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Auf frischer Tat ertappt. (fm:Dreier, 2214 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 01 2014 Gesehen / Gelesen: 28372 / 22608 [80%] Bewertung Geschichte: 8.72 (72 Stimmen)
Das kommt davon, wenn man sich erwischen lässt. Diebstahl wurde schon immer bestraft.

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© Strandgeist Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Ich liebe Ruinen, leer stehende Gebäude, Geisterstädte. Sie vermitteln ein Gefühl von Geheimnissen, von etwas Vergangenem. Wenn man durch solche Gebäude streift, dann hört man vermeintlich Geräusche, schemenhaft flackert das alte Leben wieder auf. Dann wieder ist es die Stille, das Hallen der eigenen Schritte, die einem das Gefühl vermitteln, etwas Verbotenes zu begehen. Seit letztem Herbst streife ich gelegentlich durch ein riesiges Gebiet, auf dem früher russische Soldaten stationiert waren. Das Gelände ist fußläufig, kaum an einem Tag zu bewältigen. Die Gebäude wurden aus Klinkersteinen gebaut, die sich im Laufe der Jahre von den Fassaden lösen. Und genau diese Steine wurden zu meinem Verhängnis. Denn diese waren Objekt "MEINER" Begierde, denn sie eignen sich hervorragend als Beetbegrenzung.

Es war inzwischen Sommer, ziemlich heiß und mein Plan bei jeder Tour mit dem Fahrrad ein paar dieser Steine mitzunehmen wurde nach und nach etwas mühselig. Außerdem musste man vorsichtig sein, denn das Gelände wurde durch ein Sicherheitsunternehmen bewacht. Es kamen nämlich mehrere Leute auf die schlaue Idee, die sonst teuer zu kaufenden Steine "zu entsorgen". Und so kam es, das ich an diesem Mittwoch zur Mittagszeit mein Auto nahm und mich zu einer vermeintlichen Fototour ins Gelände aufmachte. Ich durchstreifte tatsächlich ein Gebäude, was damals so eine Art Kantine gewesen sein musste. Riesige Hallen mit dahinterliegenden Küchenräumen. Es standen noch alte Tische und Öfen darin, allerdings in einem weitestgehend verrotteten Zustand. Draußen fand ich eine Mauer, aus der man bequem Steine herausziehen konnte. Meine Freude war groß über die Menge. Ich begann die Steine am Rand des Weges zu stapeln um dann mit dem Auto vorzufahren und sie eins fix drei im Kofferraum verschwinden zu lassen. Ich war gerade dabei die letzten Klinker zu verladen, als mir jemand auf die Schulter tippte. Mein Herz rutschte in die Hose. Es war doch niemand zu hören gewesen? Oder hatte ich meine Vorsicht bei dem Anblick der reichen Beute verloren? Mit folgenden Worten, die nicht gerade freundlich klangen, sprach mich ein Mann an: "Na Fräulein, kann es sein, das ich Sie gerade dabei erwischt habe, wie sie illegal Fremdeigentum entwenden wollten?" Ich drehte mich langsam um und ein großer, gestandener Herr in Uniform stand dicht hinter mir. Ich konnte sehr genau die Aufschrift "Security Service" lesen, da mich der Schriftzug auf seiner Brust quasi genau auf Augenhöhe ansprang. Ich suchte stotternd nach Worten und das einzige was mir scherzhaft einfiel war: "Die armen Steine hier verrotten doch nur". Drücken Sie doch bitte ein Auge zu. Ich brauche doch nur ein paar für meinen Garten!" Der Mann grinste mich unangenehm an während er nach einer Haarsträhne von mir griff um sie um seinen Finger zu wickeln. Ich traute mich nicht mich zu bewegen. "Na na Schätzchen, wenn jeder hier eine Kleinigkeit für seinen Garten mitnehmen würde, gäbe es diese Häuser hier nicht mehr." Ich hörte, während ich verzweifelt nach einer klugen Ausrede suchte, sein WalkyTalky an seinem Hosenbund knirschen und eine Stimme fragte nach irgendwelchen Vorkommnissen. Ohne mich aus den Augen zu lassen gab er die Nachricht durch, sich gleich wieder zu melden. Er fasste nach hinten in seine Gesäßtasche und zog einen Block hervor, auf dem er anfing sich Notizen zu machen. Ich wurde echt unruhig. "Bitte bitte, können Sie nicht einfach so tun als ob Sie mich nicht gesehen hätten und ich lade ganz schnell die Steine wieder aus und komme nie wieder hier her." Dazu versuchte ich so unschuldig wie möglich auszusehen und gleichzeitig ein gewinnendes Lächeln aufzusetzen. "Na, so geht das nicht Madam. Ich werde wohl jetzt die Polizei verständigen müssen. Schließlich handelt es sich hier um Diebstahl." Vor meinen Augen lief das ganze Szenario ab und ich schaute den Mann flehend an: "Bitte bitte bitte, kann ich Sie nicht irgendwie überreden?" Er schaute mir durchdringend in meine Augen, lief dann in Zeitlupe um mich herum, schaute dabei in meinen Kofferraum und fragte mich dann schmierig: "Wie viele Steine sind denn in dem Kofferraum verschwunden? Hmmm?" Ich schluckte und antwortete wahrheitsgemäß: "So um die 20 Stück vielleicht?!" Er hatte sich inzwischen direkt hinter mich gestellt, etwas zu dicht nach meinem Geschmack. Es folgte ein Räuspern und dieses Tstststs..., dann spürte ich seinen Atem in meinem Nacken. "Also, ich mache Ihnen ein Angebot und hören Sie gut zu, denn eine andere Lösung für unser kleines Problem sehe ich nicht." Und dabei wanderten seine Finger meine Schultern entlang, über meinen Arm bis hin zum Ansatz meiner Brust. Ich hörte auf zu atmen, meine Gedanken rasten, spielten mit plötzlicher Flucht und doch war ich außer Stande seine Berührungen zu stoppen. "Ich werde Dir jetzt eine ganz persönliche Führung geben und Dir diese Kaserne, sagen wir, etwas näher bringen. Und wenn wir, oben angekommen, die schöne Aussicht genießen wirst du mir meinen Schwanz Blasen und dann werde ich es dir so richtig besorgen und zwar so lange bis ich mich tatsächlich gar nicht mehr daran

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