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Wenn dreie eine Reise tun (fm:Schlampen, 10583 Wörter)

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Veröffentlicht: Feb 16 2015 Gesehen / Gelesen: 32320 / 26529 [82%] Bewertung Geschichte: 9.36 (97 Stimmen)
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Nein, ich wollte nicht weg, ich hatte noch so viel zuhause zu erledigen. Wann sollte ich das alles schaffen. Mein Vater, in die Jahre gekommen, konnte mir nicht viel helfen. Aber ich ließ mich breitschlagen und stimmte dem Urlaub zu. Und zum Schluss, freute ich mich sogar darauf. Ja, ich war wirklich urlaubsreif. Mein Beruf, in dem es nicht selten einen 12 oder auch 14 Stundentag gibt, nimmt mich doch in Anspruch. Der Jüngste bin ich nun auch nicht mehr. Die Koffer waren gepackt und standen im Flur zum Einladen. Ich wollte nur noch mal schnell das Auto tanken und die Scheiben reinigen, als das Telefon klingelte. Zu dumm, dass ich das Gespräch nur mal éschnell‘ annahm.

Zum Schluss landete ich in der Firma und statt der geplanten zwei Stunden, die ich wegbleiben wollte, wurde es spät abends, bis ich heimkam. Im Flur stolperte ich fast über einen großen Haufen Koffer und Taschen. Verdutzt über die Menge begann ich noch das Fahrzeug zu beladen. Es fiel mir auf, dass einige dieser Behältnisse definitiv nicht aus unserem Bestand waren. Zuerst zögerte ich, nahm aber dann einfach alles und verstaute es in unserem Kombi. Locker ließ ich die Klappe zuschnappen.

Jetzt erst bemerkte ich, dass Steffi, meine Frau noch nicht erschienen war. Ärgerte sie sich darüber, weil ich so spät zurück kam? Da dämmerte es mir, sie wollte noch zu ihrer Freundin Bine. Vom Wesen her mochte ich diese nicht besonders, immer vorlaut und immer das letzte Wort. Deshalb war ihr Göttergatte auch vor über 2 Jahren geflüchtet. Einige kurze Affären, sonst war dieses Weib männerlos. Dabei sah sie wirklich zum Anbeißen aus. Schlank, ohne dürr zu wirken, ordentliche Rundungen an den richtigen Stellen. Nur die platinblonden Haare passten nicht so recht zu ihrem doch sehr hellen Teint. Eigentlich sah sie wie ein Engel aus, nur die Lippen, knallrot gefärbt stachen richtig aus dem Gesicht hervor.

Ich aß noch eine Kleinigkeit und verschwand danach im Bad. Auch als ich ins Bett kroch, war Steffanie noch nicht im Haus. Sollte sie, wenn sie schlief gehörte das Auto wenigstens komplett mir, inklusive meiner geliebten Audioanlage. Wie geplant, wollten wir in aller Herrgottsfrühe starten und so schlief ich recht schnell ein. Pünktlich um 3 Uhr weckte mich der Radio. Da ich normalerweise um 4 Uhr aufstehe, machte mir die Stunde vorher fast nichts aus. Ein Blick ins Bett neben mir, sie war nicht im Bett gewesen. "Vielleicht liegt sie auf der Couch und wollte mich nicht wecken" dachte ich mir. Aber auch da war sie nicht. Ich wurde unsicher. "Zuerst mal einen Kaffee, dann sehe ich weiter", sagte ich eigentlich mehr zur Kaffeemaschine als zu mir.

Der Kaffee war getrunken, nur meine Holde nicht zu sehen. In mir kochte die Wut hoch. Wenn ich eines nicht vertragen konnte, dann war es Unpünktlichkeit. Ich versuchte sie anzurufen, ihre Handtasche mit dem Handy lag im Flur an der Garderobe. Bei ihrer Freundin ging auch keiner ans Telefon. Ich hätte Kotzen können. Garantiert hatten die beiden wieder die eine oder andere Flasche Sekt geköpft und lagen besoffen auf der Couch. Wutentbrannt krallte ich die Handtasche und stürmte zur Haustüre, die ich jedoch sorgfältig verschloss. Sollte sie sehen, wie sie ins Haus kam, ich würde nicht warten. Ich sprang die drei Stufen der Treppe mit einem Satz runter und sprintete an die Straße. Nichts, aber auch niemand war zu sehen. Langsam senkte sich ein rotes Tuch vor meine Augen.

Ich drehte mich um und ging in Richtung Carport. Ich dachte, mich trifft der Schlag. Im Carport, auf dem Tisch, den ich gelegentlich als Ablage bei Arbeiten am Auto nutzte, saßen meine geliebte Frau und ihre Freundin Sabrina und tranken Sekt aus der Flasche. Kichernd, wie Teenager, lehnten sie sich aneinander und hoben abwechselnd das Gesöff. Ein Blinder mit Krückstock konnte erkennen, dass beide sternhagelvoll waren.

"Du Bine" lallte meine Frau, "Die Flasch is leer, hassst du noch eine?" Im selben Stil antwortete sie: "Isch glaube nischt, dass noch was da ist." Da fiel der Blick von ihr auf mich. Wie ein Racheengel stand ich da, beide Fäuste in die Hüfte gerammt. "Isch glaub, dein Alter is nicht so begeischtert vonne uns." Ich schloss die Augen und holte erst mal tief Luft. "Würde die Dame des Hauses bitte in das Auto einsteigen, wir wollen in Urlaub fahren!" Sabrina schaute mich ungläubig an und versuchte vom Tisch zu rutschen und auf den Beinen zu landen. Die Koordination war jedoch zum Teufel und sie landete recht unsanft mit ihrem Hinterteil auf dem Boden. Ich musste mich schwer zusammenreißen

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