Strip Search (fm:1 auf 1, 6091 Wörter) | ||
Autor: Hassels | ||
Veröffentlicht: Jul 19 2017 | Gesehen / Gelesen: 21217 / 15964 [75%] | Bewertung Geschichte: 9.37 (154 Stimmen) |
Vermeintlicher Ladendiebstahl und seine Folgen |
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Jeden Nachmittag das selbe, kurz vor Feierabend musste der Dorfsheriff ausrücken. Die kleine Landdienststelle der Polizei hatte geregelte Arbeitszeiten, auf dem Papier. Bis vor einem Monat war das auch meist so. Von 08:00 bis 16:00 war der normale Alltag. Meist war nicht viel zu tun, da der Polizeioberkommissar auch noch für Bürgerbüro und Fundbüro zuständig war. Krüger, sein junger Assistent, Polizeimeister in Ausbildung, unterstützte ihn hier. Bis letzten Monat der Outlet Store auf dem Lande eröffnet hatte, hatten sie meist pünktlich Feierabend. Aber nun hatten sie bei dem besonders eifrigen Marktdetektiv, fast täglich Langfinger abzuholen, welche sich nicht ausweisen konnten, oder wollten. Auf der Wache ging es dann meist sehr schnell. Etwas seltsam kam dem Oberkommissar die Art der Beweisführung schon vor, solange aber niemand Einspruch erhob, waren ihm die Hände gebunden.
Heute hatte es eine junge Frau getroffen. Sie war in Tränen aufgelöst, sollte sie ein Teeei für Eineuro und Fünfundsiebzig Cent, geklaut haben. Der Marktdetektiv zeigte der Polizei auf zwei Videoaufnahmen die Handtasche, in der das Teeei verschwand. Da man die Hand nicht sehen konnte, aufgrund des Optischen Winkels, die Handtasche aber eindeutig war, hatte er die junge Frau festgehalten. Da sie sich nicht Ausweisen konnte und die Tat bestritt, war die Polizei wieder im Einsatz. Der Oberkommissar durchsuchte jetzt die Handtasche, während der Detektiv die junge Frau noch immer festhielt. Ein Lippenstift, neu, unbenutzt, kam hier zum Vorschein. Ein winziges Etikett vom Outlet Store ließ vermuten, das es Diebesgut war. Die Frau protestierte, sie hätte das Teil noch nie gesehen. Das Teeei blieb allerdings verschwunden. "Da werden wir sie wohl mit zur Wache nehmen müssen, da der Hausdetektiv mir gleich eine Anzeige in die Finger drücken wird." Kaum hatte er es ausgesprochen, bekam er die Blankoanzeige herüber gereicht. Der Polizeimeister musste die junge Frau in Handschellen zum Auto bringen um sie dort sicher auf der Rückbank zu fixieren. Als der Gurt dann eingerastet war, konnten sie zur Wache zurückfahren.
Ein Aufnehmen der Personalien war nicht möglich, da die junge Frau keine Papiere dabei hatte. Ihre Angaben wurden nach der Befragung protokolliert: "Ihr Name ist Breuer, Gerti, Wohnhaft im Nachbarort. Kann jemand Ihre Papiere vorbei bringen? Wenn wir sie nicht identifizieren können, muss ich eine Kollegin aus der Stadt anfordern, die dann eine Leibesvisitation bei Ihnen vornimmt." Die junge Frau saß noch immer in Handschellen vor dem Oberkommissar und fing jetzt richtig an zu weinen. "Ich habe zu Hause kein Telefon. Meine Babysitterin geht um sechs, ihr Handy ist in Reparatur, dann ist mein kleiner Sohn ganz alleine, bis ich heim komme." Der Oberkommissar versuchte erst mal die Atmosphäre ein wenig aufzulockern, nahm ihr die Handschellen ab und reichte ihr ein Glas Wasser. "Weinen Sie nicht, so dauert es nur noch länger!" Da er doch ein wenig unbeholfen in seiner Wortwahl war, wirkte seine beruhigende Stimme nicht. "Haben sie wirklich nichts dabei? Kein Führerschein oder einen anderen Lichtbildausweis? Dann verständige ich gleich die Zentrale in der Stadt. Es wird aber mindestens zwei Stunden dauern, bis die Kollegin da ist." Der Oberkommissar zog seine Dienstjacke aus, zum Vorschein kam das blaue Hemd mit seinem Namensschild. "Herr Hegler, können sie das nicht selber machen, ich muss doch zu meinem Sohn. Ich unterschreibe Ihnen auch mein Einverständnis."
Er sah sie durchdringend an, räusperte sich verlegen, um ihr dann zu antworten: "Das wäre so möglich, wie Sie es geschildert haben. Es wäre mir aber mindestens so unangenehm, wie Ihnen. Ich hoffe Sie wissen auf was Sie sich da einlassen?" Gerti wusste es nicht, aber nickte mit dem Kopf. Sie wollte nur schnell zu ihrem Sohn. Gerti unterschrieb den amtlichen Vordruck, der dann bei der Akte abgeheftet wurde. "Thorsten, Sie halten hier die Stellung, ich nehme die Durchsuchung nebenan vor." Er schob Gerti in den nächsten Raum und sah sie noch einmal durchdringend an. Unwohl gab er seine Anweisungen: "So Ihre Hände immer so halten, das ich sie sehen kann. Ich werde Sie jetzt erst mal abtasten. Wenn Sie mir das Teeei jetzt freiwillig geben, bleibt Ihnen vieles erspart." Er wollte möglichst gütig den Obergau vermeiden, da er ahnte, das sie nicht wusste worauf sie sich eingelassen hatte. Den Dienstweg verändern konnte er jetzt auch nicht mehr, so gern er dies getan hätte. "Aber ich habe es doch nicht. Ich habe nichts geklaut.", sagte sie verzweifelt. Da beim Abtasten nichts heraus gekommen war, steuerte er auf das unvermeidliche zu: "Ich konnte so nichts fühlen, jetzt folgt der Strip, den ich Ihnen und mir ersparen wollte." Sie schaute ihn ungläubig, entsetzt an: "Strip, wie meinen Sie das?" Sie bekam ein ganz mulmiges Gefühl, ihm ging es nicht anders. "Ich habe Sie
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