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Eine moderne Liebesgeschichte (fm:Romantisch, 2513 Wörter)

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Veröffentlicht: Apr 20 2012 Gesehen / Gelesen: 17893 / 13062 [73%] Bewertung Geschichte: 8.38 (58 Stimmen)
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Zärtlichkeiten, Umarmungen, und einmal begrüßte Silvia ihren Harald im Chat mit: "Küss mich". Und dass sich Silvia untervögelt fühlte, wusste er auch von ihr. Es knisterte in jedem Chat und Telefonat, und das machte die Vorfreude für beide nur noch größer. Sie vereinbarten, dass Harald erstmal zu Silvia von O nach M fuhr, an einem Sonntag.

Harald überlegte sich während der Fahrt, wie er denn Silvia begrüßen sollte. Also einfach um­ar­men und abknutschen wäre zwar nach seinen Gefühlen gewesen, aber er war sich ziemlich sicher, dass das Silvia er- oder verschrecken würde. Nein, er würde es behutsam und ein­fühl­sam angehen. Erstmal Händedruck bei der Begrüßung und dann die Reaktion von Silvia ab­war­ten. Der Händedruck konnte dann etwas länger ausfallen, dann wüsste Silvia zumindest, dass er erstens nichts überstürzen und zweitens ihr Gelegenheit zur Reaktion geben würde. Gegen Händchenhalten würde Silvia wohl nichts haben, dachte sich Harald, das ist relativ ungefährlich und doch ein Zeichen erster Vertrautheit.

Silvia überlegte sich ebenso, wie die Begrüßung ausfallen sollte. Auf jeden Fall würde sie Harald auf dem Bahnsteig erwarten und ihn begrüßen. Sie würde abwarten, wie er es anstellen würde. Soll er doch machen, ich warte ab und werde dann sehen. Er wird schon nicht gleich über mich herfallen und mich auf dem Bahnsteig abknutschen. Obwohl, zuzutrauen wärs ihm. Aber andererseits hat sie ihm gesagt, dass sie sehr verletzlich ist, wenn er wirklich so einfühl­sam ist wie er tut, dann wird er es langsam angehen lassen und mit Händchenhalten anfangen. Ja, sagte sich Silvia, das kann ich zulassen, ohne gleich wie ein Sexobjekt zu wirken. Ande­rer­seits hatte Harald bei Silvia derart starke Gefühle entwickelt, dass sie nicht wusste, ob ihre Gefühle ihr nicht doch einen Streich spielten und sie Harald mit mehr als nur einem Hän­de­druck oder einer Umarmung begrüßen würde. Übel nehmen würde es Harald wohl nicht, da schien er robust genug für zu sein, aber was mochte er dann von ihr denken? Sie als leichte Beute? Nein, den Eindruck hatte Silvia von Harald nicht, also beschloss sie, dass sich Harald einen Kopf machen sollte und nicht sie.

Harald setzte sich also an diesem Sonntag in den Zug. Als er nach knapp 3 Stunden in M ankam, stand Silvia schon auf dem Bahnsteig, Sie begrüßten sich mit einem etwas längeren Händedruck, schnatterten wild darauflos als ob sie sich schon seit Jahren kennen würden. Sie gingen dann händchenhaltend vom Bahnsteig zu den Schließfächern und schlossen Haralds Reisetasche weg.

Hand in Hand ging's aus dem Bahnhof, und Silvia spielte die Fremdenführerin. Harald kannte von M nur den Bahnhof, aber sonst gar nichts, aber das sollte sich schnell ändern. Sie unter­hiel­ten sich angeregt über dies und das, die Finger spielten miteinander und neckten sich mit klei­nen zärtlichen Bewegungen. Harald gefiel das, Silvia auch, und so fasste Harald Mut, löste die Finger und wollte Silvia in den Arm nehmen. Silvia griff aber gleich wieder nach seiner Hand, und so ging das Fingerspiel weiter.

