so viel Spaß brauchte. Ich schlich also zur Tür, die nur angelehnt war und hörte zwei Stimmen, die ich sehr gut kannte. Peter und meine Freundin!

Sinngemäß kann ich mich nur noch dran erinnern, dass sie ihm alles versprach, wenn er nur meine Skier etwas anders als ihre für den nächsten Tag präparierte. Er stimmte keuchend zu, ich will gar nicht wissen, bei welchen Schmatz Geräuschen er ihr das zusagte. Ich stand wie gelähmt vor der Tür, unfähig mich zu bewegen. Bis da drinnen alles vorbei war. Wie in Trance lief ich zu Franzl, wollte sofort weg. Er besorgte sich ein Klappbett, überließ mir sein Bett und hielt meine Hand bis ich mich in den Schlaf geweint hatte. Am nächsten Tag ging ein Riesentratsch los, weil ich bei ihm übernachtet und sonst wie meine sportliche Karriere beschleunigt hätte. Die wüstesten Anschuldigungen kamen von Peter und meiner Freundin allerdings hinter unserem Rücken. Ich sagte Peter auf den Kopf zu, dass er das größte mir bekannte Charakterschwein ist und meine Skier nicht präparieren bräuchte, er könne sich voll und ganz um die meiner Freundin kümmern. Er wurde ganz bleich, ließ mich stehen und ging. Die Anschuldigungen eskalierten zum Eklat, Franzl und ich packten und fuhren heim. Irgendwie bekam es Franzl hin, meine Skier mit, denen meiner Freundin auszutauschen. Ich weiß heute noch nicht, wie er es gemacht hat, die sind nämlich signiert, um genau so etwas aus Versehen zu vermeiden. Das Rennergebnis bestätigte meine Anschuldigungen. Franzl machte dies im Verband an den richtigen Stellen publik. Peter waxt heute in China und meine "Freundin" läuft genauso hartnäckig wie erfolglos einer Modelkarriere hinterher, oder besser gesagt, sie schläft sich hinterher". Das war richtig starker Tobak.

"Und was hat dich zum Eremiten gemacht"?

"Meine große Jugendliebe. Ich hatte nie viel Geld, Lehre, zweiter Bildungsweg, Studium als Bafög Millionär. Wir lebten schon zwei Jahre wie ein Ehepaar zusammen. Dann lernte Manuela einen Typen kennen, der einfach fast alles hatte und nur noch sie brauchte. Ich nahm ihn anfangs gar nicht ernst, fand es lächerlich, wie er sie umgarnte, hielt Manuela absolut immun gegen sein schleimiges Gesülze. Doch schließlich goss sie mir den Eimer mit den Eiswürfeln über den Kopf, als ich mich in der Karibiksonne auf dem Liegestuhl wähnte.

Vor dem Einschlafen eröffnete sie mir ganz knapp und trocken: "Es ist aus"! Das war alles, keine Erklärung, nichts. Einfach aus. Wir waren über acht Jahre zusammen, ein unzertrennliches Paar. Ein Vorzeigepaar immer zusammen und von jetzt auf gleich war alles aus und vorbei. Ich brauchte ein Semester um wieder klarzukommen. Dann machte ich allein weiter, der Single mit den unverbindlichen Gelegenheitspartnerschaften. Keine one night stands! Aber ich konnte und wollte mich einfach nicht mehr binden. Dann bin ich an das südliche Ende der Republik geflüchtet, möglichst weit weg von all den Erinnerungen. Und da bin ich jetzt angekommen."

Der Gastraum hatte sich schon sichtlich geleert, das Kaminfeuer war heruntergebrannt. Ulf winkte der Bedienung, um zu Bezahlen. Sie legte mit bedeutungsschwangerer Mine eine Rechnung auf den Tisch. Mit einer Nullsumme unter dem Strich. Ulf schaute verdattert auf.

