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9 Jahre Feindfahrt - 061 Trotz (Phase 10 – MIL: III) (fm:Fetisch, 1001 Wörter) [60/86] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jun 03 2019 Gesehen / Gelesen: 7338 / 5238 [71%] Bewertung Teil: 9.44 (16 Stimmen)
Trotz hat auch seine sinnvollen Seiten...

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"Wenn ich es richtig mitbekommen habe, haben wir vierhundert Stifte auf dem Lager. Davon ausgehend das wir 350 Sprünge im Jahr machen haben wir mehr als einhundert Stifte in Reserve. Also vier komplette Sets, oder c.a. 800 Lichtjahre!"

Ich nickte und war froh, dass bei dieser Expedition an so vieles im Voraus gedacht worden war.

Wieder bei den anderen, waren Anna und Olivia in einer Diskussion verstrickt. Es ging darum ob Anna wieder voll Diensttauglich war. Ich ließ die beiden diesen Kampf alleine ausfechten, denn hier ging es um Politik. Olivia war der Kapitän und Anna die Ärztin, ich war nur der Psychologe.

Es war, dann Anna die mich in das Gespräch hinein zog. Ich musste ihr recht geben, das aufgrund der Neuronaniten die Depression körperlich, besiegt war. Die bewussten und unterbewussten Mechanismen mussten wir noch trainieren, aber das würde Zeit kosten. Dieses psychologische Training konnte in den nächsten Wochen und Monate neben dem Dienst geschehen.

Obwohl uns allen bewusst war, dass es für uns kein 'ohne Naniten', mehr gab. Trotzdem empfand ich es, als wichtig ihr zu zeigen, wie sie besser mit sich selbst umgehen konnte.

So war dann alles geklärt.

Die Teleskope ließen wir bis zum letzten Moment auf das andere Schiff ausgerichtet, denn wir wollten soviel wie möglich erfahren. Dann sagte uns Isabella, dass wir voraussichtlich noch drei, vielleicht vier Sprünge brauchen würden, das Wrack zu erreichen.

Bevor wir den ersten dieser Sprünge machten, grinste Olivia plötzlich breit.

"Ihr drei habt da draußen hervorragende Arbeit geleistet. Die Stifte sind sehr gut ausgerichtet, die Techniker auf der Erde hatten nur eine Ausrichtung für 207 Sprünge hin bekommen, ihr habt 276 geschafft. Noch nicht der Rekord für diesen Antriebstyp, aber da fehlen nur noch sechzehn Sprünge!"

Gentiana und Isabella grinsten breit und klatschen sich gegenseitig mit einem High Five ab.

Ich grinste, denn auf einem Schlag war die Laune im Schiff wieder besser. Was für mich langfristig wichtig war, es hatte keinerlei sexuellen Hintergrund, sondern war aufgrund unserer persönlicher Leistung geschaffen worden.

Es war immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel einen Sprung mit den eigenen Augen zu sehen, seit dem diese Technologie gefunden wurde, hatten viele Künstler versucht es in Bildern, Worten und auch Musik einzufangen. Der Witz war, derjenige der es bis jetzt am besten Geschafft hatte, hatte diese Technologie nie kennengelernt, es war Stanley Kubrick in seinem Film 2001, die Sequenz wo der eine Astronaut in den Monolithen eintaucht.

Kaum waren wir wieder im normalen Raum, schaute mich Olivia an. Sie hatte ein verdorben zu nennendes Grinsen in ihrem Gesicht.

"Wäre der Herr so nett, seines Amtes zu walten und uns wieder in seine Fetischmodelle zu verwandeln. Irgendwie hilft es uns eine gute Laune zu haben!"

Ich schaute sie an und versuche zu verstehen, was ihre Beweggründe waren, dann wurde es mir auf einen Schlag klar. Es war Trotz, gegen ihre Vorgesetzten, die sie an mich verraten hatten und Trotz gegen die Lage einem unsichtbaren und scheinbar übermächtigen Feind gegenüber zu stehen.

Es war die Halsstarrigkeit einer starken Frau, die trotz aller Widrigkeiten das Leben genießen wollte.

Es war der beste aller möglichen Gründe.



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