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Gewisse Bisse oder Gewissensbisse? (fm:Selbstbefriedigung, 6954 Wörter) [15/15] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Apr 10 2019 Gesehen / Gelesen: 10099 / 9000 [89%] Bewertung Teil: 9.58 (31 Stimmen)
Brigitte kann noch immer nicht recht glauben, zu was sie bereit gewesen ist, während sie Spuren im Bad beseitigt ...

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© Alexander vonHeron Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Der eine Mensch ist für den andern sein Gewissen: Und dies ist namentlich wichtig, wenn der andere sonst keines hat.

Friedrich Nietzsche

Die Stille im Haus wirkte mit einem Mal wahrlich beunruhigend auf die junge Mutter. Fast ein wenig unheimlich, sicherlich aber nicht wie die Ruhe vor dem Sturm. So sehr sich Brigitte einige Minuten davor wohl noch erbost und wütend die Decke über den Kopf gezogen hatte, um nichts zu sehen und hören von Gott und der Welt, so sehr beunruhigte sie nun dieses Nichts. Diese Leere, diese Stille - innerlich sogar beängstigend.

Keine Geräusche mehr von unten aus der Küche, die zu ihr hoch drangen. Weder das Klappern von Geschirr noch das Klirren von Besteck noch das Lachen und Tuscheln vor allem von Sarah oder aber das Brabbeln von Bernhard. Oder aber so ganz im Gegenteil dazu - das Brüllen des Juniors und das Weinen von Sarah: beide Probleme waren nun offenbar gelöst und doch blieb jetzt vor allem die Unruhe zurück, weil Brigitte ja keine Ahnung hatte, was wirklich vorgefallen war.

Von Stefan hörte man üblicherweise nie recht viel, zumindest was Worte betraf, denn da war er immer bedacht, leise zu sprechen, um ihr noch die letzten paar Minuten an Schlaf vergönnen zu können.

Das war eben der sonstige Ablauf, falls Stefan mal früher aufgestanden war als sie selbst.

Dass der Morgen und der Tag heute anders ablaufen würde, war schon seit gestern Abend klar gewesen. Erst recht nach dieser Nacht! Wie total anders aber heute die Dinge laufen sollten, hatte sie nicht einmal in ihren kühnen Vorstellungen vermuten oder erwarten können.

Dass vorhin noch Chaos pur herrschte, passierte eher selten im Hause der Familie Schwarz. Zurück und daheim in Gmunden ja ohnehin nicht, weil es dort ja dieses Alleinsein gar nicht geben konnte. Da gab es kaum die Chance, sich quasi heimlich in der Früh in die Küche zu schleichen, egal ob nun als Kind (wie etwa Sarah) oder eben als Erwachsener wie sie selbst oder auch Stefan.

Da es wahrlich einen Hüter, besser gesagt wohl eine Hüterin, welche die Rolle des Kerberos in jeglicher Hinsicht übernommen hatte und diese Rolle auch wahrlich zelebrierte. Behütend aber auch bewahrend - in stets positiver Hinsicht gemeint. Doch manchmal wollte man eben nur ein Glas Wasser trinken, ohne dann über Gott und die Welt ... ach was ... knirschte sie mit ihren Zähnen.

Verdammt nochmal, mein Kopf! Schmerzhaft schloss Brigitte die Augen wieder und drückte ihren Kopf in den Polster, den sie wohl zum zehnten Mal binnen einer Minute zurecht geknüllt hatte. Sogar die kleinste Falter schien sie zu drücken oder aber eine falsch darunter liegende Daune - sehr ähnlich einer Prinzessin auf der Erbse sich fühlend. Aber hatte die in dem Märchen denn auch am Vortag zu viel gesoffen und ...herum gehurt? Brigitte wagte sich sogar an dieses bislang vollkommen verpönte Wort zu denken, das sie sonst wie der Teufel das Weihwasser vermieden hatte. Nicht nur die Daunen und der Bettbezug pressten auf ihren Kopf, ihre Haare, ihre Kopfhaut und vor allem aber ihre Gedanken schmerzten schon bei jedem Pulsschlag. Dann aber kam vor allem das noch dazu, was sich in ihrem Kopf abspielte und auch für sie unsichtbar, wohl aber fühlbar war. Ein pochendes Surren und Fetzen von Erinnerungen und ein Sturm in dem sie gefangen war, der sie zwischen Geilheit und zugleich Entrüstung hin und her pendeln ließ.

What a night, lächelte sie ein wenig verlegen und in gewisser Hinsicht dann doch auch wieder stolz auf sich. Das hätte sie nicht erwartet! Eigentlich konnte sie es auch nicht wirklich glauben, war sie im Begriff, den Kopf zu schütteln, aber der schmerzende Stich war ihr Vorwarnung genug und sie schloss nur ihre schweren Lider. Alles in ihr und um sie herum schien sich zu drehen - passend zu den wirren Gedankenrochaden, von denen sie umringt wurde. Ich brauche ganz dringend ein Kopfschmerzmittel, stammelte sie und richtete sich im Bett überaus steif und umständlich auf, um die Decke abzustrampeln und aus der warmen Umklammerung der Daunen heraus zu kriechen.

Was soll denn ... oh ... natürlich setzt die Erinnerung ein, wie sie die

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