"Anweisung vom Chef. Widerspruch ist zwecklos. Hat er ausdrücklich angeordnet". Mit breitem Grinsen drapierte Resi das Papier sorgfältig vor die Tischdekoration und ließ die beiden allein. "So ist er, Widerspruch ist zwecklos" erklärte Irene mit unschuldigem Blick. Ulf legte zehn DM Trinkgeld neben die null Nummer, nicht weil er auf die Sahne hauen wollte, sondern weil er sich auf diese Weise auch bei Resi bedanken wollte. Recht angeheitert brachen sie auf. Ulf wollte gerade Richtung Empfang abbiegen, als er Irenes Stimme vernahm.

"Wo willst Du denn noch hin"? "Na mein Zimmer für heute Nacht schon mal klarmachen": "Bist Du behämmert? Meine Hütte steht leer und du willst hier übernachten? Kommt doch gar nicht in Frage, ich habe schließlich zumindest Mitschuld, dass du nicht mehr heimfahren kannst"! Sie grinste ihn frech an. "Keine Bange, es geht nur ums Schlafen"! "Aha, schlafen soll ich auch noch". "Nicht noch! - Nur!"!. Sie zogen los, gingen wortlos nebeneinander. Der Vollmond schimmerte noch ganz schwach durch dichte Schichtwolken und spendete ihnen fast kein Licht. Zur Hütte war es vielleicht ein Kilometer, leicht bergauf. An sich kein Problem, jedoch hatte der Föhn mit Unterstützung der Sonne den Schnee auf dem Weg leicht angetaut, was sich nun gefährlich glitzernd im schalen Minimallicht als Eis präsentierte.

Schon nach wenigen Metern kam, was kommen musste. Ulfs Füße sausten rasend schnell voraus, er kam mit dem Rest nicht hinterher, hing für einige Millisekunden waagerecht in der Luft, um sich dann krachend den Gesetzen der Schwerkraft zu beugen. Irene versuchte ihn zu halten, er ließ ihr jedoch keine Chance. Sie landete auf ihm. "Hast du dir wehgetan"? "Soll ich jetzt ehrlich sein, oder ein Held"? "Ein ehrlicher Held"! "Meine Landung hat echt wehgetan, aber deine Solidarität hat mich alles vergessen lassen. So könnte ich glatt liegen bleiben". "Und dann soll ich dich steif gefroren zur Hütte schleifen? Von wegen, los jetzt, weiter geht's"

Sie beschlossen sich unterzuhaken, was das Laufen zwar schwieriger, jedoch deutlich sichererer machte. Irenes Nähe trieb seinen Puls deutlich an, eine angenehme Wärme, wie nach dem Enzian, begann seinen Körper zu durchfluten. Auch Irene stellte fest, wie angenehm seine Nähe auf sie wirkte. Auch in ihrem Bauch begannen Flügel zu schlagen. Beide bedauerten fast, dass sie doch so schnell an der Hütte waren. "Lass uns die Fensterläden schließen, dann ist es wärmer". Sie umrundeten gemeinsam das Haus, schlossen alle Läden und betraten nach getaner Arbeit mittlerweile doch etwas durchgefroren die Hütte. Es war so eine bayerische Hütte, die eigentlich ein Haus war. Im Erdgeschoß war ein Wohnraum mit Küche, Bad mit WC und drei Schlafzimmern in denen Doppelbetten neben- und übereinander standen. Unter dem ausgebauten Dach waren noch einmal drei Schlafräume. Die Decken waren zwar recht niedrig, doch man konnte aufrecht stehen und es wirkte eher gemütlich, was durch das viele Holz im Innenbereich angenehm betont wurde.

"Zündest du schon einmal den Schwedenofen an, ich verriegele inzwischen die Blendläden" und schon war Irene unterwegs. Der Ofen war bereits angelegt und das Feuer prasselte als sie zurückkehrte.

"Hier ist zwar eine Heizung, doch braucht die bis morgen früh, um die Bude aufzuwärmen. So geht es schneller". "Und ist angenehmer", pflichtete Ulf ihr bei.

"Noch einen Absacker"?