Silvia zeigte Harald das Schönste, was M. zu bieten hat: das Hundertwasser-Haus, die vielen restaurierten Gebäude und die großzügigen Straßen. Harald gefiel das, und Silvia erwies sich als kundige Führerin. Harald nahm öfters seine Digicam heraus und fotografierte, und er machte auch Fotos von Silvia. Betrachten konnten sie die nicht durch den Monitor, es war viel zu sonnig und zu hell. Seine Gelenktasche war ihm dabei im Wege, und Silvia nahm sie ihm ab. Beim zweiten Mal war das dann schon Routine, und Harald freute dieses Ver­halten, zeigte es ihm doch, dass Silvia mitdachte und dann auch danach handelte. Zwischen­­durch konnte Harald aber nicht anders, er legte den Arm um sie, küsste sie ganz zärtlich, und langsam verschwand der Lippenstift. Silvia zögerte ein bisschen, aber Harald ließ nicht locker, und langsam öffnete sich Silvia. Dann gingen sie weiter, und dann und wann um­arm­ten und küssten sie sich wie zwei verliebte Teenager. Und beiden gefiel es.

Silvia hatte zum Mittagessen ein spanisches Restaurant ausgesucht, und sie nahmen draußen Platz. Aber leider begann es zu regnen, und so zogen sie sich nach innen zurück und fanden einen schönen, etwas abgelegenen Tisch vor. Nach dem Studium der Speisekarte bestellte sich Silvia einen Sangria und Harald einen Apfelsaft. Beim Essen riet Silvia fast beim ersten Mal, was Harald essen wollte, und sie einigten sich dann auf eine der Paellas. Die Krebse aß Silvia zwar nicht, aber sie probierte die Muscheln, obwohl sie nie vorher welche gegessen hatte. Harald bezahlte und sie gingen satt und zufrieden aus dem Restaurant Richtung Elbe. Silvia zeigte Harald die restaurierten Gebäude, die Hegelstraße und noch einiges mehr von Ms Schätzen. Sie gingen Richtung Sternenbrücke und sahen die Elbe träge dahin fließen. Sie blieben stehen, umarmten sich, küssten sich, und die Küsse wurden immer wilder. Allerdings mussten sie die Knutscherei unterbrechen, denn es fing zu regnen an. Da es mit Regenschirm etwas schwierig für diese Art von Tätigkeit ist, stellten sie sich unter einen Baum und machten weiter.

Harald gefiel die Küsserei, mit seiner Brille musste er zwar aufpassen, dass nichts mit den teuren Teil passierte, aber es ging alles gut. Silvia umklammerte ihn fest, er spürte, wie sie ihn be­gehr­te. Er umklammerte sie auch fest beim Küssen, die Zungen spielten in den Mündern, wohl mehr seine in ihrem als ihre in seinem. Nun ja, nicht jeder hatte so einen langen Wasch­lappen wie er. Aber er merkte, wie er Silvia erregte, er presste sich an sie, sie sich an ihn. Das Begehren zu spüren, das fehlte ihm schon seit langem, und es war schön, wie sich Silvia an ihn schmiegte und zeigte, dass sie ihn begehrte. Ja, eine Frau muss gut küssen können, sonst wird die Beziehung nichts, und in dieser Hinsicht war Harald sehr zufrieden.

Silvia genoss es, wenn Harald sie in den Arm nahm. Sie fühlte sich darin geborgen, und er gab ihr das Gefühl, eine begehrenswerte Frau zu sein. Das hatte sie schon lange nicht mehr erlebt, und sie sehnte sich so sehr danach (der geneigte Leser bemerke die Alliteration). Am Anfang zierte sie sich etwas, sie wollte ja nicht als schnell zu vernaschendes Gör erscheinen. Aber Harald ließ es langsam angehen, küsste erst nur ganz kurz, dann immer länger, mal kam die Zunge heraus und begehrte Einlass, und wenn der Mund noch zu war, zog sich die Zunge auch wieder zurück. Ihr gefiel das, dass Harald nicht gleich mit der Tür ins Haus fiel und wusste, ob sie soweit bereit war oder nicht. Nach einigen weiteren Zungenschlägen ließ sie dann seine Zunge ein. Und sie bereute diese ihre Entscheidung nicht, Harald konnte küssen, und seine Küsse erregten sie sehr. Sie fing an zu keuchen. So etwas war ihr lange nicht mehr passiert. Und beim Küssen presste Harald sie so fest an sich, dass sie ihre Unterleiber gegen­einander rieben. Wenn Harald gekonnt hätte, dann hätte er bei Silvia ein feuchtes Höschen vorgefunden, aber so unter dem Baum und vor Publikum sie teilweise zu entblättern, so stillos war er nicht, und auch Silvia traute sich nicht, an sein Gemächte zu greifen. Sie spürte seine Erregung und dass sie ihn erregte, und ihr wurde immer wärmer. Wenn sie allein gewesen wären, in einer Wohnung, Silvia und Harald wären wohl mehr oder weniger gesittet über­ein­ander hergefallen. Aber so ging es halt nur bis zum heftigsten Petting, wobei Harald fest­stellte, dass Silvias Busen schön griffig war. Sie standen unter einem Baum, und irgend­wann ließ der Regen nach, und sie gingen weiter zur Sternenbrücke. Der Ausblick auf die Stadt war sehenswert, und Harald machte ein paar Fotos, auch von Silvia. Sie umarmten und küssten sich noch ein paar Mal, und dann wurde es langsam Zeit, wieder zurück Richtung Haupt­bahn­hof zu gehen. Silvia schlug vor, ein Bier im tschechischen Restaurant zu trinken, und so gingen sie hin und setzen sich draußen an einen Tisch. Beide genehmigten sich ein wun­der­bares köstliches Bier, und Silvia trank mehr als Harald. Ursprünglich wollte Harald auch noch etwas essen, überlegte es sich aber anders und blieb bei seinem kleinen Bier. Silvia wunderte sich schon darüber, Harald sagte nur, er wolle abnehmen. Sie fanden beide, dass der Tag wunderschön war und vereinbarten, dass Silvia am nächsten Sonntag zu Harald nach O kommen sollte. Ob mit der Bahn oder mit dem Auto, das würde sich noch heraus­stellen. Silvia hatte Harald schon erzählt, dass sie einen silbernen Skoda Oktavia fuhr.

