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Besser sogar als ich selbst (fm:Romantisch, 1356 Wörter)

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Veröffentlicht: Mar 18 2012 Gesehen / Gelesen: 12701 / 8378 [66%] Bewertung Geschichte: 7.00 (6 Stimmen)
Ein Mann wird von seiner Herrin bestraft.

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© Bess LaMess Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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halten. Sie führt mich langsam zum Bett, halb trägt sie mich, beruhigende Laute, nicht einmal Worte, haucht sie.

Ich liege. Ich habe die Augen geschlossen und warte, bis das Weinen vorübergeht.

- Du bist mein tapferer Kleiner, sagt sie leise. Ich bin so stolz auf dich.

Ich nicke. Ich möchte es wieder und wieder hören. Wieder und wieder. Zu fühlen, wie süchtig ich bin, ist nicht so schlimm, wenn sie es sagt.

- Weißt du jetzt, warum ich dich weggeschickt habe?

Ich nicke. Ich schluchze. Ja, ich weiß es. Bitte frag mich nicht. Ich weiß es. Bitte...

- Und warum?

Diese sanfte Stimme. Ihre Hand reicht mir ein Taschentuch.

Ich lasse mir Zeit. Sie sitzt über mir, ich spüre ihren Atem, ich halte die Augen geschlossen. Ihre Hand fährt mir sanft über die Wange, dann zwickt sie mich spielerisch.

Ich schlucke.

- Wegen.

Ich stottere.

- Sag es.

Jetzt weniger sanft. Strenger. Ich sehe sie an. Unsere Augen treffen einander. Wo wir gemeinsam waren. Woher weiß sie so genau, wie sie sich in meine Seele schleicht?

- Sag es.

Ihr Befehl kennt keine Bedingung, ihn nicht zu befolgen scheint undenkbar. Ihre Augen sagen Bewunderung, Mitfühlen und Trost. Ich werde gestehen, es aus mir entlassen, es drängt mich dazu, es tut beinahe weh.

- Ich habe gesagt...

- Ja?

- Daß der Gouverneur ein Alkoholiker ist. Ex-Alkoholiker.

- Ja, und?

- Aber das stimmt ja.

- Genau.

- Aber...

Ich erröte, und gleichzeitig fühle ich das Blut, in den Lenden kreisen. Mein Herz rast.

- Ich habe Claudia unterbrochen.

- Ja.

Jetzt das Bedürfnis, mich zu rechtfertigen. Ich sehe den Plan.

- Es tut mir leid, es ist mir passiert, ich wollte es nicht.

Sie legt mir den Finger leicht auf den Mund.

- Sch... sch... ganz ruhig.

Sie steht auf, geht im Raum auf und ab. Ich weiß nicht, ob ich jetzt reden darf. Das Bedürfnis. Ich halte es nicht aus. Ich muß es herauslassen.

- Ich habe dich enttäuscht.

- Du mußt lernen, dich zu beherrschen.

- Ich sollte es schon gelernt haben.

- Ich werde es dir beibringen.

- Ich habe dich vor deinen Freundinnen blamiert.

Sie kommt zu mir.

- Mein Liebster, komm... mach dir selbst keine Vorwürfe. Wenn du Fehler machst, bestrafe ich dich, damit du lernst, dich zu benehmen. Denke immer daran, daß du es das nächstemal besser machst. Du entwickelst dich doch. Du bleibst ja nicht stehen. Ich sehe doch, wie du dich bemühst. Und ich weiß, daß du es für mich machst, und es macht mich so verdammt stolz.

Manchmal begreift mein Kopf nicht, wie gut sie zu mir ist. Ich denke an Schläge, an Klammern und Gewichte. Ich denke an den Tower Of Power mitten im Wohnzimmer.

- Komm, sagt sie, und ich stehe auf.

- Demutshaltung.

Ich gehe in die Knie, auf alle Viere, dann senke ich den Kopf, bis er auf dem Boden zu liegen kommt, und verschränke die Hände hinter dem Rücken.

Ich höre sie hinter mir.

- Ich denke, du hast genug gelitten. Aber du mußt es dir wirklich gut merken diesmal. Ganz so einfach kann ich dich nicht davonkommen lassen.

Sie steht nahe an mir. Ich zittere in Vorstellungen.

- Verstehst du das?

- Ja.

Es ist schwer, deutlich zu sprechen in der Demutshaltung.

- Gut.

Ich kann fast meine eigene Haut vor mir sehen, zerschrammt und striemenübersät, vom Mondlicht beschienen.

- Und jetzt, sagt sie leise, und ich höre ein leises Vergnügen aus ihrer Stimme, gemischt mit Bedauern für mich, jetzt wirst du das Geschirr waschen. Du schläfst heute Nacht auf der Couch.

Ich bin sicher, sie würde die Enttäuschung auf meinem Gesicht nicht beachten. Sie dürfte es nicht. Es wäre sehr falsch.

- Wir sehen uns morgen beim Frühstück. Geh.

Langsam stehe ich auf.

- Ja, meine Göttin.

Ich wende mich nicht um. Ich gehe. Es wird eine lange Nacht, getrennt von der Göttin, allein. Aber das Frühstück wird genau so sein, wie sie sich das wünscht, und besser als das. Morgen bin ich wieder ein Stück näher dem, der ich sein will. Morgen bin ich ein besserer Mensch. Ab morgen diene ich ihr besser, als irgendein andrer das könnte. Besser sogar als ich selbst.



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