"Aber keinen Enzian"!

Irene kam mit einem italienischen Rotwein wieder und schenkte ein. Sie saßen auf einfachen Stühlen am Holztisch Auge in Auge und stießen auf den Abend an.

"Du kommst schon länger hierher" durchbrach sie die entstandene Stille. "Woher weißt du das denn schon wieder"? rutschte es Ulf erstaunt heraus. "Immer wenn ich an den Wochenenden hier war, hast du mich die Berge hinauf getrieben. Das passiert mir nicht so oft. Ich habe mich nur immer gewundert, warum du bergab verloren gegangen bist. Ich dachte schon, du bist so ein Spanner der auf meinen Hintern scharf ist". Herausforderung lag nun in ihrem Blick, der Ulfs Augen suchte.

Er hielt ihrem Blick stand. "Wenn ich ganz ehrlich bin, - hast du recht gehabt. Ich bin viel lieber dir hinterher gehechelt, als den Möchtegern Profis. Die machen mich einfach nicht an, schon gar nicht von hinten".

Irene grinste breit, über das ganze Gesicht.

"Ich habe auch hin und wieder versucht dich am Berg zu überholen. - Ich muss sagen, dein Hintern hat mir mindestens genauso gut gefallen, wie dir meiner".

Wie zufällig berührten sich ihre Hände, als sie gleichzeitig nach der Weinflasche griffen um die Gläser zu entlüften. Die Berührung erzeugte einen wohligen Schauer, der Ulfs gesamten Körper langsam aber dennoch intensiv durchflutete. Irene schien nichts anders zu empfinden, sie ließen ihre Hände so wie sie lagen und bewegten sich nicht. Das Knacken der Holzscheite im Ofen durchbrach als einziges Geräusch die Stille. Wie gern hätte Ulf sie jetzt in seine Arme geschlossen, über das Gesicht gestreichelt, ihre wundervollen weichen Lippen geküsst. Doch Franzls Mahnung klang noch immer in seinen Ohren. "Aber der, der ihr noch einmal wehtun sollte, der überlebt es nicht"!

Ulf wollte ihr auf keinen Fall wehtun. Aber genau so wenig wollte er sich selbst weh tun. Die Narbenschmerzen der alten Wunde meldeten sich wieder, wenn auch nur ganz schwach.

"Ich glaube, wir sollten jetzt schlafen gehen" durchbrach Irene die bohrende Stille. "Geh schon mal ins Bad, ich richte inzwischen dein Bett. Zahnbürste, Handtuch und den ganzen anderen Kram findest du im Bad".

Schnell war Ulf bettfertig und verschwand in seiner Koje. Eine ganze Weile ging ihm der Tag und vor allem der Abend durch den Kopf, bis er darüber einschlief. Auch Irene hing ihren Gedanken nach. Irgendwie hatte sie mehr gehofft als gefürchtet, dass Ulf zumindest mit in ihr Schlafzimmer gegangen wäre. Aber entweder war er so schüchtern oder ein echter Gentleman. Auf jeden Fall sagte ihr ihr Bauch, dass sie ihn vermisste.

Irgendwann, schon spät in der Nacht wachte Ulf auf. Seine gefüllte Blase trieb ihn aus dem Bett. Im Bad nahm er ein verhaltenes Klopfen war. Was war das denn? Es klang, wie jemand, der an die Tür schlug. Es kam aber aus dem Wohnraum?! Er beschloss nachzusehen. Das Geräusch kam vom Fenster. Ein Laden hatte sich gelöst und wurde vom Wind hin und her geschlagen. Als er das Fenster öffnete, um den Laden neu zu verriegeln trieb ihm mit eisigem Wind eine Wolke von Schnee entgegen. Der Riegel an dem Laden war ausgerissen. Schnell verschloss er das Fenster. Ulf suchte in den Schrankschubladen nach einer Lösung, die er schließlich in Form eines Schuhriemens fand.

