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Das Achtsamkeitsseminar (fm:Schlampen, 4763 Wörter)

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Veröffentlicht: Mar 29 2019 Gesehen / Gelesen: 27770 / 22438 [81%] Bewertung Geschichte: 9.33 (132 Stimmen)
Meine Frau verführt in meinem Beisein zwei junge Männer. Ich lerne dabei völlig neue Abgründe meiner Emotionen kennen ...

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Die Bilanz sah eigentlich ganz gut aus. Bilanz fünfunddreißig Jahre Daseins auf diesem schönen Planeten: nach zwanzig Jahren regelmäßigen Trainings hatte ich meinen Traumkörper verwirklicht - mit 95 nahezu fettfreien Kilogramm zählte ich im Studio zur Elite der "schweren" Jungs. Beruflich konnte ich mich ebenfalls nicht beklagen. Einkommensmäßig ging es mir besser, als den meisten, die ich kannte. Gesundheitlich ging es mir blendend. Darüber hinaus hatte ich die wunderschönste Frau an meiner Seite. Alles stimmte, alles passte. Eigentlich sollte mir "die Sonne aus dem Arsch scheinen"! Eigentlich, ja wenn das Wörtchen eigentlich nicht wäre. Uneigentlich plagte mich immer wieder eine abgrundtiefe Sinnlosigkeit des Seins. Eine Sinnlosigkeit, die ich mir mit Nichts erklären konnte!

Fügung oder Zufall? Jedenfalls drückt mir meine Frau Sabine eines Abends einen Flyer in die Hand. "Sinnlosigkeit? Ziellosigkeit? Finden Sie mit Achtsamkeit den Sinn ihres Lebens. Entdecken Sie das Bewusstsein für ihren Körper, ihre Gefühle und ihre Gedanken!", steht in dicken Lettern auf dem Flyer. Es handelte sich um ein drei Tägiges Seminar in der Lüneburger Heide.

"Ich habe uns beide dort angemeldet", informiert Sabine mich. "Es klingt genau nach dem, was du brauchst und suchst. Vielleicht hilft es ja. Und wenn nicht, machen wir uns drei schöne Tage in der Lüneburger Heide." Nun warum auch nicht?

Donnerstag, am späten Nachmittag kommen wir im Seminarzentrum, einem traumhaft einsam gelegenen Anwesen in der Lüneburger Heide, an. Am Empfang teilt man uns mit, dass durch einen massiven Wasserschaden ein großer Teil der Gästezimmer kurzfristig nicht nutzbar ist. Bei den nun noch nutzbaren Zimmern handelt es sich vornehmlich um Mehrbettzimmern. Lediglich zwei Betten in einem 4-Bett-Zimmer sind noch frei. Na, das fängt ja gut an, denke ich. In Ermangelung von Alternativen, nehmen wir diese letzten beiden freien Betten.

Im Zimmer angekommen, sehen wir, dass dieses über ein Doppelbett und zwei Einzelbetten verfügt. Eine Seite des Doppelbettes ist bereits von einem jungen Mann - der sich uns als Chris vorstellt - bezogen. Ein weiterer junger Mann - er stellt sich uns als Fred vor - hat sich für eines der Einzelbetten entschieden. So ist nur noch eine Seite im Doppelbett und eines der Einzelbetten frei.

Sich im Zimmer umsehend, meint Sabine kurzentschlossen zu mir: "Schatz, ich nehme den freien Platz im Doppelbett und du das Einzelbett. Ist das ok?"

Meint sie dies ernst? Soll dies ein Scherz sein? Welcher Teufel reitet meine Frau denn? Noch bevor ich mich von meiner Verwirrung erholen kann, bietet uns Chris zuvorkommend die Überlassung des Doppelbettes an.

Dankbar lehnt Sabine sein galantes Angebot ab: "Lass nur. Ich schlafe gern mal neben einem anderen Mann.", lächelnd sieht sie zu mir. Erneut bin ich völlig perplex! Was . . .?!? Habe ich gerade richtig gehört?!? Trotz meiner absoluten Verwirrung, überschauert mich beim letzten Satz meiner Frau, eine heiß prickelnde Gänsehaut am ganzen Körper.

Auch Chris ist sichtlich perplex. Unsicher blickt er mich an. Ich nicke ihm nur zu und höre mich sagen: "Alles gut. Meine Frau weiß am besten was für sie gut ist."

Habe ich das gerade eben wirklich gesagt? Habe ich tatsächlich zugestimmt, dass meine Frau neben einem anderen Mann schlafen wird, während ich in einem anderen Bett danebenliege?!? Habe ich solchermaßen selber meiner Demütigung als Ehemann zugestimmt? Erneut überschauert mich eine heiß und kalt prickelnde Gänsehaut.

Somit bezieht Sabine also das Ehebett neben dem einem der jungen Männer und ich das freie Einzelbett. Die jungen Männer packen nun weiter ihre Sachen aus. Leise höre ich Fred zu Chris flüstern: "Morgen tauschen wir! Morgen darf ich neben ihr liegen. Damit das klar ist!" Nur schwer, kann ich mir ein Grinsen verkneifen. Sabine, die es ebenfalls kaum überhört haben kann, lässt sich nichts anmerken.

Während ich Sabines und mein Bett mit frischer Bettwäsche versehe, entschwindet Sabine zum Duschen ins Badezimmer. Leise hören wir im

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