Mein Leben in Norwegen Teil 28 (fm:Romantisch, 4033 Wörter) [28/49] alle Teile anzeigen | ||
Autor: mann194 | ||
Veröffentlicht: Apr 01 2019 | Gesehen / Gelesen: 8789 / 6566 [75%] | Bewertung Teil: 9.00 (37 Stimmen) |
Der Abschied und ein Neustart! Für uns alle! |
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Der Abschied und ein Neustart! Für uns alle!
Danach mussten wir uns verabschieden, es viel uns allen schwer, aber wir wollten uns wieder sehen, egal wo, ob in Deutschland oder Norwegen. Wir tauschten die Adressen und Telefonnummern aus und dann halfen wir beim Ablegen und konnten nur noch winken. Der Wind hatte auf fünf bis sechs aus NW zugenommen, aber Malte steuerte weiter auf die offene See zu und ich konnte noch erkennen, das alle eine Schwimmweste trugen. Ich meinte zu Doreen: "Laß uns auch auslaufen, ich habe ein komisches Gefühl im Magen!" Wir hatten auch unsere Rettungswesten an und liefen aus, kurz hinter der letzten kleinen Insel stand eine sehr hohe Welle und wir hatten Mühe da durch zukommen. Aber die Old Lady konnte sich durchsetzen, bei diesem Nord-West konnten wir nicht nach Nord laufen und folgten erst einen Kurs Richtung Süd-West. Ich bat Doreen ans Rad und die Kinder unter Deck und sie sollten das Luk schließen. Ich klingte mich in die Liveline ein und setzte die Sturmfock und band zwei Reffs in das Großsegel. Danach lief die Lady ruhiger und wir sahen Malte mit seinem Boot unter Vollzeug ein paar Meilen vor uns! Das ganze war nicht mehr witzig und ich rief sie über UKW! "Kehrt um und dann zurück in den Hafen!" Es kam keine Antwort, aber ich sah wie Malte beidrehte und damit etwas stabiler auf dem Rückweg war. Sein Boot hatte mit den Wellen schwer zu tun und er konnte kaum Kurs halten. Ich drehte auch bei und lief dann parallel zu ihm, fast in Rufweite! Bianca und die Kinder sah ich nicht und ich rief ihn erneut über UKW: "Wo sind die Kinder und Bianca?" Er konnte nicht an Mikro kommen und zeigte nur nach unten, unter Deck. Doreen stand die ganze Zeit am Rad und ich konnte nur bewundern, wie sie die Old Lady durch diese Wellen steuerte! Als wir dann nach gefühlten 20 mal kreuzen endlich die Einfahrt zum Hafen erreicht hatten, war Malte direkt hinter uns, er war uns einfach gefolgt! Was sollte er auch machen, Bianca konnte ihm keinen Kurs nennen, sie saß unter Deck. Ich konnte einen Blick auf die Karten werfen und Doreen setzte das Ganze in entsprechende Kursänderungen um! Als wir dann wieder einen Liegeplatz in diesem Hafen eingenommen hatten, kamen Bianca und ihre Kinder wieder an Deck! Die Farbe war aus ihren Gesichtern verschwunden und sie waren froh dieses Spektakel überstanden zu haben. Kurz danach steckte Tjalf seinen Kopf aus unserem Luk, reichte mir ein Glas mit Whisky und meinte: "Ich möchte auch so segeln können wie ihr beiden!" Das ganze in einem einwandfreien Deutsch und ich nahm das Glas und Tjalf in die Arme! Danke, ganz herzlichen Dank, ich liebe Dich mein Sohn! Das werde ich Dir beibringen, versprochen!
Ich trank meinen Glas aus und Malte und seine Familie kamen zu uns an Bord.
Es ist mir völlig klar! Kinder sollten keinen Alkohol trinken und die Erwachsenen eigentlich auch nicht, wenn Kinder dabei sind, aber diesmal gab es für alle Kinder einen kleinen Sherry und einen großen für Neptun! Ich bat alle in die Plicht, für die Damen und Herren gab es auch einen großen Sherry, wir prosteten uns zu und ich schüttete Neptuns Sherry mit einem großen Dank in den Fjord! Mein lieber Malte! Wir haben sehr, sehr viel Glück gehabt und dieses Abenteuer hätte böse enden können! Ja, meinte er. Ich habe da einiges unterschätzt und ich war plötzlich alleine an Deck und ich hatte keine Orientierung mehr. Ich danke Dir mein Freund! Dann essen wir jetzt hier zu Abend und ihr habt Platz im Vorschiff, wo die Kinder schlafen wollen können sie JETZT entscheiden. Wie sollte es anders sein, die Kinder wollten bei ihren Eltern schlafen, nur Tjalf wollte in seine Koje und alleine schlafen. Der kleine Mann weiß was er will und er ist der Große und ältere unter den Kindern, dachte ich! Er war stolz wie Bolle als einziges Kind in seiner eigenen Koje schlafen zu können.
Wir hatten alle lange geschlafen und ein Kaffeeduft zog durchs Boot! Tjalf hatte Kaffee gekocht und war auch zum Kiosk gegangen und hatte Brötchen geholt! Dann deckten wir alle im Salon auf, draußen war der Wind auf 10-11 NW deutlich in den Wanten zu hören und auch die Windmessanlage bestätigte das Pfeifen, so frühstückten gemeinsam.
Ich meinte dann zu Tjalf: "Danke Dir, das Du Brötchen geholt und uns mit diesem leckeren Kaffee geweckt hast!" Ja, meinte Doreen: "Als ich den Kaffeeduft in der Nase hatte, da musste ich aufstehen!" Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Stirn und nahm in in den Arm.
Nach dem Frühstück bauten wir die Kuchenbude auf. -Zur Erklärung: Ein Zelt im Heck über der Plicht und da sitzt man trocken und sturmfrei-.
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