Also wieder Fenster auf, eine Ladung Schnee in Empfang nehmen, um dann mit schnell klamm werdenden Fingern den Fensterladen festzubinden. Der Wind trieb den dichten Schnee wie Nebelwolken am Haus vorbei, es sah recht wüst aus. Als er das Fenster endlich verschließen konnte, spürte er, wie die Kälte in ihm hoch zu kriechen begann. Er zitterte leicht, nur mit Unterwäsche bekleidet war ihm erbärmlich kalt.

Irene wachte von den Geräuschen im Wohnraum auf und erschrak ein wenig. Doch dann beschloss sie, der Ursache auf den Grund zu gehen, weiterschlafen wäre eh nicht mehr drin. Dann sah sie Ulf am Fenster hantieren. "Was treibst du denn hier" hörte er Irene fragen. Ulf erklärte ihr leicht zitternd was los war. Sie packte ihn einfach, zog ihn an sich. Ihre Körperwärme traf ihn völlig unvorbereitet. Sie erfasste ihn so intensiv, durchströmte ihn so heftig, dass das Zittern sich noch verstärkte.

Große Güte der ist ja völlig tiefgekühlt. Irene missverstand die Situation gründlich. Sie zog ihn an der Hand in ihr Schlafzimmer zu ihrem Bett, dort muss er sich erst einmal wieder aufwärmen, das Feuer im Ofen, das es vielleicht noch hätte schaffen können, war längst verloschen. Doch ein anderes viel verzehrenderes Feuer loderte in ihr auf.

"Komm her" sie stieß ihn ins Bett, packte ihn unter die Decke und sah ihn unschlüssig an. Dann schlug sie die Decke neben ihm zurück und legte sich neben ihn in das zweite Bett. Was mache ich hier eigentlich, ging es ihr noch durch den Kopf, ehe sie sie zu ihm unter die Zudecke rutschte und in der Löffelposition hinter ihm liegen blieb. Ihre Erregung steigerte sich zusehends, Was, wenn er sich jetzt umdreht und mich dann packt? Ich hab es schließlich selber provoziert! Wie reagiert er wohl, wenn ich jetzt meinen Arm um ihn lege? Ich würde so gerne einmal über seine Brustmuskeln streichen, seinen Sixpack fühlen und testen wie ausdauernd er ist. Diese Gedanken ließen sie einfach nicht mehr los.

In Ulfs Rücken bohrten sich zwei harte Dornen, lag es an der Kälte?

Ulf zitterte noch immer leicht, allerdings mehr vor Aufregung als vor Kälte. Seine Hose schwoll bedenklich an, er hatte Mühe an etwas anderes zu denken als Irene in seine Arme zu nehmen, sie zu drücken, sanft ihre zarte Haut zu streicheln und ihre für diese schlanke Figur ungewöhnlich großen, vollen Brüste zu berühren. Doch nichts weiter sollte geschehen. Sie schliefen nach einer kurzen Weile tatsächlich ein.

Als Ulf erneut aufwachte, war es noch immer recht dämmerig, der Wind pfiff und orgelte ums Haus. Irene war ebenfalls schon wach und begrüßte ihn lächelnd. "Na wieder aufgetaut"? Ulf bekam langsam auf die Reihe wo er war und warum er da war.

Mit einer zärtlichen Bewegung strich er eine Haarsträne aus ihrem Gesicht und berührte dabei leicht ihre Wange. Sanfte Pfirsichhaut schmeichelte seinen Handrücken. Da war wieder dieses Prickeln. Irene legte ihre Hand auf seine und wohltuende Wärme begann ihn erneut zu durchfluten.

