Diarium - Jenseits von Glaube, Liebe, Hoffnung (fm:Romantisch, 6020 Wörter) | ||
Autor: Hassels | ||
Veröffentlicht: Jul 12 2018 | Gesehen / Gelesen: 23662 / 19737 [83%] | Bewertung Geschichte: 9.50 (324 Stimmen) |
Gleich zwei schwere Schicksalsschläge muss Michael verkraften. Als er mit einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert wird, ist es der Oberarzt, der ihm mit wenigen Worten Lebensmut einhaucht. |
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Da saß ich nun in dem traumhaft großen Wohnzimmer. Die weiße Decke, schmucklos ohne Lampen und sonstige Unterbrechungen, schien Schluck für Schluck näher zu kommen. Mein bester Freund schwappte im Glas, machte mich zu einem Zombie. Scheibchenweise, jeden Tag ein wenig mehr, hatte ich mich meinen Lieben genähert. Es fehlte nicht mehr viel, dann wären wir wieder vereint. Aus den Boxen drang Marius in mein Hirn, sang von mir und meinem Freund.
Ich genehmigte mir einen größeren Schluck, Zeit das Glas neu zu füllen. Nun stand der Dandy mit Frack und Zylinder nicht mehr mit den Füßen in der braunen Brühe. Vielleicht hörte er mit trockenen Füßen ja noch besser zu, würde zur Abwechslung mal antworten. Aber auch stumm war mir Johnnie Walker sehr sympathisch. Er versuchte nicht mir einen Glauben aufzuzwingen, den hatte ich schon länger verloren, oder von Liebe zu faseln.
Im Krankenhaus wachte ich drei Tage später auf. Der Stationsarzt schaute mit einer Lampe in meine Augen, fühlte meinen Puls. Dann fühlte er sich bemüßigt mir einen Vortrag über Alkoholismus und seinen Folgen zu halten. Ich hätte Glück gehabt, die Putzfrau hatte mich gefunden. "Haben Sie Frau und Kinder?", fragte ich. Dabei schwoll mir der Kamm. "Ja, ich bin verheiratet und habe einen Sohn. Und wenn Sie verantwortungsvoll mit Ihrem Leben umgehen, werden Sie bestimmt auch mal eine Familie haben." Der Dummschwätzer hatte keine Ahnung und gab kluge Ratschläge. Es reichte, ich fühlte mich nicht nur vom Leben verarscht.
"Welchen Ratschlag haben Sie denn für ganz besonders fabulöse Situationen. Vor acht Monaten musste ich meine Frau zu Grabe tragen und vor zwei Wochen meinen Sohn. Und da wollen Sie mir etwas von Verantwortung erzählen!", echauffierte ich mich. Der Weißkittel wurde blass, murmelte eine unverständliche Entschuldigung und verließ den Raum.
Am Nachmittag kam der Oberarzt und checkte mich noch einmal durch, füllte anschließend die Entlassungspapiere aus. "Dr. Gruber hat mir Ihre Situation geschildert und mich gebeten sein Verhalten zu entschuldigen. Es hat ihn sehr mitgenommen. Ich persönlich kann es Ihnen nachfühlen, meine Frau und meine Tochter habe ich bei einem Verkehrsunfall verloren. Und mit rührigen Floskeln wird es auch nicht besser. Ich hätte fast meine Stelle als Arzt verloren weil ich mich auch dem Alkohol hingegeben hatte. - Mir hat es geholfen, eine Entscheidung fürs Leben treffen zu müssen. Und da ich nicht wegen des Geldes Arzt geworden bin, habe ich die Kurve bekommen. Bauen Sie sich ein Ziel um das auf was Ihnen trotz des Leides Spaß bereitet, dann werden Sie auch das Leben annehmen." Er schüttelte mir die Hand, und ich bedankte mich.
Zeitsprung von mehr als drei Jahren
Im Nachhinein musste ich dem Oberarzt mehr als dankbar sein, wenn es auch einige Zeit brauchte mich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Die Firma lief gut, elektronische Kleinbauteile waren gefragt wie nie zuvor. Da mich aber die Vergangenheit immer wieder einholte, manche Träne musste ich verdrücken, konstruierte ich Warnmelder für die verschiedensten Haushaltsbereiche. Nie wieder sollten Menschen sterben müssen, nur weil durch schlampig ausgeführte Arbeiten nicht ersichtliche Gefahren drohten. Der Verkehrsunfall meiner Frau war ja schon tragisch gewesen, ein Geisterfahrer. Aber die Vergiftung meines Sohnes durch die defekte Gastherme, nein solche Grausamkeiten mussten verhindert werden.
Um mich selbst ein wenig zu entlasten, auch wenn die Beschäftigungstherapie mich lange von selbst zerfleischenden Gedanken abhielt, hatte ich eine Stelle für einen frischen Hochschulabsolventen ausgeschrieben. Leider war das praktische Geschick nicht mit ihrer Bildung kompatibel, zumindest bei denen mit überdurchschnittlichen Abschlussergebnissen. Aus der zweiten Reihe kam auch niemand in Frage, also hatte auch die dritte Reihe eine Chance. Ob nur aus Verblendung, weil Frauen ja nicht meinem Bild von technischer Begabung entsprachen, hatte ich eine eigentlich zur ersten Reihe gehörende Frau umgruppiert.
Schon bei dem Vorstellungsgespräch hatte sie forsch einen Gedankenfehler bei einem von mir entwickelten Metallröntgengerät aufgedeckt. Sie nahm sich den Lötkolben, behände hatte sie einen Widerstand ausgelötet und
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