Ein neues Leben ...? (fm:Ältere Mann/Frau, 1158 Wörter) [9/13] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Alegria195 | ||
Veröffentlicht: Nov 18 2018 | Gesehen / Gelesen: 13025 / 9615 [74%] | Bewertung Teil: 8.91 (23 Stimmen) |
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Ein köstlicher Duft durchzog Christines Küche.
Clemens stand in T-Shirt und Boxershorts an ihrem Herd und bereitete zwei Gemüse-Omelettes zu.
Da sie die Wohnung nicht verlassen hatten um zum Essen zu gehen, bekamen sie Hunger, und Clemens konnte Christine ein bisschen mit seinen Kochkünsten beeindrucken.
"Hm - schmeckt wunderbar ..." sagte sie anerkennend, "was kannst du noch alles?"
Clemens lächelte ihr zu, griff über den Tisch und gab ihr einen zärtlichen Nasenstüber: "Entweder du fragst mich oder du findest es selbst heraus ..."
"Gut", sagte sie kauend, "dann frage ich einfach ... also: womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?"
"Verdiente," antwortete er, "Vergangenheitsform. Ich bin sozusagen Rentner. Ich war bei der Bundeswehr ..."
Christine blickte überrascht auf: "Du warst Soldat?!"
"Ja - ist das schlimm?"
"Äh, nein, natürlich nicht. Ich hatte wohl nur eher an einen Beruf wie Literaturwissenschaftler oder Hochschullehrer gedacht. Vielleicht auch an einen Philosophen."
Clemens lachte: "Nun, da habe ich dir offenbar die falschen Signale gesendet. - Nein, im Ernst: ich war Generalmajor. Da hört man mit 62 auf. Meine Besoldung war nicht schlecht und meine Altersbezüge erlauben mir ein relativ sorgenfreies Leben, auch wenn ich kein Millionär bin."
Christine sah ihn an: "Ja, ich denke, ich kann dich mir schon in Uniform vorstellen. - Bist ... warst du ... ich meine ...", sie stotterte, "hast du eine Frau oder Partnerin?"
Clemens schüttelte den Kopf: "Nein, ich bin seit vielen Jahren geschieden und habe nicht wieder geheiratet. Ich hatte zwischendurch ein paar Beziehungen, auch mal längerfristig, aber irgendwie ist mir nie eine gute und stabile Partnerschaft gelungen."
"Hast du Kinder?"
"Ja, ich habe zwei Söhne, Anselm und Armin. Es sind Zwillinge. Nach der überaus stressigen Scheidung von meiner Frau verliebte sie sich in einen australischen Zahnarzt und wanderte mit diesem nach Melbourne aus. Meine Söhne hat sie mitgenommen. Eines Tages waren sie einfach weg. - Ich überlegte noch ob ich rechtliche Schritte einleiten sollte, da sie die Kinder einfach ohne Ankündigung aus Europa weggebracht hatte, unterließ es aber dann. Anfangs schrieben sie noch, vielleicht ein oder zwei Jahre, aber dann brach der Kontakt ab. Auch auf meine Briefe reagierten sie nicht mehr, und auch die Telefonnummer in Australien funktionierte nicht."
"Vermisst du die Kinder?"
Clemens zögerte, seine Augen wurden feucht: "Ja, seit dreißig Jahren vermisse ich die Jungs. Jeden verdammten Tag. So lange ist das schon her ..."
"Bitte, entschuldige", sagte Christine und legte eine Hand auf seinen Arm, "ich wollte dich nicht so aufwühlen ..."
"Schon in Ordnung, damit habe ich zu leben gelernt. Aber wenn ich mir vorstelle wie sie wohl heute aussehen und was sie tun ... sie sind jetzt 43 Jahre alt. Vielleicht haben sie Kinder und ich bin Opa ohne davon zu wissen ..."
Er seufzte, stand auf und stellte die leeren Teller in die Spüle.
Dann drehte er sich um, zog Christine vom Stuhl hoch und schloss sie fest in seine Arme.
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