Ulf fasste etwas Mut und streichelte zärtlich ihren Hals, ihre Hand blieb auf seiner liegen. Mit geschlossenen Augen genoss sie die Berührung. Er verließ ihren Hals, zog ihre Hand zu sich herüber und hauchte Kuss um Kuss auf ihren Handrücken. Wohliges Seufzen begleitet seine Zärtlichkeiten. Am Arm angekommen schob er den Ärmel ihres Pyjamas hinauf und gestattete seinen Lippen intensiveren Kontakt. Auf dem Weg, die Innenseite aufwärts, lösten seine Küsse eine deutlich sichtbare Gänsehaut aus. In der Armbeuge nahm er mit seiner Zunge den herrlichen Geschmack ihrer Haut auf. Irene fasste ihn am Haarschopf und zog ihn sanft aber bestimmt zu sich herüber. Während sein Mund ihren nackten Hals erreichte, drehte sie sein Gesicht energisch zu sich herum, um ihn mit einem leidenschaftlichen Kuss zu empfangen.

Die Dämme waren gebrochen. Unter der Zudecke fanden ihre Körper, geführt von leidenschaftlich tastenden Händen, auf kürzestem Weg zueinander. Sie pressten ihre aufglühenden Leiber aneinander, suchten die nackte Haut des Anderen um sie mit wenigen hektischen Bewegungen völlig freizulegen.

Die Konturen ihres traumhaften Körpers flossen unter seinen Händen in vollendeter Form dahin. Ihr fester, vom vielen Training knackig modellierter Hintern, lag wunderbar in seiner Hand, lud zu weiteren Erkundungen ein.

Die Taille empor zum seitlichen Brustansatz, Ulf lernte den herrlichsten Körper der Welt kennen. Auch Irene wollte wissen, wer da neben ihr schwer atmend ihr Blut in heftigste Wallungen versetzte. Seine Erregung blieb keineswegs auf seine Atmung beschränkt. Einerseits schämte er sich fast für seine Erektion, doch andererseits sah er keine Chance, sich ihrem fordernden Körper zu entziehen. Dem kraftvollen Druck ihres Beckens gegen seine Männlichkeit, ihre heißen, feuchten Küsse hinter seinem Ohr, die sich den Hals entlang dem Oberkörper näherten.

Mittlerweile lag Irene auf ihm, bedeckte seinen Körper mit intensiven saugenden Küssen um im nächsten Moment in wildem Taumel unter ihm, ihre Schenkel kraftvoll um ihn zu schlingen, sich ihre vollendeten Brüste massieren ließ und wie eine Ertrinkende mit ihren Küssen den Atem aus ihm sog.

Mit unendlich zärtlichen Fingern durchkämmte sie sein Haar, massierte seine Kopfhaut zum Nacken hinunter, über die Schultern die Arme entlang, um seinen Händen zu zeigen, wo und wie sie, sie spüren wollte.

Ihre Körper vereinten sich, beide konnten sie nicht mehr unterscheiden, welche Hand wen berührte. Es gab kein er oder sie, kein ich mehr, nur noch wir. Ulf hatte keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass er sich hier mit einer Traumfrau nackt im Bett wälzte. Sie spürten nicht die Kälte im Raum, die ihren Atem deutlich sichtbar werden ließ, sie empfanden nur die bedingungslose Hingabe des Anderen, die sie vereinte. Irgendwann auf Irene liegend hörte Ulf sie flüstern, ganz leise, ganz bestimmt. "Jetzt! - Bitte jetzt möchte ich dich ganz haben. Mach mich zu deiner Frau": Wie in Trance ließ er sich treiben, erfüllte ihren Wunsch, drang wie selbstverständlich, ganz langsam in sie ein. Zeit und Raum lösten sich in dem Moment auf. Nur Wärme, eine unglaubliche Leichtigkeit ihrer Körper löste sie aus dem Jetzt und Hier.

Keuchend, mit dampfenden Leibern lagen sie zusammen. Irene hatte die Augen geschlossen, ein entspanntes, glückliches Lächeln lag auf ihrem ebenförmigen Gesicht. Ihr Atem beruhigte sich zusehends.

Ulf konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Ihre Figur war makellos. Nicht mehr so ausgezehrt wie bei Ausdauersportlerinnen, sondern mit sanften Rundungen die trotzdem oder besser gerade deswegen ihrer sportlichen Figur schmeichelten.