Und dann gingen sie zum Bahnhof, holten die Tasche aus dem Schließfach und begaben sich auf den Bahnsteig. Bis der Zug kam, genossen sie noch ihre Zweisamkeit, tauschten Zärt­lich­keiten aus, und als der Zug dann auf dem Bahnsteig einfuhr, küssten sich die beiden noch einmal zum Abschied, bevor Harald dann einstieg. Er suchte sich einen Platz, sah Silvia auf dem Bahnsteig, und sie winkten sich zu. Der Zug fuhr los, sie winkten sich noch ein paar Mal zu, und dann waren sie wieder für sich allein. Es war eine Szene wie im Film.

Harald saß im Zug und ließ den Tag Revue passieren. Er war zufrieden, und das, was er sich gewünscht hatte, war auch in Erfüllung gegangen, und es war mehr als das. Wie er Silvia hatte erregen können, ging ihm nicht mehr aus dem Sinn. Auch die Gespräche mit ihr waren gut und gefielen ihm: es war einfach ein schöner Tag mit Silvia in M, den er so schnell nicht ver­gessen würde. Und er wünschte sich nur eins: dass diesem Tage noch viele weitere folgen würden.

Silvia ging zu sich nach Hause, auch ihr hatte der Tag gefallen. Harald hatte nicht wie der andere Mann vorher einen Rückzieher gemacht, sondern war relativ zielstrebig zur Sache gekommen. Irgendwie mussten seine Gefühle ihm einen Streich gespielt haben, aber es waren schöne Gefühle, und er empfand diese für sie. Manchmal kam ihr sein Tempo etwas zu schnell vor, aber was erwartete sie von einem Mann, der sie ganz offensichtlich begehrte und auch keine Probleme damit zu haben schien, zu seinen Gefühlen zu stehen? Nun, sagte sich Silvia, das ist gut so, und er erweckt in mir das Gefühl, eine begehrenswerte Frau zu sein und mich so wie ich bin zu akzeptieren. Und solche Männer, die zu ihren Emotionen stehen, sind doch relativ selten. Seine Küsse haben mir gefallen, dachte sie sich, und er wusste, wie er mich heiß macht und erregt. Ich bin sogar feucht geworden, und wer weiß, was geschehen wäre, wenn wir allein gewesen wären. Normalerweise gehe ich ja nicht gleich mit jedem ins Bett, aber bei Harald wäre das etwas Anderes. Seine Zärtlichkeiten waren so natürlich, es ergab sich vieles von selbst, er war ein guter Unterhalter, aber auch Zuhörer, es passte einfach vieles, wenn nicht gar alles. Und sogar für Überraschungen war er gut, wenn er auch manch­mal zum Jagen getragen werden musste. Perfekt war er nicht, einige Macken hatte er schon, aber noch keine, die sie nicht hätte akzeptieren können. Ob es Harald genauso ging wie ihr? Das fragte sich Silvia schon des öfteren einmal. Mal schauen, ob dieser Harald sich weiterhin so positiv ent­wickeln wird.



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