Das einsame Leben in der Vorstadt (fm:Ehebruch, 1518 Wörter) | ||
Autor: rokoerber | ||
Veröffentlicht: Jun 12 2013 | Gesehen / Gelesen: 34647 / 26045 [75%] | Bewertung Geschichte: 8.14 (87 Stimmen) |
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Das einsame Leben in der Vorstadt ©By rokoerber
"Verdammte Scheiße", schimpfte Ute. Sie richtete sich in ihrem einsamen Bett auf, griff sich das Kopfkissen und schlug gnadenlos darauf ein. Dann schüttelte sie es aus und würgte es wieder unter ihren Kopf.
"Verdammte Scheiße, er vergnügt sich mit irgend so 'ner Tussi in der Stadt und mich lässt er hier verhungern." Ute griff sich eine Praline aus der bereits halb leeren Packung auf dem Nachttisch. Nach Verhungern sah das eigentlich nicht aus. Zweimal wälzte sie sich um die eigene Achse, griff sich dann das unbenutzte Kopfkissen von nebenan und warf es aus dem Bett.
Die erste Dämmerung kam hoch; eine Amsel sang ihr Morgenlied. Es klang erfrischend munter. Nachdem Ute, trotz dieses schönen Morgengesangs der Amsel, nochmals ihre Bettdecke verhauen hatte, griff sie zum Handy.
"Lore Kern!", drang eine verschlafene Stimme aus dem Lautsprecher. Verschlafen und etwas ärgerlich.
"Hallo Lore, hier spricht Ute, ich kann nicht ..."
"Hast du mal auf die Uhr gesehen, es ist halb sechs!", unterbrach sie Lore ungehalten.
"Ich kann einfach nicht einschlafen. Die ganze Nacht hab' ich kein Auge zugetan. Hilf mir ..."
"Schon wieder wegen deines Mannes, wegen Horst?"
"Schluchz ... ja. Der Schweinebuckel betrügt mich. Er war die ganze Nacht nicht in seinem Appartement. Sicher ist er bei dieser Tussi mit dem orangenem Lippenstift, den er am Hemd hatte."
"Du solltest dich da nicht so aufregen. Vielleicht ist es ja wirklich so harmlos, wie er sagte, ein Kuss zu seiner Beförderung."
"Die ihn dazu bewegte noch seltener zu mir rauszukommen. Wegen der vielen Arbeit, die das für ihn brachte. Ach Lore -- es muss etwas geschehen."
"Hahaha", lachte Lore zurück. "Der Frühling ist eigentlich vorbei! Was hat dich denn jetzt so - naja - erregt? Hast du es so nötig? Dann steck dir nen Finger rein, meinetwegen auch zwei oder drei, ich kenn ja die Dimensionen deines Horsts nicht. Und geb dir das Vergnügen halt alleine. Lass mich aber bitte schlafen."
"Ich will auch schlafen", murrte Ute. "Beischlafen. Es ist mir inzwischen sogar egal mit wem. Aber hier sind ja keine Kerle. Ein paar Opas, die keinen mehr hochkriegen ..."
"Schimpf nicht auf die Opas. Der, der da immer bei den Schachspielern sitzt, ist gar nicht so schlecht."
Ute richtete sich fast senkrecht auf. "Du hast mit so nem Opa -- wirklich wahr?" Beinahe hätte sie die Hand verwechselt und das Handy in ihre Muschi gesteckt. Erschrocken hielt sie das Gerät wieder ans Ohr, sie wollte ja die Antwort hören, die vielleicht hilfreiche Antwort. Zeige- und Mittelfinger drangen aber schon mal ein. Sie musste sich auch beruhigen.
Es war ein Geräusch zu hören, das irgendwie an ein Kichern erinnerte, dann erklang wieder die Stimme von Lore: "Du weißt doch, dass es mir kein bisschen besser geht. Mein Schwanz kommt auch nur zum Wochenende, manchmal nur am Sonntag, tagsüber. Ich will aber nicht nur dreckige Wäsche von ihm - und nasse Höschen von mir waschen." Jetzt drang ein fast sehnsuchtsvolles Stöhnen aus dem Hörer. Ute rubbelte fester.
"Da ließ ich mich halt mal von dem Opa anquatschen. Er sei ein einsamer Witwer, erzählte er. Kurz und gut, ich lud ihn, ganz harmlos, zum Kaffee ein. Und ..."
"Er kam?", fragte Ute. Sie vergas vor Aufregung das Rubbeln.
"Das auch ...", lachte Lore so laut, dass der Hörer in Utes Handy fast
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