Irene öffnete ihre dunklen, faszinierenden Augen und blinzelte zu ihm hinüber. "Nimmst du eigentlich die Pille"? Irene verneinte mit einem bezaubernden Kopfschütteln, das er wegen ihrer strahlenden Augen fast nicht wahrnahm. "Dann fang auch gar nicht erst damit an. Ich liebe dich" hörte er sich aus weiter Ferne sagen. Dann bewegte irgendetwas in ihm seinen Kopf zu ihr hin, bis seine Lippen ihren Mund berührten.

"Ich liebe dich auch" hörte, nein spürte er ihre Lippen sagen. Wieder entschwebten sie in die Unendlichkeit ihrer Gefühle, ihrer Sehnsüchte, fanden die Erfüllung, um sie gleich wieder neu zu suchen ohne wirklich zu verstehen.

Irgendwann hatte die Welt sie wieder. Ein zufälliger Blick auf die Uhr löste gleichzeitige Heiterkeit aus. Es war inzwischen zwei Uhr nachmittags. Der Schlafraum wurde noch von dem gleichen blassen Schummerlicht wie am Morgen erfüllt, nur war es bereits Stunden später! Kein Hunger, kein Durst hatten sie abgelenkt. Sie hatten alles was sie brauchten und wollten.

Irene stand auf, ging zum Fenster und versuchte durch die Ritzen in den Läden zu erkennen wie es draußen aussah.

"Ach du Scheiße" entfuhr es ihr absolut undamenhaft.

"Was ist denn"?

"Der Weg, der Weg ist weg"! "Wie weg"? "Schau selber"!

Ulf stand auf und schaute selber. Durch Wolken von Schnee sah er, dass er nichts sah! Der Weg war unter dem Neuschnee verschwunden. Die Sicht war höchstens 10 Meter, aber das war nicht sicher, er sah einfach nur weißes Nichts!

Was soll's, wir haben ja genug Holz vor der Hütte.

Über sein Händi erfuhr Irene von Franzl, dass seit heute Nacht bereits ein Meter Neuschnee gefallen ist und dass noch mit mindestens einem halben Meter gerechnet würde. Sie sollen in der Hütte bleiben, wenn es aufhört zu schneien kommt er mit der Schneefräse herauf. Im Moment geht gar nichts mehr. Die Straße aus dem Hochtal nach Westen war wegen Lawinengefahr gesperrt, die nach Osten, über den Pass, selbst mit Ketten nicht passierbar, solange es weiterschneit und stürmt. Es war der Februar 1999, in vielen Orten saßen Feriengäste fest.

Ulf rief Jörg an erklärte, dass er hier feststeckt und vorläufig nicht wegkommt. Und er ihm Urlaub bis auf weiteres bei seinem Chef besorgen soll. Er würde sich melden wenn er hier wieder herauskommt und sagte ihm, dass er das Händi eingeschaltet lässt, falls es was Wichtiges gibt. Jörgs einziger Kommentar ließ Ulf an dem Kerl verzweifeln, entsprechend verzog er sein Gesicht. "Ist alles klar"? wollte Irene mit besorgtem Blick wissen. "Der blöde Hund hat gefragt, warum ich steckengeblieben sie, warum ich keine Gleitcreme benutzt habe"! So lernte Irene Jörg und seinen speziellen Humor kennen.

Es sollte Dienstag werden, bis er losfahren konnte. Bis dahin beschäftigten sie sich damit Holz hereinzuholen, den Ofen in Schwung zu halten, zuzusehen wie die Schneedecke auf unglaubliche Höhen anwuchs und vor allem mit sich.

Alles war auf einen Schlag so klar, lag so deutlich vor ihnen.

Bereits ein Jahr später skatete Irene mit einem Schlitten neben Ulf wieder durch die Loipe. Heute haben sie zwei junge Wilde mit dabei, die mit ihnen die Spuren unsicher machen. Seit März 1999 sind sie verheiratet und erleben noch sehr oft jene Winternacht erneut, nicht nur in ihrem Schlafzimmer.



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